9 11«9 rj»^ > >w. ►- ^- > .Jk>r > > ^ 7 jy.^ >^^> . s ^ m jr ' P o >'> : :^ >*>, > > ^ f i r ^ ^ fc^ ♦ -T {^'i 1 >> ^ > 5 ^ ^ > > i ^ ?• ^ - ^^.^ ■'mm' ji > • / ) 9. u-\'5 s 'ttCC^^ \^' Monatsschrift fur Kakteenkunde. Zeitschrift // der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz (Berlin), Siebenundzwanzigster Band 1917. NEUDAMM. Verlag von J. Neumann, Verlagsbuchhandlung für Landwirtschaft, Fischerei, Gartenbau, Forst- und Jagdwesen. 5~'^3.M^lö5" rv n^ Inhaltsverzeichnis des siebenundzwanzigsten Bandes. Seite Bittier, L., Walter Hiidebrandt f (mit Bild) , . 55 Bödeker, Fr., Nochmals weitere Beob- achtungen, Erfahrungen und An- sichten (mit Abbildung) .... 1 — Die Blüte der Mamillaria De Laetiana Quehl 21 — Weitere Beobachtungs- Ergebnisse zu Mamillaria De Laetiana Quehl 133 Cordes, C, Kulturergebnisse 1916 . 17 — • Ein Besuch bei Herrn Frantz De Lact in Kriegszeiten 173 Deuts- ausgegeben im Januar 1917. Inhaltsverzeichnis: Nochmals weitere Beobachtungen, Erfah- rungen und Ansichten (mit Abbildung). Von Fr. Bödeker. — Zur Erinnerung an Hermann Graf zu Solms-Laubach. Von H. Harms. — Ueber die Kultur der Pterocactus-Arten. Von L. Quehl. — Kultur- regeln aus alter Zeit, VI. Von Rud. Meyer. — Dezember-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Mitglieder -Verzeichnis der Deut- schen Kakteen-Gesellschaft für das Jahr 1917. Neudamm. Verlag von J. Neumann. '^iiHiiiiiiiiiiiiiiiiüiiiiiiiiiiiiiniiiiiii Za beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde** durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1917, Seite 265). iiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiii 8 ^ ^ ^ •5 »^ ** 'S An7^ln<:inrkr<:iic *"*■ ^^^ 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Bei Wiederholung ent- y^llz.criVjoiipr C/lo sprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre Cültigkeit u. wird auf Wunsch zugesandt. R. Qraessner; Perleberg; Kakteen-Züchter. L= [214 n Friedrich Adolph Haa$ejun., Geo-r. 1822. Erfurt. Gegr. 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Mein Haupt Verzeichnis über Blumen u. Gemilsesamen, Pflanzen, KQkteen und Sukkulenten für 1916 (94. Jahrgang) steht auf Wunsch zu Diensten. 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Nachdem wir nunmehr in der i\ionatsschrift für Kakteenkunde 1913, Seite 97, von Herrn QüEHL endlich die vollständige Be- schreibung der Blüte der echten Mamillaria Biissleri Mundt haben, lasse ich meine diesbezüglichen Ausführungen in der Monatsschrift 1909, Seite 41 und 42 und 1911 Seite 140 bis 143, sowie 1913, Seite 46, hiermit fallen. Aber auch mit der derzeitigen Mam. Ottonis Pfeiff. mit grüner Blütennarbe ist es nichts, wie ich heute nach meinen lang- jährigen Beobachtungen bestimmt annehme. Auch ich habe mich anfangs in dieser Sache geirrt (siehe Monats- schrift 1909, Seite 41 und 42), was vielleicht begreiflich ist, da ich damals die echte Mam. Ottonis Pfeiff. noch nicht gesehen resp. darüber Genaueres gehört hatte. Der erste, der mich damals auf meine vielleicht falsche Ansicht aufmerksam machte, war unser erfahrenes Mitglied Herr RiCH. SEIDEL in Magdeburg, mit dem Hinweis, „dass Mam. Ottonis Pfeiff. eine entschieden stärkere Bestachelung habe, und dass bei der jetzigen sogenannten Mam. Ottonis Pfeiff. nach seinen Beobachtungen die Blütenfarbe mehr rosa und die Narbe grün sei". Ich selber bin Herrn SEIDEL für diese Hinweise heute noch sehr dankbar, und wenn ich gegen Blütenfarben gepfropfter und getriebener Pflanzen, auch heute noch, gewisse Abneigungen hege, da diese sehr oft unnormale und abweichende Farbentöne bringen, so haben doch weitere Blüten auch bei anderen Liebhabern gezeigt, dass es mit der Blüten- und Narbenfarbe seine Richtigkeit hat und es demnach also mit der Benennung als Mam. Ottonis Pfeiff. hierfür nicht stimmt. — Als später im Jahre 1907 nun auch Herr De Laet aus derselben Quelle von „drüben" obige Pflanze erhielt nebst einer körperfarben- beständigen schwarzgrünen Abart — die obige Pflanze war mehr dunkellaub- bis blaugrün (siehe Monatsschrift 1909, Seite 41 und 42 und 1911, Seite 140 bis 143), da wurde diese von mir u. a. für Mam. Bussleri Mdt. angesprochen, da auch von dieser Pflanze bis dahin keine vollständige Blütenbeschreibung vorlag. Es war aber immer noch keine völlige Klarheit vorhanden trotz reichlichem Pflanzen- und Stachelmaterial (letzteres sehr variierend in Form und Farbe), das Herr De Laet mir freundlichst überliess, und meine Vermutungen wären durch Herrn SEIDEL auf Mam. asterias Geis, andernteils auch auf Mam. Golziana Ferd. Haage jun. gerichtet. Letztere Ansicht konnte aber auch nicht stimmen wegen Körperbau und -Farbe, sowie Bestachelung, und ebenso w^enig stimmen meiner Ansicht nach Dr. KüNZEs Angaben und Abbildung über Mam. Golziana Ferd. Haage jun. in der Monatsschrift 1909, Seite 100 bis 101. — Nim erhielt Herr De Laet wiederum Ende 1911 in einem neuen Import u. a. die wohl sicher QoXitQ Mani. Golziana Ferd. Haage jun., verschieden von allen den vorgenannten Pflanzen ; ich habe deren Monatsschrift für Kakteenkiinde 1917. Heft 1. — 2 — Blüte in der Monatsschrift 1913, Seite 45 und 46, eingehend be- schrieben. Inzwischen, früher und später sind nun auch teils die Pflanzen, teils die Blüten der bestimmt echten Mani. Ottonis Pfeiff. und der Main. Biissleri Mundt beobachtet, näher beschrieben und zum Teil photographisch abgebildet worden, und somit haben wir heute ein wohl ziemlich klares Bild all dieser bis dahin sozusagen un- sicheren Pflanzen und können solche auch wohl einteilen in Pflanzen mit schmalen und solche mit breiteren Blütenblättern. Zu der ersten Gruppe mit schmalen Blütenblättern gehören Mam. Ottonis Pfeiff. und Main. Biissleri Mundt. Zu der zweiten mit breiteren Blütenblättern die von Herrn Knippel und Herrn De Laet einge- führte sogenannte Mam. Ottonis PfeifP. (also vielleicht Mam. asterias Geis) und Mam. Golziana Ferd. Haage jun. Und nun meine einzelnen Beobachtungen und Erfahrungen zu all diesen Pflanzen: Für Mam. Ottonis Pfeiff. liegt mir zunächst eine ältere photographische Abbildung dieser Pflanze in blühendem Zustande vor, die von Herrn De Laet stammt und sicherlich die unzweifelhaft echte Main. Ottonis PfeiiF. den älteren Beschreibungen nach darstellt. Diese Pflanze lebt daselbst heute noch, und so hatte auch ich persön- lich mehrfach die Gelegenheit, dieselbe zu sehen und zu vergleichen. Die Pflanze blüht daselbst fast jedes Jahr, hat laubgrüne Körperfarbe, recht kräftige und starre Bestaclielung (besonders der vierte nach unten fahrende lange Mittelstachel) von gelblicher, nach der Spitze zu bräunlicher Hornfarbe. Die grosse Blüte ist fast rein weiss, die Blütenblätter sind spitz, schmal -lanzettlich und die inneren gezähnt; die zehn Narbenstrahlen sind bald heller, bald dunkler gelb, niemals grün! (Wenn FÖRSTER in seiner Beschreibung die Farbe der Narbe als „braun" angibt, so ist dieses vielleicht ein bräunliches Gelb ge- wesen, das in der weissen Blütenfarbe um so dunkler hervortrat.) Die Sämlinge dieser Pflanze, bei Herrn De Laet und bei mir unter grundverschiedenen Verhältnissen aus Samen obiger Pflanze gezogen, haben in der Mitte eigenartig dicke, kurze, fast plumpe und rein weisse, den Sämlingen von Mam.i^aphidacanthaLiem.?i\\\i\'\chQ Randstacheln, die sie mehrere Jahre bis zu ziemlicher Grösse beibehalten. — Nach all dem Besagten hier ist nun nach meinen Beobachtungen an Qriginal- und Sämlingspflanzen die von Dr. KUNZE in der Monatsschrift 1909, Seite 100 bis 101, beschriebene und abgebildete Mam. Golziana Ferd. Haage jun., die 1907 (nicht später!) leider nur in sehr wenigen Exemplaren von Herrn Dr. KUNZE an Herrn GräSSNER, Knippel und Zeissold geliefert wurde und äusserst schwer zu halten war, ebenfalls Mam,. Ottonis PfeifF. und nicht Mam. Golziana Ferd. Haage jun.--j Mam. Biissleri Mundt habe ich, ausser einer gepressten Blüte von Herrn QüEHL, persönlich noch nicht gesehen, doch liegen mir zwei gute, verschiedene photographische Abbildungen der blühenden echten Pflanze vor; desgleichen haben wir in der Monatsschrift 1902, Seite 47, und besonders 1913, Seite 97, die Blütenbeschreibung von echten Pflanzen dieser Art. Ob (nach meiner, nicht in der Monats- schrift befindlichen Abbildung der Pflanze) diese als Importe nicht *) Beistehende Abbildung zeigt die von Dr. Kunze als Mam. Golziana Ferd. Haage jun. in der Monatsschrift 1909, Seite 101, gebrachte echte Mam. Ottonis Pfeiff. a) Dr. Kunzes sog. Mam. Golziana, die echte Mam. Ottoiiis Pfeiff., abgeschnittenes bewurzeltes Original mit Spross. , / \ 1' ■^"*---u^J i'^'l ^ ^mUB'^^Bhk ^ ,-x -^i^äM&ir ^^^^H^\ y ' ^^^^^^^^'- ^^S^m^^^ _^W^r-Ä liüuHHiiükk'' ^W4\^ ■ B r b) Mam. Golziana (also Mam. Ottonis), abgeschnittener Kopf der Pflanze. — 5 — doch mehr wie 1 Mittelstachel hatte? — Bei diesen dickwarzigeu, drüsentragenden Coryphanthen tritt ja bekanntlich der unterste, grosse Mittelstachel immer zuerst und einzehi auf, während die weiteren Mittelstacheln sich erst später einzeln einstellen. — Die Blüte ist ebenfalls gross und die zahlreichen Blütenblätter sind schmal- bis lineallanzettlich. Betreifs der Blütenfarbe verweise ich auf die vorhin besagten Angaben in der Monatsschrift 1902 und 1913, — aber nach der mir von Herrn QüEHL zugesandten Blüte einer Pflanze hat jene nicht zwei, sondern fünf grünlich gelbe Narben - strahlen und andere Abweichungen, weshalb ich an der Echtheit zweifle; die Beschreibung von 1913 stammt jedoch von zuverlässig- echter Blüte. — Die Heimat der Main. Biissleri Mundt ist (nach Herrn BüSSLERs Angaben) Mexico, daselbst zwischen Esperanza und San Augustin del Palmar bei dem Dorfe Caesta blanca an der Grenze der Staaten Puebla und Vera Cruz. Recht dankbar wäre es zu begrüssen, wenn uns Herr MUNDT oder andere Besitzer der echten Pflanze nun auch die genauere Körperbeschreibung derselben zukommen lassen würden, da meine in der Monatsschrift 1909 und 1911, wie gesagt, hinfällig sind. — Betreffs Manu Golziana Ferd. Haage jun. verweise ich, um mich nicht zu wiederholen, auf meine Beschreibungen in der Monats- schrift 1911, Seite 140 bis 142, und 1913, Seite 45 und 46. Bemerken will ich aber noch besonders, dass die Blütenblätter dieser Pflanze nach oben zu recht breit — fast spateüörmig — und zugespitzt sind. — Jene Pflanzen dieser Art nun, die Herr Mac Dowell in Mexico 1906 resp. 1907 neben anderen ähnlichen an die Herren Knippel und De Laet sandte und die vielfach heute noch als Mam. Ottonis Pfeiff. mit grüner Blütennarbe gehen, hatten bei Herrn DE Laets Import auch eine typisch schwarzgrüne Form, aber beide hatten als Originalpflanzen nicht einen, sondern vier Mittelstacheln, wovon der untere, ziemlich gerade vorstehende fast stets an der Spitze gekrümmt bis hakenförmig gebogen war. Bei der hiesigen Weiterkultur und bei Sämlingspflanzen dieser Art tritt aber meist nur dieser letztere, an der Spitze gebogene Mittelstachel hervor, und auch die Anzahl der Randstacheln verringert sich. Die Farbe der Stacheln ist im Neutrieb ganz durch- scheinend honiggelb bis -bräunlich, später grauhornfarbig, und da die Spitzen eben dieser Stacheln nicht schwarz sind und auch mehr als 7 Randstacheln vorhanden sind (9 bis 10), so halte auch ich diese Pflanze nicht für Main, brevimainnia Zucc. oder Mäm. exudans Zucc, sondern für Mam. asterias Geis, auf deren vorhandene Beschrei- bungen sie auch am besten passt. (Besser und richtiger wäre es vielleicht, die Pflanze unter Beifügung einer guten und natürlichen Abbildung als Neuheit zu beschreiben.) — Die Bestachelung der Sämlinge dieser Pflanze ist nach meinen mehrfachen Beobachtungen entschieden in Form und Farbe anders als bei der echten Mam. Ottonis Pfeiff., und zwar dünner, länger und an der Spitze farbig. Die Blüten sind von mir bereits in Monatsschrift 1912, Seite 142, beschrieben, wozu ich bemerken will, dass das dort für Mam. Bussleri Mundt Besagte für die schwarzgrüne Form zutraf und Herr QUEHL die Blütenblätter als „länglich-oval mit Stachelspitze" angibt. Die von mir gemachten Angaben über Körperbeschreibung in der — 6 — Monatsschrift 1911, Seite 142 u. a. a. Orten bleibt bestehen. Die Anzahl der Narbenstrahlen der Blüte ist 5 bis 6. Demnach haben nun also einerseits Mam. Ottonis Pfeiff. und Mam. Golziana Ferd. Haage jun. sozusagen fast gerade Mittelstacheln, erstere 10 gelbe und letztere 10 grüne Narbenstrahlen, und wiederum erstere schmalere Blütenblätter als letztere; andererseits haben Mam. Bussleri Mundt und Matn. asterias Geis den unteren Mittelstachel an der Spitze gekrümmt bis hakenförmig gebogen, erstere 2 (?) gelbe und letztere 5 bis 6 grüne Narbenstrahlen und wiederum erstere schmalere Blütenblätter, wie letztere. Vielleicht sind sie auch teil- weise als Varietäten zusammenzuziehen. Hierher gehörten nun ja auch noch als dickwarzige, drüsentragende Coryphanthen die Mam. Scheerii Mühlenpf. und Mam. Gürkeana Böd., die aber als Arten sicher stehen mit ihren eigenartigen grossen und sehr dicken Stacheln usw. Aber die Stachelformen aller dieser Coryphanthen als Originale sind, je nach ihrem Standort in der Heimat, sehr variierend, und da wird uns denn die Zucht dieser Pflanzen aus Samen ein unübertrefflicher Lehrer und Aufklärer, da sie, wo und wie sie auch gezogen (aber nicht künstlich getrieben) werden, stets ihre eigenartigen und individuellen Stachelformen zeigen. Man muss aber Originale, hier weiter kultivierte Pflanzen und Sämlinge nicht nur bei sich in seiner eigenen Zucht, sondern auch bei (womöglich mehreren) anderen beobachten, um zu finden und zu beurteilen! Zur Erinnerung an Hermann Graf zu Solms-Laubach. Von H. Harms. Am 24. November 1915 starb einer der hervorragendsten Botaniker der Gegenwart, Heemann Geaf ZU Solms-Laubach; ihm seien hier einige Worte der Erinnerung gewidmet, da es eine gute, alte Sitte in unserer Zeitschrift ist, aller derer zu gedenken, die sich in irgend einer Weise um die Erforschung der Kakteen verdient gemacht haben, auch wenn es sich, wie im vorliegenden Falle, nur um eine gelegent- liche ganz kurze Mitteilung handelt. — üeber den äusseren Lebens- gang des Verstorbenen, der nach jeder Richtung eine durchaus eigenartige Persönlichkeit war, ist wenig zu berichten. Er wurde an) 23. Dezember 1842 als Sohn des Grafen OTTO ZU SOLMS und dei- Gräfin LuiTGARD, geb. Prinzessin Zu WiED, in Laubach (Oberhessen) geboren, erhielt seine erste Schulbildung im Elternhause, dann von 1854 — 1857 in der Erziehungsanstalt Schnepfenthal. Darauf besuchte er das Gymnasium zu Giessen, das er im Herbst 18(51 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Schon als Knabe hatte er sich eifrig mit iloristischen Studien beschäftigt, und die Botanik wurde sein Haupt- studium, dem er auf verschiedenen Universitäten (Giessen, Berlin, Freiburg) oblag. Im März 1865 promovierte er in Berlin mit einer Dissertation über die systematische Stellung der Gattung Laihraea, jene eigenartigen, schönblütigen Schmarotzer aus der Familie der Orobanchaceen. Nachdem er sich dann eine Zeitlang in Genf auf- gehalten hatte, auch eine Forschungsreise nach Portugal unternommen — 1 — hatte, besonders um Moose zu studieren, schlug er sein Zelt bei dem hervorragendsten Vertreter der Anatomie der Pflanzen, De Bary in Freiburg, auf, dem er auch 1367 nach Halle folgte, wo er sich im Mai 1868 als Privatdozent niederliess. Als De Baey dann 1872 an die neubegründete Reichsuniversität Strassburg berufen wurde, schlug er SOLMS als ausserordentlichen Professor der Botanik vor, und so gehörte dieser mit za den ersten Lehrkräften der jungen Hochschule. Im Sommer 1879 wurde S. als ordentlicher Professor und Direktor des Botanischen Gartens nach Göttingen berufen; von hier aus machte er 1883 seine grösste Reise, indem er als erster Deutscher an dem Botanischen Garten zu Buitenzorg auf Java längere Zeit arbeitete und dort besonders die eigenartigen Lebensverhältnisse und den morphologischen Aufbau der phanerogamen Schmarotzer aus der Gruppe der Rafilesiaceen studierte, über die er eine Reihe grund- legender Arbeiten veröffentlichte; schon in seiner Dissertation hatte er sich mit phanerogamen Schmarotzergewächsen beschäftigt, und er galt Zeit seines Lebens als erste Autorität auf diesem Gebiete. Nach dem Tode De Baey's, seines verehrten Lehrers, im Jahre 1888, wurde er als dessen Nachfolger nach Strassburg berufen, und dort hat er 20 Jahre lang als Forscher und Lehrer gewirkt, bis ihn ein schon länger bestehendes Leiden mit Vollendung des 65. Lebensjahres veranlasste, vom Amte zurückzutreten. Indessen blieb er in Strass- burg ansässig und arbeitete hier noch eine Reihe von Jaliren in unverminderter geistiger Regsamkeit; ein sanfter Tod bewahrte ihn vor schwerem körperlichen Leid. Solms-LaubaCH war nicht nur nach Abstammung, sondern auch seinem inneren Wesen nach eine adelige Natur im wahrsten Sinne des Wortes, ein grosszügiger Charakter. Auf dem Gebiete seiner Wissen- S(;haft war er von einer erstaunlichen Vielseitigkeit der Interessen und der Betätigung. Eine so hohe allgemeine Bildung, ein solches Verständnis für alle Fragen wissenschaftlicher Forschung im weitesten Sinne wird man nicht allzu oft finden, und dann auch nur bei einem l\Ianne, der den klassischen Bildungsgang des Gymnasiums durch- gemacht hat, denn nur dieser kann dem Gelehrten die richtige Einschätzung wissenschaftlicher Fragen verleihen. Sein Hauptarbeits- gebiet war die Phytopaläontologie, die Wissenschaft von den pflanzlichen Fossilien, worüber er eine grosse Reihe sehr wichtiger Abhandlungen publiziert hat; allgemeiner Schätzung erfreut sich seine 1887 erschienene „Einleitung in die Paläophytologie". Daneben hat er sich auch mit einer grossen Reihe systematischer, morphologischer, pflanzengeographischer und deszendenztheoretischer Fragen be- schäftigt, vor allem aber sehr bedeutende Arbeiten auf dem Gebiete der Geschichte der Kulturpflanzen geleistet, wie über die Heimat, Domestikation und Verbreitung des gewöhnlichen Feigenbaumes 1882, über die Heimat und den Ursprung des kultivierten Melonenbaumes 1889, über die Geschichte von Weizen und Tulpe 1899. Seiner ganzen Veranlagung nach eignete er sich sehr für solche Forschungen, in denen sich Botanik und Geschichte verbindet; denn schon beim Antritt seines Studiums schwankte er zwischen der historischen Wissenschaft und der Naturforschung, und wir können daher mit Recht sagen, dass ihn dieser historische Sinn, den er in ähnlicher Weise wie der geniale A. De Candolle besass, nie verlassen hat. Näheres über sein Leben und seine Arbeiten siehe in dem Nachrufe von L. JOST in Berichten Deutsch. Bot. Gesellsch. XXXIII (1916), S. 95—109. Solms-Laubach hat nur einmal eine kurze Mitteilung über eine Kaktee veröffentlicht, die aber hier ausführlich wiedergegeben sei, da es sich um ein Yorkommen handelt, das an der Höhengi'enze der Verbreitung dieser Pflanzen liegt. Prof. Dr. STEINMANN hatte ihm auf seine Bitte von seiner im Jahre 1903 ausgeführten Reise nach Südamerika eine Anzahl Pfianzenproben mitgebracht, die er auf den Cordilleren Bolivias in einer Höhe von etwa 4000 — 5000 m gesammelt hatte. Die Sammlung umfasste nur 49 verschiedene Arten, von denen 4 — 5 neu waren, darunter ein neuer Echinocachis^ E. Sieinmannii Solms-Laub., in einer Meereshöhe von etwa 4U00 m zwischen Oruro und Cochabamba gesammelt. SOLMS hebt in seinem Aufsatze (Über eine kleine Suite hochandiner Pflanzen aus Bolivien, die Prof. Steinmann von seiner Reise im Jahre i903 mitgebracht hat; in Bot. Zeitung, 65. Jahrg. 1907, S. 119 — 138) hervor, und das gilt wohl auch heute noch, dass man noch wenig weiss über die an der Grenze des ewigen Schnees in Bolivia wachsenden Kakteen. Nach Weddell und Schumann (Gesamtbeschreibung der Kakteen, S. 24) gibt es dort Opuntien und eine kleine Melocactee. Drei neue andine von Weberbauer gesammelte Opuntien aus Peru von einer Meereshöhe zwischen 3000 und 4000 m hat Vaupel vor kurzem beschrieben (in Englers Bot. Jahrb., L. Beibl. Nr. 111, S. 28-31). Die neue boli- vianische Art ist aber ein Echinocactus aus der Sektion Notocaciiis Schumanns. Nach der von SOLMS veröffentlichten Abbildung (Fjg. 14 der Tafel II) ist es ein sehr kleiner, unscheinbarer, zwischen dem Steingeröll wenig hervortretender eilänglicher Körper von etwa 2 cm Höhe und l — 1,5 cm Breite. Die Zahl der Rippen war nicht genau zu ermitteln, doch dürften es ihrer 8, höchstens 10 sein. Sie zeigen schwach schraubigen Verlauf und tragen auf deutlichen Warzen- vorsprüngen die Areolen mit den Stachelbüscheln. Unterwärts gehen diese verloren; die korkbedeckten Areolen erscheinen dann als schräg gereihte, runzlige, bräunliche Felder von etwas rhombischem Umriss. Die Areole ist rundlich-eiförmig, der Längsachse des Körpers ent- sprechend verlängert, sie trägt ein Büschel von etwa 8 spreizend abstehenden, dünnen, spitzen, unter sich gleichartigen Stacheln von weisser, nur an der Basis bräunlicher Farbe und glatter Oberfläche. Die Blüten werden wie folgt beschrieben (siehe S. 134)1 „Sie stehen in Ein- bis Zweizahl an den Seiten des Körpers, ziemlich weit vom Scheitel entfernt, in der Gegend, wo die Stacheln abzufallen beginnen. an der oberen Flanke des Areolenhöckers. Sie sind ungefähr 2 cm lang, mit eiförmigem Fruchtknoten und engröhrigem Tubus, der sich ziemlich plötzlich trichterförmig erweitert, so dass ihre Öffnung am Rande der Petala etwa 1,5 cm Durchmesser bietet. Ihr Fruchtknoten und Tubus sind mit kleinen, fleischigen, hellen Schuppen besetzt, in deren Achsel Büschel langer, vielzelliger, weisser, gekräuselter Haare stehen, die der Aussenseite eine lockere, wollige Beschaffenheit geben. Der trichterförmige Perigonanteil dagegen ist aussen völlig kahl, seine unteren, die Aussenfläche bekleidenden Blätter sind spateiförmig __ 9 — verbreitert, mit stumpf gerundetem, etwas welligem Vorderrand, aus dem ein ganz kurzes Spitzchen hervortritt. Sie sind infolge von Chlorophyll und rotem Zellsaft bräunlichrot gefärbt. Die Petala sind ähnlich gestaltet, aber ganz stumpf, von etwas unreiner, tief- purpurner Farbe. Die Stamina sind massig zahlreich, nur in dem oberen verbreiterten Trichter in zwei undeutlichen Etagen inseriert. Die enge ßöhre des Tubus entbehrt ihrer Insertionsstellen vollständig. Ihre fädlichen Filamente tragen eilängliche, aufrechte Antheren. Der Griffel ist ziemlich derb, mit seiner Spitze die Stamina überragend, durchaus von hellgrüner Farbe. Seine Narbenstrahlen, zum mindesten in der Fünf- oder Sechszahl, sind, zur Er Öffnungszeit der Antheren wenigstens, zu einem aufrechten, kegelförmigen Gebilde verbunden." Über die Kultur der Pterocactus-Arten. Von L. Quehl. Herr BusSLEE, in Illzach (Ober-Elsass) schreibt mir: „Ihre Be- merkungen über die Pterocactus in der M. f. K., Oktoberheft 1916, veranlassen mich, Ihnen folgendes mitzuteilen! Vor Jahren hatte ich von Herrn FOBE einen Pterocactus Kuntzei K. Seh. erhalten, der auf eine Opuntia gepfropft war. Aber bald ging die Unterlage ein. Um zu retten, was zu retten war, stutzte ich den Pterocactus ein, Hess jedoch dem Hauptstück noch ein wenig von dBr Opuntia, da diese ja leicht wurzeln. Aber das war gerade verfehlt, es ging ein. Die abgeschnittenen Stücke steckte ich dicht gedrängt in zwei Blumentöpfe. Ich gab ihnen hin und wieder Wasser, hatte auch die Freude, zu sehen, dass sie Wurzeln machten, aber von grossem Wachstum war keine Rede. Das ging so zwei bis drei Jahre. In diesem Jahre nun, im Juli etwa, topfte ich sie aus, und mein Erstaunen war gross, als ich sah, dass sie alle mehr oder minder grosse Knollen gebildet hatten, worüber ich natürlich grosse Freude hatte. Die grössten sind etwa so dick und so lang wie mein Daumen. Die ganze Geschichte war aber so verwachsen, dass ich sie vorsichtig in Wasser ausschlemmen musste, um sie voneinander zu lösen. Ich habe sie nun einzeln gepflanzt und bin neugierig, was im nächsten Jahre aus ihnen wird." Soweit Herr BüSSLEK, der mir auch zwei dieser Pflanzen zu- sandte und mir anheim gab, diese Mitteilungen zu veröffentlichen. Hiernach ist der Beweis erbracht, dass sich Stecklinge des Pterocactus Kuntzei nicht nur bewurzeln, sondern auch Wurzelknollen hervorbringen, wenn auch erst nach geraumer Zeit. Indessen wird mit dem Pfropfen in 3 Monaten dasselbe erzielt, wie bei der Zucht aus Stecklingen erst in zwei bis drei Jahren. Wenn nun auch ein so erfahrener Züchter wie Herr FOBE in Ohorn bei der Vermehrung des Pterocactus das Pfropfen anwendet, so möchte ich diesem Ver- fahren doch weiter den Vorzug geben und zu weiteren Versuchen erneut anregen. Sollte einem der verehrten Leser ein Fall bekannt sein, dass Stecklinge des Echinocereus tuberosus ßümpl. ebenfalls Wurzelknollen gebildet haben, so wäre die Bekanntgabe hiervon sehr erwünscht. — 10 — Kulturregeln aus alter Zeit.*) YI. Fortpflanzung und Vermehrung der Kakteen. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Fortsetzung zu Seite 144.) Wenige Pflanzen vermehren sich so leicht wie die Kakteen; ihre Fortpflanzung kann entweder durch Sämlinge oder Stecklinge voll- zogen werden. Die Fortpflanzung durch Samen ist die wichtigste Methode, sowohl betreffs der grossen Anzahl Exemplare, welche sie hervor- bringt, als auch deren natürlichen Beschaffenheit, da sie weniger empfindlich sind, als Pflanzen, welche aus der Heimat kommen. Der zum Säen günstigste Zeitpunkt ist die letzte Hälfte des Februar oder die erste des März, da die jungen Sämlinge im Laufe des Sommers die Glosse einer Haselnuss zu erreichen vermögen und es dann viel leichter ist, sie durch den Winter zu bringen. Die später gezogenen Sämlinge sind noch zu empfindlich für die ungünstige Jahreszeit und man riskiert, sie zu verlieren. Die Schalen oder Töpfe, welche für die Samen bestimmt sind, müssen sehr flach, von 4 bis 5 cm Höhe sein, damit die Erde, infolge geringer Tiefe, leichter vom Wasser durchzogen wird. Nachdem man den Topfboden bedeckt hat, füllt man mit zubereiteter Erde, wie im Artikel „Über Erde"^-') an- gegeben, an; man häuft die Erde leicht auf, und zwar in der Weise, dass sie eine gerade Oberfläche bildet und ein leerer Zwischenraum von einem oder zwei Zentimeter unter dem Rand des Topfes bleibt. Die Erde muss leicht angefeuchtet sein. Nachdem dies geschehen, streut man den Samen gegen die Mitte, indem man vermeidet, ihn gegen den Topfrand kommen zu lassen, weil sich an letzterer Stelle Moose und Flechten bilden; es ist auch von Vorteil, genügend dicht zu säen, weil die jungen Sämlinge sich so leichter halten, als wenn sie zu entfernt voneinander stehen. Man muss den Samen auf die Erde legen, indem man ihn mit den Fingern leicht festdrückt, und vermeiden, ihn vollständig mit Erde zu bedecken, da er in diesem Falle schwerer keimt. Es ist ferner notwendig, sich nach der Grösse der Samen zu richten, und sind die grösseren Samen mit etwas mehr Erde zu bedecken. Bevor man säet, ist es nötig, die Erde von neuem zu befeuchten; zu diesem Zweck setze man jeden Topf in eine kleine Unterschale, welche man beständig mit Wasser gefüllt hält, und darauf stellt man alle Töpfe in einen Raum, in welchem die Temperatur stets über 10 Grad bleibt. Die Samen keimen dort und gehen mehr oder weniger leicht auf, einige in 12 bis 14 Tagen, andere in 1 bis 2 Monaten, je nach der Art. Am häufigsten indessen gehen die Samen, sobald sie gut ausgereift und Feuchtigkeit und Wärme hin- reichend sind, in 14 Tagen auf. Sobald nun die Samen gekeimt sind, ist es notwendig, sie häufig zu untersuchen, die Unterschale ist nicht mehr wie früher mit Wasser '••) Aus dem Französischen nach J. Labouret, Monographie de la famille des Cactees **) Monatsschrift XXVI, 1916, S. 142. — 11 — gefüllt zu halten, man muss indessen dafür Sorge tragen, dass die Erde angemessen feucht ist, und zu vermeiden suchen, dass die jungen Sämlinge die Strahlen der Sonne zu unmittelbar empfangen; hierzu streicht man die Fensterscheiben, hinter denen sie geschützt sind, weiss an. Sobald die Stacheln sich zu zeigen und die Sämlinge ihre Form zu kennzeichnen beginnen, muss man die Bewässerungen massigen; man muss sie zwar häufiger als die Topfpflanzen befeuchten, aber vermittelst leichten Bespritzens; dann ist es auch nicht nötig, die Töpfe in Unterschalen zu halten. Trotz grösster Sorgfalt bedeckt sich gegen Ende von 2 oder 3 Monaten die Erde in den Töpfen mit Moosen und Flechten, welche den Sämlingen sehr beschwerlich sind und sie ersticken. Das einzige Mittel dagegen besteht darin, die Sämlinge in neue Töpfe einzeln zu pikieren. Es ist mir indessen gelungen, die schnelle Entwickelung der Flechten oft zu verhindern, indem ich den Boden der Töpfe mit Flusssand füllte, zweimal täglich das Wasser der Töpfe erneuerte, vollständig geeignetes Wasser, Regen- oder Flusswasser, welches längere Zeit in glasierten Gefässen der Luft ausgesetzt war, ver- wendete und den Sämlingen Licht und Luft gab, ohne sie jedoch der vollen Sonne auszusetzen. Aus diesem Grunde bestrich ich die Teile der Scheiben, welche sie schützten, mit preussischem Blau, welches zur Aquarellmalerei gebraucht wird. Die Kakteensamen bewahren längere Zeit hindurch ihre Keim- fähigkeit, besonders wenn man sie in den Kapseln, welche sie enthalten, und an einem trockenen Orte aufbewahrt Die frischen Samen sind indessen immer den alten vorzuziehen. Ich habe stets gute Erfolge erzielt, wenn ich sie 24 Stunden vorher, bevor ich sie säete, in Wasser von 15 Grad aufweichen Hess. Lifolge dieses Mittels kam es häufig vor, dass meine Samen nach 3 oder 4 Tagen auf- zugehen anfingen, fast alle aber nach 14 Tagen. Während des ersten Teiles ihrer Entwickelung, d. h. bis zu dem Zeitpunkt, an welchem sie die Grösse einer Haselnuss erreichen, müssen die Sämlinge unter Mistbeetfenstern bleiben und erfordern, was Wärme und Luft anbe- trifft, grösste Sorgfalt. Die zweite Art der Vermehrung, vermittelst Stecklingen, ist von einem vollständigen Erfolge begleitet. Die Melokakteen allein sind diesem Verfahren gegenüber stets widerspenstig geblieben, und ist dies ihrer Empfindlichkeit und der schwierigen Kultur zuzuschreiben. Sobald man einen Kaktus vermehren will, schneidet man den Körper querdurch, und zwar derart, dass man den Kopf abtrennt; man lässt hierauf die Schnittwunden des Körpers und des abgetrennten Kopfes abtrocknen und behandelt dann den letzteren wie einen Steckling. Der durch die Wurzeln geschöpfte Saft zieht sich, sofern die Pflanze sich nicht mehr in die Höhe entfalten kann, in grosser Menge nach den Blattwinkeln oder den Areolen hin und bewirkt dort alsbald eine Anschwellung, die unverzüglich durch einen Trieb besetzt wird, der ein neues Exemplar bildet, stets dem gleich, welchem es entstammt. Die Kopfstecklinge schlagen immer mit einiger Schwierig- keit Wurzeln und bringen niemals gesunde und kräftige Pflanzen hervor. (Fortsetzung folgt.) — 12 — Dezember- Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Berlin, den 27. Dezember. Gegen 8 Uhr eröffnete Herr Sghwaezbach die Sitzung. Zur Aufnahme in die D. K.-G. haben sich ab 1. Januar 1917 gemeldet: Herr Postsekretär Max Conead, Ruhland; Herr Dr. Eeeeth, Königl. Rat, Krankenhausdirektor a. D., Pecs, Ungarn; Herr HANS GeüBE, Mahlsdorf-Süd, Kohlisstrasse 95/96. Sämtliche Herren wurden einstimmig als ordentliche Mitglieder aufgenommen. Neujahrsgrüsse haben gesandt: Herr Knippel, Klein-Quenstedt; Herr SCHEPPIG, Duisburg; Herr Keafft, Frankfurt a. Main; Herr BaldaüF, Dresden- Radebeul, und Herr Dr. SCHLITZ, Iserlohn, mit folgendem schönen Wunsch, welchem wir uns alle von Herzen an- schliessen: Der D. K.-G. herzliche Glückwünsche zur Jahreswende. Möge der liebe Gott unsere Wünsche erhören und uns und dem geliebten Yaterlande den Frieden bringen. Doch mag kommen, was will, getreu unserm Wahlspruch: „In minimo quoque fidelis", wollen wir alle die grossen und kleinen Sorgen gerne tragen bis zu dem Tage, wo die Glocken der grossen Dome und der kleinen Dorf- kirchen in die Lande rufen: „holder Friede". Herr Hofgartendirektor GeäBENEE aus Karlsruhe i. B. hatte die Liebenswürdigkeit, uns sein Bild für das Gesellschaftsalbum zu spenden. Eine sehr reichhaltige und interessante „Kakteennummer" von der wohlbekannten Zeit- schrift „Ratgeber für Obst- und Gartenbau", Frankfurt a. 0., lag zur Ansicht aus. Ebenso ein Prospekt über eine Kulturschale „Calumor- dose" für Samen, Stecklinge usw. von Herrn Heineich Kaisee, München. Sehr charakteristisch bei diesem Kulturapparat ist die seitliche Lüftung, der gewölbte Deckel und, da die ganze Dose aus Glas besteht, die dadurch bedingte grosse Helligkeit. Um die Brauchbarkeit festzustellen, wurde beschlossen, drei Stück dieses Apparates anzuschaffen und bei der diesjährigen Aussaat zu benutzen. Hoffentlich ist im Jahre 1917 besseres Kakteenwetter, denn die 1916 ausgesäten Samen des unterzeichneten Schriftführers gingen wohl prächtig auf, verschwanden aber nach kurzer Zeit zum grössten Teil infolge des kalten, feuchten Wetters. Sehr interessante Mitteilungen und Lichtbilder über verschiedene Reisen in Mittel- und Süd-Amerika, speziell in Uruguay, hatte der bekannte Forscher und Kakteen- sammler A. V. FeiC eingesandt. Über die Auifindung des Ects. Fricii und Ects. Arechevaletai waren neue, uns noch nicht bekannte Angaben enthalten. Die sehr langen Berichte gehen über den Rahmen des Protokolls hinaus, wir hoffen aber, von Herrn Feiö noch Näheres über seine Reisen in der Monatsschrift zu hören. Zur Kassenrevision, welche im Januar stattfindet, wurde eine Kommission gewählt, bestehend aus den Herren: Patentanwalt HiLDEBEANDT und 0. FeeyGANG. Anwesend waren drei Gäste, von denen sich Herr H. GeüBE als Mitglied meldete. Schluss der Sitzung gegen 11 Uhr. SCHWAEZBACH. BiTTLEE. 13 - Mitglieder- Verzeichnis der Deutschen Kakteen- Gesellschaft für das Jahr 1917. Die in Klammern beigefügten Zahlen bedeuten das Jalir des Eintrittes in die Gesellschaft G = Gründungsmitglieder. Inhaber des Jahres-Ehrenpreises: Berger, A., Kgl. Württemb. Hofgarteninspektor. (1899.) Weingart, W., Fabrikbesitzer, Georgenthal in Thiir., Bahnhofstr. 75. (1894.) Vorstand: Vorsitzender; Dr. F. Vaupel, Berlin-Dahlem, Königi. Botanisches Museum, (]903.) Stellvertretender Vorsitzender: zurzeit unbesetzt. Schriftführer (Korrespondenz) : E. Weidlich, Berlin-Lichterfelde W, Holbeinstr. 43, 1. (1905.) Schriftführer (Protokoll): L. Bittler, Ingenieur, C'harlottenburg, Nordhausener Strasse 8. (1912.) Kassenführer: A. Schwarzbach, Rechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshauptbank, Neukölln. Kaiser- Friedrich -Strasse 226, IL (1896.) Beisitzer: Dr. A. Schwartz, Ingenieur, Berlin W 8, Mohrenstr. 26, III. (1895.) Ordentliche Mitglieder: Amhaus, Hugo, cand. rer. nat., Beuthen O.-S., Wilhelmstrasse 23. (1908.) Baldauf, E. Arthur, Radebeul-Dresden. (1916.) Behnickj E., Inspektor des Botanischen Gartens in Heidelberg. (1902.) Bennekenstein, Joh., Ingenieur, Berlin-Zehlendorf AVsb,, Potsdamer Str. 29. (1916.) Berger, Alwin, Königi. Württemb. Hofgarteninspektor, Vorstand des Königi. Hof- gartenamtes, Königi. Wilhelma, Cannstadt b. Stuttgart. (1899.) Bittler, L., Ingenieur, Charlottenburg, Nordhausener Strasse 8. (1912.) Blum, Karl, Lehrer, Worms a. Rh., Kapuzinerstrasse 17. (1916.) Bödeker, Friedrich, Maler, Cöln a. Rh., Trierer Strasse 22. (1904.) Borissow, Eugen, Staatsrat, Privatdozent an der Universität, Professor am Techno- logischen Institut, St. Petersburg, Swenigorodskavastr., Haus 18, Woh- nung 18. (1900.) Bormann, Georg, Postbeamter, Hannover, Hildesheimer Strasse. (1912.) Bornemann G., Florist, Blankenburg a. Harz. (1911.) V. Borsig, Ernst, (7eheimer Kommerzienrat, Reiherwerder bei Tegel (Berlin). (1902.) V. BOSChan, Georg, Kommerzialrat, Wien XIX, Karl -Ludwig -Str. 7b. (1913.) Braun, Frl. Anna, Hersbruck, Gartenstr. 46. (1911.) Braune, Gustav, Lehrer, Cassel, Habichtswalder Strasse II. (1911.) Brunnckow, R., Leutnant d. R., Heidelberg, Schillerstr. 5. (1908.) Buchholz, Rob., Fabrikbesitzer, Rathenow, Friedrich -Lange -Str. 28. (1903.) Bussler, F. H., lUzach, Ob.-Elsass, Schlossgarten. (1911.) Conrad, Max, Postsekretär, Ruhland. (1917.) Cordes, E., Zürich 6, Ottikastr. 9. (1913.) Danzer, Ani, Ingenieur, Mannheim, Obere Mignotstrasse 7. (1914.) del Cott, John, Gutsbesitzer, Post Stromle, Untersteiermark (Österreich). (1914.) DIabac, Nikolaus, K. K. Rittmeister i. R., Znaim (Mähren), Granitzgasse 10. (1912.) V. Dombrowsky, Ernst Ritter, Schriftsteller, Graz, Klosterwiedgasse 18. (1914.) DoubS, Frau Olga, Krems a. Donau, Mölkergasse. (1914.) — 14 — Dumstrey, Dr. med., Berlin-Lichterfelde 0, Lorenzstr. 68. (1911.) Eckert, Georg, Königlicher Staatsanwalt, Tilsit. (1912.) Erreth, LajOS, Dr., Königl. Rat, Krankenhausdirektor a. D., Pecs, Ungarn. (1917.) Eschenhorn, Oswald, Fabrikant, Berhn-Lichterfelde 0, Marienfelder Strasse 98. (1911.) Fobe, F., Obergärtner, Ohorn bei Pulsnitz (Sachsen). (1900.) Freygang, Otto, Berlin-Tempelhof, p. Adr. Reibedanz & Co. (1900.) FriC, A. V., Forscher, Smichow bei Prag. (1917.) V. Fritschen, P., Plantagen-Direktor, Kizombe bei Tanga, Deutsch-Ostafrika. (1899.) Geckler, A., Lehrer, Cuxhaven, Strichweg 143. (1907.) Genge, Johannes, Postsekretär, Elberfeld, Kieseist r. 2-1:. (1907.) V. Glasenapp, M., Professor .der ehem. Technologie am Polytechnikum, Riga, Polytechnikum. (1907.) Graessner, Richard, Kakteenzüchter, Perleberg, (1903.) Grahl, W., Professor, Gymnasial -Oberlehrer, Greiz im Vogtlande, Jach witzer Strasse 9 a. (1896.) Grimm, Frau L., Frankfurt a. Main, Eysseneckstrasse 3. (1917.) Grube, Hans, Mahlsdorf-Süd, Kohlisstrasse 95/96. (1917.) Grundmann, Bodo, Buchhändler und Redakteur, Neudamm, Rgbz. Frankfurt a. 0. (G. 1892.) Gureck; P., Landgerichtssekretär, Breslau V, Schwerinstr. 58, IL (1913.) Haage jr., Friedrich Adolf, Kunst- und Handelsgärtnerei, Erfurt. (1894.) Hackbarth, Richard, Rektor, Fiddichow a. d. 0. (1910.) Hahner, Walter, Bankbeamter, Bln. -Steglitz, Sachsenwaldstr. 1. (1914.) Hartmann, E., Direktor am Werk- und Armenhuuse, Hamburg-Barmbeck, Ober- altenallee 60. (1903.) Hassler, E., Dr., Genf (Schweiz). (1903.) Hausdorff, Georg, Dr., Essen (Ruhr), Rüttenscheiderstr. 93. (1916.) Haupt, Arthur, Ingenieur, Dresden-A., Rubener Strasse 27, IIL (1913). Heese, Frau J., Berlin-Lichterfelde 0., Lutherstr. 4. (1894.) Helfer, A. H., Gärtner, Metz, Devant-les Ponts. (1916.) Herber, Richard, Oberingenieur des städt. Elektrizitätswerkes, Halle a. Saale, Fritz- Reuter- Str. 7. (1913.) Hesemann, Richard, Ofenfabrikant, Hannover, Simsonstr. 12. (1912.) Hildebrandt, Walter, Dipl.-lng., Patentanwalt, Berlin SW 61, Wihusstr. 13. (1916.) Hiltenkamp, Hugo, Ingenieur, Essen, Münchener Strasse 138. (1916.) Hirscht, Karl, Oberstadtsekretär a. D., Leipzig- Stötteritz, Denkmals- Allee, Matthäistift. (G. 1892.) Hochheim, H., Dr. med., Halle a. Saale, Grosse Steinstr. 1. (1912.) Hofft, Dr. med., Berlin-Lichtenberg, Anstalt Herzberge. (1913.) Hof mann, Hugo, Wien X, Bossigasse 16. (1913.) Honrath, Lehrer, 0hl, Bez. Cöln. (1905.) Jostmann, A., Oberpostassistent, Strassburg i. E., Wasselnheimej- Strasse 21. (1910.) Kammerer, Alfred, Offenbach a. Main, Frankfurter Strasse 16. (1916.) Kerschbaum, J. H., Fabrikant, Ludwigsburg (W^ürttemberg). (1904.) Klatzer, L.; Dr. med., Feldkirchen in Kärnten. (1914.) Klemme, Gustav, Kakteengärtner in den städt. Gruson-Gewächshäusern; Wohnung Gross-Ottersleben bei Magdeburg, Schulstr. 2. (1905.) Knippel, KarJ, Kakteenzüchter, Klein-Quenstedt bei Halberstadt. (1893.) Koenig, Gustav, Benzinfabrikant, Wien I, Herren gasse 10. (1905.) Körner, J., Kunst- und Handelsgärtner, Mainz. (1907.) Krafft, Conrad^ Gefängnisinspektor, Frankfurt a Main- Preungesheim, Hamburger- landstrasse 137. (1916.) Kretzmann; Dr., Amtsrichter, Orteisburg. (1916.) Kuba, G., Kaufmann, Lübbenau ( Spree wald), Färber- Gasse 8. (G. 1892.) De Laet, Frantz, Kakteenzüchter, Contich bei Antwerpen (Belgien). (G. 1892.) Langer, Otto, Fabrikbesitzer, W^ien I, Stern-Gasse 11. (1913.) Lindner, Alfred, Kgl. Telegr.-Assistent, Wiesbaden, Dotzheimer Str. 55. (1914.) V. Lossberg, Victor, Fulda, Horaser Weg 29,1. (1905.) Lühring, Friedr., Gerichtsbeamter, Essen, Heinickestrasse 46. (1916.) Maass, C. A., Postsekretär, Hamburg, Norderstr. 113, IV. (St. Georgj. (1901.) Marcinkowski, Hermann, Stadtsekretär, Berlin-Wilmersdorf,Sigmaringer Str. 19. (1908.) Marnet, Wttii., Buch- und Kunstdruckereibesitzer in Neustadt a. d. Haardt. (1915.) Marschall, Robert, Bankbeamter, Bln.-Steglitz, Peschkestr. 8, IL (1914.) Maul, Johannes, Kaiserl. Oberpostrat, Düsseldorf, Graf-Adolf-Strasse 108. (G. 1892.) — 15 — Metzger, Albert, Schriftsteller und Journalist, Hannover, Sallstr. 9, III. (1906.) Meyer, Arthur, Stargard i. Pomm., Werderstr. 66. (1914.) Meyer, Rudolf, Oharlottenburg, Bismarckstr. 25. (1893—1896; 1911.) IVIichelmann, Herrn., Altona-Ottensen, Philosophenweg 12. (1915.) Mieckley, W., Kakteenzüchter, Berlin- Steglitz, Albrechtst r. 56, Gärtnerei: Brüder- strasse 12. (1905.) Mönnighoif, Franz, Stadtrentmeister, Werl (Westfalen). (1904.) Moiske, K., Berlin-Tempelhof, Dorfstiasse 2. (1916.) Müller, Lorenz, städt. Feldmesser, Hannover, Hartmannstr. 2. (1907.) Mundt, Walter, Kakteenzüchter, Mahlsdorf b. Berlin (Ostbahn), Bahnhofstrasse 8/9. (G. 1892.) Neumann, J., Königlicher Geheimer Kommerzienrat und Verlagsbnchhändler, Neudamm, Eeg.-Bez. Frankfurt a. 0. (1900.) NitSCh, Ferdinand, akademischer Maler und Photograph, Osterode a. Harz. (1900.) Noack, R., Geheimer Eechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshauptbank, Berlin SW47, Yorckstr. 59. (1897.) Noack, Sigismund, Magistrats-Assistent, Stettin, Eckerbergstr. 8. (1909.) Novar, Nikolai, Ingenieur, Station Schestakow via Giodno der Nordwestl. Eisen- bahnen (Russland). (1912.) Pauly, Erich, Dipl.-Ing., Hambom-Marxloh, Diesterweg-Str. 36. (1915.) von Poellnitz, Kurt, Vogelgesang, Kreis Torgau. (1917.) Fosner, Hermann, Fabrikbesitzer, Berlin IsO 55, Elbinger Strasse 44. (1916.) Quehl, Leopold, Rechnungsrat, Halle (Saale), Schillerstr. 53. (G. 1892.) Rau, Eigen, Justizsekretär, Freiburg i. Br., Egonstr. 45. (1915.) Rettig jr., Karl, Landwirt, Aschersleben. (1904.) Roth, P., Dr. med., Sanitätsrat, Augenarzt, Bernburg, Schlossstr. 25. (1895.) Rummler, Dr., Posen, Wilhelmplatz 13. (1911.) Schäfer, J., Regierungsbaumeister, Gewerberat, Breslau VIII, Vorwerk- strasse 10, IL (1910.) Schailer, Waldemar, Mineralogist, United States Geological Survey, Washington. (1912.) Scheppiv, W., Leiter des Botanischen Gartens, Duisburg, Nürenweg 100. (1916.) Schick Karl, Kaufmann, Freiburg i. Br., Oberau 61, IL (1914.) Schlederer, Karl, Apothekenbesitzer, Straubing (München), Untere Stadtapotheke „Zum Löwen". (1913.) Schimoneck, Oskar, Kaufmann, Barleben b. Magdeburg. (1915 ) Schlitz, A., Dr. med., Iserlohn, Gartenstr. 12. (1913.) Schmalstich, Oskar, Oschersleben a. Bode, Halberstädter Strasse 118. (1911.) Schmedding, Albert, Rentner, Münster i. Westf., Langenstr. A 1. (1902.) Schmidt, Richard, Dr. phil., Professor an der Universität, Münster i. W., Melcher- strasse 39, IL (1907.) Schmidt, Karl, Ökonoraierat, i. F. Haage & Schmidt, Erfurt. (G. 1892.) Schmiedicke, K., Monteur, Berlin N 31, Anklamer Strasse 50. (1904.) Schoenenberg, Hugo, Dr. med., Kgl. Oberarzt a. D., Strassburg i. Eis., Weissen- burger Strasse 7. (1914.) Schröder, Rudolf, Kaufmann, Frankfurt a. 0., Bergstr 49. (1912.) Schütze, Arnold, Prokurist, Tangermünde. (1905.) Schwantes, G., Lehrer, Hamburg-Fuhlsbüttel, Brombeerweg 37. (1914.) Schwartz, Albert, Dr., Ingenieur, Berlin W 8, Mohrenstr. 26, IIL (^1895.) Schwarzbach, August, Rechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshauptbank, Neukölln, Kaiser-Friedrich-Str. 226, IL (1896.) Schwarzinger, Theodor, Ingenieur, Wien XIII. 10, Biraghi-Gasse 71. (1909.) Schwebs, W., Kakteen-Spezialgeschäft, Dresden A., Wettiner Strasse 37. (1907.) Seefehlner, E.^ Dr., Direktor der A. E. G. Union, Wien XIX, Peter-Jordan-Str. 17. (1914.) Seidel, R., Geschäftsführer der Deutschen Petroleum -Verkaufs -Gesellschaft, Radebeul b. Dresden, Sidonienstr. 11. (1902.) von Seth, Frl., Armgart, Perstorp, Tungelsta, Schweden. (1917.) Söhrens, J., Direktor des Botanischen Gartens, Santiago de Chile, Südamerika. (1899.) Spalinger, J., Lehrer, Winterthur (Schweiz), Brühlbergstr. 41. (1901.) Stollenwerk, Richard, Fabrikant, Cöln-Bayenthal, Bonner Strasse 309. (G. 1892.) Straus, L., Kaufmann, Bruchsal, Schlossstr. 6. (1893.) Suppe, F., Papitz b. Schkeuditz, Landhauskolonie. (1915.'» Thode, Carl, Dr. Ing., Oftenbach a. Main, Mainstrasse 129. (1916.) — 16 — Todesco, Frau Melanie, Wien I, ßabensteig 2—4. (1917.) Thomas, Fritz, Eechnungsrat, Berlin S 59, Camphausenstr. 19a. (Gr. 1892.) Tietze, R., Berlin, Jägerstr. 18. (1912.) Treusch, Heinrich jr., Agent, Pirmasens (Bayern). (1912.) Tschira, Arnold, Kaufmann, Freiburg i. Br., Löwenstr. 5. (1914.) Urbach, Hans, Dr , Obstgut Schönbarg, Treuenbrietzen (Mark), Beiziger Strasse 9. (1916.) Vaupel, F., Dr. phil., Hauptmann a. D., Assistent am Königl. Botan. Museum in Berlin-Dablem, Königin-Luise-Str. 6—8. (1903.) Vorwerk, Inspektor des Königl. Botanischen Gartens, Bln.-Dahlem. (1913.) Wegener, Arthur, Radebeul bei Dresden, Gartenstr. 14, I. (1907.) Weidlich, E., Kartograph der Königl. Landesaufnahme, Berlin-Licliteilelde W, Holbeinstr. 43. (1905.) Weingart, Wilhelm, Fabrikbesitzer, Georgentlial i. Thüringen, Bahnhofstr. 75. (1894.) Weise, Joh., Gärtnereibesitzer, Mahlsdorf bei Berlin (Östbahn). (1906.) Wendt, A:berl, Rostock i. Meckl., Hopfenmarkt 14. (1916.) WoHert, Gottfried, Inspektor der Landwirtschaftlichen Marienschule, Nikolajewski Gorodok bei Saratow (Russland). (1914.) Zillig, Hermann, cand. rer. nat., Würzburg, Adelgandestr. 14, IL (1913.) Zoll, Hans, Frankfurt a. M. West, Gr. Seestr. 48.' (1914.) Korporative Mitglieder: Grossherzogl. Badische Garten direktion zu Karlsruhe. Vertreter : Grosslierzoglicher Hof-Gartendirektor Graebener, Karlsruhe. (1899.) Botanischer Garten zu Christiania. Direktor: Professor Dr. N. Wille. (1901.) Grossherzogl. Botanischer Garten zu Darmstadt. Direktor: Geh. Hofiat Professor Dr. H. Schenck. (1902.) Königlicher Botanischer Garten zu Tübingen. A ertreter: Königl. Garten -Inspektor E. Schelle. (1901.) Vereinigung von Kakteenfreunden (Gruppe des Gartenbauvereins) Stade a. E., Vor- sitzender: Lehrer Hans Schablowski. (1916.) Vereinigung von Kakteenfreunden Cuxhavens. Vorsitzender: A. Geckler, Lehrer, Cuxhaven, Strichweg 143. (1912.) Verein von Kakteenfreunden in München. Erster Vorsitzender: Eechtsanvvalt Zeilmann; Schriftführer: Ludwig Pitzenbauer, Herzogspitalstr. 5/4. (1906.) Gartenbauverein Freiburg i. Br. Vorsitzender: (.Trosslierz. Garteninspektor E. Elbel, Freihurg i. Br., Albertstr. 22: Schriftführer: K. Schick, Freibui-g i. Br., Oberau 61, II. (1913.) Vereinigung der Kakteenfreunde Württembergs in Stuttgart. ^ orsitzender: Otto Kegel, Stuttgart, Marien - Platz 2; Schriftführer: E. Wagner, Stuttgart, Aspergstrasse 42. (1904.) Direktion des Botanischen Gartens der Universität Zürich. Direktor: Professor Dr. H. Schinz. Machrlchten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qeselischaft. Die nächste Monats -Yersammluiig findet statt am Montag, dem 26. Februar 1917, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten'% Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof). Tages Ordnung : 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die Monats-A^ersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jeden Monats, abends 8 Uhr, in dem obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Den Jahresbeitrag für 1917 (Mk. 12, — ) wolle man bis spätestens 1. März an den Kassenführer der Gesellschaft, Herrn Rechnungsrat SCHWAKZBACH, Neukölln, Kaiser-Friedrich-Str. 226 II, einsenden. Bis dahin nicht gezahlte Beiträge werden den Bestimmungen entsprechend durch Postauftrag eingezogen werden. Auch alle sonstigen Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbach, Berlin - Neukölln, Kaiser - Friedrich- Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, NordhausenerStr. 8, zu richten. An denselben sind auch der Bibliothek entliehene Bücher zurückzusenden. Eine Versendung von Büchern kann vorläufig nicht stattfinden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. Den verehrlichen Abonnenten sei zur Anschaffung empfohlen: Einbanddecke für den XXVI. Jahrgang 1916 der „Monatsschrift für Kakteenkunde" in grün Leinen mit reichem Schwarz- und Golddruck. Preis 1 Mk. 40 Pf. Einbandecken zu allen älteren Jahrgängen können in derselben Ausstattung zu gleichem Preise abgegeben werden. Zu beziehen gegen Einsendung des Betrages und 10 Pfg. für Porto, unter Nachnahme mit Portozuschlag. J. Neumann, Neudamm. Hooge & Schmidt Erfurt, Gärtnerei, Sanienbau, Samenhandlung. Unser neues 250 Seiten starkes, mit vielen Abbildungen ausgestattetes Haupt- preisverzeiclmis für 1917 über Samen und Pflanzen ist seit Mitte Januar erschienen und wird auf gefl. Verlangen kostenlos übersandt werden. Besonderes Angebot einiger Samen: Echinooaotus concinnus, Monv 10 Samen Mk.0,20 Echinooaotus mamillosus, Lern 10 Samen Mlv.O,BO Echinooaotus Wlihanovichii 10 Samen Mk. o,30 Eohinooereus Knippelianus, Liebn 20 Samen Mk. 0,30 Eohinooereus Salm-Dycki anus, Scheer .... Mamillaria nivosa, Lk. Agave attenuata . . . . Agave Eilemeetiana . . . Agave Franzosinii . . . Agave Nissonii . . . . Anacampseros papyraoea. Eoheveria eiegans . . . Eoheveria setosa .... Mesembrianthemum Bolusii Mesembrianthemum pseudo- truncateilum, Dinter . Mesembrianthemum Sohwantesii, Dinter . Mesembrianthemum spec. Warmbad, Dinter . . 25 Samen Mk. 0,25 20 Samen Mk.0,30 20 Samen Mk.0,20 50 Samen Mk.0,20 20 Samen Mk. C,HO 50 Samen Mk. 0,25 20 Samen Mk.0,30 50 Samen Mk. 0,50 50 Samen Mk.0,30 20 Samen Mk.0,30 25 Samen Mk.0,30 10 Samen Mk.0,30 10 Samen Mk.0,30 I Verlag von J. Neumann in Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gattungen und Arten aus der Familie der Cactaceae soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zu K. Schumanns „G-esamtbeschreibung der Kakteen" enthalten sind. Von »r. F. Vaupel. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf., zu Katalogzwecken mit Schreibpapier durchschossen 2 Mk. Wenn auch die Abonnenten der Monats- schrift für Kakteenkunde diese Arbeit in an- nähernd gleicher Form bereits in der Monats- schrift selbst besitzen, wird der vervollständigte Sonderdruck jedoch für den bequemen Hand- gebrauch, für Bibliotheks- und Katalogisierungs- zwecke sich überall brauchbar erweisen. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahme werden die vollen Postgebühren be- rechnet, J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bsstellungen entgegen. Verlag von J. Neumann in Neudamm. Kurze Anleitung zur Zimmerkultur der Kakteen. Von F. Thomas. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage, siebentes bis zehntes Tausend. Mit 59 Abbildungen von Kakteen und Fettpflanzen sowie von Kulturgeräten. Preis fein gebunden 1 Mk. 50 Pf. Bilder aus dem Kakteen- Zimmergarten. Von Karl Hirscht, ehemaligem Schrift- führer der „Deutschen Kakteen- Gesellschaft". Mit fünf Abbildungen. Zweite Auflage. Preis geheftet 1 Mk. 80 Pf., gebanden 2 Mk. 20 Pf. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für Jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet, j^ Ncuiiiunn, IVeudamtn. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Phyllokaktus- Hybriden, riesenblumige u. reichblühende, in herrlichstem Farbenspiel, rot, violett, orange, rosa, gelb u. weiss in meinen unübertroffenenSorten mit Namen. Sortenverzeichnis mit auf Wunsch. Preisen = I G. Bornemann, Florist Biankenburg am Harz. Dil 1 Verla§^ von J. Ncumauit, IVcudanun. ^ Im unterzeichneten Verlage wurde herausgegeben : Aus der Ualdheimot. Deutsche Wald- und Jägermärchen für jung und alt von Ernst Rittci' von Dombrowski, reich illustriert von R. H. Schulze. Preis hochelegant gebunden 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder auch die Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm. % Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. . v\l;iff^fe^^^. Jede Nummer ist iUustrierl. Halbjährlicher Abonnementspreis ^!^^P^^^^fe^^ fünf Mark. ^^^^^^^ Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^^ ^^^ ^'^ ^ gespaltene Petitzeile 20 Pf. -<^ iNo. 2 »- ausgegeben im Februar 1917. Inhaltsverzeichnis: Kulturergebnisse 1916 (mit Abbildung). Von C. Cordes. — Bemerkungen über Echinocactus Reichei K. Schum. Von F. Suppe. — lieber die Biüh-Energie. Von Dr. C. Thode. — Leopold Weil t (mit Bild). Von K. Schick. — Die Blüte der Mamilläria De Laetiana Quehl. Von Fr. Bödeker. — Mamilläria Painteri Rose spec. nov. (mit Abbildung). Von L. Quehl. — Kulturbeobachtungen. Von Chr. Lengdobler. — Ueber den Begriff von Art, Halbart, Spielart, Missbildung und Bastard. Von L. Quehl. — Januar-Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. — Vereinigung der Kakteen- freunde Württembergs. Xeudamni. Verlag von J. Neumann. HiiimiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiüi Zu beziehen ist die „Monatssclirift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshaudlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1917, Seite 2C51. iiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii I «0 «0 42 I AnypinPnnrf^^lQ *"*" **'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent teurungs- #-iii£.^i\^^iipi \;^io Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Willy Schwebs KaKteen-SpBzlalkultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. 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Meine Kakteen und Mesembrianthemen sind von Mitte Mai in einer Erdmischung von zwei Dritteln guter Gartenerde (Kompost) und ein Drittel scharfem Flusssand und Mauerschutt (Ziegelbrocken, Mörtel, Lehm usw.) und in möglichst ilachen, natürlich den Wurzel- ballen angepassten, gut porösen Töpfen auf einer gedeckten S^eranda im dritten Stock nach Süden untergebracht. Da ich über einen Garten und somit auch über ein Mistbeet nicht verfüge, habe ich mir zwei fahrbare eiserne Gestelle mit je vier Etagen machen lassen, so dass ich meine ca. 300 Pflanzen, Echinocereen (25), Echinocacteen (130), Mamillarien (100), Echinopsen (25), Ariocarpus (5), Pelecyphora (3) und Mesembrianthemen (30, fast nur Sphaeroidea) bequem unter- bringen kann. Auf jede Etage kommen zwei ca. 10 cm hohe Kästen aus Eternit mit Aluminiumgerippe, die mit einer Mischung von Torf- mull und Kohlengrus gefüllt sind. In diese Mischung sind die Töpfe mit den Pflanzen bis zum Rande eingesenkt. Bisher waren diese Gestelle allseitig mit herausnehmbaren Fensterscheiben, die natürlich nirgends luftdicht abschlössen, versehen, doch will ich es nächsten Sommer einmal ganz ohne diese Glasscheiben versuchen, da ich mit meinen vorjährigen Blühergebnissen nicht ganz zufrieden bin. Ab Oktober stehen alle Pflanzen mit Ausnahme von drei Pilo- cereen, zwei Ects. senilis, drei Epiphyllen und einem Op. brasiliensis- Steckling in einem nur mit einem, allerdings nach Südosten gelegenen Fenster versehenen Mansardenzimmer, in dem die Temperatur manch- mal bis auf 3 ^ C. heruntergeht, durchschnittlich um 5 ^ C. beträgt. Vorigen Winter wurde alle drei bis vier Wochen gegossen, während welcher Zeit das Zimmer während zwei Tagen auf 12° C geheizt wurde. Meine Verluste waren dabei äusserst gering. Dieses Jahr will ich die Pflanzen im Dezember, Januar und Februar ganz ohne Wasser lassen. Von der Kultur in Handkästen bin ich abgekommen, mit Aus- nahme eines einzigen im Winter für obige Pilocereen, Cephalocereen und Epiphyllen. Diese stehen Winter und Sommer im Kasten im gleichen Räume, im Winter nicht unter 12^ C. Die beiden Epiphyllen hängen zum Teil voll Knospen, das eine bis jetzt mit 14, das andere mit 19. Gegen das Ungeziefer, wie Wollaus, rote Spinne usw., verwende ich eine Lösung von 250 g Alkoh. dissol. und 10 g Coloquinten- extrakt. Bei dem Einpinseln mit Alkohol ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nachher in den Schatten zu stehen kommen, wo sie einige Tage verbleiben müssen, da frisch eingepinselte Pflanzen in der Sonne sofort verbrennen. Im Winterquartier verwende ich trockene Schwefelblüte. Monatsschrift für Ivakteenkunde 1917. Heft 2. 18 — Nachstehend, was der letzte Sommer, der leider hier in Zürich äusserst regenreich und düster war, mir an Blüten brachte : Echinopsis: nichts. Die vorhandenen Pflanzen sind zum grössten Teil noch zu klein. Echinocereus: siihinermis S.-D., wie jedes Jahr zwei Blüten. Echinocactus: Selloiüii ietracaiithus ^.-T). und erütaceiis hem. Knospen, nicht aufgegangen, horizonthaloniiis Lem., Willimnsii Lern., setispiniis Eng., texensis Hopff., vioiaciflorns Qaehl, miilticostatus Hildm., ebenacaiiihus Monv., concinrtus Monv., inuricatus Otto (nicht aufgegangen), snbmainniulosus Lern., inauiniulosus Lem., Ottonis var. paraguayensis und var. brasiliensis Hge. jr., pnmilus Lern., Schilinzkyanns Hge. jr. und Knippelianiis Quehl (diese drei haben cleisto- gamen Samen geliefert), Fie- brigii Güxke^nimusculus'W eh ., Oiirselianus Monv. (dieser hat eine gefüllte Samenkapsel ge- liefert, ob selbstbefruchtet? er hatte zwei Blüten), platensis Spegazz. (äusserst blühwillig), zwei Anisiisii K. Seh., denu- datiis var. paraguayensis Hge. jr.; zweiMihanovichii^viG etG. (äusserst blühwillig). Qtiehl, longimanwia P. DC, bocasana Pos., bocasana var. Echinocactus submammulosus Lem. Mamillaria: radicanüssiina camptotricha Dams, pnsilln P. DC, Kiinzeana Böd. et Quehl, bocasana var. splcndcns Liebner, glochidiata. crinita K. Seh. (die letzten fünf zählen mit zu den dankbarsten Blühern), Wildii Dietr., dioica K. Brand., dolichoccntra Lem., melano- centra Pos., fonnosa Scheidw., kezvcnsis S.-D., Niittallii Eng. ]\[esembrianthemum: Bolnsii Hook., simidans Marloth, tigrinwn Haw., calcareuni Marloth, pseudotruncatelhini Berger. Letztere beiden sind leider nicht ganz zur Entwickelung gekommen, da ich dieses Jahr zu früh einräumen musste. Bemerkungen über Echinocactus Reiche! K. Schum. Von F. Suppe. Ich habe die Wahrnehmung machen müssen, dass Echinocactus Reichei noch nicht die Beachtung gefunden hat, die ihm gebührt. In meiner Sammlung steht er in hoher Gunst; erfreuen mich doch die grösseren Exemplare jedes Jahr mit einem reichen Blütenschmuck. Gut kultivierte Stücke rufen mit ihrer dunkelgrünen Körperfarbe, den kleinen rötlich-weissen Stacheln und den 3 bis 4 cm im Durch- messer grossen gelben, rotbraun geränderten Blüten die Bewunderung jeden Kenners und Liebhabers hervor. Dabei ist Echinocactus — 19 — . Reichei, auf Cereus Spachianus veredelt, von flottem Wachstum, wurzel- echt hingegen bleibt er stets klein. Veredlungen auf Cereus inacro- gomis weisen diesen Erfolg nicht auf. Die Pfröpilinge bleiben gegen die auf Cereus Spachianus veredelten Pflanzen ganz bedeutend im Wachstum zurück, und die Körperfarbe bekommt ein bleiches Aussehen. Gegen Sonnenbrand ist Echinocactus Reichei etwas empfindlich, bei geschlossenen Fenstern (Mistbeet) ist daher grösste Vorsicht nötig. Schwere, erst nach Jahren wieder verwachsende, das Aussehen von Rostflecken zeigende Brandwunden würden die Pflanzen davontragen. Zum Ansetzen von Samen ist er leider nicht zu bewegen, trotz eifrigster gegenseitiger Befruchtung; dafür setzt die Pflanze willig Sprossen an. Dieser kurze Hinweis, glaube ich, dürfte genügen, der Pflanze ein grösseres Ansehen zu verschaffen. Ueber die Blüh-Energie, Von Dr. C. Thode, Offenbach a. Main. In den verschiedensten Werken über Kakteenpflege ist die Bemerkung zu finden, dass man Kakteen, die Knospen besitzen, nicht von ihrem Standort resp. Himmelsrichtung verändern soll, da sonst die Knospen leicht abgeworfen werden. Folgende Beobachtungen ergaben, dass diese Torsichtsmassregel nur dann angebracht ist, wenn die Knospen sich im ersten Stadium der Entwicklung befinden. Ist diese hingegen weiter fortgeschritten, so kann man oft der Pflanze ganz ausserordentliche Veränderungen im Standort usw. zumuten, ohne einen ungünstigen Einfluss auf die Blüten-Entwicklung zu bemerken. Es scheint, als ob die zum Ziele drängende Energie stetig wüchse und die Knospe, trotz der sonst schädlichen Veränderung, zur vollen Blüte bringt. Cereus grandiflorus, ältere, starke Pflanze, überwintert 1915/16 in einem Treibhaus, zeigte Anfang Mai eine grosse und eine kleinere Knospe. Am 13. des Monats wird diese Königin der Nacht in einem Wohnzimmer am südlichen Fenster aufgestellt; die Länge der grösseren Knospe beträgt 125 mm. Nach sechs Tagen ist die Knospe auf eine Länge von 225 mm gewachsen und erblüht an demselben Abend. Dass dem Cereus die Veränderung des Standortes sonst nicht behagt hat, wurde durch Abwerfen der kleineren Knospe und vollkommenes Einstellen jeglichen Triebes während des ganzen Sommers 1916 gezeigt. Phyllocactus Pfersdorffii wurde sechs Tage vor dem Erblühen von einer westlichen nach einer südlichen Lage gebracht. Die Pflanze entwickelte hierbei ihre Blüte vollkommen normal. Epiphyllum „Le Vesuv" wurde am 8. November 1916 von Spitzlay, St. Goarshausen a. ßh., bezogen. Die starke Pflanze, auf Peireskia gepfropft, musste bei der Ankunft umgetopft werden. Alle Zweige waren an einem langen Stabe parallel aufgebunden worden, die End- triebe zeigten fast durchweg ein oder zwei Knospen in verschiedener Grösse. (51 Stück!) In dieser unnatürlichen Lage befand sich das Epiphyllum ca. 3 Tage, ehe es abgebunden wurde. In Pflege genommen, zeigten die meisten Glieder nach einigen Tagen leichte Schrumpfung, die . — 20 — aber bald wieder verscliwaüd. Nach ca. zwei Wochen fingen die kleineren Knospen (unter ca. 10 mm Länge) an zu vertrocknen und abzufallen, (19 Stück.) Die grösseren (32 Stück) hingegen kamen nach dieser Zeit langsam in Trieb und Mitte Dezember die ersten zur Blüte, am 21. Januar 1917, erblühten die letzten der 32 Knospen in voller Pracht. Leopold Weil f. Die Deutsche Kakteen-Gesellschaft hat am 8. Januar 1917 ein treues Mitglied durch den Tod verloren. Herr LEOPOLD AVeil, Inhaber der Firma K. A. SCHÜLER, Seilerei, in Freiburg i. B. ist nach langem Leiden im Alter von 5 1 Jahren sanft verschieden. Erschüttert stehen wir im hastenden Treiben der Arbeit und des Lebens still, wenn uns unvermittelt das Hinscheiden eines lieben Freundes bekannt wird, der zu einer Zeit heim- gehen muss, wo nach mensch- licher Meinung der Tod noch kein Anrecht auf das frische, aufwärts strebende Leben hat. Zagend, niedergebeugt nur vermag man sich mit der Tatsache abzufinden, dass einer dahingegangen, der mit grossem Interesse und mit rastlosem Eifer unserer schönen Sache, der Liebhaberei der Kakteen, hold war. Der Ent- schlafene ist ein begeisterter Anhänger der Natur und ihrer lieblichen Kinder ge- wesen, der er seine ganze Zeit, die ihm sein umfang- reiches Geschäft liess, widmete. Besonders für die Kakteenvereinigung des Gartenbauvereins Freiburg i. B., welcher der Verstorbene angehörte, ist der Verlust schmerzlich. Dort besonders war Herr WEIL nicht nur als eifriger Pfleger unserer Lieblinge, sondern auch als hochherziger und edler Mensch mit grossen Idealen bekannt und beliebt. Er wird bei allen, die ihn kannten, in guter und treuer Erinnerung bleiben. L. V^eil •!• Möge ihm die Erde leicht sein! Kakl Schick. — 21 — Die Blüte der Mamillaria De Laetiana Quehl. Von Fr. Bödeker, Cöln. In unserer Monatsschrift für Kakteenkunde 1910 Seite 14 habe ich nach den schrittlich aufgezeichneten Angaben des Herrn Feantz De Laet in Contich bei Antwerpen die Blüte der Mamillaria De Laetiana Quehl kurz beschrieben, und Seite 92 der Monatsschrift 1910 befindet sich auch eine Abbildung der blühenden Pflanze. — Diese Pflanze nun, die damals noch eine Neuheit war, wurde später auch durch Herrn ßlCH. GräSSNER in Perleberg reichlich eingeführt, und zwar auch zum Teil in ansehnlich grossen Exemplaren mit sogar 4 Mittel stacheln. Letztere scheinen entgegen der Abbildung in der Monatsschrift 1910 Seite 92 allerdings nicht so säbelförmig gebogen, sondern mehr gerade zu sein, wie ich mich persönlich mehrfach überzeugt habe. Wiederholt nun seit Jahren versicherten mir Herr De Laet (und zwar auch noch im Jahre 1916) und sein treuer und als Kakteenpfleger und -Kenner bekannter Gehilfe, Herr JOOSSENS, dass die von Herrn De Laet eingeführte Pflanze, die dort jedes Jahr blühe, von der Pflanze und besonders der Blüte der GRÄSSNEKschen Exemplare entschieden verschieden seien, weshalb ich hier nun- mehr die Blütenbeschreibung einer grossen und schönen GräSSNER- schen Mamillaria De Laetiana Quehl folgen lasse, wie ich sie per- sönlich in meiner eigenen Sammlung am 24. Juli 1911 beobachtete. Bemerken will ich jedoch vorher noch, dass ich in stark gelüfteten, nach Süden hin stehenden Glaskästen, die Pflanzen selbst in Töpfen ohne Einbettung und also demnach ohne jegliche Unterwärme oder sonstige Treibmittel ziehe. Mamillaria De Laetiana Quehl, durch Herrn GräSSNER eingeführt. Blüte meist einzeln im Scheitel, ausgebreitet länglich-trichter- förmig, ungefähr 3 cm lang und 4 cm im Durchmesser. Äussere Schuppenblätter spitz-lanzettförmig, grün mit bräunlicher Spitze. Äussere Blütenblätter schmal-lanzettförmig, gelb mit aussen an der Spitze bräunlichem Mittelstreif. Innere Blütenblätter von gleicher Form, aber schmaler und rein chromgelb (postgelb). Staubfäden bis zur halben Blütenhülle, hellgelb; Beutel tief orangegelb. Griffel wie die Staubfäden hellgelb mit vorstehender, sich am zweiten Tage in Höhe der Staubbeutel zurückziehender neunteiliger und hellgelber Narbe. Hiermit vergleiche man nun die von mir in unserer Monats- schrift 1910 Seite 14 und 92 gemachten Angaben des Herrn De Laet in Bild und Wort. — Besser wäre es jedoch (und hierzu sei hiermit angeregt), wenn beide Blüten gleichzeitig beobachtet und die der Pflanze von Herrn De Laet genauer aufgenommen und beschrieben würde. — 22 — Mamillaria Painteri Rose spec. nov. Von L. Quehl. (Mit AbbildiiDg.) Herr Dr. J. N. ßOSE in Washington ermächtigte mich, Bild lind Beschreibung dieser neuen Art in unserer Monatsschrift zu vei- öffentlichen. Die Beschreibung des Herrn Autors lautet: Plant globular, small, 2 cm in diameter; radial spines white, puberulent; centrals 4 or 5^ ascending, dark brown, one hooked. puberulent; ilowers 15 mm long, greenish white, the outer lobes brownish; petals broad with an ovate acute tip; stamens white. Described from no. 05. 1220 (U. S. Nat. Herb.), which flowered August 1909, June 1911 and August 1912. Nachstehend die Übersetzung, die ich nach dem mir vorliegenden Herbarmaterial (eine lebende Pflanze sah ich noch nicht), soweit möglich, vervollständige. Körper kugelförmig, klein, 2 cm im Durchmesser. Randstacheln etwa 25, strahlenförmig gestellt, dünn und brüchig, etwa 5 mm lang, weiss, unter der Lupe schwach behaart; Mittelstacheln 4 oder ."), aufrecht stehend, bis 1 cm lang, braun, nach der Spitze zu dunkel- braun, ebenfalls leicht behaart, einer hakenförmig gekrümmt. Blüten 15 mm lang, grünlich-weiss, die äusseren Blättchen bräunlich, die inneren breit, eiförmig mit einer Spitze. Staubfäden weiss mit weissen Staubbeuteln bis über die Hälfte der Blütenhülle reichend und von dem Gritfei mit vierteiliger Narbe überragt. Herr Dr. E-OSE sammelte Pflanzen dieser Art am 17. August 1905 in Mexiko im Staate Queretaro bei San Juan del Rio und benannte sie nach seinem Mitarbeiter Herrn Jos. H. Paintee. Im System K. SCHUHMANNs ist die Art wie folgt unterzubringen: lY. Untergattung Eumamillaria Engelm., 1. Sektion Hydrochylus K. Seh. und wegen der dünnen, brüchigen Randstacheln, der fein behaarten Stacheln, der vorhandenen Mittelstacheln, von denen einer angelhakig gebogen ist, wegen der geringen Körpergrösse und der nur 15 mm langen Blüte in der VII. Reihe St^^lothelae PfeiflP. bei Main, glochidiata Mart. Kulturbeobachtungen. Von Christian Lengdobler. In einem früheren Hefte der Monatsschrift ist erwähnt, dass bei verschiedenen Kakteen als Schutz gegen Tierfrass starke Gifte in Betracht kommen. Meine Beobachtungen lassen sich damit aller- dings nicht in Einklang bringen. Ein Exemplar des Ariocarpus Kotschoiiheyaniis, 1909 aus Samen gezogen und im gleichen Jahre niedrig auf Cereiis Spachianus gepfropft, gedieh sehr gut, büsste jedoch alljährlich durch Schneckenfrass einzelne Warzen ein. Im Jahre 1914 frassen die lästigen Tiere die Pflanze auf einer Seite derart an, dass ein Loch bis zur Zentralaxe entstand und ich die Pflanze so nicht mehr weiterziehen mochte. Ihr Durchmesser ■ ■ f Rose. s Herrn ü r. Rose. ^■'^ ■« V ^^V "^^KOT^^ '^^^^^^^^i' 's c s ^^^m '^F^ ' '^'^^ ■ ^^^HH^HbhB^» -H Co c ^^V Xl """''«i^K^ • ifi^BH^B^^HBKt^tJ ^ 1 ■ ' CL, cS H I^K <^ •^--l cö ^ ^B ,j|||j||||^ I^HH^^^Bf "^ H 1 cö Ä ^^B l^P""^""'™'^^ ^^■i^^l^l^S^ - ■ •1^ .-^ B^B % "^HaH^RI^fti 6 1 ^^B ^^^'^P ^i ''fl[ Ma Nach pliotogra — 25 — betrug bereits 4 cm. Ich machte einen Versuch zum Umpfropfen, und zwar auf Cereus Jusberti als Unterlage, der ein ganz über- raschendes Ergebnis brachte. Da die Pflanze sehr niedrig war, blieb beim Durchschneiden am Scheitelstück kaum mehr Nennenswertes von der Zentralaxe zurück; trotzdem ging dasselbe die Verbindung mit der Unterlage sehr gut ein. Lange Zeit zeigte sich jedoch kein Neutrieb beim Pfröpfling. Im August vorigen Jahres löste sich der Pfröpfling auf der einen Seite von der Unterlage los, hob sich mehr und mehr in die Höhe und im Zwischenraum erschienen, scheinbar direkt aus der Schnittfläche der Unterlage kommend, 5 kleine Köpf- chen des Arioc. Kotschoubeyanus, denen leider auch bald die Warzen- spitzen von Asseln oder Schnecken angefressen wurden. In diesem Jahre nun löste sich der grösste Teil des seinerzeit aufgepfropften Scheitels von der Unterlage los und es stehen jetzt 9 Köpfchen des Ariocarpus kranzförmig auf der Unterlage und gedeihen auch sehr gut. Durch Pfropfung eines Sämlings erzielte ich im Jahre 1909 einen zweiköpfigen Ariocarpus reiusus auf Cer. Spackianus-Unterlsige ; der Wuchs ist sehr flott. Bereits im Herbste 1915 brachten beide Köpfe, jeder ca. 7 cm Durchmesser, Blüten. Nach meinen Erfahrungen lassen sich Ariocarpus-Sämlinge, wenn auch schon mehrjährig, ganz gut pfropfen, wenn die wässerige Zentralaxe so weit entfernt wird, dass man beim Durchschneiden eine feste Schnittfläche erhält. Von der stark bestachelten Form des Echinocactiis Ciuningii erntete ich vor mehreren Jahren durch gegenseitige Bestäubung der Blüten Samen, obwohl ich von der Art nur ein Stück besass. Bei den Sämlingen zeigen sich nun ganz auffällige Unterschiede in bezug auf Körperfarbe und Bestachelung. Die eine Form gleicht vollkommen der Mutterpflanze und kam in diesem Sommer bereits in einem Exemplar zur Blüte. Die zweite Form zeigt auffällig kurze, ca. 3 mm lange Bestachelung. Die Farbe derselben ist gelblich-weiss, Spitzen bräunlich. Spitzen sämtlich nach unten gekrümmt, Scheitel weithin unbewehrt. Körperfarbe dunkelgrün. Die dritte Form ist ähnlich der zweiten, Stacheln jedoch kaum über 1 mm lang, deren nach abwärts gekrümmte Spitzen schwärzlich sind. Körperfarbe schwarzgrün. Stacheln erscheinen erst sehr weit vom Scheitel ent- fernt. Besonders in die Augen fallend sind auch die starken Höcker, die durch eine tiefe Furche geteilt sind. Die Sämlinge pfropfte ich im Jahre 1913 und 14 auf Cereus tortuosus und C. Jusberti ganz niedrig, auf welchen Unterlagen sie besonders gut gedeihen. Zu bemerken ist noch, dass sich die Verschiedenheit in der Bestachelung bereits bei einem Durchmesser von kaum Y2 ^^ deutlich erkennen Hess. Ein ähnliches Ergebnis brachte die Aussaat von Samen der Mamillaria dmnetorum Purp., wobei vier in bezug auf Körperform, Bestachelung und Farbe der Stacheln sehr verschiedene Formen ent- standen. Übereinstimmend bei allen vier Formen ist die kleine weisse Blüte, die bei den dichter bestachelten Formen, deren Warzen ca. l cm lang sind, etwas über dieselben herausragt, während bei zwei Formen, deren Warzen ca. 2 cm lang sind, die Blüten fast ganz versteckt bleiben. — 26 — Eigentümlich ist die riesige Sprosseiibilduug der von mir in einem früheren Jahrgang besprochenen und abgebildeten Mamillaria microuieris Eng. Auf Cereiis uiacrogonus gepfropfte Stücke der Form sprossen bei liottem Wüchse in der Regel bereits im zweiten, sicher aber im dritten Jahre, und dann zwar in jedem Jahre reichlicher. Diese Form übertrifft in dieser Beziehung sämtliche mir bekannten Kakteen. Eine fünf Jahre alte Pflanze hat bereits über 200 Sprossen, und solche Exemplare bringen eine angenehme Abwechslung in die Sammlung. Leider will sich die Art absolut nicht entschliessen, zu blühen, bildet auch den bei Main, niicroineris gewohnten Wollschopf nicht. Die Sprossen erscheinen stets unmittelbar hinter den Stachel- bündeln, niemals in den Axillen, und es bleibt die Frage oflen, ob die Pflanze wirklich zur Gattung Mamillaria gehört. Den grössten Teil meiner umfangreichen Sammlung an Echino- kakteen und Mamillarien halte ich während des Sommers in Mistbeeten mit Laubfüllung. Wegen Platzmangels mussten Ende Mai dieses Jahres unter anderen auch meine Exemplare von Ects. Ottonis mit einem Plätzchen im Freien vor einer Wand vorlieb nehmen, nach- dem sie in den Kästen abgeblüht hatten. Sie zeigten sich auch mit dem Aufenthaltswechsel ganz zufrieden, da die Formen brasiliensis, paragiiaycnsis und tenuispina Mitte September zum zweiten Male zur Blüte kamen, was ich in sechzehnjähriger Kultur bisher noch nie erzielt habe. Überhaupt bin ich in den letzten Jahren dazu gekommen, die starkbewehrten Arten von Echinocactus und Mamil- laria im Freien vor einer Mauer aufzustellen, wo die Sonnenglut während des ganzen Tages ungehindert einwirken kann, und habe damit die günstigsten Erfahrungen gemacht. Zu erwähnen ist aller- dings, dass meine Sammlung sich auf dem Lande befindet. Echino- cactus cylindr accus entwickelt da eine Bestachelung, die sich kaum von der in der Heimat unterscheidet, dabei wächst er im Freien hier besser als unter Glas, wo im Juli immer auf 3 bis 4 Wochen eine Ruheperiode eintrat. Ebenso verhält sich Ects. Monvillei, von dem ich ein Prachtexemplar von 27 cm Durchmesser und über 30 cm Höhe besitze, dessen Scheitel im Freien hoch von Stacheln überragt ist, während er bei Kultur unter Glas weithin unbewehrt ist. Die Bestachelung des Ects. Grusonii und Ects. pcninsulae ist über jedes Lob erhaben. Veranlassung, gerade die starkbewaftheten Kakteen im Freien aufzustellen, gab mir im Jahre 1909 Ects. Grusonii., den ich im Mistbeet nicht vorsichtig genug beschatten konnte, da er bei der hohen Temperatur, die sich mittags in den Kästen entwickelt, stets fürchterlich schrumpfte. Ich beschatte meine Pflanzen gar nicht, nur Blüten schütze ich vor dem Versengen durch Auflegen von kleinen Brettchen auf die Fensterscheiben. Nach meinen Beobachtungen ist für viele Kakteen, z. B. Ects. horizonthalonius, Mam. Sckeerii, auch für die Ariocarpus-Arten, zu einem wirklichen Gedeihen volles Sonnenlicht und damit höchste erreichbare Temperatur unbedingt erforderlich. Selbstredend sind die Kakteen allmählich daran zu gewöhnen. Im Freien ist Ects. Grusonii gegen die Prallsonne ganz unempfindlich, da sich eben Bestachelung und Epidermis viel derber entwickeln. Auch die grösseren Arten von Mamillaria gedeihen im Freien sehr gut und bleiben in der Körperform viel niedriger, wodurch — 27 — auch das Vergrauen des Körpers von unten viel weniger zutage tritt. Einen sehr augenfälligen Unterschied gegen die frühere Kultur unter Glas zeigt im Freien Main, mutahilis, die im vergangenen Sommer 4 bis 5 cm lange Mittelstacheln entwickelte, während unter Glas die Länge der ßand- und Mittelstacheln kaum verschieden ist. Es ver- ändern Ka.kteen dadurch ihr Aussehen derart, dass sie gegen anders behandelte nur dem sorgfältigen Beobachter als gleichartig erkennbar sind. Selbstredend benötigen im Freien aufgestellte Kakteen reich- liche Wassergaben, damit nicht durch staubtrockene Erde die gleich- massige Entwicklung gehemmt wird. Im Freien gezogene Kakteen sind auch gegen Herbstfröste fast unempfindlich, wie ich des öfteren schon beobachtet habe. Man lasse also im Herbste die Pflanzen möglichst lange im Freien stehen, da sich erfahrungsgemäss gerade in dieser Zeit die kräftigsten Stacheln bilden. Im Novemberheft der M. f. K. 1916 ist in dem Beitrag über Eds. Haselbergii gesagt, dass die Blüte sehr lange andauert, was auch mit meinen Beobachtungen übereinstimmt; jedoch hat weder in meiner Sammlung noch in denen meiner Münchener Freunde ein Exemplar der Art im Sommer oder Herbst geblüht, sondern sie treibt hier stets erst im Oktober oder November Knospen, die, wenn die betreffenden Pflanzen im Winter in Glashäuschen gehalten werden, sich im März oder April erschliessen. Mamillaria nivosa, die als Herbstblüher bekannt ist, blüht bei mir alljährlich im Juli bis August. Möchten doch bald wieder friedliche Zeiten bei uns einkehren, dass auch unseren Lieblingen wieder mehr Aufmerksamkeit und Pflege gewidmet werden kann. Seit Oktober 1914 im Heeresdienste stehend, weshalb ich meine Pflanzen nur in längeren Zwischen- räumen sehen kann, habe ich ausser Mamillaria lenta K. Brand., von der mir in diesem Frühjahre zwei gepfropfte, reichlich sprossende Stücke eingingen, keinen nennenswerten Verlust gehabt. Über den Begriff von Art, Halbart, Spielart, Missbildung und Bastard. Yon L. Quehl. Im VII. Jahrgang (1839) der Allgemeinen Gartenzeitung, die bereits als eine wahre Fundgrube für die Kakteen Wissenschaft in unserer Monatsschrift (1916, Seite 109) gewürdigt ist, findet sich (Seite 257 u. f.) eine Arbeit von Dr. ALBERT DIETRICH unter der obigen Überschrift, die wohl verdient, der Vergessenheit entrissen zu werden. Nachstehend ein Auszug. Wenngleich die Botaniker mit den hier aufgeführten Be- nennungen bestimmte Vorstellungen verbinden, so findet man doch, dass Praktiker (auch heute — 1916 — noch) über die Bedeutung dieser Namen selten ganz im klaren sind. Es sei daher erlaubt, über einen von vielen längst für abgemacht gehaltenen Gegenstand meine Meinung auszusprechen und eine Erklärung von diesen Aus- drücken zu geben. — 28 — Unter Art (species) verstehen wir Individuen von Pflanzen, die in gewissen, von uns für wesentlich gehaltenen Merkmalen voll- kommen mit einander übereinstimmen und diese Eigenschaft durch keinen zufälligen äusseren Einfluss verändern, sondern bei fortgesetzter Aussaat beibehalten. Hiernach scheint es leicht, sich einen bestimmten Begriff von einer Pflanzenart zu machen. Dennoch gibt es viele Pflanzen- Individuen, von denen wir nicht bestimmt sagen können, ob sie zu einer Art gehören oder verschiedene Arten ausmachen. Der Grund dieses Zweifels liegt darin, dass wir bei manchen Pflanzen nicht wissen, was wesentlich oder unwesentlich in der Bildung und Beschaff'enheit der Organe ist, und dass wir wiederum sehr gut wissen, dass eine Erscheinung, die bei einer ganzen Pflanzenreihe für unwesentlich gilt, der Veränderung unterworfen ist, bei einer anderen unveränderlich bleibt. Dazu kommt, dass wir oft nicht mit Bestimmt- heit angeben können, in welchem Masse eine gewisse Eigenschaft zu bewerten ist. Aufschluss hierüber kann nur die Erfahrung bringen, die wir durch die Kultur sammeln. Bei einer rein theoretischen Prüfung der Arten ist besonders darauf zu sehen, welcher Teil der Pflanze zur Unterscheidung benutzt worden ist. Im allgemeinen nehmen wir an, dass die Beschaff'enheit der zur Blüte und Frucht gehörigen Organe vorzüglich geeignet ist, die Feststellung von Arten zu begründen; allein welche geringe Abweichung in der Bildung- schön hinreichend ist, eine Pflanze als Art zu konstruieren, darüber herrscht unter den Botanikern eine sehr verschiedene Ansicht. Ebenso ist es mit allen übrigen Organen; Wurzel, Stengel, Blätter geben bei der Mehrzahl der Pflanzen gute Unterscheidungsmerkmale, bei anderen sind sie ihrer Veränderlichkeit wegen gar nicht zu benutzen; dagegen haben die sogenannten Nebenteile der Pflanzen, wie die Nebenblätter (stipulae), Deckblätter (bracteae) u. a. einen viel grösseren Wert bei Charakterisierung der Arten. Grösse, Wuchs, Bekleidung, Farbe, Geruch und dergleichen geben selten gute Unterschiede, doch können auch diese Eigenschaften mitunter benutzt werden, sofern sie sich in der Kultur als konstant erweisen. Das- selbe gilt vom Zahlenverhältnis. Im Zweifel, ob gewisse Pflanzen-Individuen als eigene Art oder nur als Form anderer zu betrachten sind, pflegt man sie Hai harten (subspecies) zu nennen. Diese Benennung sollte ganz gestrichen werden, denn eine Pflanze ist, wenn kein Bastard (siehe unten), entweder Art oder Abart (varietas), eine durch veränderliche Merkmale von der Art unterschiedene Form, die durch zufällige äussere Einflüsse erzeugt worden ist. Daher kann eine Abart, sobald diese Einflüsse aufhören, in der folgenden Generation wieder ihr Abweichendes verlieren und zur ursprünglichen Form der Art zurück- kehren. Samen einer Pflanzenart, in einen verschiedenen Boden oder unter anderen klimatischen Verhältnissen ausgesäet, bringt leicht Individuen hervor, die in unwesentlichen Merkmalen von der Mutterpflanze abweichen, und so ist dann eine Abart entstanden. Abarten zeigen sich bei kultivierten Pflanzen, kommen aber ebenso häufig bei wildwachsenden Pflanzen vor; im letzteren Falle ist der — 29 — Samen auf anderen Boden gefallen, auf dem die Mutterpflanze gestanden hat, oder es haben bei seiner Keimung und Ausbildung zur Pflanze Naturein Wirkungen stattgefunden, von denen wir keine Nachweisung zu geben imstande sind. Bekannt ist, dass Abarten früher oder später ihre von der Stammart abweichende Bildung wieder verlieren, andere wiederum sie dauernd beibehalten. Spielart ist eigentlich von Abart nicht verschieden, und haben wir dafür auch keine wissenschaftliche Benennung; allein streng- genommen könnte man sie doch wieder als eine andere, weniger als die Abart abweichende Form von der Art betrachten, die auch leichter wieder zu ihrem Normalzustande zurückkehrt. Viele Botaniker pflegen stillschweigend Abart und Spielart zu unterscheiden und in ihren Werken unter den wirklichen Arten die ersteren mit griechischen Lettern, als a, ß, y, ^ usw., die letzteren oder Spielarten mit lateinischen Schriftzeichen, als a, b, c, d usw. zu bezeichnen, was, allgemein angenommen, eine gute Übersicht gewähren würde. Missbildung (monstrositas) ist weder Abart noch Spielart, sondern eine solche veränderte Bildung, dass dadurch der Teil mehr oder weniger unfähig wird, seine Funktionen zu verrichten oder diese wenigstens umgeändert werden, was bei der Abart und Spielart keineswegs der Fall ist, da hier bei der veränderten Bildung der Teile nicht auch zugleich ihre Funktionen geändert oder gestört werden. Hierher gehört auch das Verwachsen der stielartigen Teile miteinander, die sogenannte Fasciation, das Füllen der Blumen, das Krauswerden und Spalten der Blätter und vieles andere, dessen Aufzählung hier zu weit führen würde. Erwähnt sei noch, dass Missbildung sich durch eine dahin zielende Kultur erzwingen lässt, dass vorhandene Monstrositäten sich nicht selten durch Samen fort- pflanzen lassen, sich bei perennierenden und holzigen Gewächsen aber auch oft wieder verlieren. Bastardpflanze (planta hybrida) endlich nennen wir jede Pflanzenform, die durch gegenseitige Befruchtung zweier, zu ver- schiedenen Arten gehörenden Pflanzenindividuen entstanden ist. Bastardform wird mit Abart am häufigsten verwechselt, und doch unterscheiden sie sich voneinander wesentlich dadurch, dass Bastard- formen unter keiner Bedingung wieder, selbst nach der vielfältigsten Aussaat, rein die Bildung nur der einen Elternart annehmen, sondern sie behalten stets etwas an sich, was auch der anderen Elternart eigentümlich ist. Will man den Namen Halbart gern beibehalten, so wäre er auf die Bastarde anzuwenden und diese etwas unsittliche Benennung ganz aufzugeben, denn Bastarde sind wirklich halbe Arten oder Mittelarten, die von zwei Arten etwas an sich haben, Bastard mit Art, Bastard mit einem anderen Bastard oder Bastard mit Varietät und umgekehrt befruchtet, gibt wieder einen Bastard. Übrigens entstehen Bastarde nicht allein durch künstliche kreuzende Befruchtung in den Gärten, sondern auch bei wildwachsenden Pflanzen ohne menschliche Einwirkung. So weit DiETEICH, der das Gesagte noch an Beispielen erläutert, die uns weniger nahe liegen, so dass ich sie durch solche aus der Familie der Cactaceen ersetzen will. — 30 — Wählen wir als Art Mauiillaria bocasana Pos., so finden wir als Abänderung oder Varietät von ihr Marn. bocasana var. splen- dens Liebner und andere, als Missbildung Mani. bocasana cristata. Neben zahlreichen Abarten dev Mam. centricirrha Lern, finden wir auch Spielarten von ihr mit abweichender Bestaclielung und Farbe der Blüte, die leichter wieder zur Urform oder einer samen- beständigen Yarietät zurückschlagen, so dass sie nicht verdienen, einen besonderen Namen zu erhalten. Schöne Verbildungen in Hahnenkammform (Fasciation) finden sich in fast allen Gattungen, von denen ich nur noch Cereits peruvianus monstruosus, Pilocereus Dauiwltzii cristatus, Echino- cactus niinusciiliis cristatus, Echinopsis multiplex cristata, Echino- cereiis enncacanthiis cristatus, Rhipsalis rhombea cristata und Opuntia clavarioides cristata anführen will , die meist unrichtig als Varietäten bezeichnet werden. Dahingegen kommen Ver- bildungen in Form gefüllter Blumen, bei denen sich also die Staubgefässe in Blumenblätter völlig umgebildet haben, bei den Cactaceen kaum vor. Meines Wissens ist nur einmal eine solche Verbildung an einer Echinopsis tubiflora Zucc. beobachtet worden (zu vergl. M. f. K. XIV (1904) Seite 111). Mischlinge (Bastarde, Hybriden) finden sich besonders zahleich in den Gattungen Phyllocactus und Echinopsis, obschon sie auch in den übrigen nicht selten, selbst von Pflanzen verschiedener Gattungen, nachgewiesen sind. Da die Mischlinge als solche wohl hinreichend bekannt sind, erübrigt es sich, einige namentlich anzuführen. Möchten diese Auseinandersetzungen DiETRICHs dazu beitragen, das Verständnis der obigen Benennungen in den Kreisen der Kakteen- freunde zu fördern! Januar- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 29. Januar. Gegen V^^ Uhr eröffnete Herr SCHWAßZBACH die Sitzung. Aus Freiburg kommt uns die traurige Mitteilung von dem Heimgang unseres Mitgliedes, des Herrn LEOPOLD Weil. Zu Ehren des Ver- storbenen erheben sich die Anwesenden von den Plätzen. Als neue Mitglieder haben sich gemeldet: Herr Kael VON POELLNITZ, Vogelgesang bei Dommitzsch, Kreis Torgau. Herr A. V. FßlC, der bekannte Forscher und Kakteensammler, Smichow bei Prag. Beide Herren wurden einstimmig als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen. Neujahrs wünsche hatten noch gesandt: Herr Lehrer Geckler, Cuxhaven, Herr MiCHELMANN, Altona-Ottensen, zurzeit bei einer Haubitzbatterie im Osten, Herr G. KLEMME, gleichfalls im Felde bei einem Infanterie-Regiment. Wir erwidern die Glückwünsche aufs herzlichste, und wünschen insbesondere unseren feldgrauen Mitgliedern, dass sie recht bald in voller Gesundheit in die Heimat zurückkehren mögen. 31 — Herr SCHEPPIG, der Leiter des Botanischen Gartens in Duisburg, hatte die grosse Liebenswürdigkeit, dem Yerein 40 photographische Platten, prachtvolle Originalaufnahmen, zum Geschenk zu überweisen, 20 Platten sind Aufnahmen von Echinokakteen, die andern von Opuntien, Pilocereen, Mamillarien, Echinopsen und Pelecyphoren, Ausserdem noch zwei Teilansichten seines Gewächshauses mit schönen Pilanzenbeständen. Die anwesenden Mitglieder waren sehr erfreut über die vorzüglichen Negative. Insbesondere stellen diese eine wert- volle Bereicherung unseres Archivs dar, denn wir besitzen wohl Kakteenbilder, aber keine Platten. Es wurde darauf beschlossen, von sämtlichen Platten eine Reihe Abzüge in Form von Postkarten fertig- stellen zu lassen, um an Interessenten eine Sammlung dieser Kakteen- bilder abgeben zu können. Auch könnten diese Karten zu Pro- pagandazwecken Verwendung finden. Es wird Herrn SCHEPPIG auch auf diesem Wege besondere Anerkennung und verbindlichster Dank von der Gesellschaft ausgesprochen. Die satzungsgemäss stattfindende Kassenprüfung wurde von den Herren FeeyGANGt und BlTTLER (als Ersatzmann) abgehalten. Herr HiLDEBEANDT hatte sich wegen Arbeitsüberlastung entschuldigt. Die Prüfung ergab folgendes: Einnahm en! Bestand Anfang 1916 2186,15 Mk. Mitgliederbeiträge . . 1644,00 ,, Zinsen Zusammen Ab: Ausgaben Bleibt Bestand 32,35 3862,50 Mk 3345,54 „ Ausgaben: Für die Monatsschrift . 1162,66 Mk. „ Druckkosten . . . 3,50 „ ,, die Bibliothek . . 23,50 „ ,, ,, Ikonographie . ) 77 \, Porto 76,93 „ „ Mk.2000 5%R.-A. 1945,00 „ Beitrag f. die Deutsche Gartenbaugesellschaft 15,00 „ Sonstige Ausgaben . . 118,95 .. Zusammen . . 3345,54 Mk. 516,96 Mk. imd Mk. 2000 5% Reichs -Anleihe. Nachdem unserm Kassenführer, Herrn SCHWAKZBACH, Entlastung erteilt war, erbat das Wort der unterzeichnete Schriftführer zu folgenden Ausführungen: In den letzten Jahren hatte ich zu ver- schiedenen Malen Gelegenheit, der alljährlich stattfindenden Kassen- revision beizuwohnen. Dabei fiel mir stets die klare und übersicht- liche Anordnung der Belege auf, so dass es ein leichtes auch für einen Nichtkaufmann war, sich in den verschlungenen Pfaden der Kassengeschäfte zurecht zu finden. Nicht zum wenigsten kommt der stattliche Ueberschuss, welchen wir jedes Jahr zu verzeichnen haben, auf das Konto einer guten Kassenführung. Trotzdem Herr SCHWARZ - BACH in den letzten Jahren leidend war, hat er es doch verstanden, die Kasse in tadelloser Ordnung zu halten. Ich glaube daher aus dem Herzen aller Mitglieder zu sprechen, wenn ich das vorher Ge- sagte in dem Wunsch zusammenfasse: Möge unser verehrter Kassen- wart, Herr SCHWAEZBACH, welcher die Geschäfte schon über 10 Jahre führt, fernerhin in voller Gesundheit diesen Posten verwalten zum Wohle unseres Vereins. — 32 — An Pflanzenmaterial war vorhanden: Ects. Saglionis, Williamsii, Lewinii, tabularis, denudatus^ peruvianiis, bicolor, boliviensis, horri- pihts und Echinopsis formosa. Sämtliche schön in Kultur befindlichen Pflanzen sind aus der Sammlung des Herrn MoiSKE. Einen prachtvollen Cereus peruviantis rnonstruosiis, gepfropft auf Cer. macrogonus, hatte Herr PoSNER mitgebracht. Die Pflanze ist erst vier Jahre alt und fällt durch ihre Grösse und gesunden Wuchs besonders auf. Eine andere kleine Pflanze, welche schon jahrelang sich im Wachsen nicht rührt, trotzdem aber scheinbar gesund ist, wurde als Ects. platensis erkannt. Einige seltene Pflanzen von den Gebirgsregionen Südamerikas wurden von Herrn SCHMIEDICKE, allerdings nur in getrocknetem Zustande, zur Ansicht gestellt. Herr Graessnee, Hess es sich auch in diesem Jahre nicht nehmen, trotzdem er infolge Arbeitermangels sehr stark beschäftigt ist, zur ersten Monatsversammlung im neuen Jahre zu erscheinen. Er teilte uns unter anderem mit, dass infolge Ausbleibens der Im- porte sich schon ein Mangel an Kakteen fühlbar macht. Um diesem Uebelstand zu begegnen, müssen wir eben mehr wie bisher unsere Nachzucht aus Samen gewinnen. Herr Wagner, Stuttgart, Herr SCHEPPIG, Duisburg, HerrRETTIG, Aschersleben haben dem Verein verschiedene Sorten von Samen zur Verteilung eingesandt, wofür die Gesellschaft ihren besten Dank ausspricht. Nachdem Herr SCHWARZBACH den Herren für ihre Mühewaltung bezüglich Mitbringen von Pflanzen den Dank der an- wesenden Mitglieder ausgesprochen hatte, schloss er die gut besuchte Sitzung gegen 11 Uhr. Schwarzbach. Bittler. Vereinigung der Kakteenfreunde Württembergs, Am 11. Januar hielt der Verein seine 13. Generalversammlung ab. Wie der Vorstandsbericht mitteilt, haben sich die Vereinsver- hältnisse im verflossenen Jahre wieder wesentlich gebessert. Trotzdem ein Drittel unserer Mitglieder zu den Fahnen ein- berufen ist, sind die Versammlungen gut besucht worden. Auch konnten wir drei neue Mitglieder aufnehmen. Unsere Kriegsteilnehmer sind glücklicherweise alle noch gesund und verschiedene von ihnen haben Auszeichnungen erhalten. Auch bei ihnen ist die Liebe zu unseren Pflanzen noch lebendig geblieben, und sie hoffen, sich baldigst wieder ihren Kakteen widmen zu können und die teilweise sehr geschwundenen Sammlungen wieder in die Höhe zu bringen. Wir hoffen, dass ihnen allen eine glück- liche Rückkehr beschieden ist. Als 1. Vorsitzender wurde einstimmig Herr OTTO KOGEL (Marienplatz 2n) gewählt, der diesen Posten früher schon 10 Jahre lang zur Zufriedenheit der Mitglieder versehen hatte. Mit dem Amt des Schrift- und Kassenführers wurde wiederum der Unterzeichnete betraut. E. WAGNER. Machrichten für die /v\itgljeder der Deutschen Kakteen-Qesellschafi. Die nächste Monats -Versammlung findet statt am Montag, dem 26. März 1917, abends 8 UJar, im Restaurant „Königgrätzer Grarten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof). Tagesordnung für die Märzsitzung: 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die Monats- Versammlungen finden in der Regel am letzten Montag jeden Monats, abends 8 Uhr, in dem obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Verteilung von Kakteensamen an die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Uesellschaft. Diejenigen Mitglieder, welche bei der Verteilun^L^ von Kakteensamen berücksichtigt werden wollen, werden gebeten, ihre Wünsche bis zum 15. März unter Beifügung von 25 Pf. Porto an Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, gelangen zu lassen. Es wird gebeten, die Sorten namentlich aufzuführen. Es sind von folgenden Arten Samen vorhanden; Echinocactus ininusculus cristata^ pumilus, Mihanovichii, micro- spermus var. macrancistrus, gibbosus, Leninghausii^ recurvus, concimms, Saglionis, myriostigma, ornatus, Ottonis, Fiebrigii, Ourselianus, denudatns^ rafaelensis, Schumanmanus, Droegea- nus, Monvillei, corniger^ electracanthus^ pilosus. Echinopsis tubiflora^ paraguayensis, albispinosa, salpingophora, Fiebrigii. Meseinbrianthemufft edule, lupinum. Grenovia aurea, Kalanchoe Kirkii. Den Jahresbeitrag für 1917 (Mk. 12, — ) wolle man bis spätestens 1. März an den Kassenführer der Gesellschaft, Herrn Rechnungsrat SCHWAUZBAOH, Neukölln, Kaiser-Friedrich-Str. 226 II, einsenden. Bis dahin nicht gezahlte Beiträge werden den Bestimmungen entsprechend durch Postauftrag eingezogen werden. Auch alle sonstigen Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbach, Berlin - Neukölln, Kaiser - Priedrich- Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn BiTTLER wenden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastennotizen wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen- Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. "Vaupel. If Swn^en,£ui[2nitfa|fe58 m Die Calumor-Dose Samenzucht- und Pflanzen-Vermehrungsschale Neu! mit Lüftung! Neu! Von allen Seiten vollstes Licht! Stets milde, gleichmässige Feuchtiokeit! Kein Verstauben der Pflanzen! Wo Bodenwärme fehlt, können x4.ussaaten V. Kakteen bis in d. Sommer hinein gemacht werden. Verlangen Sie bebilderten Prospekt Nr. 2 kostenlos. Dose: 15 cm weit, 11 cm hoch, 4. — M. Friedrich Adolph Haa$ejun., Gegr. 1822. LnUrL Gegr. 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Mein Hauptverzeichnis über Blumen u. Gemiisesamen. Pflanzen, Kakteen und Sukkulenten fllr 1917 (95. Jahrgang) steht auf Wunsch zu Diensten. Ich empfehle meine bedeutenden Vorräte von Kakteen- und Sukkulenten- Samen und -Pflanzen. Echinocactus microspermus var. elegans Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5, — Echinocactus microspermus var. brunispina Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5,— Echinocactus senilis Mk. 25 bis 30,— Echinocactus Haselbergii cristatus]\Ik. 40, — Echinocactus Monviliei, 5 neue interess. Varietäten .... Mk. 2 bis 5, — Echinocactus muricatus, echt, Mk. 3 bis 4,— Echinocactus Saglionis, stark, Mk 5 bis 10, — Pilocereus Dautwitzii cris(atus Mk. 6 bis 10,— Verlag von J. Neumann, Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Kurzei Leitiaden i Oiiiielzudit. Zusammengefaßt von IM. SSa,jj*^. Zweite, vermehrte Auflage mit zwölf Abbildungen. Preis kartoniert 1 Mk. 30 l»l. Kurz, klar und knapp l)iotet dieses Buch, das auch bereits zu Unterrichtszwecken an Haushaltungs.'^cliulen gebrauclit wird, die besten Lehren, wie man wirklich gewinn- bringend Geflügelzucht betreibt. Der Nutzen, den das Buch schafft, ist unter allen Um- ständen beträchtlich. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet. J. Neumaniii Neudamm. Alle Buohhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. jalugani 1900 bis 1900 der 1 1 K. im Orifi,iaalband zu verkaufen. F. Suppe, Papitz b. Schlieuditz. Zur Vervollständigungmeiner grossen Sammlung suche, möglichst aus Privat- hand, gesunde, seiteneu. ins Auge fallende grössere Kakteen und Succulenten usw. zu kaufen. Krafft, Gelängnis-Inspektor, Frankfurt a. Main, Preungesheini, Hamburger Landstr. 1 37 Verlag von J. Neumann, Neudamm. Jedem Gartenbesitzer sei zur Anschaffung bestens empfohlen: Elntrfiglicher QßmusßSau ""S^l^r^rÄU^r;' Bearbeitet von Theodor Wilke. Mit 75 Abbildunp^cit im. Text. Prci«« kartoniert 3 Jl\i. Das Buch gibt eine bündige Anleitung, Gemüsebau im llauss:artcn sowohl wie aucli in grösserem Massstabc mit bestem Erfolge zu betreiben. Die rein «ler Praxis entstammenden Ausführungen des Verfassers sind überall durch Torxü$;liclte Abbildung^eii erläutert. Porto und "Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen: bei Xachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann. Neudamm. — Druck: .1. Neumann, Neudamm. ■niiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiMiKiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinniiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiaiiiiiiiiiiiijiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiH Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von [Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz -Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats, .^^^^m^^. Jede Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^!^^^^rai^«^S. fünf Mark. ^^^^^^^ Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^^ ^^^ ^'^ ^ gespaltene Petitzeile 20 Pf. -^ No. 5 ö- ausgegeben im März 1917. Inhaltsverzeichnis: Kulturregeln aus alter Zeit. VI. (Fort- setzung). Von Rud. Meyer. — Rückblicke. Von E. Wagner. — Die Anzucht der Kakteen aus Samen im Zimmer. Von C. Schick. — Echinocactus hexaedrophorus Lern. var. Droegeanus Hildm. (mit Abbildung). Von Rud. Meyer. — Jugenderinnerungen, Wünsche und Ansichten eines Anfängers in der Kakteenpflege. Von Dr. A. Schramm. — Februar-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Neudamm. Verlag von J. Neumann. Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1917, Seite 265). iiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiii An7^in#:^nnrAiQ ^^^ ^'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teurungs- rMi^C?iyC/iipi Olo Zuschlag, ßei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre Qültigkeit u. wird auf Wunsch zugesandt. R. GraessneP; Perleberg; Kakteen-Züchter. [214 Hange & Schmlilt GättDetei. Samenbau ynd SanieflIiaDillung. Erfurt weisen auf ihre reichlialtigen Vorräte in Kakteen u. Sukkulenten hin. Haiiptpreisverzcichnis z Insbesondere bieten wir Pflanzen zur Zeit an: Cereus Coryne » giganteus Eohinooaotus ingens . • . r, Leninghausii n submamillosus Mamillaria oamptotrloha. . Opuntia diademata .... „ bernardiana oristata Agave Victoriae Reginae Anaoampseros papyraoea Duvalia polita . . . Stapelia Fleckii . . . bella . . . „ retioulata . Euphorbia splendens „ cereiformis „ grandioornis Urbinia Purpusii . . . u Diensten in schönen Mk. 0^ bis 5.- 0,50 0,50 0,75 0,50 0,75 3,- T, — 0,50 1,— 1,50 0,76 2,- 1 — 0,50 0,50 2,50 1,50 2,- B,- 10,— 5,- 5,— 7,50 10,- 1- 3,— 5,— 6,— 2,— 5,— 1- 5,- 4,— Willy Schwebs RnKteen-SpezialKultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. 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Es ist notwendig, dass der Steckling genügend stark ist, damit die in seinem Zellengewebe eingeschlossene Flüssigkeit ausreicht, um einen bestimmten Saftumlauf in den Geweben zu unterhalten und ein Ver- trocknen während der zur Bildung der Wurzeln notwendigen Zeit- dauer zu verhindern, und ist es erforderlich, wie wir soeben gesehen haben, dass seine Zentralaxe noch nicht verholzt ist. Der Steckling muss immer mit glattem Schnitt abgetrennt sein, gerade an der Stelle einer Areole oder eines Blattstieles. Es erfordert stets einige Vorsicht, damit er nicht beschädigt wird und dass seine Abtrennung nicht Veranlassung zu einer Verletzung der Mutterpflanze gibt. Für die Mamillarien und Echinokakteen ist diese Operation immer leichter und weniger gefahrvoll in dem Augenblick, wo sich der Steckling zur Abnahme eignet, sobald er, d. h. mit wenigen Aus- nahmen, ein wenig grösser als eine Haselnuss geworden ist. Für die Cereen, Opuntien, Epiphyilen, Phyllokakteen, Rhipsalideen, Peireskien ist der geeignetste Zeitpunkt der, wo der Steckling anfängt, die charakteristische Form der Mutterpflanze anzunehmen. Nur bezüglich der Opuntien kann man diesen Zeitpunkt ohne Nachteil vorübergehen lassen, für die anderen Gattungen jedoch muss man ihn bezüglich der Abtrennung zu benutzen suchen. Zugleich mit dieser Vorsicht, welche bezweckt, stets gesunde Pflanzen zu erhalten, muss man immer dafür Sorge tragen, an der Mutterpflanze ein oder zwei Triebe zu belassen, da es infolge der innigen Verbindung, welche zwischen den Wurzeln der Mutterpflanze und den Stecklingen existiert, unter besonderen Umständen leicht geschehen kann, dass nach Abnahme aller jungen Triebe die Pflanze sich weder in die Höhe noch in die Breite zu entwickeln vermag, plötzlich aufhört zu vegetieren und abstirbt. Wünscht man dagegen an einer Mutterpflanze die Stecklinge zu erhalten, so muss man die Vegetation durch Vermehrung der Wärme und häufiges Bespritzen in Gang bringen. Der für die Abnahme der Stecklinge günstigste Augenblick ist der, wo die Vegetation der Kakteen nicht mehr den Schutz eines Glashauses erfordert, was ganz besonders von Anfang Mai bis Ende Juli der Fall ist. Za dieser Zeit muss man die Schnittfläche der Stecklinge, während ein oder zwei Tagen, in einem trockenen Raum *) Aus dem Französischen nach J. Labouret, Monographie de la famille des Cactees. Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 3, — 34 — abtrocknen lassen, worauf man sie auf Erde setzt. Einige Kultivateure haben die Gewohnheit, die Schnittfläche während ein oder zwei Tagen der Einwirkung der vollen Sonne auszusetzen. Diese Methode ist nur bei Kopfstecklingen, welche eine breite Fläche haben, anwendbar. Sie dürfte jedoch bei jungen Pflanzen, bei denen die Schnittfläche, sofern sie geschickt gemacht ist, meist nur zwei oder drei Millimeter gross sein würde, verderblich sein, da die sengende Wirkung der Sonnenstrahlen während der schönen Jahreszeit sie derartig aus- trocknen würde, dass sie sich niemals bewurzeln könnten. Die Erde darf weder zu trocken noch zu feucht sein, solange die Wurzeln sich nicht durch kleine Anschwellungen unter der Haut, welche die Schnittfläche bedeckt, ankündigen, was man von Zeit zu Zeit prüfen kann, indem man die Stecklinge vorsichtig von der Erde abhebt. Sobald diese kleinen Aufbauchungen oder einige Wurzel- keime sich zu vergrössern beginnen, darf man die Stecklinge nicht stören, da man hierdurch die getriebenen Wurzeln zerreissen würde, im Gegenteil, man muss die Erde um den Teil, von dem die Wurzeln ausgehen, leicht anhäufen, um sie fest zu machen. Man muss dann derartig zu begiessen anfangen, dass die Erde stets etwas feucht ist, und zwar bis zu dem Augenblick, wo sie zu wachsen beginnen; oder es schwellen und zeigen sich auf dem Scheitel der Pflanzen einige Stellen von einem zarteren Grün als die übrigen Teile, dann kann man reichlicher begiessen und zwei oder drei Monate nach diesem Zeitraum den Steckling unter die anderen Pflanzen stellen. Während dieser Zeit erfordert die Pflanze nur geringe Wärme, ungefähr 15 Grad, auch mehr, wenn es möglich ist, aber man darf sie nicht der freien Luft, der Wirkung der Sonne aussetzen, sobald sie nicht schon einige Wurzeln gebildet und zu wachsen begonnen hat. Die Stecklinge bewurzeln sich mehr oder weniger leicht, je nach der Art; einige nach Verlauf eines Monats, andere nach dem eines Jahres, einige selbst erst nach zwei Jahren. Der Erfolg ist mehr oder weniger schnell und richtet sich nach der verwendeten Sorgfalt, der Temperatur und der Feuchtigkeit. Bisweilen ist es mir gelungen, an Stecklingen von schwieriger Vermehrung schnell kleine Wurzeln hervorzubringen. Hierzu hielt ich vermittelst zweier kleinen Stäbe, welche ich über den B-and eines mit AVasser gefüllten Glases legte, den Steckling ungefähr ein Zentimeter von der Oberfläche des Wassers entfernt und das Ganze in einem warmen Räume; einige Stecklinge zeigten Wurzeln nach Yerlauf von 8 Tagen, andere nach 14 Tagen, noch andere erforderten längere Zeit. Bald nach Erscheinen der Wurzeln pflanze ich dann meine Stecklinge, indem ich in die Erde eine kleine Vertiefung zu ihrer Aufnahme mache, umgebe sie leicht mit Erde und ziehe sie ■dann wie die anderen Stecklinge. Einige Mamillarien, die Longimammae, andere Gattungen, die Anhalonien (Ariocarpus), die Leuchtenbergia principis, welche sehr selten Sprossen treiben, können vermehrt werden, ohne dass man verpflichtet ist, die Abtrennung des Kopfes vorzunehmen. Man kann die Warzen abschneiden und dieselben wie Stecklinge behandeln; bald treiben diese Mamillen einige Wurzeln, schwellen an und bringen — 35 — an ihrer Basis ein junges Exemplar hervor, welches sich allmählich entwickelt, abgetrennt werden kann und später durch ein neues ersetzt wird. Sobald man über ein trockenes, noch ein wenig warmes Mist- beet verfügen kann, erhält man eine viel schnellere Bewurzelung, als bei den anderen Verfahren. Ohne gerade unbedingt notwendig zu sein, kann dieses Mittel bei gewissen Arten, welche sich schwer bewurzeln und aus diesem Grunde längere Zeit sehr selten geblieben sind, mit einigem Vorteil angewendet werden. In jedem Falle be- wurzeln sich die meisten Stecklinge in einem sehr hellen, genügend luftigen Raum, in welchem man eine fast beständige Temperatur von 10 bis 15 Grad unterhalten kann. Rückblicke. Von E. Wagner, Stuttgart. Wie ein guter Haushalter wird auch der Kakteenfreund um die Jahreswende das verflossene Jahr mit seinen Erfolgen und auch Misserfolgen an seinem geistigen Auge vorüberziehen lassen. Gilt es doch, die gemachten Erfahrungen auszunützen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Am leichtesten hat es natürlich derjenige Liebhaber, dem eigenes Heim und Garten zur Verfügung steht. Er wird, wenn er ein Früh- beet anlegen kann, auch wenn es nicht künstlich erwärmt wird, nicht die Mühe, jedenfalls aber bessere Erfolge haben als derjenige, der nur einige Fenster oder die Veranda einer Mietswohnung benützen kann und sich schliesslich nach einem Umzug wieder in neue Verhältnisse finden muss. Nicht immer ist man in der glücklichen Lage, für Sommer und Winter gleich gute Bedingungen zum Aufstellen seiner Pflanzen anzutreffen, da die Räume zumeist beschränkt sind. Um so grösser ist dann die Genugtuung, wenn man sich am Jahresschluss mit dem Erreichten zufrieden geben kann. Wachstum und namentlich Blühwiiligkeit der Pflanzen des ^immergärtners werden ja wohl nie mit den im Frühbeet kultivierten einen Vergleich wagen können, trifft sie doch jeder Witterungs- wechsel viel stärker und nachhaltiger als jene und bildet für manche Pflanze den Anlass, die schon angesetzten Knospen wieder abzu- werfen, eine Erfahrung, die ich schon öfter machen konnte. Glücklicherweise gibt es eine grössere Anzahl Pflanzen, die nicht so empfindlich sind und in ihrem Glaskasten jeden Sonnen- strahl begrüssen und ausnützen. Zu ihnen gehören bei mir mehrere Pflanzen aus den Formen ■der Mamillaria coronaria Haw., die jedes Frühjahr 2 bis 3 ihrer schönen Blütenkränze entwickeln. Auch eine Mam. spinosissima Lem. var. sangitinea Hg. jr., aus Samen erzogen, bringt schon mehrere Jahre die Kränze ihrer herrlichen Blüten. Sie ist etwa 10 Jahre alt. Dass ausser diesen auch noch andere ihrer Gattung blühten, ist bei der bekannten Blühwilligkeit vieler dieser Pflanzen selbst- verständlich. — 36 — Main, bocasana Pos. und ihre Varietät splendens Schlecht, über- boten sich gegenseitig, ebenso die ihr verwandte Mam. Kunzeana Böd. et Quehl, mit ihnen wetteiferte die zierliche Mam. irichacantha K. Seh. und die in ihrem hellroten Blütenschmuck so herrliche Mam. glochidiata Mart. im Verein mit Mam. centricirrha Lem. var. Krameri K. Seh. Auch Mam. pusilla P. DC., die ich in mehreren Varietäten besitze, leistete ihr möglichstes im strahlenden Wettbewerb. Noch vor diesen sicheren Biühern blühte Echinocereus iuberosus ßümpl. Letztes Frühjahr besass ich hiervon nur ein kleines gepfropftes Stück, das zwei Blüten entwickelte. Es ist der letzte ßest einer auf einen unbestimmten Cereus gepfropften Pflanze, die ich 14 Jahre lang besessen und dann, da der untere Teil nicht gerade schön war, bis auf ein kurzes Stück abgeschnitten hatte. Nachdem er wieder ausgetrieben, gab ich ihn in andere Hände, wo er leider nach zwei Jahren einging. Meine auf Opuntia gepfropften Zweige, sowie die bewurzelten Stecklinge gingen beim Umzug 1914 zugrunde, wie so manche andere schöne Pflanze. Ein wolkenbruch- artiger Regen hatte damals den Möbelwagen auf der Landstrasse überrascht und den Fuhrmann veranlasst, sich in grösster EiJe ins Trockene zu bringen. Dass der Wagen hierbei einigemal dem Um- kippen nahe war, hat auf den Inhalt nicht zum besten eingewirkt und meine Pflanzen, die in Handkästen ausgepflanzt, tadellos nach Korntal hinausgekommen waren, kamen in einer schlimmen Ver- fassung hier in Stuttgart wieder an. Zu allem Unglück konnte ich mich ihnen etwa 14 Tage lang nicht widmen, während welcher Zeit die Pflanzen der nasskalten Witterung ausgesetzt waren. Verschie- dene der aus dem Boden gerissenen Pflanzen hatten mit ihren Stacheln die anderen mehr oder minder schwer verletzt und waren selbst wieder beschädigt worden. Mehrere waren, bis ich dazu kam, schon von Fäulnis ergriffen, manche ganz zerquetscht und unrettbar verloren, nur ein kleiner Teil war ohne Schaden davon- gekommen Der schöne Nachsommer und Herbst des Jahres 1914 halfen dann manchen Schaden heilen, und die mit Kriegsausbruch eingetretene längere Arbeitsruhe kam den Pflanzen ebenfalls zugute. Heute sind die Spuren glücklich überwunden, man sieht keiner mehr von dem damaligen Missgeschick etwas an. Eine der wenigen, die damals gut davonkamen, ist Echinocereus pectinatus Eng. var. caespitosus K. Seh. Merkwürdig ist, dass diese Pflanze, die alle Jahre ihre 6 bis 8 Blüten entwickelt, im Frühbeet grössere und intensiver mettalisch glänzende Blumen hervorbrachte, als hier im Glaskasten auf der Veranda. Wie im Vorjahr, so brachte auch letztes Frühjahr Echinocereus Scheerii Lem., ein kleines, unverzweigtes Pflänzchen, eine seiner prächtigen, am Tage halb geschlossenen, abends sich öffnenden Blüten. E. pulchellus K. Seh., der sonst immer geblüht hatte, blieb aus und brachte dafür fünf Sprossen, berechtigt also zu grösserer Hoffnung im kommenden Frühjahr. Auch E. Blankii Palm, brachte nur eine Blüte zur Entfaltung; sein etwas schattiger Stand dürfte wohl Schuld an dieser Unlust zum Blühen sein. Er wird diesmal einen besseren Platz erhalten. — 37 — Von den Echinokakteen war es Ects. microspermus Web. und namentlich seine Varietät macrancisiras K. Seh., die trotz ihrer Kleinheit reichlich blühten, brachte doch die Varietät bei kaum 4 cm Durchmesser über 20 Blüten, gewiss eine schone Leistung. Mit diesen Vielblühern wetteiferte Ecis. Quehlianus Hg. jr., der es auf 11 Blüten brachte, von denen 6, zu gleicher Zeit geöffnet, einen herrlichen Strauss bildeten. Als ich diese Pflanze im Frühjahr 1902 erhielt, hätte ihr nie- mand noch Leben zugetraut. Durch die lange Reise von ihrer fernen Heimat war die kleine, ganz bronzefarbige Pflanze so ausgetrocknet, dass man sie ohne Anstrengung in jede Form drücken konnte. Der Scheitel war tief eingesunken, sie glich fast einem kleinen Trichter. Der Sommer ging schon zur Neige, bis an ihr die ersten Anzeichen beginnender Lebenstätigkeit wahrnehmbar waren. Langsam hob sich nun der Scheitel und straffte sich die Pflanze, und schon im folgenden Februar zeigte sich die erste Knospe, die Ende Mai 1903 sich ent- faltete. Seither hat sie rastlos jedes Jahr geblüht, und jedesmal freue ich mich am Anblick dieser Pflanze, deren mit den kurzen anliegenden Stacheln besetzte, eigenartig gehöckerte Rippen in ihrer mattblaugrünen Farbe mir immer die Illusion von Perlenschnüren hervorrufen. Auf eine beträchtliche Blütenzahl bringt es auch Ects. corynodes Otto, den ich aus Samen gezogen habe. Der ganze Scheitel der Pflanze ist mit den dunkelbraunen Blütenresten besetzt, welche im Frühjahr durch die blassrosa Früchte aufgehoben werden, die auch ohne Fremdbestäubung keimfähigen Samen bringen. Auch Ects. hexaedrophoriis Lem. bringt hin und wieder Samen durch Selbst- befruchtung. Ich besitze blühfähig die Varität major Quehl, die mit ihren prächtig gefärbten Waffen in behäbiger Breite im Kasten sitzt. Ihre ersten Blüten werden meist schon im Herbst vorgebildet und sitzen •den Winter über sichtbar an der Pflanze, um, sobald die Sonne wieder wärmer scheint, als eine der ersten sich zu entfalten. Dass Ects. niiniiscidiis Web. nicht fehlte, ist bei seiner Blüh- willigkeit wohl kaum zu erwähnen, ebenso wie Ects. submammidosus Lem., Ects. Ottonis Lk. et Otto nebst var. paragviayensis Hg. jr. und Ects. concinnus Monv., von denen der letzte die grössten und schönsten Blüten hat. Alle befruchten sich selbst und bringen keim- fähigen Samen, was bei Ects. demidatiis Lk. et Otto mit seinen prächtigen weissen, leicht grünlich durchscheinenden Blüten und seinen Varietäten aus Paraguay mit mehr oder minder leicht rosa überhauchten Blüten nicht der Fall ist. Beim Typ habe ich Be- fruchtungsversuche noch nicht angestellt, dagegen sind die Varietäten teilweise aus selbstgeernteten Samen gezogen. Leichte Blüher sind sie alle. Auch Ects. intermedius Hort., der in seiner Bestachelung stark an Ects. multiflorits Hook, erinnert, erfreute mich mit drei Blumen. Zu den prächtigsten Erscheinungen unter den Kakteen gehören zweifellos Ects. scopa Lk. et Otto und bei aller Verschiedenheit von ihm Ects. bicolor Gal. Beide habe ich aus Samen gezogen, und beide brachten im vergangenen Sommer ihre ersten Blüten, die namentlich bei Ects. bicolor herrliche Gebilde sind. — 38 — Ausgeblieben sind letzten Sommer Ecis. horripilus Lern., Ects, Cuuiiugii Hopff. und sonderbarerweise Ecis. sctispiniis Eng. in allen drei Varietäten, die ich besitze. Was diese sonst so willigen Blüher diesmal abhielt, ist mir unklar. Jedenfalls werden sie im Frühjahr in Töpfe gepflanzt werden und einen anderen Platz erhalten; bisher standen sie, wie die meisten meiner Pflanzen, im Handkasten. Von Cereen, deren ich nur wenige habe, hat C. Silvcstrii Speg. als kleines Pflänzchen mit drei seiner schönen, in Grösse und Farbe an Echinocactiis niinusciilus erinnernden Blüten geblüht. Infolge des im August eingetretenen kalten Wetters liess Ecliinocactiis bicolor eine Knospe lallen, auch eine Mamillaria co)iiina}}inia A. Lk. zog ihre drei, dem Aufgehen nahe Blüten ein, während eine Main, conüfera P. DC. drei Blüten zu gleicher Zeit geöffnet hatte. Die meisten der Pflanzen, von denen sich Blüten erwarten Hessen, haben solche auch hervorgebracht, und ist es gerade für den Zimmergärtner eine besondere Freude, wenn wieder eine der aus Samen oder kleinen Pflänzchen gezogenen Kakteen in die Reihe der blühenden tritt. Natürlich werden auch solche Pflanzen nicht vernachlässigt, von denen Blüten gar nicht oder kaum zu erwarten sind. Finden sich doch unter ihnen oft besonders interessante Gestalten. So fällt jedem Besucher unter meinen Pflanzen eine Hahnenkammform der Mamillaria fonnosa Scheidw. auf, und ständig kehrt die Frage wieder, ob dies verschiedene Gewirr ein und dieselbe Pflanze sei, da sich schmale, kurzbestachelte Triebe und stärkere, kräftig- bestachelte, sowie solche von fast normaler Form untereinander ablösen. Auch eine Hybride der EcJiijiopsis vhodacantha S.-D., die ich der Freundlichkeit des Herrn FOBE verdanke, ist solch ein Schau- stück. Ihr gedrungener Wuchs macht die sehr regelmässig ge- wachsene Pflanze schöner als die Grundform, dabei wächst sie bei fast gleicher Bestachelung leichter heran ; ob sie auch leichter blüht, muss die Zukunft lehren. Zu denjenigen Pflanzen, die beim Umzug um ihre ganze Be- stachelung gekommen sind, gehörte ein Piloccrcns Cclsianus Lern. Da er im Kasten nicht untergebracht werden kann, muss er auf dem nach Westen gelegenen Fensterbrett stehen. Er findet sich offenbar recht gut damit ab, denn er hat einen schönen Schopf und lange, goldgelbe Stacheln entwickelt, auch aus den unteren Areolen kommen hie und da neue Stacheln zum Vorschein, so dass er mit der Zeit hoffentlich eine vollere Bestachelung erreicht. Weniger befriedigend war im allgemeinen das Wachstum der zweijährigen Sämlinge, jedenfalls infolge des etwas schattigen Stand- ortes und des meist kühlen, regnerischen Wetters. Es ist leider oft beim besten Willen nicht möglich, für alle Pflanzen einen gleich günstigen Stand auszufinden. Den besten Platz werden immer die- jenigen erhalten, von denen Blüten zu erwarten sind. Im kommenden Jahre sollen alle Möglichkeiten ausgenutzt werden, um auch den Säm- lingen ein möglichst grosses Quantum Licht und Sonne zu sichern. — 39 — • Die Anzucht der Kakteen aus Samen im Zimmer. Von C. Schick, Freiburg i. B. In der M. f. K. Jahrgang 1915 Seite 52 habe ich einige Mit- teilungen über meine Kakteensammlung gemacht und nehme heute Gelegenheit, über die Anzucht der Kakteen aus Samen zu plaudern. Ich ernte jedes Jahr von meinen Kakteen reichlich Samen, ausserdem lasse ich mir von den bekannten Kakteengärtnereien noch einige Sorten schicken. Die Aussaat erfolgt bei mir Mitte März, und zwar habe ich vergangenes Jahr folgende Arten ausgesät: 150 Korn Eds, Oiirselianiis, 10 Korn Ects. ingeiis, 50 Korn Eds. cataphradtis, 10 Korn Eds. napinvis, 10 Korn Eds. Fiebrigii, 30 Korn Mam. Haageana, 20 Korn Pelecyphora pedinata, 22 Korn Leiichten- bergia prindpis. Die Aussaatschalen habe ich mir selbst aus Lava- stein gemeisselt, 20x12 cm gross. Dieser Lavastein kommt am Kaiserstuhl vor und besteht aus Quarz, Basalt, Hornblende, Magnet- eisen usw. Er hat das Aussehen von grauem Marmor und lässt sich sehr leicht mit dem Meissel bearbeiten. Infolge dieser Vorzüge wird er neuerdings hier als Fassadenstein bei Geschäftshausbauten benützt. Er hat ferner die Eigenschaft, stets temperiert zu sein und niemals so zu erkalten wie andere Gesteinsarten. Ich habe zuerst kleine Stückchen von diesem Lavastein unter die Kakteenerde gemischt und auch statt der Scherben als Unter- lage in den Töpfen verwendet. Dabei habe ich gefunden, dass die Wurzeln der Pflanzen mit Vorliebe die Steinbrocken umfassen. Die Samenschalen aus diesem Gestein fülle ich dann ca. 2V2 ^^ hoch mit Lauberde, welcher reichlich Sand und Löss zugemischt sind. Dann werden die Samenkörner in Reihen ausgesät und ganz leicht mit feinem Sand überstreut. Die Schalen lasse ich dann im geheizten Wohnzimmer (19 ^ C) stehen, decke diese mit einer Glasscheibe zu und halte die Erde stets feucht. Neun Tage nach der Aussaat begannen die Samen der Leuchten- bergia prindpis als erste aufzulaufen, und zwar nacheinander, bis am zwölften Tage alle 22 „geschlupft" waren. Ein reizender An- blick, wenn die Ideinen Stämmchen mit den schwarzen Samenhüllen, welche erst nach einiger Zeit gesprengt und abgestossen werden, aus der Erde herausschauen. Vom 15. Tage ab keimten dann die übrigen Sorten ebenfalls. Nur von Eds. cataphradtis sind bloss 28 Stück gekeimt, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass diese Art nur wenig keimfähige Samen hat. Nachdem alle Samen aufgegangen sind, setze ich die Schale mit den Sämlingen der Sonne aus, natürlich mit einer Kalkmilch- Glasscheibe leicht schattiert. Nach etwa vier Wochen werden die Sämlinge pikiert und von Anfang Mai ab unter Glas vor das Fenster zu den grossen Exemplaren gestellt. Nach und nach werden dann die jungen Pflänzchen an die volle Sonne gewöhnt. Gegossen werden sie wie die übrigen Pflanzen, sobald sie trocken sind. — 40 — Die jungen Pflänzchen gedeihen dabei prachtvoll und reges Wachstum zeigt sich. Ganz besonders schön ist die Entwicklung der Leuchtenbergia-'^'i^mimgQ, wie nacheinander die kleinen Prismen entstehen. Es liegt wirklich etwas Fürstliches in dieser Art. Im Oktober beziehen dann die Sämlinge das Winterquartier. Während dieser Zeit giesse ich alle acht Tage, nur im Monat Dezember unter- lasse ich das Wassergeben ganz. Ende März pflanze ich die jungen Kakteen um, in etwas nahrhaftere Erde. Auf diese Weise behandelt, habe ich nahezu keine Verluste zu beklagen, und ich kann jedem Liebhaber nur empfehlen, ebenfalls Versuche mit der Erziehung der Kakteen aus Samen zu machen. Dringend warnen muss ich vor Verwendung von sogenannten Sämlingskulturapparaten, in welchen den Samen und später den aufgegangenen Sämlingen durch Heizung ein warmer Fuss gegeben wird, denn der Laie, respektive der Liebhaber, wird dabei wenig Erfolge haben. Die Samen gehen wohl leicht auf, jedoch die kleinen Sämlinge können diese unnatürliche Art von Kultur nicht ertragen und gehen unfehlbar zugrunde. Ebenso wird oft der grosse Fehler gemacht, dass die frisch ausgesäeten Körner ohne jede Schattierung der vollen Sonne aus- gesetzt werden. Diese Aussaaten werden wohl niemals auflaufen, da die heisse Sonne die Keimkraft zerstört. Der Same gebraucht zur Keimung keine Sonne, sondern geht im warmen Wohnzimmer, ohne jede direkte künstliche Erwärmung der Samenschalen, sehr gut auf. In der Heimat der Kakteen hat der Same, der meistens unter den Körper der Mutterpflanze, unter Gras, in Felsspalten oder unter Gestein zu liegen kommt, auch Schatten bis zum Auflaufen; während die Samenkörner, welche ungeschützt der Tropensonne ausgesetzt sind, niemals keimen werden. Die Erde, die nur leicht die Samenkörner bedecken darf, bietet vor den Sonnenstrahlen nicht genügend Schutz. Seit ca. zwei Jahren habe ich meine Liebhaberei auch auf die so interessanten Mesembrianthemen ausgedehnt und erwarb im ver- gangenen Herbst folgende Arten durch Austausch meiner Sämlinge : Mes. obconelliim, M. Bohisii, M. nobile, M. Hookeri, M. lepidiforme, M. Rothii, M. calcareiim, M. Schwmitesii, M. niiniitum, M. per- pusilhini usw. Dies ist gewiss doch ein sehr wertvolles Sortiment. Ganz besonders wir auswärtigen Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft sollten recht oft in Tauschverbindung unter- einander treten, um auf diese Weise zusammen bekannt zu werden. Hierbei würden wir sehen, wie gleiche Liebhabereien, — die Freude an der Natur und unseren lieben Pflanzen — die Menschen ein- ander näher bringen. Echinocactus hexaedrophorus Lern, var. Droegeanus Hildm. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Mit Abbildung.) Einen Beweis für die bekannte grosse Wandelbarkeit der Formen der einzelnen Arten in der Familie der Kakteen liefert auch der Echinocactus hexac'drophorns Lem. (Ects. fossulatus Scheidw.). Echinocactus hexaedrophorus Lern. var. Droegeanus Hildm. Photographische Aufnahme des Herrn Etid. Meyer. — 43 — Wir bemerken von diesem Exemplare mit kugeliger Körperform, dann wieder solche von umgekehrt-eiförmiger Gestalt, desgleichen begegnen wir stark abgeplatteten Pflanzen. Die Färbung des Körpers schwankt zwischen blaugrün, stumpf blaugraugrün, aschgrau- grün. Die Höcker finden wir klein, wenig erhaben, ferner massig gross, stark ausgebildet und hervortretend, ausserdem sehr gross, breit, aber mehr abgeplattet, schliesslich die Höcker wenig charakte- ristisch und mehr in Rippen zerfliessend. Die Stachel bildung ist ebenfalls verschieden an Gestaltung, Stärke, Länge und Anzahl. Die Blüten kommen in den mannigfaltigsten Farbennüancen, wie: weiss, rosa, gelblichweiss, von atlasglänzender Beschaffenheit vor. Das der beifolgenden Abbildung als Vorlage dienende, von mir seinerzeit photographisch aufgenommene Exemplar ist die erste und damals einzige Originalpflanze, welche HiLDMANN von der einstigen grossen Importfirma Ee:nst BeeGtE in Leipzig Ende der achtziger Jahre aus deren Einführungen erhielt, und die er al& Echinocacius Droegeanus in den Verkehr brachte. Die von mir seinerzeit angefertigte Original diagnose lautet: Körper gedrückt - kugelförmig, später etwas verlängert, von stumpf hellgraugrüner Färbung (wie mit Asche bestreut), Scheitel eingesenkt, weissgrauwollig, Areolen wenig wollig, später verkahlend, Rippen bei dem vorliegenden Exemplar 9, aus grossen, sechsseitigen Höckern bestehend; Randstacheln 4 — 6, pfriemenförmig, an der Basi& zwiebelig verdickt, etwas gebogen, in der Jugend purpurfarbig, später vergrauend, Mittelstachel 1, an nicht allen Areolen, gerade vorgestreckt, teils auch seitwärts gedrückt, stärker und länger als die Randstacheln, von gleicher Struktur und Färbung wie diese. Es ist wohl unverkennbar, dass die vorliegende Art nur eine Form des Ects. hexaedrophorus Lem. darstellt, eine Ansicht, welche schon Schumann in seiner Gesamtbeschreibung Seite 438 geäussert hat. Die Unterschiede der Droegeana^om. Typ sind folgende: Der ab- geplattete Körper (beim Typ kugel-, ei- oder kegelförmig), die eigen- tümlich aschfarbige Bestäubung der hellgrauen Epidermis (beim Typ blaugrün bis graugrün), ferner die geringere Anzahl der Rand- stacheln, 5 (beim Typ bis 7), die purpurrote Färbung derselben in der Jugend (bei dem Typ braun), und der überaus kräftige, teils aufrecht stehende, teils seitwärts gerichtete Mittelstachel an allerdings nicht allen Areolen (bei dem Typ bedeutend schwächer und kürzer). Die var. Droegeana steht der var. major des Ects. hexaedrophorus , nach deren Beschreibung in der Monatsschrift 1894, Seite 29 augen- scheinlich sehr nahe, unterscheidet sich von ihr nur durch den wie mehlartig bestäubten Körper und den fast stets vorhandenen Mittel- stachel, ausserdem durch die vollkommen weisse Blüte, welche an der unteren Seite der Blütenblätter einen schwachrosa Mittelstreifen hat. Derartige, schwach abweichende Formen greifen bekanntlich oft ineinander über und sind meistens auf die verschiedene Lage des Standortes zurückzuführen. Gleichzeitig mag hier noch die var. Labouretiana K. Seh. (Ects. Labouretianus Geis) besondere Beachtung verdienen. Diese unterscheidet sich von dem Typ durch ihre weniger ausgeprägten Höcker, die dadurch mehr zusammenhängenden Rippen, wie ich mich — 44 — seinerzeit bei der Betrachtung der damals einzig existierenden Originalpflanze der HiLDMANNschen Sammlungen überzeugen konnte, durch ihre im Neutrieb rubinroten Stacheln, den stets vorhandenen pfriemenförmigen, gerade vorgestreckten, kräftigen Mittelstachel und durch die gelblichweisse Blüte. Es ist diejenige Form, die sich am schärfsten vom Typ unterscheidet; man hätte ihr, meines Erachtens, die Stellung als besondere Art wohl belassen können. Jugenderinnerungen, Wünsche und Ansichten eines Anfängers in der Kakteenpflege. Yon Dr. Arthur Schramm, Karlstadt a. Main. Yon den 50er Jahren an bis zum Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts pflegte mein Vater bis zu seinem Tode in Dresden eifrig seine Kakteen, von denen er mehrere Hunderte besass, und zwar meist in schönen alten, grossen Stücken. Samen- und Sämlingszucht wurde nebenbei betrieben. In den letzten Jahren seines Lebens bezog er die Kakteen von ERNST BERGE in Leipzig, früher auch von H. HiLDMANX in Berlin, worüber mir noch Preis- listen aus den Jahren 1886 und 1887 bzw. 1881 vorliegen. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied der Gartenbau - Gesellschaft „Flora" war mein Vater mit den Direktoren der öffentlichen Gärten und mit vielen Handelsgärtnern in Dresden gut befreundet; auch mit Prof. Reichenbach, dem Direktor des botanischen Gartens, und mit Hofgärtner Terscheck stand er in persönlichem Verkehr. Auf diese Weise fand mein Vater immer neue Anregung zur Pflege seiner Pflanzen. Denn neben den Kakteen besass er eine grosse Anzahl Palmen und andere Zimmerpflanzen. Die Kakteen bildeten aber in den beiden letzten Jahrzehnten seines Lebens seine ausgesprochenen Lieblinge, nachdem er durch Eintritt in den Ruhestand von jedem Schul- und Kirchendienst befreit war. Ein anderer eifriger Kakteenliebhaber war zu jener Zeit ein Herr VON Carlowitz, Rittergutsbesitzer in Nieder-Colmnitz (Station Klingenberg-Colmnitz an der Eisenbahn Dresden -Freiberg-Chemnitz), der, um sich Rat in der Pflege der Kakteen zu holen, meinen Vater öfters besuchte, wobei eifrigst über jene gesprochen, getauscht und Neuankömmlinge betrachtet wurden. Genannter Herr hatte eine grosse Sammlung, in der sich wertvolle Stücke befanden und die in einem Gewächshause untergebracht waren. Ein Teil der Kakteen meines Vaters ging nach seinem Tode (1887) in den Besitz jenes Herrn YON Carlowitz über, ein anderer wurde dem Zoologischen Garten in Dresden zum Geschenk gemacht. Die Reste sollen sich noch im dortigen Aflenhause vorfinden. Trotzdem ich nun in meinem Knaben- und Jünglingsalter täg- lich die Pflege der Kakteen vor Augen hatte, so empfand ich damals dennoch keine Lust, die Lieblinge meines Vaters nach seinem Tode weiterzupflegen, zumal mir auch die Zeit dazu fehlte, denn ich stand dicht vor der Ablegung der Reifeprüfung, worauf die Militär- und Studienzeit folgte. — 4:5 — Später einmal, vor etwa 15 Jahren, hatte ich zwar, einer augenblickliclien Laune folgend, eine kleine Anzahl Kakteen an- geschafft, deren Pflege ich jedoch bald wieder aufgab: Meine Lust zur Kakteenpflege war „Strohfeuer" gewesen — wie Herr L. QüEHL 1914 in der „M. f. K." das Aufflammen der Kakteenliebhaberei und ihr rasches Erlöschen bei diesem oder jenem Anfänger treffend bezeichnet. Nach langjähriger Pflege lebenden Getiers, namentlich nach Aufgabe einer reich besetzten Vogelstube, fehlte mir aber in meinen Mussestunden eine anregende Beschäftigung, und so kam mir just vor einem Jahre der Gedanke wieder, mir einige Kakteen anzuschaffen. Von meinem Yater besass ich noch KeoOKS „Handbuch zur Kakteenpflege" vom Jahre 1855, worin ich mir zunächst einige all- gemeine Kenntnisse im Gedächtnis auffrischte, wozu ich mir noch die „Zimmerkultur" von F. THOMAS anschaffte. Mit diesen „Kultur- anweisungen" ausgerüstet, liess ich mir dann anfangs Dezember 1915 von der Firma Haage & SCHMIDT in Erfurt ein Sortiment von 10 Stück Kakteen kommen, deren frisches Aussehen und mannigfaltige Formen mir recht gut gefielen. Und zu diesen 10 Stück Kakteen kamen sehr rasch danach 15 andere und hierauf allmonatlich wieder andere, so dass ich jetzt nach Jahresfrist über 100 Kakteen aus allen Gattungen, soweit sie zurzeit erhältlich sind, besitze und mit deren Aussehen und Befinden ich wohl zufrieden bin, so dass ich mich täglich an ihrem Anblick erfreue und die mehr oder weniger stacheligen Ungeheuer nicht mehr missen mag. Durch einen eifrigen Kakteen- und Sukkulentenliebhaber der hiesigen Gegend habe ich gleich im Anfang einige Unterweisung erhalten; auch lieh er mir die Hauptwerke über Kakteenkunde; denn, will man eine Liebhaberei ernsthaft und erfolgreich betreiben, halte ich es für unumgänglich notwendig, sich in den betrefienden Fachwerken genau zu unterrichten. Nach und nach schaffte ich mir Thomas, Schelle, Rother und neuerdigs auch Schumanns Ge- samtbeschreibung an. Dass ich eifriger Leser der „Monatsschrift" bin, brauche ich wohl nicht besonders zu erwähnen. Altere Bände konnte ich leihweise zur Durchsicht auf einige Zeit erhalten. Durch eifriges Lesen in allen diesen Schriftwerken, um mich mit der den Kakteen am meisten zusagenden Pflege vertraut zu machen, bin ich auf einige Punkte gestossen, die mir wert genug erscheinen, dass sie in der M. f. K., zum Teil von neuem, zur Sprache gebracht werden, um auf diese Weise einen diesem oder jenem nutzbringenden Meinungsaustausch herbeizuführen. Im Jahre 1914 trat Herr L. QuEHL*) der Schaffung einer speziellen Kulturan Weisung für alle im Handel befindlichen Arten, Varietäten und Formen entgegen, aus Gründen, die in vieler Hinsicht ihre volle Berechtigung haben. Jedoch pflichte ich auch Herrn L. BAYER in seiner Erwiderung**) auf vorstehend erwähnten Aufsatz gerne bei, dass „Arten mit gleichen Bedürfnissen in Gruppen eingeteilt werden, wofür dann spezielle Kulturan Weisungen zu geben wären usw." In gewissem Sinne hat diese Anschauung ja W. 0. ROTHER seinem Buche „Anzucht und Pflege der Kakteen und Phyllokakteen" zu- ^ MTf. K. 1914, Bd. 24, S. 7. *'••) M. f. K. 1914, Bd. 24, S. 45. — 46 — gründe gelegt, und ich muss bekennen, dass ich, soweit ich mich an seine Vorschriften gehalten habe, keine schlechte Erfahrung bisher gemacht habe. Besonders habe ich durch Umpflanzung eines Echinocactus minusculus Web. in die von ßOTHER vorgeschlagene Erdmischung diesen Kaktus vor völliger Verkalkung gerettet. Durch demnächst beabsichtigtes nochmaliges Umpflanzen in frische Erde hoffe ich die Pflanze in möglichst normalen Zustand zurückführen zu können. Derartige Umpflanzungen habe ich noch mit verschiede- nen anderen meiner Pflanzen vor. — Wenn dieses kleine ROTHEE- sche Buch entsprechend erweitert und in bezug auf Anordnung und sprachliche Abfassung gut durchgearbeitet würde, so dürfte ein recht brauchbares und gesuchtes Werkchen über die Pflege der Kakteen für Anfänger und selbst für langjährig erfahrene Kakteenzüchter entstehen. Es ist recht bedauerlich, dass aus dem löblichen Be- streben heraus, volkstümlich zu schreiben und nur eigene Erfahrungen zu bringen, in der jetzt im Buchhandel befindlichen 2. Auflage die Ausdrucks weise und der Satzbau recht viel zu wünschen übrig lassen. Auch die Korrekturdurchsicht hätte mit grösserer Sorgfalt aus- geführt werden müssen. Bei der Einpflanzung und weiteren Pflege der von mir an- geschafften Kakteen habe ich mich auch soviel wie möglich nach den Angaben über Vorkommen und Standort in SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung gerichtet, welche Angaben einen Hinweis ent- halten, ob man schwerere oder leichtere Erde zu nehmen hat, ob man mehr oder weniger Kalk oder Sand hinzugeben soll, ob die Kaktee in den Schatten oder in die Sonne zu stellen ist und dergl. mehr. Daher wäre es wünschenswert, wenn man bei einer Neuausgabe des SCHUMANNschen Werkes auf diese für die Pflege der Kakteen wich- tigen Angaben einen grösseren AVert als bisher legte und man mög- lichst ausführlich über die Beschaffenheit des Standortes bei jeder Pflanze berichtete. Dass man nicht das Erdreich und die Lebensbedingungen der Heimat den Kakteen bei uns hier reichen kann, weiss jedermann, aber dennoch sollte man andererseits doch darauf bestrebt sein, jenen Bedingungen soviel wie möglich nahe zu kommen, um nicht allmählich ganz und gar entartete Pflanzen heranzuziehen, wie es leider schon bei einigen Arten in hohem Masse eingetreten ist. Man sollte sich doch wieder mehr und mehr bemühen, Kakteen zu pflegen und sie so zu erhalten zu suchen, dass sie in ihrer ganzen Form und ihrem ganzen Wesen den in der Heimat wachsenden soviel wie möglich ähnlich bleiben. Deswegen liebe ich auch nicht aufgepfropfte Kakteen, weil diese Wachstums- und Ernährungsweise unnatürlich ist: Ich betrachte eine auf- gepfropfte Kaktee als ein Kind, das von einer Amme ernährt wird. Sollte es nicht durch weitere Bemühungen und Beobachtungen möglich sein, für bisher schwer am Leben zu erhaltende wurzelechte Pflanzen die erforderlichen Lebensbedingungen in unseren Sammlungen doch schliess- lich ausflndig zu machen, wie es z. B. bei dem Echinocactus turbini- Jormis Pfeiff. so schön gelungen ist?-) Ich glaube, die Sucht, Pflanzen zu ==•■) Vergl. RUD. Meyer, M. f. K. 1915, Bd. 25, S. 76. — 47 — besitzen, die in jedem Jahre so und so viele Blüten hervorbringen ^lnd um eine beträchtliche Anzahl von Zentimetern in Höhe und Umfang zunehmen, was hauptsächlich durch Mastkuren zu erreichen versucht wird, verdrängt ganz und gar den Gedanken daran, das innere Wesen einer Pflanze verstehen zu lernen. Ferner sollte meiner Ansicht nach im allgemeinen auch kein bei uns gezogener Same ausgesät werden, sondern nur aus der Heimat eingeführter, und es sollten nur aus solchem Samen gezogene Sämlingspflanzen von den Händlern verkauft werden, falls der Kunde nicht ausdrücklich andere wünscht. Als Anfänger habe ich bisweilen in den Kakteenbüchern bei den Beschreibungen der einzelnen Kakteen eine genaue Angabe über das Aussehen junger Pflanzen vermisst. Beispielsweise war dies der Fall bei Echmocadus ornatus DC. Über diesen Kaktus steht so- wohl im „Schümann", wie auch im „Schelle", dass die Areolen 6 — 8 ßandstacheln zeigen. Als ich von einer Kakteengärtnerei eine kleine Pflanze, wie sie für 50 Pf. geliefert wird, erhielt, zeigten deren Areolen nur je einen Stäche], so dass ich im Zweifel war, ob ich wirklich einen Echinocacius ornatus DC. erhalten hatte oder eine Hybride. Daher bestellte ich mir bei einer anderen Firma nochmals eine solche Pflanze in der gleichen Preislage wie vordem und ich erhielt ein gleich grosses Stück, das ganz wie das erste aussah: Eine kurze Bemerkung in den obenerwähnten Beschreibungen, dass Sämlings- oder junge Pflanzen des Echinocacttts ornatus DC. nur einen Stachel auf jeder Areole tragen, wäre also für Anfänger recht wünschenswert. In einem ausführlichen Kakteenwerke dürfte für manchen, der sich mit Sämlingszucht beschäftigen will, die Beschreibung der Keimpflänzchen wünschenswert sein, nämlich eine Angabe darüber, wie lange ein Same braucht, bis er aufgeht, wie der Keim aussieht und sich weiterentwickelt. Wie mir scheint, ist hierüber bisher w^enig in der Monatsschrift veröffentlicht worden. Herr E. Wa&KER hat 1914 einen kurzen Bericht über „Kakteensämlinge und ihre Be- stachelung" gebracht*). Wenn also hierüber alle jene, die sich mit -Sämlingszucht befassen, ihre Beobachtungen bekannt gäben, so erwiesen sie sowohl der Wissenschaft, wie auch der Kakteenliebhaberei gewiss einen dankenswerten Dienst. Ferner finde ich in keiner der mir vorliegenden Kulturanweisungen ■eine Bemerkung darüber, was man mit Knospen tun soll, die zum Herbste nicht mehr zur Entwickelung gekommen sind und auch in der Winterruhe nicht vertrocknen und nicht abfallen. Soll man sie an den Pflanzen lassen oder entfernen? Ich habe das erstere bei meinem Echinocactus tabularis Geis, und auch bei Ects. pumilus Lem. gewählt und warte ruhig ab, was weiter daraus entsteht. Vielleicht findet kleistogame Befruchtung statt. Unsere Lieblinge sind lebende Wesen, und je mehr wir ihr inneres Wesen erkennen, desto bessere Erfolge werden uns in ihrer Pflege beschieden sein, Erfolge, die uns zu immer eingehenderer Beobachtung anspornen werden. Und wer seine Beobachtungen durch Veröff'entlichung der Allgemeinheit zugute kommen lässt, *) M. f. K. 1914, Bd. 24, S. 180. — 48 — macht sich um unsere Liebhaberei nur verdient. Selbst eine schein- bar geringfügige Beobachtung bringt einem anderen wieder Nutzen, darum stets eingedenk sein des Wahlspruchs: In minimo quoque fidelis! Auch diese Treue im Kleinsten werden unsere gestachelten Lieblinge durch ihr Wachsen, Blühen und Gedeihen lohnen. Möge also jeder Kakteenliebhaber darauf bedacht sein, nament- lich wer zurzeit so glücklich ist, nicht von seinen Pflanzenlieblingen durch den furchtbaren Krieg getrennt worden zu sein, in der Monats- schrift seine Beobachtungen niederzulegen, damit nach Friedens- schluss zum frohen Weiterausbau der Kakteenpilege neue Baustoffe vorliegen. Februar- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 26. Februar. In Vertretung des neuerdings erkrankten Herrn SCHWAKZBACH eröffnete der unterzeichnete Schriftführer die Sitzung. Herr SCHAVARZBACH, welcher sich auf dem Wege der Besserung befindet, sendet den anwesenden Mitgliedern herzlichste Grüsse. Aus Freiburg sendet Herr SCHICK, gleichzeitig mit seinem wohlgetroffenen Bilde als Feldgrauer, beste Grüsse an den Verein, auch im Namen der dortigen Mitglieder. Gleichfalls aus dem Felde übermittelte uns Herr Danzer Grüsse, und wir sehen aus seinem Schreiben mit Vergnügen, dass es ihm wohlgeht. Herr FriC schickte uns die bisher erschienenen Nummern seiner Zeitung. Ein grosser Teil jeder Nummer handelt von Kakteen und Sukkulenten. Leider erscheint die Zeitschrift in tschechischer Sprache, so dass wir uns nur an den zahlreichen Illustrationen erfreuen konnten. Ferner bekamen wir noch von ihm drei Muster eines von ihm erfundenen Kakteentopfes in sehr ge- fälliger Form. Die Pflanzen sollen sich darin sehr gut entwickeln. Die Wurzeln finden aus dem kalkhaltigen Topf selbst Nahrung. Ein Übelstand ist, dass sich die Fabrikation der Töpfe noch zu teuer stellt. Herr KAISER, der Erfinder der kürzlich beschriebenen Calumor- dose, sandte uns die auf dem Prospekt dargestellten Sämlinge. Sie entsprechen vollkommen der Abbildung, sind sehr gesund und mindestens so gross wie zweijährige Sämlinge bei gewöhnlicher Zimmerkultur. Ausserdem befanden sich noch einige im August gezogene Sämlinge bei der Sendung, welche sich durch gesundes Aussehen und erstaunliche Grösse auszeichnen. Man kann also mit diesem Kulturapparat im Zimmer auch später aussäen, als sonst üblich. AVie Herr KAISER noch weiter mitteilt, sind sämtliche Sämlinge im Zimmer am Fenster gezogen, und auch bei der letzten strengen Kälte nicht davon entfernt worden. Wenn die bestellten Probedosen einlaufen, werden wir über die damit erzielten Erfolge noch Näheres berichten. Herr MOISKE hatte dankenswerterweise zwei schöne, grosse Exemplare von Echmopsis Meyeri und Echinocactus Saglionis cristata mitgebracht. Schluss der Sitzung gegen 11 Uhr. BiTTLER. flachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qeselischaft. Die nächste Monats -Tersammlung findet statt am Montag, dem 30. April 1917, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof). Tages Ordnung : 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die Monats-Tersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jeden Monats, abends 8 Uhr, in dem obengenannten Lokal statt. Gäste ^ind jederzeit willkommen. Für Ende Mai oder Anfang Juni ist ein Aus- flug nach Perleberg geplant, um dort die Kakteensammlung des Herrn G-RAESSNER zu besichtigen. Nähere Mitteilungen darüber folgen. Alle sonstigen Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbach, Berlin - Neukölln, Kaiser - Friedrich- Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn Jj. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn Bittlee wenden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastennotizen wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Torstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Pur rif«n redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. Verlag von J. Neumann, Neudamm (Provinz Brandenburg). Das schönste Geschenk für jeden Kakteenfreund ist das prächtige Werk Blühende Kakteen ia Im Auftrage der Deutschen Kakteen - Gesellschaft nach dem Tode von Professor Dr. Karl Schumann herausgegeben von Dr. F« Vaupel. Li6lCrUn953IIS93b6! in zwanglosen Lieferungen zum Preise von je 4 Mk.i von denen bis jetzt 42 erschienen sind. Jede Lieferung umfasst vier Farben- tafeln, blühende Kakteen darstellend, mit dazu gehörigem Texte; bis jetzt sind mithin 168 Tafeln erschienen. JahreSbandaUSgabe: in fest kartonierten Banden zunächst je zwölf, später je sechzehn Tafeln mit den dazugehörigen Texten enthaltend. Bis Frühjahr 1913 sind erschienen: erster, zweiter, dritter, vierter, fünfter und elfter Band mit je zwölf Tafeln zum Preise von je 13 Mk.i sowie sechster, siebenter, achter, neunter und zehnter Band mit je sechzehn Tafeln zum Preise von je 17 Mk. SerienbandaUSgabe: Tafel l bis 120 mit Texten, Gesamtinhalt usw. sind als erster und zweiter Serienband in feinen Leinenband gebunden zum Preise von je 65 Mk.t in hochfeinen Halblederband gebunden zum Preise von je 70 Mk. käuflich. Sammelmappen für die Lieferungsausgabe 3 Mk. pro Stück. Einbanddecken zu den Serienbänden in Leinen 2 Mk. 50 Pf.i in Leder 5 Mk. pro Stück. An Interessenten in gesicherter Lebenslage in Deutschland wird das Prachtwerk komplett, soweit erschienen, gegen Monatsraten von 5 Mk. abgegeben. Eine Probetafel mit Verzeichnis aller erschienenen Blätter umsonst und postfrei. Einzelne Blätter werden nicht abgegeben. Porto und Yersand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Be- stellung sind n Pf. "Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Portogebühren berechnet. J, Neumann, Neudamm. Alle Bnclxlia"n.d.liarLgeTX nelimen. Bestelliangen. entgegen. IBiiii g: munien,i^uif€njtfä}f£5S Die Calumor-Dose Samenzucht- und Pflanzen-Vermehrungsschale Neu! mit Lüftung! Neu! Von allen Seiten vollstes Licht! Stets milde, gleichmässige Feuchtigkeit! Kein Verstauben der Pflanzen! Wo Bodenwärme fehlt, können Aussaaten V. Kakteen bis in d. Sommer hinein gemacht werden. Verlangen Sie bebilderten Prospekt Nr. 2 kostenlos. Dose: 15 cm weit, 11 cm hoch, 4. — M. 11^ Verlag von J. Neumann, Neudamm. Jedem Gartenbesitzer sei zur Anschaffung bestens empfolilen: mit Berücksichtigung der Vor-,. Zwischen- und NachfrQchte. Eintrdgllchßr Gemüsebau Bearbeitet von Theodor Wllke. Mit 75 Abbildungren Im Text. Preis kartoniert 3 91k. Das Buch gibt eine bündige Anleitung, Gemüsebau im Ilausj^arten sowohl wie auch iu> grösserem Massstabe mit bestem Erfolge zu betreiben. Die rein der Praxis entstammenden- Ausführungen des Verfassers sind überall durch vorzUsliclie Abblldunsren erläutert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sindJ 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. Neumann, Neudamm « Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Friedrich Adolph Haa$ejun., GesT. 1822. Erfurt. Gegr. 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Mein Hauptverzeichnis über Blumen u. Gemiisesamen. Pflanzen, Kakteen und Sukkulenten für 1917 (95. Jahrgang) steht auf Wunsch zu Diensten. Ich empfehle meine bedeutenden Vorräte von Kakteen- und Sukkulenten- Samen und -Pflanzen. Echinocactus microspermus var. eiegans Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5, — Echinocactus microspermus var. brunispina Haage jr. Neu! 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Neumann, Neudamm.. i!(i!iii:iiii!i;iiiiiiinii;iiiiii!niMiiii!iiiiii:i!iiii!;,:r::;,j •,-:., i!i;iiiii:i:n;iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!iiiniiin!i^ Ab Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben vun Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Stegütz-Berliii. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. .^ <^^^A^^^. Jede Nummer ist lUuätiicil. Halbjährlicher Aboanementsprei.s ^f^^P^^fe^^ fünf Mark. ^^^^^^^m^ Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^^^ f^»' ^'e 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf . -<3 No. 4 ö^ ausgegeben im April 1917. Inhaltsverzeichnis: Die Unterscheidungsmerkmale der Arten in der Untergattung Malacocarpus K. Seh. Von Rud. Meyer. — Elchinocactus Jussieui Monv. (mit Abbildung). Von Rud. Meyer. — Walter Hildebrandt t (niit Bild). Von UrBittler. — Vom Tage. Von L. Quehl. — Beitrag zu der Anzucht der Kakteen aus Samen. Von A. V. Fric. — Echinocactus centeterius Lern, (mit Abbildung). Von Rud. Meyer. — Über Kakteensammlungen. Von E. Wagner. — Hermann Zeissold t. Von F. Suppe. — März-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Neue Literatur. Neudamm. Verlag von J. Neumann. iiimuiiiiiiniiiiiiniiiiiiüiiiiniiiiiih Zu beliehen i^t die „Monatsschrift (Ur Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Vcrlagahandlung direlit portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche |j|||,|||||^||,.,|||||||||,n,|||||||||||||||||| Postieitusgspreisliste fUr 1917, Seite 265). j. « « s K ^ s .^ « « 5^ '*» •Xi i » ^ > •« 9^ ■<« ^ ;^ <0 *♦* « ^ *<>» «k ^ Q :: ^ '«k «) ^ ^ •Cv H* ^ V «0 ^ 1^ S. r*i )< •5t « (J (0 •♦* iä -«t vj k >* ^> "^ *: t b AnTPinPnnrPIQ ^"'' ^'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teurunys- /~VM^c;ivjoi ipi C/io Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Die Calumor-Dose m\ münc^sn,i^ui|£n|tfa|fe58 Samenzucht- und Pflanzen-Vermehrüngsschale \m Neu! mit Lüftung! Neu! Von allen Seiten vollstes Licht! Stets milde, gleichmässige Feuchtigkeit! Kein Verstauben der Pflanzen ! Wo Bodenwärme fehlt, können Aussaaten V. Kakteen bis in d. Sommer hinein gemacht werden. A^eilangen Sie bebilderten Prospekt Nr. 2 kostenlos. Dose: 15 cm weit, 11 cm hoch, 4. — M. l!i||||!ll|!!lll!ll!l!llllllllllllllllllll!lllllillilll!!lli^^ rr= Willy Schwebs Rakteen-Spezialkultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. [Kiö KARL KNIPPEL KL-Quenstedt bei Halberstadt offeriert niedrig gepfropfte Kakteen: Cereus Chiotilla Mk. i,50 ,, Damazioi , 1,— ,, Dumortieri „ ],,50 ,, Funkii , i,— ,, Hildmannianus „ 3,50 ,, isogonus 1,— ,, laevigatus .,, i.50 ,, strigosus , i,— Echinocactus cinerascens ... ., 1,50 „ Haynei , l,.50 ,, hyptiacanthus „ i,öO ,, Leninghausii 1,50 ,, napinus „ 2,— ,, castaneoides ., •>, — ,, Fiebrigi 2,— „ hexaedrophorus .... „ i,50 ,, streptocaulon .. 2, — Echinocereus conglomeratus . . ., i, — ,, Fendleri , i,.50 „ Galtieri , 2,— ,, Knippelianus „ i,50 ,, paucispinus „ i, — „ polyacanthus „ i,— ,, pulchellus amoenus ... ., 2,— „ tuberosus , i,.50 Mamillaria Poselgeri , l,.jO ,, trichacantha „ 2,— Opuntia clavarioldes , i,— „ platyacantha „ i,— tlDoge & Sciimlilt Gärtnerei, Samenliau unil Samenlianilluiig. Erfurt \\('ison avil' iliio reiclihtilt iyeii A'oriütc in Kakteen u. Sukkulenten liin. lTaiipt|ircisver/,<^icliiiis /u J)icn.s(cn Insliesondero bieten wii- in .scliöiicii l'flanzen ziiv Zeit au: Cereus Coryne Mk. u.5u bis ,"..— giganteus 0,50 „ 2.— Echinocactus ingens n,5ii „ Leninghausii ,, submamillosus . Mamillaria camptotricha. . . Opuntia diademata „ bernardiana cristata Agave Viotoriae Reginae . . Anacampseros papyracea . Duvalia polita 1,50 Stapelia Fleckii 0,75 bella „ reticulata J, — Euphorbia splendens >\'>0 „ cereiformis (»,.">0 grandioornis ... .,, 2,50 Urbinia Purpusii ,, 1,50 »1,50 „ r,,- 0,75 .. 10,— 0,50 „ T),— 0,75 11 ü, — •i,^ . 7,50 1 — I.— 4,- Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre Gültigkeit u. wird auf Wunsch zugesandt. R. Qraessner, Perleberg; Kakteen-Züchter. [2u ^ — 49 — Die Unterscheidungsmerkmale der Arten in der Untergattung Malacocarpus K. Seh. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Trotzdem an dieser Stelle des öfteren und sogar in recht aus- führlicher Weise die Untergattung Malacocarpus besprochen worden ist, begegnet man doch noch sehr häufig in den Sammlungen Irrtümern, die zumeist in einer Verwechselung des Echinocactus corynodes Otto mit dem ihm nahestehenden Echinocactus erinaceus Lern, bestehen; aber auch der Echinocactus Sellowii Lk. et Otto wird bisweilen in diese Verwirrung hineingezogen. Des letzteren Varietät tetracantha S.-D., der ich mit ihren konstanten vier Stacheln die Berechtigung einer selbständigen Art durchaus nicht absprechen möchte, ist gerade durch ihre charakteristische Bestachelung am besten bekannt, des- gleichen die andere, schon als kleine Pflanze blühbare, allerdings seltener vorkommende Variante des Ects. Selloivii, die var. Martinii K. Seh. Dass die sämtlichen Vertreter dieser Untergattung die nahe Ver- wandtschaft zu einander zeigen, ist augenscheinlich, und man möchte demgemäss wohl versucht sein, gleich WEBER die genannten Arten als Varietäten des Ects. erinaceus Lem. als Typ aufzustellen. Warum wollte man aber gerade bei dieser Gruppe einem derartigen engen Zusammenschluss der Formen das Wort reden, der bei den Sektionen anderer Arten in den verschiedenen Gattungen vielleicht noch viel begründeter sein dürfte. Es liegt selbstverständlich nicht in meiner Absicht, die Arten in der Form zu besprechen, in welcher dies von Professor GÜEKE in seiner grosszügigen und recht ausführlichen Arbeit (Monatsschrift XVIII 1908, S. 145 u. f.) ausgeführt wurde. Diese behandelt, wie gesagt, erschöpfend die Gruppe bezüglich ihrer Literatur, der Be- schreibung und Synonymie der betreffenden Arten, ohne indessen speziell auf die Unterscheidungsmerkmale und einen Vergleich der- selben einzugehen. Ich selbst hatte mich mit den Malacocarpus- Arten an dieser Stelle (Monatsschrift IV 1894, S. 117 u. £) bereits beschäftigt, jedoch ohne ebenfalls die einzelnen Unterscheidungs- merkmale einer eingehenden Besprechung unterzogen zu haben, was ich nun in folgendem nachzuholen gedenke, damit sich auch für den Anfänger Klarheit in der richtigen Bestimmung der einzelnen Arten ergeben möchte. Es würde mich mit Befriedigung erfüllen, hierzu beigetragen zu haben. Zu einem genauen Vergleich der betreffenden Spezies gehört nun selbstredend in erster Linie, dass man ihre Diagnosen, wie dies später geschehen soll, nebeneinander stellt. Ich betone hier aus- drücklich, dass ich die Bezeichnung der Arten, sowie sie SCHUMANN in seiner Gesamtbeschreibung, S. 296 u. f. aufgefasst hat und wie sie tatsächlich seit HiLDMANNs frühester Zeit stets im Verkehr waren, festgehalten habe, wenngleich die einstigen Originaldiagnosen, was Ects. corynodes und Ects. erinaceus anbetrifft, in einigen Punkten von den von SCHUMANN angeführten und bisher gebräuchlichen abweichen. Im Laufe der Zeiten tritt allerdings bekanntermassen häufig der Fall ein, dass durch unbewusste Bastardierungen Ver- Monatsschrift für Kakteenknnde 1917. Heft 4. — 50 — änderungen der Formen hervorgerufen werden, welche den einstigen Beschreibungen nicht ganz anzupassen sind und hierdurch häufig zu recht bedauerlichen Verwechselungen Veranlassung geben können. Ects. Sellowii Lk. et Otto. Gedrückt kugelig (das vorliegendeExem- plar 10 cm breit, 10 cm hoch), glänzend grau- grün, der Scheitel mit reichlichem, gelbweiss- lichem, schöpf ähn- lichem Wollfilz be- deckt ; Rippen 20, ziem- lich scharfkantig, durch Querbuchten geglie- dert, durch scharfe Furchen geschieden, um die eingesenkten Areolen herum ver- dickt, diese 3 cm von einander entfernt, mit zunächst sehr reich- lichem, später schwin- dendem gelbweiss- lichem Wollfilz be- kleidet, elliptisch; Randstacheln höch- stens 6, von denen die drei unteren die längsten und stärksten, bis 2 cm lang, horn- f arbig, dem Körper der Pflanze anliegend, die drei oberen, be- deutend dünner und kürzer, bis 1 cm und mehr, aufrechtstehend sind, Mittelstacheln nicht vorhanden. lichem, lichem, lichem kleidet; Ects. corynodes Otto. Kugelig, später keu- lenförmig (das vor- liegende Exemplar 11 cm breit, 12 cm hoch), glänzend hellgrün, mit gelblichem Schein, der Scheitel mit reich- gelbweiss- schopfähn- Woimiz be- Rippen 21, ziemlich scharfkantig, durch Quer buchten ge- gliedert, durch scharfe Furchen geschieden, um die eingesenkten Areolen herum ver- dickt, diese 2 cm von einander entfernt, mit zunächst sehr reich- lichem, später schwin- dendem, gelbweiss- lichem Wollfilz beklei- det, elliptisch. Rand- stacheln 9 bis 10, sprei- zend, dem Körper zu- gebogen, die drei unteren, die längsten und stärksten, 2 cm lang, zunächst hell- rötlichbraun, später hörn farbig. Mittel- stachel 1, in Grösse und Färbung gleich den unteren Rand- stacheln, aufrecht,nach oben etwas gebogen. Bei Sämlingen von ca. 1 cm Grösse sind sämtliche Stachelchen gelblich gefärbt. Ects. erinaceus Lem. Kugelförmig, später säulenförmig (das vor- liegende Exemplar 10 cm breit, 12 cm hoch), glänzend dunkelgrau- grün, der Scheitel mit reichlichem , weissem , schopfähnlichem Woll- filz bekleidet; Rippen 16, ziemlich scharf- kantig, durch Quer- farchen gegliedert und durch scharfe Furchen gesondert, um die ein- gesenkten Areolen her- um verdickt, diese 1cm von einander entfernt, mit zunächst reich- lichem, später schwin- dendem, weissem Woll- filz bekleidet,elliptisch . Randstacheln 9 bis 10^ die unteren drei die längsten und stärksten, 1 bis 1,5 cm lang, sprei- zend, die anderen zu- nächst aufrecht, später ebenfalls spreizend , mehr anliegend, sämt- lich zunächst dunkel- rotbraun mit schwärz- licher Spitze, später aschfarbig. Mittel- stachel 1, von derselben Länge und Färbung wie die unteren Rand- stacheln, aufrecht vor- gestreckt. Bei Sämlingen von ca. 1 cm Grösse sind sämtliche Stachelchen rosa gefärbt. Die Blüten dieser drei Arten habe ich nicht besonders aufgeführt; sie sind von kanariengelber Färbung und variieren je nach der Kultur in ihrer Grösse, haben aber in der Hauptsache keine besonders auf- fälligen Unterscheidungsmerkmale, auf Grund deren man die Arten — 51 — hierdurch allein genau bestimmen könnte. Eine kaum merklich ver- änderte Färbung des Stempels, eine unbedeutend variierende Form der Spitze der Blumenblätter (spateiförmig, stachelspitzig) bilden die vorhandenen Unterscheidungsmerkmale und würden uns nach dieser Richtung hin nicht bestimmen können, jene Arten besonders von einander zu trennen. Aus der vorliegenden Aufstellung betreffs Körper- und Stachelbildung hingegen wird zu ersehen sein, dass uns ganz gut unterschiedliche Arten vorliegen, wenn auch, wie bereits bemerkt, ihre nahe Verwandtschaft unverkennbar sein dürfte. Der Ects. Sellozvii unterscheidet sich von den beiden anderen durch seine zunächst mehr flachkugelige Gestalt, welche auch in späterer Zeit eine immer mehr kugelige, dann verlängert kugelförmig bleibt, während jene beiden, der Ects. corynodes später keulenförmige, der Ects. erinaceus im höheren Alter säulenförmig, wie wir dies an alten Pflanzen in den Sammlungen beobachten können, v/ächst. Ausserdem unterscheidet sich der Ects. Sellowii^ow dem Ects. corynodes durch seine graugrüne Körperfarbe, welche bei diesem hellgrün, mit gelblichem Schein. Ferner unterscheidet sich der Ects. Sellowii von seinen beiden Untergattungsgenossen durch die geringe Anzahl seiner Randstacheln, von denen er nie mehr als sechs besitzt, und den nie vorhandenen Mittelstachel (bei jenen: erstere 9 bis 10, letzterer 1). Ferner ist die Färbung der Stacheln des Ects. Sellowii eine hell- hornfarbige, während sie bei dem Ects. corynodes hellrötlichbraun, bei dem Ects. erinaceus dunkelrotbraun mit schwärzlicher Spitze ist. Der Ects. erinaceus unterscheidet sich nun von dem Ects. corynodes durch folgende Merkmale: durch die spät säulenförmige Gestalt (bei dem Ects. corynodes keulenförmig), die sehr dunkelgraugrüne Körperfarbe {Ects. corynodes hellgrün mit gelblichem Schein), seinen rein weissen Wollfilz (Ects. corynodes gelblichweiss), seine dunkelrotbraunen, später aschfarbig werdenden Stacheln {Ects. corynodes hellrotbraun, später hornfarbig), seine am Sämling auftretenden, rosa gefärbten Stacheln {Ects. corynodes gelblich). Bezüglich der var. tetracantha S.-D. des Ects. Sellozvii muss ich nochmals bemerken, dass ihr nach meinem Dafürhalten die Be- rechtigung einer selbständigen Art nicht abgesprochen werden kann, da sie sich von dem Ects, Sellowii gerade durch ihre konstant auftretende Bestachelung (4 Stacheln in kreuzweiser Stellung) unter- scheidet. Dass die var. tetracantha ausserdem noch dunklere Körper- farbe und kleinere Blüten als ihr Typ hat, dürfte allerdings keine grosse Bedeutung haben, dass sie aber, wie ich mich nach der Beobachtung einer Anzahl Originalpflanzen überzeugt habe, wohl identisch mit dem seinerzeit eingeführten Ects. Fricii Arech. sein dürfte, würde doch ausschlaggebend sein, die var. tetracantha als Art anzuerkennen, da sie doch nach dem Gesagten augenscheinlich in der Heimat als Ects. Fricii einen gleichen Habitus aufweist, wie hier gezogene Samenpflanzen der jenem identischen var. tetracantha. Bei meiner einstigen Beschreibung der Mal acocarpus- Formen bin ich — 52 — schon für die Selbständigkeit der var. tetracantha eingetreten (Monats- schrift IV, 1894, S. 143). Auf den noch in Betracht kommenden Eds. Arechavaletai K. Seh. werde ich, nach weiteren Beobachtungen, noch zurück- kommen. Diese Art ist seinerzeit von GÜRKE (Monatsschrift XV^ S. 106) beschrieben worden, ist aber in den Sammlungen nur selten anzutreffen. Die Frage der Gattungsbezeichnung der von SCHUMANN zur Untergattung degradierten Malacocarpus -Formen wurde seinerzeit in der Monatsversammlung des Vereins (Monatsschrift XVIII, 1908, S.32) erörtert, in der Emil Heese die Ansicht vertrat, die einst vom Fürsten SalM-DyCK geschaffene Gattung in ihrer Stellung zu belassen, da sie eine den Echinocacteen unähnliche, den Mamillarien dagegen analoge Fruchtbildung hätten, eine Meinung, die man nur insofern ausser Acht lassen kann, wenn man beabsichtigt, eine weitere Auseinander- zerrung des Systems der Kakteen zu vermeiden, die man allerdings in diesem Falle nur gutheissen könnte. Bezüglich der Einziehung der Gattung Discocactus durch SCHÜMANN, welcher sie ebenfalls als Untergattung der Echinocacteen ansah, habe ich bereits meine Ansicht, sie als Gattung wieder herzustellen, an dieser Stelle (Monats- schrift XXII, 1912, Seite 113 u, f.) ausgesprochen. Bezüglich der Kultur unserer Arten kann ich nur Günstiges berichten. Dieselben gedeihen in einer nahrhaften Erde, die man auch im Winter nicht zur Asche werden lassen darf, recht gut, blühen dann reichlich, und es gewährt einen hübschen Anblick, wenn die rosenroten Früchte im Frühjahr aus der weisslichen Scheitelwolle hervortreten. Sämtliche Arten liefern eine recht er- giebige Samenernte, deren Körner sehr leicht und reichlich aufgehen. Alles Vorzüge, um sie auch dem Anlanger zur Kultur zu empfehlen. Echinocactus Jussieui Monv. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Diese interessante, durch ihre eigenartige schwarzgrüne, fast schwarze Körperfarbe ausgezeichnete Art (die von Lemaire gewählte Benennung Echinocactus niger war daher recht bezeichnend) ist gleichfalls zu den Seltenheiten zu rechnen, trotzdem sie schon seit Anfang der vierziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts eingeführt wurde. Schon LaboüRET berichtet in seiner Monographie, dass sie, obgleich schon seit langem bekannt, doch noch sehr selten geblieben und noch seltener in den Sammlungen Deutschlands anzutrefien war. Die beigegebene Abbildung ist die einer schönen, kräftigen Pflanze, welche ich einst Gelegenheit hatte, in ihrer reichen Blüten- pracht in den HiLDMANNschen Sammlungen zu Birkenwerder photographisch aufzunehmen. Der SCHUMANNschen Diagnose in seiner Gesamtbeschreibung, Seite 409, wäre nichts wesentliches hinzuzufügen, nur muss ich noch bemerken, dass beide Mittelstacheln zuerst ganz schwarz sind und sich erst später entfärben, und dass ferner der Scheitel nur bei Echinocactus Jussieui Monv. Von Herrn Rud. Meyer photograpliiscli aufgenommen. — 55 — schlechter Kultur stachellos ist. Ausserdem ist der Autor des dem Ects. Jussieui synonymen Ects. niger LemaiRE, (Les Cactees Seite 48). Ein Sternchen bezeichnet, wie dieser in dem betreffenden Werkchen Seite 28 angibt, die von ihm benannten Arten. Auch diese chilenische Art will im Winter hinsichtlich ihres Begiessens mit einiger Vorsicht behandelt werden, was um so dringender anzuraten ist, als sie, wie gesagt, in den Sammlungen recht selten vorkommt und ihr Verlust daher ein sehr empfindlicher sein würde. Walter Hildebrandt *|*. Wieder einmal hat der Tod ein schmerzliches Opfer gefordert und uns ein liebes Mitglied allzufrüh entrissen: am 10. März starb unerwartet an einer Lungenentzündung Herr Patentanwalt Diplom- Ingenieur Walter Hildebrandt im 40. Lebensjahre. Er wurde am 25. November 1876 als Sohn des Zahntechnikers Christoph Hildebrandt zu Berlin geboren und besuchte hier die Luisenstädtische Oberrealschule bis zur Prima. Hierauf studierte er an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, arbeitete praktisch bei einem Herrn VON ARNIM in der Uckermark und in einer land- wirtschaftlichen Maschinenfabrik. Sein Jahr diente er in Brandenburg beim 3. Brandenburgischen Artillerie - Regiment ab. Später war er dann als Ingenieur im Patentfach tätig und wurde 1908 Patentanwalt. Um sich von seiner rastlosen und unermüdlichen Tätigkeit ein wenig zu erholen, unternahm er grosse Reisen, unter anderm im Jahre 1911 — 56 — eine Orientreise, von der er gern und lustig erzählte und die schönen photographischen Aufnahmen, die er gemacht hatte, zeigte. Auch die Schönheiten seiner engeren Heimat kannte und bewunderte er. Mit seiner Segeljacht unternahm er manche fröhliche Fahrt in die Umgegend. Ein Mensch, der die Natur liebt, wird bald bestrebt sein, sich auch innerhalb der Stadtmauern seine Fauna und Flora zu schaffen. Da aber die Tierhaltung in der Grossstadt mit erheb- lichen Schwierigkeiten verknüpft ist, blieben nur noch die Pflanzen, und da eignen sich ja gerade für die Zimmerkultur die Kakteen am allerbesten, da man auf engem Räume eine ganze Anzahl verschiedener Sorten halten kann. Wie die meisten, fing auch er ganz bescheiden mit ein paar Agaven an, die in einem Glashaus ein etwas mumien- haftes Dasein fristeten, und bei der Mutter, bei der er damals wohnte, nicht gerade in sehr grossem Ansehen standen. Am 27. September 1913 verheiratete er sich mit Frau iDA, geb. LiEPE, und nun, in seinem neuen, schönen Heim fiel ihm auch seine alte Liebhaberei wieder ein, die seine Frau, treu wie in allem, teilte. Durch den Schreiber dieses auf die Deutsche Kakteen-Gesellschaft aufmerksam gemacht, trat er ihr 1915 als ordentliches Mitglied bei. Nun war er eifrig bestrebt, seine kleine Sammlung zu vergrösserii, nahm auch, soviel es ihm seine enorme Arbeitslast erlaubte, an den Sitzungen teil und war ein glänzender und immer gern gesehener Gesellschafter. Als seine Sammlung wuchs, wuchs auch sein Interesse daran, und er war noch im Januar dieses Jahres sehr stolz und zufrieden, dass ihm der Winter bisher wenig Verluste gebracht hatte. Überhaupt war er eine jener seltenen Frohnaturen, die auch am kleinsten ihre Freude liaben. In seinem jungen Hausstand fühlte er sich sehr wohl, und als ihm in geringen Zwischenräumen zwei Buben geboren wurden, war er restlos glücklich. Aber die unendliche Arbeitslast, die er bewältigt hatte, sein nimmer rastender Fleiss, zogen ihm ein Nerven- leiden zu, das sich erst wenig bemerkbar machte, ihm aber doch die vorläufige Beurlaubung vom Militärdienst — er war im Anfang des Weltkrieges als Vizewachtmeister nach Posen eingezogen worden — brachte. Zu seiner Heilung suchte er zum ersten Male 1915 Bad Öynhausen auf, kam auch erfrischt und gekräftigt zurück und besuchte es seitdem immer wieder. Da er stets guten Mutes war, dachte niemand daran, dass der grausame Würger so nahe sein könnte. Es sind erst wenige Wochen her, als ich bei ihm zu Besuch weilte und er ganz der alte fröhliche Gesellschafter war, einer von denen, die das Leben und die Menschen kennen, aber über seine Schattenseiten und ihre Schwächen mit einem erfrischenden Humor hinwegsehen und es doch im allgemeinen für eine ganz vorzügliche Einrichtung halten. Wie ein Kind spielte er mit seinen Kindern, stolz auf seines ältesten Sohnes Begabung und Fortschritte, und immer klingt mir noch sein fröhliches „Auf Wiedersehen" beim Abschied im Ohr. Wir haben ihn lebend nicht mehr getrofifen. Ein Nervenfieber befiel ihn kurze Zeit darauf. Fast schien es, als solle der Körper noch einmal diese Attacke überstehen, da trat unerwartet eine Lungenentzündung hinzu, und das Herz war zu schwach, um durchzuhalten. Nach hartem Kampf schloss er am 10. März, abends 10 Uhr, für immer die Augen. Auf dem Heiligen Kreuz -Kirchhof — 57 — zu Mariendorf wurde er am 14. März beigesetzt. Viele seiner Freunde gaben ihm das letzte Geleit. Uns allen werden sein köstlicher Humor und seine heitere Lebensbejahung sehr fehlen. Ein Mensch ist dahin- gegangen in der Blüte seiner Jahre, im Yollbesitz seines Glückes, und an seinem Grabe lernte ich das Dichterwort in seiner ganzen schmerzlichen Schönheit verstehen: Ach, sie haben einen guten Mann begraben, — und mir war er mehr! BlTTLER. Vom Tage. Der Weltkrieg tobt weiter und hat sich, seitdem ich meinen letzten gleichbenannten Artikel am 7. August 1916 (M. f. K. 1916, Seite 137) schrieb, gewaltig verschärft. Neue und schwere Opfer hat er gefordert, Familien- und Freundschaftsbande für immer zer- rissen, eine weitere, grössere Zahl von Lesern unserer Monatsschrift und Mitgliedern der Deutschen Kakteen-Gesellschaft zum Dienst für das Vaterland einberufen. Dazu kam ein Winter von ganz aus- nahmsweiser Härte und Länge, der unsere sonstigen Nöte erheblich vermehrte. Aber trotz alledem steht es, Gott Lob und Dank ! weiter gut um die Sache unseres geliebten Vaterlandes und seiner Ver- bündeten, und so felsenfest hoffen wir auf einen endgültigen Sieg über alle unsere Feinde und auf einen baldigen, ehrenvollen Frieden, wie auf das Frühjahr, das auch kommen muss. In dieser Gewissheit wollen wir die uns auferlegten Leiden jeder Art geduldig weiter ertragen und uns ferner der gewaltigen Zeit, in der wir leben, würdig erweisen. Hierzu ist erforderlich, dass wir uns kräftig erhalten an Körper und Geist. Und um dieses zu erreichen, müssen wir uns an alte, liebe Gewohnheiten anklammern, dürfen wir auch unsere Kakteenzucht und -Pflege nicht achtlos liegen lassen, sondern in ihr Trost und Vergessen, neuen Lebensmut und neue Schaffenskraft suchen. Vorbildlich hierin sind uns unsere Feldgrauen, die selbst im Kriegsgetümmel, im Schützengraben und auf ihrem Schmerzens- lager sich gern ihrer Liebhaberei erinnern, wie ihre Zuschriften und Handlungen beweisen. So z. B. schreibt mir einer aus dem Lazarett: ,,Die Monatsschrift lese ich nach wie vor mit grösstem Interesse. Mit dem Frieden wird die Liebhaberei auch wieder aufblühen." Und Herr BusSLER in Jllzach bekundet: „Ein Wunder ist es, dass unsere Leute, die aus den blutigsten Schlachten kommen, noch Müsse für Kakteen haben. Viele haben schon von meinen Kakteen in die Heimat geschickt!" Also war es doch richtig und von hohem ethischen Wert, dass wir während der langen Kriegsdauer mit ihren Beschwernissen mancherlei Art unsere Kakteen weiter gepflegt, unsere Monatsschrift durchgehalten und die Deutsche Kakteen-Gesellschaft aufrecht er- halten haben. Hierbei soll es auch in Zukunft bleiben. Insbesondere wollen wir jetzt zu Beginn des Frühjahrs daran denken, mit allen Kräften und in jeder Weise unsere Pflanzen zu vermehren, damit der auf- tretende Mangel an Kakteen (zu vergleichen den Bericht der Januar- — 58 — Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, Seite 32) nicht fühlbarer und unseren dereinst heimkehrenden Freunden nicht erschwert wird, ihre Sammlungen aufzufüllen. So werden wir bei dieser Welt wende unsere Liebhaberei, deren sittlicher, erzieherischer und kräftigender Wert nicht gering geschätzt werden darf, in die sicher anbrechende neue Zeit hinüberretten, uns zum Ruhme, unseren Nachfahren zum Segen. Und darum nochmals: Haltet aus im Sturmgebraus! Halle, 17. März 1917. L. QUEHL. Beitrag zu der Anzucht der Kakteen aus Samen. Von A. V. Fric. Wenn es bei der Kultur der Pflanzen als Regel gilt, ihnen nach Möglichkeit die Lebensbedingungen ihres natürlichen Stand- ortes zu gewähren, so sollte dies jedoch bei der Anzucht aus Samen nicht allgemein der "Fall sein. In der Natur kann nur ein verschwindend kleiner Teil der Samen keimen und weiterwachsen; denn wenn alle Samen, die die Kakteen alljährlich hervorbringen, sich zu blühfähigen Pflanzen entwickeln sollten, wäre ganz Amerika in kurzer Zeit nur mit Kakteen bedeckt und für andere Pflanzen bliebe kein Platz. Ein Züchter dagegen soll nicht nur schöne und gesunde Pflanzen erzielen, sondern sein Augenmerk in erster Linie auf die völlige Ausnutzung aller Samen richten. Selbst importierte Samen ergeben infolge von Übertragung fremden Blütenstaubes bisweilen Hybriden und Abarten. Sie keimen schneller oder langsamer als die anderen Samen und die aus ihnen hervorgegangenen jungen Pflanzen kränkeln bisweilen von Anfang an; wenn sie aber einmal die ersten Stadien des Wachstums glücklich überwunden haben, ergeben sie die schönsten Abweichungen. Als ich mich früher mit der Anzucht aus Samen beschäftigte, säte ich alle Samen aus, die ich zur Verfügung hatte, selbst wenn es mehrere Tausend derselben Art waren, und zog alle Sämlinge mit gleicher Sorgfalt weiter. Erst wenn nach mehreren Monaten ihre charakteristischen Merkmale deutlich hervortraten, wählte ich einige Stücke für mich aus; die übrigen verschenkte und vertauschte ich oder warf sie weg. Je später man die Auswahl vornimmt, um so weniger läuft man Gefahr, wertvolle Abarten zu vernichten, weil diese, wie vorhin erwähnt, zunächst gerade die schwächeren Pflanzen zu sein pflegen. Die keimenden Samen brauchen weder Luft noch Licht. Die erstere ist während der Keimung mehr schädlich als vorteilhaft. Dafür brauchen sie reichliche und beständige Feuchtigkeit nebst ziemlich hoher Temperatur. Zur Bekräftigung dieser Behauptung mag folgendes dienen: Es wird sehr viel von den Schäden gesprochen, welche die Feuchtigkeit bei den Kakteen verursachen kann. In Wirklichkeit ist es aber nicht so schlimm. Alle aus dem Gebiet Chaco stammenden — 59 — Kakteen stehen alljährlich während dreier Monate fast täglich im Wasser, weil der Boden aus undurchdringlichem Lehm besteht. Bei den grossen Überschwemmungen, die fast regelmässig alle zehn Jahre eintreten, bleiben sie sogar einige Monate lang mehrere Meter unter Wasser. Es sind das Echinocadus Mihanovichii, Echinopsis campylacantha, Cereiis Spegazzinii, C. Baumannii, C. Bonplandii, C. Coryne, Opuntia brasiliensis u. a. Die Angehörigen der Unter- gattung Discocactus wachsen nur auf flachen Felsblöcken, die fort- während von Qaellwasser berieselt werden. Als Stütze meiner Behauptung mag noch folgender Versuch dienen. Ich habe mehrere Arzneiflaschen auf ein Drittel mit neutraler Erde gefüllt und darin ganz kleine Sämlinge von Echinocadus minusctdvis und Mamillaria bocasana ausgepflanzt. Einige von den Flaschen Hess ich offen, die anderen befeuchtete ich mit einer ungleichen Menge Wasser, erwärmte sie auf 60 Grad, so dass die Luft durch die Wasserdämpfe ausgetrieben war, und versiegelte sie luftdicht. Der Erfolg war überraschend: am besten wuchsen gerade diejenigen Sämlinge, die am meisten mit Wasser bedeckt waren. Je weniger die Luft Zutritt hat, desto mehr Wasser vertragen die Kakteen. Das erscheint paradox, ist aber tatsächlich so. Nach dieser Erfahrung behandle ich die Kakteen. Ich stelle die mit fein gesiebter, kalkreicher Erde und saurer Torfmischung bis zum ßande gefüllten Schalen in Wasser und breite die Samen auf der Oberfläche aus. Dann stelle ich sie auf ein Brett über meinem Dauerbrandofen, und wenn sie genügend durchwärmt sind, stülpe ich einen niedrigen Glasdeckel darüber. So bleiben sie stehen, bis die Samen anfangen zu keimen. Sobald sie aufgesprungen sind, pflanze ich sie in frische Erde um. Ich halte dieses frühe Verpflanzen für vorteilhafter, weil die Wurzeln und die Sämlinge selbst dabei weniger leicht beschädigt werden, als wenn sie bereits mehrere Tage alt sind. Darüber streue ich fein gesiebten Lehm und befeuchte diesen. Durch die Lehmschicht werden die jungen Pflanzen vor der Luft geschützt, die Feuchtigkeit bleibt gleichmässig und die Wurzeln können sich ungestört in die Erde einbohren. Nach einer Woche stehen die Sämlinge in Reihen wie Soldaten und nicht ein einziger ist ausgeblieben. Ich habe dabei sogar schon aus 100 Samen 102 Sämlinge erzielt, weil manche Samen zwei Keimlinge enthalten. Von jetzt ab brauchen die Sämlinge viel Licht, um Chlorophyll bilden zu können. Da die Kalumordosen wegen des augenblicklich in Österreich bestehenden Einfuhrverbotes hier nicht zu haben sind, verschaffte ich mir für die Kriegsdauer einen Ersatz hierfür, indem ich mir gläserne Deckel von verschiedener Höhe herstellte. Die niedrigen benutze ich bei der Aussaat, die höheren für die heran- wachsenden Sämlinge. Die ßeservedeckel dienen als Untersatz zum Auffangen des abtropfenden Wassers, so dass ich die Schalen auf dem Tisch stehen lassen kann. Wenn die Sämlinge so weit heran- gewachsen sind, dass der höhere Deckel für sie zu klein wird, können sie frei stehen. Die so von mir hergerichteten Schalen haben sogar vor der Kalumordose den Vorteil, dass sie bei gleichem Seitenlicht poröse Wände haben, algen- und moosfrei sind und nicht halb so 60 — viel kosten, was bei einer grösseren Menge viel ausmacht. Ich rate deshalb den Züchtern in Österreich, sich so lange mit ihnen zu behelfen, bis die Original dosen selbst zu haben sind. Echinocactus centeterius Lern. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Dieser chilenischen Art, die schon seit langem bekannt, be- gegnet man recht selten in gut gezogenen Exemplaren in den Sammlungen, was zum grossen Teil wohl daran liegt, dass die Originalpflanzen, soweit solche vorhanden sind, m der Schönheit und Kraft ihrer Stachelbildung in unseren Kulturen sehr zurückgehen. Schon Emil Heese, der, wie wohl bekannt sein dürfte, was rationelle Kultur anbetrifft, das Möglichste geleistet hat, klagte bezüglich aller chilenischen Originalpflanzen, welche er seinerzeit in vielen, auch grossen Exemplaren eingeführt hatte, über die fortschreitende Degenerierung der Stachelstruktur, der er vergebens durch alle erdenklichen Erdmischungen entgegenzutreten versuchte. Freiland- kultur, Treibhauswärme usw., keine brachte ihm den gewünschten Erfolg. Es treten eben bekanntermassen bei den verschiedenen Arten der Kakteenfamilie Erscheinungen auf, welche sich durch nichts erklären lassen» — 61 — Die beigegebene Abbildung, die uns ein blühendes Exemplar der einstigen HiLDMANNschen Sammlung, von mir seinerzeit auf- genommen, vor Augen führt, zeigt uns, was ein gut gezogenes Exemplar des Ects. centeteritis in Blütenpracht zu leisten vermag. Der SCHüMANNschen Diagnose in seiner Gesamtbeschreibung, S. 417, wäre nichts weiter hinzuzufügen, nur würde, meines Erachtens, die Varietät pachycentrus S.-D. keine grössere Beachtung verdienen, da sie sich vom Typ nur durch deutlich gesonderte Warzen und längere Mittelstachel, beides bei Original- und Samenpflanzen ebenfalls unterschiedlich, erkennbar macht. Solche Unterscheidungs- merkmale sind doch zu unwesentlich, um daraufhin selbst nur eine Varietät zu bilden. Über Kakteensammlungen. Eine Plauderei von E. Wagner, Stuttgart. Schon des öfteren ist in der Monatsschrift von hervorragenden Kakteensammlungen berichtet worden, die von den Mitgliedern der Deutschen Kakteen- Gesellschaft besichtigt werden konnten; und so manchmal will sich beim Lesen der Berichte ein kleiner Neid hervor- wagen über die Glücklichen, denen es vergönnt war, diese Wunder- dinge zu schauen. Sicherlich wird es auch den gereiften Liebhaber beim Anblick einer grossen, gutgepflegten Sammlung wie mit magischer Gewalt an den Platz bannen und ihn Mühe kosten, sich von seinen Lieblingen wieder zu trennen. Ich selbst habe diese Erfahrung gleich im Anfang meiner Kakteenliebhaberei an mir machen können, wo schon eine kleinere Sammlung dazu genügte. Ein alter Gärtner, von dem ich meine ersten gekauften Kakteen bezog, hatte ausser seinen Kakteen auch solche von meinem späteren Freund KOGrEL und noch von anderer Seite zum Überwintern im Gewächshaus, so dass eine ganz hübsche Anzahl dieser Pflanzen bei einander war. Wenn dann im zeitigen Frühjahr die Sonne die bunten Waffen aufleuchten liess und die Knospen hervorbrachen, das Ganze umrahmt von einer grösseren Anzahl knospender und blühender Phyllocactus Gärtnert K. Seh., dann ging ein eigener Reiz von diesem Bilde aus, und so oft ich konnte, kam ich, um mich immer wieder von diesem Märchen, das hier Wirklichkeit geworden war, bezaubern zu lassen. Die Zeiten vergingen, die Augen wurden kritischer, und trotz- dem der Gärtner sich später mehr Kakteen zulegte, verschwand der Zauber, denn die Pflanzen wurden bei ihm zumeist nicht schöner, das einzige, was dafür märchenhaft wurde, war der Preis. Heute ist nichts mehr dort zu finden, nur die bescheidensten und robustesten Echinopsis, Opuntien und Aloineen hielten schliesslich noch der roten Spinne und anderem Ungeziefer stand, bis auch dieser Rest im letzten Winter durch Erfrieren sein Ende fand. — 62 — Nun bin ich recht weit abgekommen von meinem Thema, ich wollte einmal schreiben über die Sammlungen, von denen selten die Rede ist und die leider doch häufig genug zu sehen sind, nämlich die minderwertigeren. Wenn man Gelegenheit hat, eine grössere Anzahl Sammlungen zu betrachten, wird man bald finden, dass schöne, kleinere Sammlungen nicht allzu häufig sind, öfter findet man solche, die nicht gerade hervorragen. Woher das kommt, ist meist leicht zu ergründen, obwohl die Ursachen nicht immer die gleichen sind. Bei dem einen ist der Platz zu ungünstig, die Pflanzen haben zu wenig Licht und Sonne, und dieser Umstand ist bei der Auswahl der Pflanzen nicht berücksichtigt worden. Ein andermal werden die Pflanzen zu wenig und zu unregel- mässig gegossen und zu lange nicht verpflanzt, sie finden nicht die nötige Nahrung und müssen verkümmern. Andere wieder werden im Winter zu dunkel und warm gehalten. Hier hat das Ungeziefer gute Zeiten, es gedeiht weit besser als die Kakteen. Im Sommer ist es dann nicht möglich, den Schaden wieder gut zu machen, und nach kurzer Zeit sieht solch eine Sammlung recht traurig aus. So steht vor mir ein Cereus thelogoniis Web., den ich aus einer derartigen Sammlung erhielt. Zwei Jahre hat ihn mein Vorgänger besessen, und diese Zeit sieht man ihm deutlich an. Eine schöne, kräftige Pflanze von über 20 cm Höhe war es, als er sie erhielt, von da an setzt sich ein dünnes, fast stachelloses Stück auf, der Wuchs des ersten Winters. Dann kommt ein etwas dickerer und stärker bestachelter schmaler Ring, das ist der Sommerwuchs, auf diesem folgt wieder ein dünner Geiltrieb. So kam sie im März 1915 in meine Hände. Sie wurde umgetopft, kühl und hell gestellt und kam, als es Zeit war, ins Freie. Obwohl ich nur Platz auf einem nach Westen gelegenen Fensterbrett dafür hatte, entwickelte die Pflanze sich ganz normal mit kräftigem, braunem Stachelschopf, stärker sogar, als im Unterteil. Im geheizten Zimmer überwintert, rührt sie sich nicht im geringsten, zeigt sich also durchaus nicht empfindlich. Wie unnatürlich muss die Pflanze behandelt worden sein, um die oben erwähnte Entstellung davonzutragen. Anderseits findet man wieder Sammlungen, wo jeder Spross und jedes Zweigstückchen abgenommen und eingetopft wird. Mit der Zeit gibt es dann ein recht eintöniges Bild, und da die Menge der Pflanzen zu sehr anwächst, wird schliesslich die ganze Sache vernachlässigt. Ebenso geht es da, wo der Liebhaber durch die schönen Pflanzenangebpte sich immer wieder bestechen lässt, neue zu erwerben, wenn auch der vorhandene Platz längst nicht mehr reichen will. Die älteren Stücke werden auf die Seite gestellt und nicht mehr recht gepflegt, was auf die ganze Sammlung einwirkt und endlich die Lust daran nimmt. Solche Sammler, die oft recht beträchtliche Aufwendungen machen, sind wohl eine Zeitlang für den Händler gute Kunden, richtige Liebhaber sind es nicht. — 63 — Es geht ja wohl den meisten Kakteenliebhabern so, dass die Lust zu Neuerwerbungen sich immer wieder einstellt, denn das stets rege Interesse kann sich mit dem Vorhandenen nicht leicht zufriedengeben, aber der verständige Sammler wird dann Auslese halten und sich keinen Ballast anhängen, der die Lust und Freude nur zu leicht verdirbt. Die meisten Besitzer geschilderter Sammlungen sind in der Regel nicht zu bewegen, einem Verein beizutreten, wo sie sich Belehrung und Rat holen könnten. Sie finden ihn höchstens dann, wenn sie die ihnen lästig gewordenen Pflanzen verkaufen wollen. Das ist schade, denn mancher würde bei richtiger Anleitung sicherlich noch eine ordentliche Sammlung zusammenbringen, die ihm Freude machen könnte. Die Mehrzahl indes kaum, das sind keine Liebhaber, nur Sammler, ohne wirkliche Liebe zur Sache und ohne Verständnis für ihre Pfleglinge, die in ihnen nur Kuriositäten sehen und sie danach behandeln. Hermann Zeissold. f Am 8. Juni 1916 starb in Leipzig der älteren Kakteenfreunden wohlbekannte Kakteenimporteur Heemann Zeissold. Ein lang- jähriges Lungenleiden hat ihn im Alter von 54 Jahren dahingerafft. Über die näheren Lebensumstände des Verstorbenen verdanke ich der in Leipzig wohnhaften Witwe folgende Notizen: HeemAnn Zeissold wurde am 16. Februar 1862 auf dem Rittergute zu "Wiederau bei Pegau, woselbst der Vater Gärtner war, geboren. Hier verlebte er seine Kindheit. Da sein Vater auch etliche Kakteen kultivierte, fand er hierselbst schon die Liebe zu diesen Pflanzen. Bei Gründung eines eigenen Hausstandes brachte er zwei solch stachliger Gesellen mit in die Ehe. Die Blüten dieser zwei Pflanzen erfreuten ihn dermassen, dass er beschloss, sich weitere Kakteen zuzulegen. Durch eine Anfrage beim Kaiserlich deutschen Konsulat in Mexiko im Jahre 1889 bahnte er Verbindungen an und begann alsbald, Kakteen einzuführen. Im Laufe der Jahre führte er Tausende von Kakteen ein, welche er vor dem Verkauf sorgsam pflegte und zur Bewurzelung brachte. Diese Kakteenliebhaberei versah er nur nebenbei, sein Hauptberuf war die Buchbinderei. Am Tage widmete er seine ganze freie Zeit der Anzucht und Pflege der Pflanzen, des Abends erledigte er den umfangreichen Schriftwechsel. Veranlassung zur Aufgabe der Kakteenzucht war ein regelmässiges Bestehlen der schönsten und wertvollsten Pflanzen aus dem etwas ausserhalb der Stadt angelegten Garten mit Gewächshaus. Hinzu kam, dass der Gesundheitszustand nachliess; er zog sich deshalb von seinen Pflanzen, welche er jahrelang mit Leib und Seele gepflegt hatte, mehr und mehr zurück. Der Deutschen Kakteen -Gesellschaft gehörte er von 1891: bis 1909 an. Sein Andenken werden wir treu bewahren. F. SuPPE. — 64 — Protokoll der März -Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 26. März. Gegen ^2 ^ Uhr eröffnete Herr SCHWAKZBACH die Sitzung mit der traurigen Mitteilung, dass unser verehrtes Mitglied, Herr Patent- anwalt Hildebrandt, am lO. März gestorben ist. Der Verein hatte am Sarge des Entschlafenen einen Kranz niedergelegt. Zu Ehren des Verstorbenen erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Als neues Mitglied hatte sich gemeldet: Herr Gutsbesitzer Major d. L. A. SCHWARZ, Schadlowitz, Post Grossendorf, Kreis Hohensalza; er wurde einstimmig in den Verein als ordentliches Mitglied aufgenommen. Bei der diesjährigen Samenverteilung, welche am 15. März stattfand, wurden an dreissig Herren ca. 500 Portionen abgegeben. Nachträglich hatte Herr QUEHL noch verschiedene Mamillariasamen eingesandt, wofür wir ihm bestens danken. Von Herrn SCHICK, Freiburg, sind nebst besten Grüssen an die Deutsche Kakteen - Gesellschaft zwei sehr hübsche Naturaufnahmen von Pelecyphora pedinata und Mam. elegans eingesandt worden. Von Herrn Fric aus Smichow lagen wieder die neuen Hefte seiner Zeitschrift vor, die in ihrem den Kakteen gewidmeten Teil interessante Abbildungen über Samenzucht enthielten. Es wurde beschlossen, Ende Mai oder Anfang Juni einen Ausflug nach Perleberg behufs Besichtigung der Kakteensammlung des Herrn GräSSNER zu veranstalten. Da kein Plianzenmaterial vorhanden war, schloss die Sitzung gegen 10 Uhr. Schwarzbach. Bittler. Neue Literatur. Hugo Amhaus: Über die Biologie der Sukkulenten. Neudamm 1916. Verlag von J. NEUMANN. 48 Seiten. Die kleine Schrift ist bereits in den letzten beiden Jahrgängen der Monatsschrift in Abschnitten veröffentlicht. Wenn der Inhalt demnach auch dem grössten Teil der Leser der Monatsschrift schon bekannt ist, so dürfte der nunmehr vorliegende Separatdruck für das eingehende Studium der darin behandelten Fragen doch eine wesent- liche Erleichterung bedeuten und sollte schon deshalb in keiner Sonderbücherei für Kakteen und andere Sukkulenten fehlen. F. Vaupel. riachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschaft. Die nächste j\Ioiiats -Vers amiiil Uli g findefc statt am Moiilaj^, dem 2S. Mai 1917, abends 8 Uhr, im Restaurant „Köiiij^-gTätzer GciTtcii'', Köiiig'gTJitzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof). T a ä," 6 s o r d n u n o- : 1. Mitteikingen. 2. Vorlage und Besprecliung von Pflanzen, BLichern usw. 3. Verschiedenes. Die Moiiats-Yersaiiimliingeii finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, in dem obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Für Ende ^^Fai oder Anfang" Jimi ist ein Aiis- riiig' nach Peiieberg: geplant, um dort die Kakteeiisainiiihiug^ des Herrn (iRAESS.NEIl zu besichtigen. Nähere Mitteilungen darüber folgen. Alle sonstigen Zaliluiig'Cii für die Gesellschaft • und Aiirrag'Cii beziigiicli der ^Jkonog'rapliic"' zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Reclmungsrat Sohwahzuach, Berlin - Neukölln, Kaiser - Friedrich- Strasse 226 LI, zu richten. AjÜTag^en und lieitritlsuieldiuigen sind au den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlotteuburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn BiTTLER wenden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowio; 15riefkastcnnolizcn wolle man bis anf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deiitselien Kakteen-ljJesellscliaCt. Für den redaktionellen Teil verantwortlich; Pr. V. "Vaiipel. fffiiff|i|ilililllllill||||li!lll|il||ll Gute Geschenkswerke der Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ OAlmrffikmici ? E'" fröhliches Buch von Jugend, Jagd und /AtVaUClnia : Liebe. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis gebunden 4 Mk. 50 Pf. Im WIckcreckrtwTCkiA Ein Jäger- und Kriegsroman aus tili WadgCllWaiU. dem Grenzland. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis gebunden 3 Mk. 50 Pf. ^nfiAractriil-i ^'^ ^^^ ^^^ ^^^ Landleben dachte, und wie OUllCilM Uli. ich es fand. 'Von S. Jansen. Dritte Auflage. Preis hochelegant gebunden 5 Mk. Opr I Plhpicypnp Eine Erzählung aus der zeit der russi- '-'^* L^ClUCIgCllC« sehen Bauernaufstände. Von Ober- länder (Rehfus-Oberländer). Zweite Auflage. Preis gebunden 4 Mk. TrAiiHfuif cr^fi Zwei Geschichten aus der Zeit des Russen- 1 I CUUCUldCIl. einfalls in Ostpreußen. Von M. Trott. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Vollständige Kataloge auf Wunsch kostenfrei. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen oder direkt durch die Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiy^ Friedrich Adolph Haa$ejun., Verlajc von J. Neumanii, Neudamm. Ge2T. 1822. Erfurt. Gegr. 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Verla«; von J. Neuiiiauu, Neudamm. Zur AtischalFung .sei cnipfohlon: Gßsatntlieschreibuns der Kakteen Vcn Professor Dr. Karl Schumann. Mit einer kurzen Anweisung zur Pflege der Kakteen von Karl Ilirsclit. Zweite, uin die Nachträge von 1898 bis 190'2 vermehrte Auflage mit 1120 Seiten Text und IhA Abbildungen. Preis geheftet 30 Mk., hochelegant in Halb- franzband gebunden 34 Mk. Auch zu beziehen in 15 Lieferungen zum Preise von je 2 Marl(. Ein illustrierter Probebogen wird u)iisonst und postfrei geliefert. Die erste Liet'cruug ist in jeder Buchhandlung zur Ansicht erhältlich. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind d Pf. 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Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder auch die Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. Willy Schwebs Rakteen-SpezialKultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. [165 KARL KNIPPEL Kl.-Quenstedt bei Halberstadt offeriert niedrig; greplroplte Kakteen: Cereus Chiotilla Mk. ,, Damazioi ,, Dumortieri ,, Funkii ,, Hildmannianus , ,, isogonus , ,, laevigatus „ ,, strigosus Echinocactus cinerascens ... ,, Haynei ,, hyptiacanthus ,, Leninghausii , ,, napinus „ castaneoides ,, Fiebrigi „ hexaedrophorus .... ,, streptocaulon Echinocereus conglomeratus „ Fendleri „ Galtieri ,, Knippelianus. . . . ,, paucispinus .... ,, polyacanthus . . . ,, pulchellus amoenus . tuberosus 1,50 1,— 1,50 1,— 1,50 1,— 1,50 1,— 1,50 1,50 1^ 1,50 o. 1,50 1,— 1,50 •i,— 1,50 1 — 1,- 2, — 1,50 Mamillaria Poselgeri ,, trichacantha Opuntia clavarioides ,, platyacantha 1,50 •> 1,— 1,— m Suinien,i^uiyßnltfaJ|?5S Calumor-Dose Samenzucht- und Pflanzen -Vormehrungsschale \M Neu! mit Lüftung! Neu! 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Unsere Pflanze ist, wie das Bild zeigt, bestechend schön, erst mit den Jahren kommt sie zur vollen Aus- bildung der Bestachelung. Sprösslinge bis zur Walnuss- grösse haben noch ein mehr nacktes, abweichendes Aus- sehen, eine Eigenschaft, die bei einer grossen Anzahl von Kakteen zu bemerken ist, während bei anderen Arten die kleinsten Kindel auf den ersten Blick ver- raten, welcher Eltern Kind sie sind; z.B.: Mam. elegans, Mam. elongata, Mam. gra- cilis, Mam. longimam,ma, Mam. bocasana u. a. Ich besass ein 7 cm hohes Import - Stück einer blüh fähigen Mamillaria aus der Radians- Gruppe, an der sich plötzlich im Neuwuchs ein kräftiger Zentralstachel bildete. So wurde aus Mam. radians eine Mam. cornifera. Sämlinge der Mam. raphidacantha K. Seh. lassen mit ihren vier kleinen kreideweissen Stachelchen nichts ahnen von der interessanten Bestachelung einer fertigen Pflanze dieser unermüdlich blühenden Art. So Hessen sich noch viele Arten aus allen Klassen aufführen. Bei Mam,. sulcata tritt bei älteren Stücken eine Erscheinung auf, wie ich sie bei keiner mir bekannten Pflanze beobachtet habe. Eine beliebige Anzahl der kürzeren, glashellen ßandstacheln kräuselt sich an den Spitzen, welches, ich möchte sagen, einen possierlichen Eindruck macht. Auf dem Bilde ist dies deutlich sichtbar. An guten Eigenschaften fehlt es dieser Art nicht, ihr schönes Ansehen macht sie anschaffenswert. Sie hält sich im AVuchs in bescheidenen Grenzen, bei einem Höhen- und Breiten- Durchmesser Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 5, — 66 - von 6 bis 7 cm nimmt sie nur wenig Platz in Anspruch, blüht schön und regelmässig, ist widerstandsfähig, stets gesund und zeigt sich der weissen Wollaus ungastfreundlich, im Gegensatz zu der Echinopsis Schickendanizii, dieser Herbergsmutter für obdachslose Wolläuse, die eigentlich in jeder Sammlung als Lausefalle einen Platz haben sollte. W. MUNDT. Hybride oder Hibride? Beide Schreibweisen sind zulässig, und sogar dürfte „Hybride" (mit y) häufiger geschrieben werden als „Hibride" (mit i), was wohl seinen Grund darin hat, dass man fühlt, das Wort stamme aus dem Griechischen. Und doch ist es eine selbständige lateinische Wortbildung, so dass ich der Schreibweise mit i den Vorzug gebe. Nach dem Kleinen lateinisch-deutschen Handwörterbuche von GEORGES (9. Autl. 1909) bedeutet hibrida, welches Wort sowohl für das männliche, wie auch für das weibliche Geschlecht gebraucht wird, also generis communis ist, „von zweierlei Abkunft, den Blendling von Menschei], wenn der Vater ein Römer oder Freigeborener, die Mutter eine Aus- länderin oder Sklavin ist". Das Wort findet sich unter anderem bei HORAZ in der 7. Satire des 1. Buches vor. — In das genannte Wörterbuch ist zwar auch die Schreibweise „hybrida" aufgenommen, jedoch wird hierbei auf „hibrida" zurückverwiesen. In Dudens orthographischem Wörterbuche der deutschen Sprache von 1908 ist der lateinische Ursprung des Wortes betont; jedoch sind beide Schreibweisen als richtig und gleichberechtigt an- erkannt. In der Ausgabe von 1915 wird jedoch jener mit y der Vorzug gegeben. Hierdurch wird auf die griechische Abstammung des Wortes Wert gelegt. Das Wort Hybride und die davon ab- geleiteten AVörter stehen im Zusammenhang mit dem griechischen Worte -jßp'-c (gen. üßoco;) = Schimpf und mit 'jßoiJlo) in der Bedeutung verhöhnen, beschimpfen, entehren, so dass also die Schreibweise „Hybride" berechtigt ist. Auch im französischen enzyklopädischen Wörterbuche Petit Larousse illustre wird das französische Wort „hybride" als aus dem Griechischen stammend bezeichnet, und zwar von 'jßp'.c; = Schimpf (französisch outrage) abgeleitet. Für die frei- geborenen Römer galt es allerdings ursprünglich als Schimpf und Schande, eine eheliche A'erbindung mit einem nicht freigeborenen Weibe einzugehen (vergleiche die Lustspiele des Terenz). Nach allem ist das lateinische Wort „hibrida" als selbständige Wortbildung mit selbständiger Bedeutung (Blendling) anzusehen, in der wir Deutsche ebenso wie die anderen Völker das Wort anwenden; seine griechische Abstammung ist aber nicht zu verkennen. Aus diesem Grunde ist die Schreibung „Hybride" (mit y) nicht als falsch, sondern als gleich- berechtigt anzuerkennen. In SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung der Kakteen findet sich z. B. auf Seite 19 die Schreibung mit y in dem Worte Hybridisation; sonst wendet SCHUMANN stets das Wort Bastard an. Auch in der „Monatsschrift" gibt man der Schreibweise mit y den Vorzug. 67 — Allem Zweifel aber darüber, ob man Hybride oder Hibride schreiben solJ, ist man enthoben, wenn man sich deutsch ausdrückt und auch bei Pflanzen das deutsche Wort „Blendling" anwendet oder Bastard sagt. Dß. A. SCHEAMM. DieKakteen-undSukkulentensammlung des Fräuleins Marie von Chauvin. (Mit 1 Abbildung.) Von C. Schick, Freiburg i. Br. Ein prachtvoller, sonniger Februartag. Die strenge Kälte von 16^ Geis, hatte sehr nachgelassen, und so nahm ich Gelegenheit, einen Spaziergang nach unserem Vorort Littenweiler zu machen, um Fräu- lein V. Chauvin zu besuchen und ihre reichhaltige Kakteen- und Sukkulentensammlung wieder einmal zu besichtigen. Ausgerüstet mit der Kamera, machte ich mich auf den Weg, der durch prächtige Tannenwaldungen führt, mit klarer Aussicht auf die nahen, schnee- bedeckten Schwarzwaldberge. In etwa einer halben Stunde habe ich das CHAUVINsche An- wesen, ,, Villa Mus fall", erreicht und bin wie immer freundlichst von Fräulein V. CHAUVIN empfangen worden. Unmittelbar an der Villa an- gebaut befindet sich das vor etwa zehn Jahren neuerstellte Gewächs- haus, welches eine sehr wertvolle und überaus reichhaltige Kakteen- und Sukkulentensammlung enthält. Nach vorhandenem Katalog sind ca. 4000 Pflanzen aufgestellt, die grösstenteils durch Tausch mit Bot. Gärten des In- und Auslandes erworben wurden, teils auch aus Samen von der Besitzerin selbst gezogen. Gleich beim Eintritt in das Gewächshaus werden die Blicke auf die grosse Anzahl der Gattung Mesembrianthemum gelenkt. Hauptsächlich die Arten der Sektion Sphaeroidea sind vertreten. In zwei doppelköpfigen Exemplaren sehen wir das seltene M. Hookeri, ferner das ihm nahe- stehende M. karasmontanviin mit seiner grubigen Oberfläche. In mehreren älteren Stücken M. Bolusii und M. simiilans^ M. pseudo- truncatelluni, M. truncatellinn Haw., M. prismaticiim, zwei Schalen vielköpfiger M. obconellum^ M. lapidifortne, M. niinutiim, M. felinnmy M. caninvim, M. tigrinum, M. rostraiiun, M. calculiis, M. Rothii^ Von den DiNTERschen Neueinführungen finden wir u. a. M. Friederichiae und M. hesperandum. Auch die ,, echte Kröte" und ,, unechte Kröte", wie Fräulein V. CHAUVIN M. calcareum und M.. Schwantesii spasshafter Weise zu nennen pflegt, sind in mehreren gut kultivierten Exemplaren vorhanden. Ausser den genannten sind noch eine ganze Anzahl hübscher Arten da aus der Sektion Sphae- roidea, die noch auf Beschreibung und Bestimmung warten. Fräu- lein V. Chauvin erhielt diese von verschiedenen Kakteenhändlern für M. obconellum. Von allen Mesembrianthemen der Sphaeroidea ist gerade das M. obconellum dasjenige, welches kaum mit einer anderen Art zu. verwechseln ist. — 6S — Das echte M. obcoiiellum, wovon zwei Töpfe mebrköpfiger Pflanzen in Kultur sind, wurde ihr vor einigen Jahren von der Firma Haage & Schmidt für M. tnmcatellum geliefert. Es würde zu weit gehen, alle Arten von Mesembrianthemen hier aufzuzählen, welche das Gewächshaus enthält, denn ausser den angeführten sind zwei lange Reihen strauchiger Pflanzen dieser Gattung vorhanden. Von den besseren Arten habe ich eine Gruppe zusammengestellt und photographiert, um den Lesern dieser Schrift die so merk- würdigen Körper der Gattung Mesembrianthemum, für welche in letzter Zeit wieder grosses Interesse herrscht, im Bilde vorzuführen. Die Aufnahme ist von mir im Herbst vorigen Jahres gemacht, weil ausnahmsweise zu gleicher Zeit das M. pseiidoiruncatelhini Berger und M. tnmcatellum Haw. blühte. AYie aus dem Bilde ersicht- lich, ist die Blüte des echten M. truncatelliini Haw. grösser wie bei M. pseudotrimcaielhtin. Erstere hat einen Durchmesser von ca. 6 cm. Die Blumenblätter sind zahlreicher und von strohgelber Farbe, während die Blüte des M. pseiidotmncateliitm nur 4 cm Durch- messer hat und goldgelb ist. Das M. truncatelliun, welches Fräulein V. Chauvin schon über zehn Jahre im Besitze hat, behält stets seine kurze Nierenform, während das M. pseiidotriincatelluvi mehr in die Höhe wächst. Wir wenden uns nun von den Mesembrianthemen ab und kommen zu der Gattung Anacampseros, die in 15 Arten vertreten ist. Die Anacampseros eignen sich sehr für Zimmerkultur in Töpfen. Es sind allerliebste, zierliche Gebilde und jedem Sukkulentenliebhaber zu empfehlen. Als schönste Vertreter dieser Art möchte ich nennen: A. ginnaria, A. Baeseckii, A. densifolia, A. papyracea, A. tonientosa^ A. filarnentosa Yd^w depaitpcrata und A. Margarcthae. Anschliessend finden wir die im Zimmer ebenfalls ausgezeichnet gedeihende Gattung Heurnia. In prächtig entwickelten Pflanzen waren vorhanden: Hevirnia kystrix, H. Penzigii, H. limonis, H. propinqiia u. a. m. Sehr reichhaltig sind auch die Stapelien und Caralluma, die Fräulein Y. Chauvix in Kultur hat. Als besonders schöne Stücke fielen auf: Stapelia Dinteri^ St. grandißora, St. kcveöejisis var. longipedicvdata, Caralluma Nebrownii und C. pseudonebrownii, C. ramosa, C. europaea. Die Gattung Cotyledon mit etwa zehn Arten macht den Schluss der linken Seite des Gewächshauses. Auf der rechten Seite haben die Kakteen ihre Aufstellung gefunden. Prachtvolle alte Stücke von Cereus nycticahis und C grandiflorus, die jedes Jahr reichlich ihre wunderbaren Blüten entfalten. Zwei grosse, über zwei Meter hohe Cereus peruviamis mit mehreren Abzweigungen fallen angenehm auf. Mit sehr schöner weisser Behaarung in ca. Meterhöhe ist Pilocereus lanatus und P. Hoiilletii vorhanden. Von den Echinocacteen möchte ich besonders Ects. myriostigma, Ects. ornatvis^ Ects. capricornis hervorheben, die in besonders schönen Stücken sich zeigen. Ects. Mihanovichii entwickelt gerade drei Blütenknospen, ebenso ein mehr- köpfiger Ects. demidatus. Ganz reizend und in vorzüglichem Wachs- tum sind die von Fräulein V. CHAUVIN selbst aus Samen gezogenen Leuchtenbergia principis. Von den Pelecyphoren sind beide Arten •i-l o o o p 6 c % 6 c 0-5 W ö u c •ö ;:^ OS ü o r, w > 1 3 Ui cö a 0) S ^ a c a N OJ bß fi O 1 3 c3 ^ B 'ü CD -4-' p .- o 6 :3 iiiiiiii[ii!i!iii!iiniiiniiiiiiiiiiiiiininiiii!i^ Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz -Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. . \^MÄk^>^. Jede Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^i^^^M^fe^S. fünf Mark. -^^^^^^p.M Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf . -ö No. 6 ö- ausgegeben im Juni 1917. Inhaltsverzeichnis: Neue Kakteen. (Erster Nachtrag.) Von F. Vaupel. — Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. — Echinocactus grandis Rose. (Mit Abbildung). Von L. Quehl. — Kulturregeln aus alter Zeit. VII. VIII. Von Rud. Meyer. — Mai- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Neudamni. Verlag von J. Neumann. IIIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Zu beziehen ist die „Monatssehrift für Eakteenkunde* durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postseituagspreisliste für 1917, Seite 263). IlllllllllllllllllttlllllUIIIIIIIIIIIIIIIIIII ^1 »2 § I C5 A nypiriPnnr^iQ *"•" **'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teurungs- /-vii^^i^C7i 1^1 C/io Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende RabattvergUnstIgungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Willy Schwebs RnkteenSpezialKultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. [165 KARL KNIPPEL Kl.-Quenstedt bei Halberstadt offeriert niedrig: g^epfroptte Kakteen: Cereus Chiotilla Mk ,, Damazioi ,, Dumortierl ,, Funkii ,, Hildmannianus ,, isogonus , ,, laevigatus ,, strigosus Echinocactus cinerascens ... ,, Haynei ,, hyptlacanthus ,, Leninghausii ,, napinus ,, castaneoides ,, Fiebrigl ,, hexaedrophorus , ,. streptocaulon 1,50 1 1 Echinocereus conglomeratus „ Fendleri „ Galtieri ,, Knippeiianus. . . . ,, paucispinus .... „ polyacanthus . . . ,, pulcheilus amoenus . ,, tuberosus Mamillaria Poselgeri ,, trichacantha Opuntia clavarioides ,, platyacantha 50 Hooge & Sclunidt Gärtoerei, Samenliau DDd SamenhaoilloDg. weisen auf ihre reichhaltigen. Vorräte in Kakteen u. Sukkulenten hin. Hauptpreisverzeichnis zu Diensten. 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Prci« kartoniert 3 Mk. Das Ruch gibt eine bündige Anleitung, Gemüsebau im Hauswarten sowohl wie auch in grösserem Massstabc mit bestem Erfolge zu betreiben. Die rein der Praxis entstammenden Ausführungen des Verfassers sind überall durch vorzügliclie Abbildungen erläutert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. — 8i — Neue Kakteen.^^ Erster Nachtrag. Von F. Vaupel. Cereus Mill. C. acanthosphaera Weing., in M. f. K. XXIV (1914) pag. 81. Mexico. C. chacoaiius Vaupel, in M. f. K. XXVI (1916) pag. 121. Paraguay. C. tacaquirensis Vaupel, in M. f. K. XXVI (1916) pag. 122. Bolivien. C. tarijensis Vaupel, in M. f. K. XXVI (1916) pag. 123. Bolivien. C. tupizensis Vaupel, in M. f. K. XXVI (1916) pag. 124. Bolivien. Echinocactus Link et Otto. E. escayachensis Vaupel, in M. f. K. XXVI (1916) pag. 125. Bolivien. E. Steiiimaiini Solms-Laub., in Bot. Zeitg. LXV (1907) pag. 133, Abb. (M. f. K. 1914 pag. 94). Bolivien. Mamillaria Haw. 31. arida Rose ex Quehl, in M. f. K. XXIII (1913) pag. 181. Nieder-Californien. M. cephalopliora Quehl, in M. f. K. XXIV (1914) pag. 158, Abb. Mexico. M. Gürkeana Böd., in M. f. K. XXIV (1914) pag. 52, Abb. Mexico. M. multihamata Böd.. in M. f. K. XXV (1915) pag. 76, Abb. Mexico. M. Painteri Rose ex Quehl, in M. f. K. XXVII (1917) pag. 22, Abb. Mexico. M. pseudofiiseata Quehl, in M. f. K. XXIV (1914) pag. 114, Abb. Mexico. Melocactus Link et Otto. M. cordatus J. V. Sur., in Verh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 5.--"^") Niederl. West-Indien. M. cylindricus J. V. Sur., in Verh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 19. Niederl. West-Indien. M. graciiis J. V. Sur., in Verh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 16. Niederl. West-Indien. M. grandis J. V. Sur., in Verh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 11. Niederl. West-Indien. '■") Diese Aufstellung enthält die seit Herausgabe meines Verzeichnisses der seit 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gattungen und Arten aus der Familie der Cactaceae (Monatsschrift für Kakteenkunde 1913 und Neudamm 1913) neu erschienenen Arten sowie einige frühere, die aber in dem Verzeichnis noch nicht enthalten sind. ''■■'') J. V. Sur in gar: Nouvelles contributions a Tetude des especes du genre Melocactus des Indes Neerlandaises occidentales, in Verhandelingen der Koninklijke Akademie von Wetenschappen te Amsterdam. Tweede sectie, deel XVI, no. 3. Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 6. — 82 — M. grandispinus J. V. Sur., in Verh. Kon. Akad. Amst. (1910) i)ag. 12. Niederl. West-Indien. M. lutescens J. V. Sur., in Yerh, Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 13. Niederl. West-Indien. M. microearpiis J. Y. Sur., in Yerh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 3. Niederl. West-Indien. M. tenuissimus J. Y. Sur., in Yerh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. (3. Niederl. West-Indien. M. trigonaster J. Y. Sur., in Yerh. Kon. Akad. Amst. (1910) pag. 4. Niederl. West-Indien. Nopalea S.D. N. inaperta Schott ex Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 139. IM e X i c Opuntia Mill. 0. afiinis Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914).=^) 0. brachyclada Griff., in Proc. BioL Soc. Wash. XXYII (1914). 0. chaetocarpa Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. confiisa Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. deserta Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 132, Abb. Nevada. 0. gorda Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 134. Abb. Mexico. 0. icterica Griff., in M. f. K. XXIII (191.3) pag. 13S. Mexico. 0. magna Griff'., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. iiiicrarthra Griff:, in M. f. K. XXIII (1913) pag. 130. Mexico. 0. nemoralls Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 133. Texas. 0. recondita Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 131. Mexico. 0. riparia Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. rug-osa Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. saiiguinociila Griff'., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. spiiiotecta Griff., in Proc. Biol. Soc. Wash. XXYII (1914). 0. tribuloides Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 137. Mexico. 0. tunoides Britt. et Rose mss., ex Boldingh. Fl. Curacao, Aruba and Bonaire (1914) pag. 81. West-Indien. 0. undosa Griff., in M. f. K. XXIII (1913) pag. 139. [= 0. undnlata Griff', (non Pfeiff.), Illustr. Stud. Opunt. lY (1912) pag. 32, tab. 11, 12.] Mexico, Texas, 0. valida Griff., in Proc. Biol. Soc. W\ash. XXYII (1914). Phyllocactus Link. P. Carl Rettig Weing. hybr. nov., in M. f. K. XXIY (1914) pag. 145. P. Ruestii W^eing., in M. f. K. XXIY (1914) pag. 123. *) D. Griffith: New species of Opuntia, in Proc. Biol. Soc. Wash. XXVII (2. Febr. 1914), pag. 23 — 28. Die Arbeit ist mir nur aus dem lieferat im Botanischen Centralblatt, Band 126 (1914), pag. 26 bekannt. — 83 — Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. Die äusserst umfangreiche, nach Hunderten von Veröffentlichungen zählende Kakteenliteratur hat den grossen Nachteil, dass sie — von den grösseren Sammelwerken der letzten Zeit abgesehen — sehr zerstreut und nur schwer zugänglich ist. Den Kakteen allein ge- widmete Bücher gibt es verhältnismässig wenig; um so zahlreicher sind dafür die grösseren und kleineren Aufsätze oder gar nur kurzen Bemerkungen, die sich in fast allen Zeitschriften, in Tafel- werken und Büchern der verschiedenen botanischen Forschungs- richtungen vorfinden. Einen schwachen Begriff hiervon gibt schon die Fülle der Zitate in SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung, und doch fehlen hier alle vor der Einführung der binären Nomenklatur er- schienenen Werke und überhaupt alle Arbeiten geographischen, anatomischen, biologischen usw. Inhalts. Eine Folge davon ist die Unvollständigkeit der vorhandenen Kakteenbüchereien und die Unmöglichkeit für den vorgeschrittenen Sammler, das Gebiet seiner besonderen Studien voll und ganz zu umfassen. Mit den verbreiteten Büchern der letzten 20 bis 30 Jahre hört der Bücherschatz gewöhnlich schon auf. Hin und wieder trifft man wohl noch die Monographie von LABOüßET, die Werke Pfeiffers undEüMPLERs Bearbeitung desFÖESTEKschen Handbuches. Selbst die Schriftensammlung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft weist namentlich in den älteren Veröffentlichungen noch grosse Lücken auf, die trotz aller Bemühungen kaum auszufüllen sein werden, weil die fehlenden Stücke nur noch in wenigen Exemplaren vorhanden und in den grossen Staatsbibliotheken festgelegt sind. Die einzige Möglichkeit, in den dauernden Besitz solcher literarischer Seltenheiten zu kommen, bot nur die handschriftliche Kopie, die aber zu zeitraubend und umständlich ist, um zu einem vollständigen Erfolg zu führen, selbst wenn es gelingen sollte, die gewünschten Werke zum Abschreiben leihweise zu erhalten. Aus diesem Grunde ist die vom Verlag der Monatsschrift ausgehende Anregung, in ihr nach und nach die alte Kakteenliteratur erneut zum Abdruck zu bringen, mit Freuden zu begrüssen. In diesem Plan sind auch die ältesten, aus der Zeit vor LiNNE stammenden Arbeiten mit einbegriffen, die zu Unrecht in der neueren Literatur, namentlich den systematischen Werken, unberücksichtigt geblieben sind. Mögen die darin beschriebenen und erwähnten Arten zum Teil auch nicht mehr festzustellen sein und die in ihnen vertretenen Anschauungen den Forschungen der Folgezeit nicht mehr entsprechen, so enthalten sie doch andererseits wieder Beispiele scharfer Naturbeobachtung und ihrer Ausführlichkeit wegen den Anforderungen der Neuzeit in jeder Beziehung gerecht werdende Artbeschreibungen, die teilweise sogar von charakteristischen Ab- bildungen begleitet sind. Ohne sie ist es daher nicht möglich, die Entwickelung der ganzen Kakteenkunde von Grund auf zu verfolgen, dem Schicksal der Hunderte von verschollenen Arten nachzugehen und die Wandlungen in den Anschauungen über Artbegriff, Syste- matik, Biologie usw. richtig zu würdigen. — 84 — Der Reiz, den die durch den jetzt beginnenden Neudruck ermöglichte geschichtliche Einzelforschung ausübt, wird der grossen Gemeinde der Kakteenliebhaber nicht nur neue Anregung gewähren, sondern ihre Bestrebungen auch auf Weitere Kreise übertragen und manchem Anfänger über den kritischen Zeitpunkt hinweghelfen, in dem er sich für immer seiner Liebhaberei wieder abwendet. Der Abdruck soll unter möglichster Anlehnung an die ursprüng- liche äussere Form erfolgen. Die Zeilen werden nach Möglichkeit in der gleichen Weise abgetrennt, kursive oder grosse Buchstaben ebenso wiedergegeben und die Seitenzahlen in eckigen Klammern beigefügt werden, um die Zitate späterer Werke ohne Schwierigkeit verfolgen zu können. Fremdsprachliche Texte werden durch eine deutsche Übersetzung der Allgemeinheit voll und ganz zugänglich gemacht werden. Die einzige Lücke, die noch bleiben wird, sind die Abbildungen, und namentlich die grossen Tafeln; vielleicht wird es aber gelingen, diese Lücke, wenn auch nur allmählich, durch Wiedergabe wenigstens der wichtigsten Abbildungen in verkleinerter Form teilweise auszufüllen. Die Veröffentlichung erfolgt zunächst in der Monatsschrift. Es werden ausserdem Sonderabdrücke hergestellt werden, so dass Jedermann in der Ijage ist, unter Benutzung einer Sammelmappe oder eines Kastens die einzelnen Arbeiten seinem Zweck entsprechend entweder nach den Autoren oder dem Jahr der Herausgabe zu ordnen. Sie nach einer dieser Richtungen schon jetzt erscheinen zu lassen, ist leider nicht möglich, weil sie erst nach und nach beschafft und nur unter Berücksichtigung der übrigen Beiträge in die Monats- schrift eingepasst werden können. [SALM-DYCK:]" Observationes botanicae in horto Dickensi notatae. Anno 1822. Coloniae typis TH. FR. THIRIARTH.-^^) 4). Cereus niger. [4] C. erectus simplex ater (> — 7 angularis; costis coni- pressis, spinis fiilvis gracihbus lanam mox eva- nescentem supcrantibus. [5] Obs. 4 — 5 pedalis diametro bipollicari. Apice solum atrovirens caeterum ex toto niger. Ad C. Stridiim TK. et nohllem Hau:, (forte syno- nimos?) proxime accedit; differt angulis plerumque 6 inferne ohlitteratis, costis sub- crenulat'is ncc repandis, spinis longioribus numerosioribus minus radiatim expansis et to- mento ad basin spinarum albido nee fusco. Fasciculi spinarum juniorum in C. nigro, '••) Der Fürst Salm-Dyck ist auf dem Titel des Buches selbst nicht er- wähnt, doch besteht kein Zweifel, dass er der Autor ist. *■•'=) Der Urtext ist in genau derselben Zeilenanordnung wiedergegeben; seine Seitenzahlen sind eckig eingeklammert. — 85 — stricto, nobili et plurimis alteris, praeter to- mentum brevissimum lanam albidam persis- tentem vel deciduam praebent. Aufrecht, unverzweigt, schwarz, 6 — 7-kantig; Rippen zusammengedrückt, Stacheln fahlgelb, dünn, die bald verschwindende Wolle überragend. Bern. 4 — 5 Fuss hoch, zwei Zoll im Durchmesser. Nur am Scheitel schwarzgrün, sonst ganz schwarz. Steht dem C. strictus W. und C. nohilis Haw. sehr nahe, ist vielleicht mit ihnen identisch; er unterscheidet sich von ihnen durch die zumeist 6 nach unten verschwindenden Kanten, die schwach gekerbten, aber nicht geschweiften Rippen, die längeren und zahlreicheren, weniger strahlenförmig ausgebreiteten Stacheln und die weisse, nicht braune Farbe des Filzes am Grunde der Stacheln. Die jüngeren Stachelbündel tragen bei C. niger, C. strictus, G. nohilis und den meisten anderen ausser dem sehr kurzen Filz noch weissliche, bleibende oder abfallende Wolle. 5). Cereus flavispinus. C, erectus simplex laetevirens 8 — 9 angularis, costis subcompressis, spinis flavicantibus gracilibus la- nam mox evanescentem aequantibus. ß. 6 angularis'^') spinis paulo longioribus. Obs. Altitudine praecedentis sed crassior et fere diametro 3 poUicari; Spinae vero breviores, tomentum ad basin spinarum albidum, lana rara grisea. Aufrecht, unverzweigt, 8 — 9-kantig; Rippen schwach zusammengedrückt, Stacheln gelblich, dünn, so lang wie die bald verschwindende Wolle. ß. 6 -kantig, mit etwas längeren Stacheln. Bern. Ebenso hoch wie die vorige Art, aber dicker und fast 3 Zoll im Durchmesser; Stacheln wirklich kürzer, Filz am Grunde der Stacheln weiss, Wolle spärlich, grau. 6). Cereus albispiiius. C. erectus simplex cinereo-viridis 9 — 10 angulatus, costis rotundatis fasciculis approximatis, spinis [6] una erecta elongata numerosis albis lanam per- sistentem aequantibus. Obs. Crassitudine et altitudine praecedentis sed spinosior et lanuginosior; tomentum griseum. Plantae senectae ad apicem et juniores ex toto lanuginosae. Aufrecht, unverzweigt, graugrün, 9 — 10-kantig, Rippen gerundet, mit nahe beieinander stehenden Stachelbündeln, Stacheln zahlreich, weiss, so lang wie die bleibende Wolle; ein Stachel ist aufgerichtet und lang. Bern. Von der gleichen Dicke und Höhe wie die vorige Art, aber mit zahlreicheren Stacheln und mehr Wolle bedeckt ; Filz grau. Im Alter sind die Pflanzen nur an der Spitze, in der Jugend ihrer ganzen Länge nach mit Wolle bekleidet. (Fortsetzung folgt.) *) Im Original steht deutlich hangularis (Druckfehler). — 86 — Echinocactus grandis Rose. (Mit Abbildung.) Von L. Quehl. Unsere heutige Abbildung, die wir dem Herrn Oberlehrer Haehnel in Mexiko (Stadt) verdanken, bringt uns eine Vegetations- ansicht aus der Gegend von Tehuacan im Staate Puebla (Mexiko) mit ansehnlichen Pflanzen des Echinocactus grandis Rose. Ob er sich als Art aufrecht erhalten lässt, ist noch unentschieden. Auch auf ihn trifft wohl SCHÜMANNS Anmerkung 1 zu Echinocactus ingens Zucc. zu (Gesamtbeschreibung Seite 317): ,, Inwieweit die von mir abgetrennten Varietäten nur Entwickelungsformen sind, muss in der Heimat ausgemacht werden". Die verehrten Leser, die sich eine Ansicht über den heutigen Stand der Angelegenheit bilden wollen, bitte ich, die Beschreibung des Ects. grandis in der M. f. K., Jahr- gang XXVII (1907) Seite 92 nachzulesen, sowie Gegenäusserungen hierzu in der M. f. K., Jahrgang 1911 (XXI) Seite 152 und 1912 (XXII) Seite 59. Trotz alledem wird die Abbildung nicht unwillkommen sein und vielleicht gar zur weiteren Aufklärung beitragen. Kulturregeln aus alter Zeit.*) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Fortsetzung zu Seite 35.) VII. Pflanzen, Pikieren, Eintopfen. Die zum Umpflanzen bestimmte Erde darf weder zu trocken noch zu feucht sein, da es sich in dem einen wie im anderen Falle mit ihr zu schwer arbeiten lässt. Es ist von grosser Wichtigkeit, zu der Zeit des Wiederumsetzens die nötige Vorsicht für den Abzug des Wassers, welches sich durch das Einziehen auf dem Boden des Topfes ansammeln kann, anzuwenden, da eine längere Berührung mit den Wurzeln unfehlbar mit der Zerstörung derselben endigen würde. Um dieses zu vermeiden, legt man auf das Abzugsloch des Topfes einen Scherben mit dessen konvexer Fläche; man deckt hierüber eine Lage in kleine Stücke zerschlagener Scherben in Höbe von ^2 ^^^ I Zentimeter. Darauf bringt man eine zweite, aus den Überresten der Heideerde, welche nicht durch die Maschen eines Siebes gingen, bestehende Schicht und pflanzt dann über diesen beiden Lagen ein. Die Stärke dieser Unterlage richtet sich ganz nach der Länge der Wurzeln, und zwar in der Weise, dass unter- halb des Wurzelgeflechtes sich noch einige Zentimeter Erde befinden, während oberhalb die Erde 2 Zentimeter vom Topfrand entfernt ist. Diese Vorsichtsmassregeln sind notwendig, um auf dem Topf boden *) Aus dem Französischen nach J. Labouret, Monographie de la famille des Cactees. 'rW-I'^ifM"^^ C -^ o CO " o 3 — 89 — einen zum Entfalten der neuen Wurzeln genügenden Raum frei zu lassen und, während der Vegetation im Sommer, oben hinreichenden Raum zur Aufnahme der Bewässerungen zu haben. Mit Unrecht raten einige Kultivateure von der Anwendung der kleinen Lage Scherben oder Mulm ab ; sie erleichtert den Wasser- abzug; ihre Verwendung mit der der Heideerdereste verbunden gestattet den jungen Wurzeln, in dem mit Erde gefüllten Raum zu keimen. Durch sie entstehen zahlreiche Lücken, welche eine der Entwickelung der Pflanzen sehr zuträgliche Ansammlung von Luft und Gasen enthalten. Das Umsetzen der Pflanzen geschieht nun in folgender Weise: man legt die eine Hand flach auf den Topf, welcher die Pflanze enthält, und zwar derartig, dass man ihren Körper mit zwei Fingern umfasst. Dann kehrt man den Topf um und stösst ihn, indem man sich der noch freien Hand bedient, gegen einen Tisch oder ein anderes Objekt; nach zwei oder drei schwachen Stösseii gelingt es, die Pflanze mit den Wurzeln und dem sie umgebenden Erdballen aus dem Topfe zu entfernen. Mit den Fingern oder einem kleinen Stückchen Holz entfernt man nun den seitlichen Teil und die obere Schicht des Erdballens. Diese Verrichtung erfordert ein wenig Vor- sicht, da es von durchaus keinem Nutzen, wenn nicht sogar gefahr- voll sein dürfte, die Wurzeln zu zerreissen oder abzuschneiden. Nachdem dies geschehen, bringt man ein wenig Erde auf die über dem Boden des Topfes, welcher die Pflanze aufnehmen soll, zubereitete Schicht. Man setzt sie in der Weise auf die Lage, dass ihr Wurzel- hals sich 2 — 3 Zentimeter über dem oberen Rand des Topfes befindet. Mit der einen Hand wirft mai;i Erde in den Topf, rund herum um die Pflanze, indem man diese mit der Hand senkrecht hält, füllt immer ein wenig nach, indem man den Topf aufstösst, und setzt dieses fort, bis die Erde an den Rand gekommen ist; dann häuft man, indem man den Topf sich um seine Axe drehen lässt, die Erde mit den Fingern derartig an, dass man sie von der Pflanze bis zu 2 oder 3 Zentimeter unter dem Topfrand eine abschüssige Fläche bilden lässt. Sobald die Pflanze, von kugelförmiger oder zylindrischer Gestalt, einen zu grossen Umfang besitzt, versucht man, sie mit der mit einem Handschuh bedeckten Hand aufrecht zu erhalten, indem man ihren Körper umfasst, oder sie am Scheitel hält. In keinem Falle aber darf man an dem Körper der Pflanze ziehen, da man sonst Gefahr läuft, die Wurzeln zu zerreissen. Bisweilen sitzt der Erd- ballen infolge der Bewässerung und der Wurzelentfaltung sehr fest an den Topfwänden; es ist in diesem Falle besser, die Töpfe zu zerschlagen, als an dem Körper der Pflanze nur im geringsten zu ziehen. Wenn man die Kakteen in einem Mistbeet, bestehend aus passend zubereiteter Heideerde, frei auspflanzen will, so muss man fast dieselben Vorsichtsmassregeln wie bei dem Umsetzen in Töpfe anwenden. Um sie am Schluss der Jahreszeit herauszunehmen, ist es notwendig, mit derselben Behutsamkeit vorzugehen, um die Wurzeln nicht zu verletzen. — 90 — Das Pikieren muss bei warmer Witterung in einem trockenen Räume vorgenommen werden; die jungen Sämlinge müssen mit möglichst grosser Vorsicht mit dem Erdballen, welcher die Wurzeln umgibt, herausgehoben werden, zu welchem Zweck man sich eines kleinen spateiförmigen Holzes bedient. Man zerstört zunächst die oben befindlichen Moose und Flechten, welche gewöhnlich den Wurzelhals der Pflanze umgeben, senkt diese dann in eine kleine Vertiefung, welche man derartig sorgfältig in die Erde des Topfes gemacht hat, dass sie nicht mehr und nicht weniger tief als in dem Samennapf stehen, und häuft dann die Erde leicht um die Pflanze, so zwar, dass man ihr einen passenden Stand gibt. Es ist dringend notwendig, nur eine kleine Anzahl von Sämlingen auf einmal zu verpflanzen, da sie unter einem zu langen Aussetzen der Luft leicht leiden würden, weil ihre jungen Wurzeln noch zu zart und empfindlich sind. Es ist ausserdem sehr wichtig, die Verrichtung unter einem Schutze gegen die Wirkung der Sonnenstrahlen zu tun. Die Töpfe werden übrigens zugerichtet wie zur Verpflanzung; die Erde muss ein wenig feuchter sein, und um die Sämlmge mit einem Teil ihres Erdballens herausheben zu können, muss man sie vier oder fünf Stunden vor der Operation begiessen. Man muss zum ersten Male pikieren, sobald die Sämlinge die Grösse einer Erbse erreicht haben, wofern nicht die Samenschalen, in welche sie gesäet worden waren, mit Flechten und Moosen, welche ihre Entwicklung hemmen würden, bedeckt sind; in diesem Falle muss man es früher vornehmen. Das erste Pikieren genügt gewöhn- lich für ein Jahr. Sobald sie ungefähr die Grösse eines Zentimeters erreicht haben, kann man sie in Töpfe pflanzen und wie die anderen Pflanzen behandeln. Ich habe es immer für gut befunden, dem ersten Pikieren ein zweites, bei welchem sie in Kästen von 8 — 10 Zentimeter Tiefe, 40—50 Zentimeter Breite, bei 1 Meter Länge aus- gepflanzt und deren Boden wie für die Töpfe zum Umpflanzen zubereitet war, folgen zu lassen. Die Wurzeln der Sämlinge finden genügenden Raum zu ihrer Entwickelung, die Kästen bleiben bei diesen Dimen- sionen transportfähig und können leicht in einen anderen passenden Raum geschafft werden. Auf diese Weise erhält man nach zwei Jahren fast immer Pflanzen, welche drei, selbst viermal grösser sind als die, welche auf andere Art kultiviert waren. Die umgesetzten oder pikierten Pflanzen dürfen nicht unmittelbar nach den Operationen begossen werden, da diese sich selten vollziehen lassen, ohne die Pflanzen mehr oder weniger erheblich zu verletzen, und eine über- grosse Feuchtigkeit vor der Vernarbung der Verletzungen der Wurzeln oder des Körpers leicht Fäulnis hervorrufen dürfte; sie müssen während 3 — 4 Tagen in einem warmen Räume gehalten werden und kann man ein oder zwei Tage nach der Operation, je nach der Temperatur, mit dem Begiessen beginnen. Trotz der Gewohnheit, die Verpflanzungen im Herbst vorzunehmen, halte ich es dennoch für besser, dies im Frühling oder bei dem Beginn der Wachstumsperiode zu tun. Denn, sobald die Umpflanzungen bei Annäherung der schlechten Jahreszeit vorgenommen worden sind, können die an den Wurzeln oder den Pflanzen zufällig verursachten Wunden tödlich — 91 — werden, weil sie selten Zeit haben, sich vor Eintritt des Frostes zu vernarben, ausserdem brauchen sie dann, da sie in eine Ruheperiode eintreten, eine Nahrungs Vermehrung weit weniger als zu einer anderen Zeit. Es ist unmöglich zu bestimmen, nach welchem Zeitvei^lauf die Umpflanzungen vorgenommen werden müssen, da sich dieses nach dem Wachstum der Pflanzen richtet. Die Umpflanzungen werden nötig, sobald die Wurzeln in ihrer Entwickelung die unterste Lage im Topfe erreicht und diesen vollständig ausgefüllt haben. Dies erkennt man stets, sobald man die Erde auflockert, oder die Wurzeln untersucht, oder auch, wenn die Pflanze trotz günstiger Neben- umstände bezüglich Licht, Wärme und Feuchtigkeit merklich in ihrer Entwickelung nachlässt. Im Allgemeinen ist es notwendig, die Töpfe alle Jahre aufzufrischen, was darin besteht, die oberste Erdschicht vorsichtig zu entfernen und durch frische Erde zu ersetzen. Hierzu lockert man die Erde auf, schüttet den Topf um, indem man die Pflanze festhält, und füllt die entstandene Lücke wie bei dem Um- pflanzen wieder aus. YIIL Krankheiten der Kakteen, ihre Feinde und die Mittel, sie zu bekämpfen. Die Kakteen sind, gleich vielen der anderen Pflanzen, ver- schiedenen Krankheiten ausgesetzt, welche entweder von Insekten, von Wunden oder zufälligen Verletzungen, oder von einer schlechten Kultur herrühren. Eine vollständige Heilung kann hier nicht in Frage kommen, weil die Ursachen jener Krankheiten uns gänzlich unbekannt sind und man sie überhaupt erst erkennen kann, wenn sie derartige Fortschritte gemacht haben, dass es nicht mehr möglich ist, sie zu bekämpfen. Eine Hauptregel, deren Anwendung immer günstige Resultate geliefert hat, besteht darin, die Pflanzen häufig zu untersuchen, die Zeiten des Stillstandes der Vegetation, die Zufälle, welche sie während ihrer Entwickelung befallen können, sobald sie sich übrigens unter zuträglichen Kulturbedingungen befinden, zu beobachten. Eine scheinbare Ruhe offenbart fast immer einen Hang zur Fäulnis der Wurzeln, und bisweilen selbst von einzelnen Teilen der Pflanze. Man muss alsdann das Begiessen vermindern und die Wärme, ent- weder dadurch, dass man die Pflanze in das Gewächshaus bringt, oder, sofern sie sich dort schon befindet, dem Fenster näher stellt, vermehren. Nach Verlauf von acht Tagen muss man, sobald die Symptome noch fortbestehen sollten, d. h. sofern die Pflanze nicht wächst, ihre Oberfläche noch runzelig ist, die Pflanze aus dem Topfe nehmen und die Wurzeln von aller Erde, welche sie umgibt, vorsichtig befreien; es sind dann fast immer einige welk geworden oder wie vom Krebs befallen. Ihre Oberfläche zeigt Löcher, deren Ränder und untersten Teile rostrot gefärbt oder verfault sind. Man muss nun schonungslos alle befallenen Teile fortschneiden, die Pflanze in einen kleineren Topf mit frischer Erde setzen und ein bis zwei Monate lang warm und trocken halten. Sind nun keine jener angeführten Zufälle eingetreten, so setzt man die Pflanze um, hält sie wärmer — 92 — und ersetzt die Bewässerung durch ein leichtes Bespritzen. Es ent- stehen nun dadurch, dass man die Wurzeln nachsieht, keine nach- teiligen Folgen, da das Umsetzen nur einen augenblicklichen Still- stand der Vegetation verursacht. Mit diesen Vorsichtsmassregeln kommt man fast immer den Zufällen der allgemeinen Faulkrankheit, welche leider unheilbar ist, wofern man sie erst bemerkt, sobald ein beträchtlicher Teil der Pflanze davon ergriffen, zuvor. Die örtliche Fäulnis besteht in kleinen, gelben Flecken, welche sich hier und da auf der Epidermis der Kakteen zeigen. Sie verbreitet sich schnell über den ganzen Körper der Pflanze, deren Zellengewebe ähnlich dem eines faulen Apfels wird. Sobald bei Verabsäumung der nötigen Sorgfalt die örtliche Fäulnis gewisse Teile der Pflanze befallen hat, muss man diese aus dem Topf nehmen, alle kranken AVurzeln vor- sichtig fortschneiden, den ganzen befallenen Teil in reichlichem Masse fortnehmen, so zwar, dass man eine vollständig glatte Schnittfläche herstellt, diese der Sonne aussetzt und die Behandlung zur Heilung, wie sie oben angegeben ist, folgen lässt. Sobald die Krankheit einen derartigen Umfang angenommen hat, dass notwendigerweise sämtliche Wurzeln entfernt werden müssen, so ist der gesunde Teil dann wie ein Steckling zu behandeln. Der Sonnenbrand, welcher nur einige Runzeln auf der Pflanze verursacht hat, wird geheilt, indem man sie beschattet und ihr während einiger Tage eine feuchte Wärme gibt; für diejenigen Pflanzen jedoch, bei denen rostfarbige Flecken entstanden sind, gibt es kein anderes Mittel als das Ausschneiden derselben. Der Grind zeigt sich bisweilen auf einigen Kakteen in Gemein- schaft mit der Cochenille (rote Spinne?); jenes sind kaum sichtbare, wirkliche Milben. Man bemerkt kleine, rotbraune, bewegliche, fast unmerkliche Flecke, welche gewisse Teile der Pflanzen bedecken. Diese Krankheit erfordert eine vollkommene Reinigung. Man muss zunächst im Wasser die Pflanze abspritzen, indem man einen kräftigen Strahl auf ihren Scheitel richtet. Das Wasser, indem es nun heraus- spritzt, treibt eine grosse Menge Insekten mit sich fort. Man muss nun die Pflanzen, indem man sie einer möglichst grossen Wärme aussetzt, trocknen lassen, weil alsdann die übrig gebliebenen Insekten auf der Oberfläche der Pflanzen herumspazieren, also besser sichtbar werden und schliesslich nach und nach mit Hilfe eines kleinen, spitz geschnittenen Stückes Holz entfernt werden können. Bei der Grausucht verliert die Pflanze ihren natürlichen Farben- glanz, ihre ^'egetation scheint im Fortschritt gehemmt, einige Teile bedecken sich mit einer graubraunen Schicht, welche alsbald die Oberfläche an der Basis der Pflanze überzieht und nur den oberen Teil frei lässt, den sie aber bisweilen auch bedeckt, je nachdem sie sich entwickelt. Ich habe diese Krankheit niemals an meinen Pflanzen, sondern nur an denen zweier verschiedener Sammlungen bemerkt, bei deren einer man mit Brunnenwasser, welches Kalksalze in grosser Menge enthielt, bei deren anderer man mit fauligem Wasser begoss; die Pflanzen waren ausserdem in beiden Fällen schlecht gehalten, fast beständig ohne Luftzuführung, sogar mehrere Jahre hindurch im Gewächshause mit einer Glasglocke bedeckt. Trotz meiner Untersuchungen der gemachten Beobachtungen habe — 93 — ■ ich nichts betreffs dieser Krankheit in Erfahrung gebracht. Hier die Behandlung, welche nach meinem ßat befolgt wurde: Die Pflanzen wurden während des Sommers der freien Luft ausgesetzt und als Wasser zu den Bewässerungen wurde sehr reines Fluss- wasser genommen. Nach Verlauf von einigen Monaten behielten diejenigen Teile, welche getrieben waren, ihre natürliche grüne Färbung; die Krankheit schien in ihren Grenzen gehalten zu sein. Allein ich kann nicht sagen, ob das Übel während des folgenden Winters nicht neue Fortschritte gemacht und nicht die Triebe be- deckt hat, welche sich zuletzt entwickelt hatten. Der Besitzer jener Sammlung war unterdessen gestorben, seine Pflanzen waren zerstreut worden. Alles indessen macht mich geneigt zu glauben, dass die Ursache zu dieser Krankheit in der Kulturart und der Beschaffen- heit des Wassers gesucht werden muss, da die jungen, von den kranken Pflanzen herrührenden Stecklinge schon an derselben Krankheit zu leiden anfingen, später jedoch keine Spur mehr davon zeigten, als sie mit den Pflanzen, welche ich pflegte, kultiviert wurden. Bisweilen werden die Pflanzen weich und nehmen eine bleiche Färbung an; sie scheinen sich unter ihrer eigenen Last zu senken. Die Ursache zu diesem Übel ist nur in dem Kulturverfahren zu suchen und besteht das einzige Mittel dagegen darin, jenes nach und nach zu verändern. Fast alle Pflanzen, welche man früher im Handel traf, schienen von diesem Übel ergriffen. Heutigen Tages sind alle Gärtner, welche mit einigem Erfolg Kakteen kultivieren, darin einig, diesen Zustand einer mangelhaften Nahrungszuführung und in der Hauptsache einer übermässigen Wärme und einem unzureichenden Lüften zuzuschreiben. Bei einer Kultur in zu abgeschlossenem Räume bedecken sich die Körper der Kakteen infolge Luftmangels, fehlender sorgsamer Reinlichkeit und einer schlechten Heizung, mit Cochenille, Coccus cacti, Coccus Adonidum, Aspidiotus Echinocacti, d. h. mit Insekten, welche schliesslich die ganze Pflanze durch ihr Befallen zugrunde richten; letzteres Insekt, besonders mit seiner Bedeckung in Form eines Schildes, seinem länglichen Stachel, ist von brauner oder gelber Färbung und ein Feind, vor dem man sich nicht leicht anders, als durch eine äusserst sorgfältige Reinigung befreien kann. Man muss ihn vermittelst eines kleinen, spateiförmig geschnittenen Holzes einzeln beseitigen. Die Cochenillenläuse überfallen bisweilen sogar die Wurzeln; das einzige Mittel, sich davon zu befreien, besteht darin, die Pflanzen aus den Töpfen zu nehraen, die Erde zu entfernen und sämtliche Wurzeln in reichlichem Wasser abzuwaschen. Sobald sie nur die Oberfläche der Pflanzen befallen haben, genügt es, sie ver- mittelst reichlichen Bespritzens zu reinigen; man spritzt eben das Wasser kräftig auf die Stellen, an denen man die Insekten bemerkt, welche dann mit dem Wasser fortgespült werden; man muss in diesem Falle die Erde des Topfes mit einem Tuche bedecken, damit sie durch das Wasser nicht mit herausgespült wird, und möglichst eine Spritze mit einem Strahl anwenden. Wenn übrigens die Pflanze vollständig gereinigt und ein Teil der Erde mit fortgerissen sein sollte, kann man letztere immer wieder erneuern. Es gelingt einem auch, sich von den Insekten zu befreien, indem man die Pflanzen einige — 94 — Tage hindurch mit einer Glasglocke bedeckt hält, unter welche man eine mit Lorbeeröl gefüllte Kapsel gelegt hat. Die Herren Cachet, pere et iils, sehr geschickte Gärtner in Angers, fanden folgendes Verfahren, welches sie mir mitgeteilt haben, gut. Sie setzten zwei Teilen Kalk, welchen sie in das Wasser warfen, um aus ihm später durch weitere Wasserverdünnung die so häufig verwendbare Kalkmilch zu erzeugen, gleichzeitig einen Teil Schwefel hinzu; darauf behandeln sie den so erhaltenen Teig wie den zum Bereiten der Kalkmilch bestimmten gelöschten Kalk, womit dann die infizierten Pflanzen bespritzt werden. Da ich dieses Mittel noch nicht versucht habe, kann ich nicht über seine Gesamtwirkung sprechen. Ich will hier nur bemerken, dass der Schwefel, welcher sowohl in warmem als auch kaltem Wasser unauflöslich ist, durch Zusetzung von Kalk aufgelöst wird und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die so erhaltene Flüssigkeit Eigenschaften besitzt, welche man ver- geblich dem Wasser mit alleinigem Zusatz von Schwefel zu geben versucht hat. Übrigens werden die Pflanzen, welche noch nicht von Insekten oder Krankheiten, den Folgen von Unreinlichkeit, in zu hohem Grade heimgesucht worden sind, auf natürliche Weise, in ein oder zwei Jahren von selbst gesund; sobald sie der Methode gemäss, welche wir angaben, während des Frühjahrs in freier Luft kultiviert werden, so vermindert sich die Anzahl der Insekten beträchtlich, die Krank- heit wird in ihren Grenzen gehalten und alles verschwindet während der zweiten schönen Jahreszeit, besonders wenn man die Vegetation durch Wärme in Gang bringt. Die Kellerwürmer, die Erd- und Schalenschnecken sind Feinde von einer anderen Art; sie benagen die Kakteen derartig, dass sie bisweilen in ihnen tiefe Höhlungen, ja oft selbst nur die Hülle des Körpers zurücklassen. Diese Insekten suchen schattige und feuchte Räume auf und finden sich überall im Freien, in den Kästen und selbst in den Gewächshäusern vor. Der Kakteenj^fleger muss auf sie fleissig Jagd machen, sie überall, wo er sie bemerkt, vernichten. Die angewandten Mittel bestehen in Hammerschlag (Überreste von schon verbrannter Steinkohle). Man bildet davon eine Schicht von 5 bis 10 cm, auf welche man die Töpfe stellt. Dieses Mittel besitzt den Vorteil, auch für die E,egenwürmer undurchdringlich zu sein und Kellerwürmer, Erd- und Schalenschnecken fernzuhalten. Die letzteren üben ihre Verheerungen hauptsächlich während der Nacht aus; sobald man die Spur ihres Zuges, deutlich sichtbar durch den glänzenden Schleim, welchen sie hinterlassen, bemerkt, muss man sie, selbst bisweilen des Abends beim Laternenlicht, sorgfältig suchen. Sollte es mit Schwierigkeiten verknüpft sein, sie zu vernichten, so muss man die Kästen während einiger Tage schliessen und Kampfer hineinlegen, dessen Geruch sie verscheucht. Häufig genügt es auch, einige leicht angefeuchtete Stücke Schwamm, in dessen Poren sie sich verbergen, dort niederzulegen. Die Hegenwürmer sind gleichfalls als Feinde der Kakteen zu betrachten und muss man, sobald sie in die Töpfe gekommen sind, jedesmal die Pflanze austopfen und sie sorgfältig suchen, damit sie nicht den Wurzeln schaden. Im allgemeinen werden alle Insekten durch den Geruch des — 95 — Kampfers, des Fisch- oder des Lorbeeröls verjagt. Das beste Mittel, um die Kakteen zu schützen, ist, sie in einen trockenen Raum, ent- weder auf eine Lage Hammerschlag oder auf eine gut geebnete Fläche, welche möglichst wenige Fugen und Höhlungen darbietet, zu stellen und die Insekten, sobald man solche bemerkt, zu vernichten. Sorgfältige Reinlichkeit genügt gewöhnlich, um sich davon vollständig zu befreien. Die gepriesenen Mittel, welche darin bestehen, die Pflanzen mit starkem Tabaksabsud oder mit mühsam zubereitetem Schwefelblumen- wasser zu waschen, sind ganz zu verwerfen; sie beschmutzen den Körper der Pflanze, verstopfen die Poren ihrer Oberhaut, sind von geringer Wirkung und erfordern immer ein späteres Abwaschen, welches allein schon genügt. Mai- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 20. Mai. Sobald wir unsere Kakteen aus ihrer Winterruhe befreit und der gütigen Allmutter Sonne zur ferneren Wartung und Pflege über- lassen haben, kommt auch für uns die Zeit, die graue Theorie an den Nagel zu hängen und die im Winter bei den Sitzungen im Lokal besprochenen Pflanzen in der freien Natur in vollem Wachstum und in Blühfähigkeit zu bewundern. Unser erster Ausflug galt diesmal der Sammlung des Herrn SCHMIEDICKE, dessen freundlicher Einladung wir am Sonntag, dem 20. Mai, nachmittags 3 Uhr, folgten. In der stattfindenden Sitzung wurde Herr GEORG FUNKE, Lehrer, aus Woldenberg Neumark, antragsgemä&s als ordentliches Mitglied in den Verein aufgenommen. Aus Erfürt schreibt uns Frau R. BOYE, Königgrätzer Str. 24, HI, dass sie als Rest einer grösseren Sammlung einen Felsenkaktus von 80 cm Höhe und 102 cm Breite zu verkaufen hat. Wie aus dem beigefügten Bilde ersichtlich war, handelt es sich um eine gut- gewachsene und schöne Pflanze, Interessenten wollen sich an vor- stehende Adresse wenden. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils begaben wir uns zu den Kakteen. Schon der erste Eindruck war ein überraschend schöner. Die Pflanzen standen sämtlich in guter Kultur, sehr zahlreiche mit Knospen und teilweise mit Blüten. Es möge hier nur im einzelnen eine Aufzählung der seltenen und seltensten Pflanzen, die Herr SCHMIEDICKE besitzt, folgen. Die als verschollen geltende Echmopsis Ducis Pauli Forst, hatte Herr SCHMIEDICKE zusammen mit Eps. rhodacantha S.-D. herausgestellt. Die Unterschiede zwischen beiden Pflanzen sind augenfällig, beide sind gepfropft, von gleicher Grösse und gleichem Alter. Eps. rhodacantha hat die Stacheln vollständig anliegend und einen tiefgefurchten Körper, während Eps. Ducis Pauli die Stacheln starr abstehend und die Furchen flach verlaufend hat, auch ist die Farbe gänzlich verschieden. Von anderen Echinopsen waren noch in sehr schönen Exemplaren vorhanden: Eps. formosa Jac, Eps. formosissima Lab. aus der Samm- — 96 — lung Heese, eine ebenso grosse, aber anders aussehende, aus Samen gezogene von MlECKLEY, Eps. Hempcliana Gurke, Eps. albispinosa K. Seh., Eps. campylacantha R. Mey., Eps. leucantha Walp., Eps. Fentlandii S.-D. var. Colmarii Neub., Eps. caiamarcensis Speg., Eps. cinnabarina Lab. var. Chereauniana, Eps. valida Monv., Eps. valida var. Forbesii R. Mey. mit riesig grossen, grauen Zentralstacheln, Eps. Fiebrigii Gurke, Eps. obrepanda K. Schum. Von Echinocacteen waren besonders schön: Eds. Ehrenbergii Pfeiif., Eds. horizonthalonitts Lern., Eds. Tellii Hort., Eds. Beguiitii Web., Eds. peninsidae Eng., Eds. polyandstrus Eng. et Big., Eds. Fobeanus Mieckl., Eds. gibbosus P. DC. var. nobilis K. Schum. und gibb. var. leonensis K. Seh., Eds. Schliunbergeri Gels, Eds. rediidus K. Seh., Eds. Dauisii K. Seh., Eds. De Ladii K. Seh., Eds. chilensis Hildm., weiss und dunkel, Eds. nidus Söhrens, Eds. Soehrensii K. Seh., Eds. Mostii Gurke, Eds. Arediavaletai K. Seh., Eds. nigricans Dietr., Eds. dnereus R. A. Phil., Eds. Schiimannianits Nie, Eds. Gürkeamis Heese, Eds. Monvillei Lem. var. Lyon., Monvillei, Typ gepfropft im gleichen Alter mit Eds. brachiatns Lab., wurzelecht (der gepfropfte Typ ist dreimal so gross wie der wurzelechte). Eds. centeterins Lem., Eds. megalotJielos Sencke, Eds. Enioryi Eng., Eds. Fricii Gurke, Eds. niacrodiscus Mart., Eds. Imeniatacanthus Monv., Eds. denudatiis Lk. et Otto var. Hensdikelianus Haage jr., Eds. denudatiis rotblühend, Eds. castaneoides Gels, Eds. Pepinianus Lem,, Eds. curvispinus CoUa, Eds. aciitissinius Otto et Dietr., Eds. tetraxipJms Otto, Eds. horripiliis Lem., Eds. Ficdlerianiis K. Seh., Eds. Pottsii S.-D., Eds, villosiis Lem. weiss und schwarz bestachelt. Yon schönen Mamillarien sahen wir noch folgende: Main, bocasana Pos. crist., Mam. Dyckiana Zucc, Main. Nuttallii Eng., Main. lasiacaiitJia Eng., Mam. pliunosa Web., Main, geminata Scheid w., Mam. tridtacantha K. Seh., Mam. Droegeana K. Seh. Beinahe alle Pflanzen sind auf besonders kräftige Unterlagen gepfropft, weil bezüglich der Erde die Kultur einfacher ist. Es ist sehr schade, dass infolge des aussergewöhnlich strengen Winters viele der mit grösster Mühe und Sorgfalt in langen Jahren gesammelten Pflanzen eingegangen sind. Darunter befinden sich Sachen, welche man wohl selten mehr in Sammlungen zu sehen bekommt, denn Herr SCHMIEDICKE zählt zu den Sammlern, die weder Zeit noch Mühe oder Kosten scheuen, um ein seltenes Exemplar in ihren Besitz zu bringen ; und aus dem reichen Schatz seiner auf diesen Fahrten gesammelten Erfahrungen gab er uns manch spasshafte Historie zum besten. Im Interesse der Förderung der Kakteenkenntnis wäre es von grossem Vorteil gewesen, wenn die Beteiligung zahlreicher gewesen wäre, denn es ist der Anschauungsunterricht, durch den man am leichtesten und besten lernt. Nach der Besichtigung zogen wir vereint nach einem nahe- liegenden Lokal, wo wir uns an Kriegskaffee und allerhand selbst- gebackenen Herrlichkeiten gütlich taten. Als Zierde des Kaffeetisches prangten die Pflanzen, die uns Herr SCHMIEDICKE noch zum Geschenk gemacht hatte. Wir danken ihm für die freundliche Einladung und die genussreichen Stunden, die uns seine schöne Sammlung bereitet hat. SCHWAEZBACH. BiTTLER. Ciachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschafi Die nächste Monats-Tersammlung wird am Sonntag, dem 15. Juli, im Botanisclien Garten, Berlin-Dahlem, Eingang „Unter den Eichen", Tormittags 9 Uhr, abgelialten. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die 3Ionats- Versammlungen werden in der Regel am letzten Montag jf^des Monats abends 8 Uhr zu Berlin im Restaurant „Königgrätzer- Crarten", Königgrätzerstrasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), anberaumt. Gäste sind Jederzeit willkommen. Alle Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbach, Berlin-Neukölln, Kaiser-Friedrich-Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn 13ITTLER wenden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastennotizen wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. ^ Verlag von J. Neumann, Neudamm (Prov. Brandenburg) rs) er ? riGldlJGldUoGlZUlJg Monatsschrift für Kakteenkunde. Nach Herausgabe des Registers der Artikel, Abbildungen der Kakteen und Sukkulentennamen zu Band I bis XX der Monatsschrift für Kakteenkunde — Preis geheftet 4 Mk. 50 Pf., gebunden 5 Mk. 50 Pf. — gewinnen die älteren Bände der Monatsschrift für Kakteenkunde bedeutend an Wert. Um deren Nachbezug zu erleichtern, geben wir die Bände I bis XX zu folgendem ermäßigten Preise ab: Jahrgang I— XX (1891 — 1910) kosten ungebunden je 4 Mk., gebunden je 5 Mk. Der Preis für Jahrgang XXI und Folge (1911 und Folge) beträgt ungebunden 10 Mk., gebunden 12 Mk. Bei einem Bezug von mindestens fünf Jahrgängen werden Band II— XX (1892—1910) geheftet mit 3 Mk., gebunden mit 4 Mk. geliefert. Band I (1891) wird jedoch auch bei Bestellung von 5 Jahrgängen und mehr nur für 4 Mk. un- gebunden und 5 Mk. gebunden abgegeben; ebenso tritt bei Band XXI (1911) und Folge bei Sammelbezug eine Preisermäßigung nicht ein. Porto und Versand geht zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind im Inlande 5 Pf. Versandgebühren beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. An Herren in Deutsch- land, die sich in gesiclierter Lebensstellung befinden, werden auf Verlangen alle gewünschten Bände sofort gegen zu vereinbarende monatliche Raten- zahlung geliefert. Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. JSj Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. tJT Verlag von J. Neumann, Neudamm. II I Friedrich Adolph Haa$ejun.» Im unterzeichneten Verlage erschien: Ges-r. 1822. Erfurt. Gegr. 1822. X urzc jfinlcitung zur Zimmer- kultur öcr Kakteen, mm Von F. Thomas. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. Siebentes bis zehntes Tausend. Mit 59 Abbildungen von Kakteen und Fett- pflanzen, sowie von Kulturgeräten. Preis fein gebunden 1 Mfe. 50 l»l. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 6 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Ji BBlie all, aotli im M: Auf stark. Unterl. gepfr. Ects. gibbos. Va nobilis V. 4 — 8 cm Durchm., s. schön, Ecer« SalmianuSy s. selten geworden, sowie andere bessere Echinocereen. Überlingen a. Bodensee. Sekr. Bayer« Mein Hauptverzeichnis über Blumen o. GemOsesamen, Pflanzen» Kokteen und Sukkulenten für 1917 (95. Jahrgang) steht auf Wunsch zu Diensten. Ich empfehle meine bedeutendea Vorräte von Kakteen- und Sukkulenten- Samen und -Pflanzen. Echinocactus microspermus var. elegant Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5, — Echinocactus microspermus var. brunispina Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5, — Echinocactus senilis Mk. 25 bis 30,-> Echinocactus Haselbergii cristatusMk. 40, — Echinocactus Monvillei, 5 neue interess. Varietäten .... Mk. 2 bis 5, — Echinocactus muricatus, echt, Mk. 3 bis 4,— Echinocactus Sagllonis, stark, Mk 5 bis 1 0, — Pilocereus Dautwitzii cristatus Mk. 6 bis 10,— ^lllllllllllllilllllllllllllllilllllilllllllllllllllillllllllllllllllililllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll = Verlauf von J. Neumann, Neudamm. = I Dnterlinitungslilerntur für unsere Krieger im Sdiützengrnlien: 1 Der Leibeigene. Eine Erzähluni; aus der Zeit der russischen S: Bauernaufstände. Von Oberländer (Rehfus-Ober- ä __ länder). Zweite Auflage. Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 310 Gramm. S' 1 Gesammelte Schuihumoresken, M^nüeniJm- 1 s lungen: Besuch im Karzer — Katheder und Schulbank — Schulmysterlen — Stimmungs- s. S bilder aus dem Gymnasium — Samuel Heinzerlings Tagebuch und eine Anzahl in :s. S Buchform noch nicht veröffentlichter Geschichten. Von Ernst Eckstein. Zweite Auflage, ss; -5 Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 430 Gramm. ss. = Jiaa« ««0^%A^V 7^S4 Bilder aus dem Krieesleben eines pommerschen s = Mlia 9" VlltSr AtSIla Jägers. Von Paul Lehmann - Schiller. Zweite =: S Auflage. Mit erläuternden Abbildungen. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 450 Gramm. ~ = iiaa« ^|#tf&B«« l9««^wl^laift Überlieferungen einer preußischen Forst- = E MU9 alltSin Ja9^" ■^■Ula beamten- und Korpsjägerfamilie mit = s Schilderung der Kriegstaten ihrer Söhne von Friedrich dem Großen bis zu Wilhelm s SS dem Siegreichen. Nach Familienpapieren bearbeitet und herausgegeben von Ernst s S Ehrenfried Liebeneiner, Königl. Forstmeister. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 150 Gramm. = 1 Jäger -Erlebnisse aus Krieg u. Frieden. I s Herausgegeben vom Vorstand des Vereins Alter Garde-Jäger zu Berlin zum Besten s 5 der Unterstützungskasse des Vereins. Preis kartoniert 2 Mk. 50 Pf. Gewicht 240 Gramm. S s 40£,fi ^07Af74 Erinnerungen eines alten Garde -Jägers. Von Fritz = E IOwWf IO#wJ#Ib Mficke. Preis elegant kartoniert 1 Mk. 50 Pf. Gewicht: E E 140 Gramm. E E Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind E SS B Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet, S E Direkte Sendung nach dem Felde wird bei Voreinsendung des Betrages gern besorgt. E I Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. 1 Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm» IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIKIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIMIIIIIIIMIIIIIIinnillllllllllllllllllMIIMII lllllllllllllllllllllllllllllllltllllllllllllllllllllllinillllllllllllllllll!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIi;illll|lll^ Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz -Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. .^^^^MIa^^. Jede Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^i^^^^p^fe^^ fünf Mark. ^^^m^^^ Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^^ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. -ö No. 7 ö- ausgegeben im Juli 1917. Inhaltsverzeichnis: Mamillaria Buchheimiana Quehl spec. nov. Von L. Quehl. — Verschiedenes über die Arten der Untergattung Ancistrocactus K. Seh. (Fortsetzung). Von Rud. Meyer. — Aus der alten Kakteenliteratur (Fortsetzung). Von F. Vaupel. — Die Mimikry- formen der Mesembrianthemen, ihre Anzucht und Pflege im Zimmer. (Mit Abbildung). Von C. Schick. — Reiseerinnerungen. Von L. Quehl. — Juni-Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Neudamm. Verlag von J. Neumann. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Eakteenkunde" durch jede Buchhandliing, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisüste für 1917, Seite 265). A »-I7i:^j^p,|-)I^|.^JQ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teurungs- rMIZ.C/iyc/Mpi C/lo Zuschlag. Bei Wiederholuny entsprechende Rabattvergiinstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. r i Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre Gültigkeit u. wird auf Wunsch zugesandt. R. Qraessner; Perleberg; Kakteen-Züchter. [ou :i=S Jf'- HdiigeiiScIiniiilt Gärtnerei, Samenbau und Samenhandlong. Erfuii't. Wir empfohlen misere reichhaltigen Vorräte in Kakteen u. Sukkulenten und versenden unser Hauptpreisver/eichnis auf gefl. Verlangen umsonst und postfrei. In schönen Pflanzen sind z. Zt. al>gebbar: Cereus adscendens .... Mk. 5,— bis 10.— „ ambiguus „ 0,50 „ y,— „ ohalybaeus .... „ 0,75 ^ 6,— » glaber „ G,— „ 15,— Echinooaotus Quehlianiis . . „ 0,40 „ 4, — Soehrensii . . „ 0,50 „ 6, — Mamiilaria mazatiancnsis. . „ 0,50 „ 4,— „ missouriensis . . „ 0,50 „ 5,— Opuntia australis „ 0,50 .. 1, — „ decumbenslongispina „ 0,50 „ 5, — „ tunicata „ 0,50 ,. 1,— winterharte, 10 Sorten . . . Mk. 3,— Euphorbia meloformis . . . Mk. 2,— bis 10,— Mesembrianthemum pseudo- truncatellum „ 1, — ,, 6,— Mesembrianthemum Bolus!! . „ 1,— „ 7,50 ,, tignnum superbum „ 0,75 „ 1.50 Willy Schwebs Kakteen-Spezlalkultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. (165 KARL KNIPPEL Kl.-Quenstedt bei Halberstadt offeriert niedrig: grepiroptte Kakteen: Cereus Chlotilla Mk. ],50 „ Damazioi , i,— ,, Dumortierl „ i,60 ,, Funkii „ i,— ,, Hildmannianus „ 1,50 ,, isogonus , 1,— „ laevigatus „1,50 „ strigosus 1,— Echinocactus cinerascens ... „ 1,50 Haynei „ i,bo ,, hyptiacanthus 1,50 ,, Leninghausii , 1,50 ,, napinus 2,— ,, castaneoides „ 2,— ,. Fiebrig! „ 2,— ,, hexaedrophorus .... „ i,bo ,, streptocaulon , 2,— Echinocereus conglomeratus . . „ 1,— Fendleri „ i,bo Galtieri „ 2,— ,, Knippelianus „ i,bo ,, paucispinus „ 1, — „ polyacanthus „ 1,— ,, pulchellus amoenus . . . „ 2,— „ tuberosus „ 1,50 Mamiilaria Poselgeri „ 1,50 ,, trichacantha , 2,- Opuntia clavarioides 1,— ,, platyacantha 1,— Verlag v on J. Neumann in Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gattungen und Arten aus der Familie der Cactaceae soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zvL K. Schumanns „Gesamtbeschreibung der Kakteen" enthalten sind. Von »r. F. Vnnpel. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf., zu Katalogzwecken mit Schreibpapier durchschossen 2 Mk. Wenn auch die Abonnenten der Monats- schrift für Kakteenkunde diese Arbeit in an- nähernd gleicher Form bereits in der Monats- sclirift selbst besitzen, wird dervervollständigte Sonderdruck jedoch für den bequemen Hand- gebrauch, ftir Bibliotheks- und Katalogisierungs- zwecke sich tiberall brauchbar erweisen. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahme werden die vollen Postgebühren be- rechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. — 97 — MamillariaBuchheimianaQuehl spec. nov. Von L. Quehl. Simplex; depresso-globosa vel subsemiglobosa glaiico-viridis ; mamillis conico - pyramidaiis ; areolis lanatis, denique nudis; aculeis radialibiis lo — 14 albis, centralibiis solitariis nigris; floribiis kermesinis ; axillis lanatis. Körper einfach, ilachkugelig, bei 5 cm Hölie 7 cm im Durch- messer. Scheitel eingesenkt, mit weisser Wolle verschlossen, aus der schwarze Stacheln hervorragen. Warzen bläulich-dunkelgrün, 1 cm lang, pyramidal, schwach gekantet, stark milchend. Areolen nur in der ersten Jugend weisswollig, dann kahl, kreisrund. Rand- stacheln meist 10, oben noch 3 bis 4 kleinere Beistacheln, die untersten am längsten (bis 7 mm), spreizend, weiss. Mittelstacheln 1, nach oben gerichtet, in der Jugend schwarz, dann, wie die Rand- stacheln, vergrauend. Axillen weisswollig. Blüten im doppelten Kranze unweit des Scheitels, trichter- förmig, 1,5 bis 2 cm lang, vollerschlossen 2 cm im Durchmesser. Fruchtknoten im Körper versteckt. Hüllblätter lanzettlich, die äussersten kaum 2 mm lang, hellgrün mit roter Spitze, die folgenden 5 mm lang, weiss mit grünlichem, nach der Spitze rotbräunlichem Rückenstreifen, die inneren bis 1,5 cm lang, weiss mit rosarotem Streifen. Staubfäden weiss, nach oben rosarot auslaufend, ver- schieden (0,5 bis 1 cm) lang, bei weitem nicht bis zur Hälfte der Blütenhülle reichend. Staubbeutel gelb. Griffel 1,5 cm lang, die Staubfäden weit überragend, weiss, oben — gleich der fünf- lappigen Narbe — mit rosarotem Hauch. Eine Pflanze dieser Art erhielt ich vor Jahren von weiland Professor Dr. BUCHHEIM in Helmstedt, dem zu Ehren ich sie benannt habe. BUCHHEIM führte sie unter dem Namen Mamillaria sub- tetragona Dietv., wozu vermutlich unter anderen Ähnlichkeiten nament- lich die Form der Warzen den Anlass gegeben hat. Treten wir der Sache näher, so finden wir, dass zunächst Schumann in der Gesamtbeschreibung die Mani. subtetragona ein- mal (Seite 592) mit „?" (und — beiläufig — unrichtig mit OTTO als Autor) als Synonym zu Mam. carnea Zucc, das andere Mal (Seite 601) zu den „unsicheren Arten" stellt. Die Seite 592 a. a. 0. dargelegte Ansicht ist sicher unzutreffend, und die Angabe zweckmässig zu streichen. FÖESTER sodann bringt im Handbuch (Seite 222) eine etwas dürftige Beschreibung der Mam. subtetragona und verweist sie in die 1. Sippe: Tetragonae (vierkantige), wogegen DIETRICH sie als in die 2. Sippe: Polyedrae (vielkantige) der 8. Gruppe: Angulosae (Kantigwarzige) des SALMschen Systems gehörig bezeichnet. Deshalb empfiehlt es sich, hier den Wortlaut der Beschreibung DiETßlCHs ans Allg. Gartenzeitung 8. Jahrgang (1840) Seite 169 wiederzugeben. „Unter den Kakteen, welche der hiesige botanische Garten vom Herrn 0. Ehbenbeeg- erhielt, befindet sich so manche neue und hübsche Art. Gegenwärtig blüht eine Mamillaria, die derselbe aus Mexico eingesendet hat, und die ohne Zweifel noch unbeschrieben ist. Wenn wir PfeiffeEs Enumeratio durchgehen, so wissen wir Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 7. — 98 — ihr so recht keine Stelle anzuweisen, da die Warzen ebensogut rund als eckig genannt werden können, indem die Kanten so un- merklich sind, dass sie kaum in die Augen fallen; allein da sie ein- mal, wenn auch nur angedeutet, vorhanden sind, so muss die Art zur Abteilung „Poiyedrae" gebracht werden, und würde hier der Mam. Zuccariniana einigermassen nahe stehen. Wegen der Undeut- lichkeit der Kanten nennen wir sie: Mamillaria subtetragona. Mam. simplex globosa, axillis lanatis; mammillis glaucescentibus, conico- pyramidatis, subtetragonis, areolis apicalibus lanatis, aculeis quatuor, Omnibus marginalibus, brevibus, rigidis, atrofuscis vel albido-variegatis Habitat in Mexico. Die vorhandenen Exemplare haben zwischen 2 bis 3 Zoll im Durchmesser, sind ziemlich kugelrund, mit nur schwach nieder- gedrücktem Scheitel, and in den Achseln aller Warzen flockig-wollig, be- sonders aber auf dem Scheitel, wo die Wolle die noch jungen Wärzchen fast an Länge überragt. Die Warzen von einem trüben Grün, welches jedoch ein wenig ins Seegrüne spielt, vier Linien lang, an der Basis fast drei Linien breit, kegel-pyramidenförmig, fast vierseitig, mit ganz abgerundeten, oft kaum merklichen Kanten, an der Spitze stumpf, und auf derselben, bei einigen kaum ein wenig zur Seite gerückt, die Scheibe tragend. Diese klein, fast ein wenig eingesenkt, mit einer kurzen, weissen Wolle besetzt und mit vier (durch Fehlschlagen selten 3 oder 2) Stacheln versehen. Die Stacheln alle randständig, fast gekreuzt, auseinanderstehend, kurz, 2 bis 3 Linien lang, steif, pfriemen förmig, entweder ganz und gar schwarzbraun, oder an der Spitze und Basis nur so gefärbt, und in der Mitte weisslich, die ältesten auch wohl ganz weiss; der untere ist stets der längste, so wie die beiden seitlichen stets die kürzesten sind. Die Blumen kommen einzeln rings um den Scheitel hervor, und zwar zwischen den Warzen aus der Wolle, von welcher sie auch noch ein wenig an der Basis umgeben sind, haben geöffnet ein becherförmiges Ansehen und eine Grösse von einem halben Zoll. Der Kelch besteht nur aus sehr wenigen, zerstreut um die Blume stehenden Blättchen; diese sind halb so lang als die Blume, lanzettförmig, spitz, bräunlich -hellrot, mit schwacher weisser Einfassung am B/ande. Kronenblätter vierzehn, in zwei Reihen stehend, lanzettförmig, stumpf oder gestutzt, mit kurzem Stachelspitzchen, weiss, mit rotem Mittelstreifen, der in die Stachelspitze übergeht. Staubgefässe halb so lang als die Blume, gegen einander geneigt, mit rosaroten Staubfäden und gelben Staub- beuteln. Griffel mit den Narben etwas über den Staubgefässen hervor- stehend, nach oben zu schwach gerötet; Narben fünf, dicklich, länglich, mit einer rosenrot durchscheinenden Achse." Aus dieser sehr guten Beschreibung DiETßlCHs wird ohne weiteres klar, dass die Mam. subtetragona in die Nähe von Matn. dotichocentra Lem. und Mam. polythele Mart. gehört, die Mam. Buchheimiana hingegen, die bisher unbeschrieben war, in SCHÜMANNS System wie folgt einzureihen ist: wegen der Ausbildung der Milch- saftgefässe in die IL. Sektion Galactochylus K. Seh.; da die an- gestochenen Warzen milchen, nicht alle Stacheln weiss, die Axillen nicht mit Borsten versehen, sondern nur mit Wolle bekleidet sind, in die XIII. B,eihe Macrothelae S.-D. und wegen der Warzenform, — 99 — der Stachelbildung und der üachkugeligen Gestalt des Körpers unter 73 a dicht hinter Mam. Hey der i Mühlenpf., so dass Mam. arida Rose (zu vergl. M. f. K. Jahrgang XXIII [1913] Seite 181) nunmehr die Stellung 73 b erhält. Verschiedenes über dieArten der Untergattung Ancistrocactus K. Seh. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Fortsetzung zu Seite 80.) Eine allgemein bekannte Art ist wohl der Eds. corniger P. DO. Von seinen Originalen sind die grossen, von 25 cm Durchmesser und darüber, die empfindlichsten; kleinere Exemplare hingegen akklimati- sieren sich ganz befriedigend, gehen allerdings in Länge und Stärke der Bestachelung in unseren Kulturen bedeutend zurück; am besten halten sich natürlich hier gezogene Samenpflanzen, und in dieser Beziehung hat Herr MUNDT in Mahlsdorf ganz hervorragende Resultate erzielt. Seine kleinen Pflanzen zeigten, bei meinem einstigen Dortsein, eine kräftige Bestachelung, wie man sie bei Samenpflanzen sonst nicht zu sehen gewohnt ist. Die Art variiert in der Heimat Mexiko auch schon in Länge und Stärke der Bestachelung, ausserdem ist der unterste Mittelstachel bei manchem Exemplar hakenartig gekrümmt, während er bei anderen nur sanft gebogen ist. Die var. flavispina Hge. jr. wächst dort nach Herrn Dr. VaupeLs Berichten mit dem Typ zusammen an denselben Stellen, ist demnach als Variante wohl anzuerkennen. Im Winter ist unsere Art an recht heller Stelle aufzustellen und sehr massig zu befeuchten. Die Erde darf aus Lauberde mit scharfem Sand zu gleichen Teilen, unter Hinzufügung von etwas verrottetem Lehm, bestehen. Da die Blüten des Ects. corniger sich in den meisten Fällen gegen den September hin erst zu bilden beginnen, so sind sie nur ziemlich selten beobachtet worden. Der Ects. Orcuttii Eng. ist eine schön bestachelte Art, die zu HiLDMANNs und LiEBNEEs Zeiten häufig, allerdings nur in kleineren Stücken, eingeführt wurde, die aber seitdem aus den Sammlungen so ziemlich verschwunden ist und der man daher nur recht selten begegnet. "Wie SCHUMANN berichtet, befand sich in der GrusON- schen Sammlung ein grosses Exemplar, welches dem gleich war, von welchem die von BlanCK hergestellten Abbildungen, die in vielen Preisverzeichnissen Aufnahme gefunden hatten, herrührten. Soviel ich mich entsinnen kann, hatten sich die damals importierten Origi- nale hier recht gut entwickelt und unseren gebräuchlichen Kulturen keine Schwierigkeiten entgegengesetzt. Von dem Ects. peninsulae Eng., welcher dem Ects. Wislizeni sehr nahe steht, sind meines Wissens Originalpflanzen bisher nicht eingeführt worden, fest behaupten möchte ich es allerdings nicht. In seiner Heimat soll er nach Webek eine Höhe von zwei Metern, — 100 — bei einem Durchmesser von 50 cm erreichen und er hat dann einen etwas keulenförmigen Wuchs. Die hier gezogenen Sämlinge haben sich nach allgemeinem Urteil sehr gut gehalten, grössere Exemplare habe ich in den mir zugänglichen Sammlungen nicht beobachten können. Eine sehr interessante und durch ihre eigenartig rötlichgrüne Bestachelung und ihre gelbgrünlichen Blüten auffällige Art ist der Eds. viridescens Nutt. Diese Form, welche in der Heimat ganze Massen von zusammenstehenden Köpfen bildet, deren einzelne eine Höhe von 25 cm, bei einem Durchmesser von ca. 20 cm erreichen, wurde vor einigen Jahren von meinem werten Freunde GkäSSNEE, in Perleberg in vielen schönen Exemplaren eingeführt, welche sich sehr gut in unseren Kulturen eingewöhnt haben. Die Pflanzen, mit ihrem frisch glänzend grünen, etwas gelblich gefärbten Körper, den rötlichgrünen Stacheln gewähren einen hübschen Anblick und sind um so mehr zu empfehlen, als sie bei hiesiger Kultur (Erdmischung wie bei Ects. corniger) keine Enttäuschungen bereiten. Die Bewässerungen sind allerdings im AVinter auch mit Vorsicht auszu- führen. Der Schumann sehen Diagnose in dessen Gesamtbeschreibung, S. 256 wäre nichts hinzuzufügen. Der Ects. viridescens ist ein Be- wohner Kaliforniens. Der Ects. cylindraceiis Eng. ist auch wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Arten und fast in jeder, auch noch so bescheidenen Sammlung anzutreffen. In der Monatsschrift 1916, S. 131 be- richtete ich schon von einem gigantischen Exemplar in den Samm- lungen des Herrn GeäSSNER, das allerdings hier zu den Seltenheiten in dieser Grösse gehört, da meistens nur Pflanzen bis 25 cm Höhe und 20 cm Durchmesser nach hier kommen. Jedenfalls hat sich die Art durch ihre teils rosenroten, teils gelblichen Waffen, die in Kraft und Schönheit wetteifern, für immer die Zuneigung der Kakteen- freunde gesichert, da sie auch in der Kultur ein williges Wachstum zeigt. Dass die Bestachelung allerdings bei hiesiger Pflege zurück- geht, ist selbstredend. Es ist dem F^cts. cy/m<^r<2t^//5 in jedem Falle ein heller, sonniger Platz (im Frühjahr nach sonnenlosen Winter- tagen immer etwas gegen heftige Einwirkung der Sonnenstrahlen zu schützen, eine Kardinalregel für alle Arten) anzuweisen, bei einer Erdmischung, wie ich sie bei dem Ects. corniger vorgeschlagen habe. Mit dem Bewässern im Winter muss man ebenfalls etwas zurück- haltend sein. Die letzte der von SCHUMANN in dem Verzeichnis der Unter- gattung Ancistrocactus aufgeführten Arten ist der Ects. Wislizeni Eng., eine Form, die sowohl hinsichtlich ihrer gigantischen Grösse, als auch durch die Schönheit ihrer Bestachelung eine hervorragende Stellung in der Gattung Echinocactus einnimmt. Allerdings variiert die Stachelbildung bei dieser Art ungemein, und ich habe in letzterer Zeit mindestens acht verschiedene Stachelformationen beobachten können. Während die ENGELMANN sehe Form sich durch die starken Mittelstacheln und den von diesen ganz besonders kräftig entwickelten, hakenförmig gebogenen, untersten auszeichnet, sind in letzterer Zeit Originale eingeführt worden, die in ihrer Bestachelung eine ganz bedeutend schwächere Struktur aufweisen, im übrigen aber — 101 — in deren Stellung nicht variieren. Man würde sie tatsächlich für hier aufgezogene Exemplare halten. In früheren Zeiten wurde nur die Engelmann sehe Form mit der riesigen Bestachelung eingeführt, und ich entsinne mich noch jener Prachtsendung, die einst bei HiLDMANN eintraf und über ein Dutzend Exemplare des schönen Ects. Wislizeni von 15 cm Höhe und Durchmesser bis zu 70 cm Höhe und 40 cm Breite brachte. Da ich in späteren, grösseren Aus- führungen mich noch ganz besonders mit dieser Art zu beschäftigen gedenke, so will ich hier nur noch bemerken, dass der Eds. Wisli- zeni in kleinen bis mittelgrossen Exemplaren, d. h. bis vielleicht 25 cm Höhe und Durchmesser, sich sehr gut hier ziehen lässt, und zwar in einer Erdmischung, wie ich sie bei dem Ects. corniger angegeben habe. So gehalten, wird er sich sehr wohlfühlen, vorausgesetzt, dass man ihm Luft und Licht in ausreichendem Masse gewährt. Bezüglich des Begiessens im Winter muss ich jedoch ebenfalls zur Vorsicht raten. In den SCHUMANN sehen Nachträgen S. 95 zu seiner Gesamt- beschreibung finden sich noch folgende in letzerer nicht aufgeführte Arten: Ects. californicus Monv. ist eine schon seit fast 80 Jahren bekannte Art. Nach den Mitteilungen Laboueets erhielt der Gärtnereibesitzer DUMESNIL in Ingonville (Frankreich) die ersten Samen dieser Form. Die zuerst beschriebene Pflanze, welche sich in der MONVILLE sehen Sammlung befand, hatte einen Durchmesser von 15 cm bei gleicher Höhe. SCHUMANN gibt uns in seiner Diagnose (Nachträge, S. 96) ein klares Bild von der Art, die sich einst in der Geuson sehen Sammlung in einem schönen Exemplar mit herrlich rosa gefärbten, vielfach gewundenen Stacheln befunden hat. In den HiLDMANN sehen und LiEBNEE sehen Sammlungen waren auch seinerzeit einige Exemplare vorrätig; heutigen Tages scheint der Ects. californicus aus den Kulturen vollständig verschwunden zu sein. Dass diese Art dem Ects. Emoryi Eng. sehr nahe stehen soll, wie Schumann angibt, bezweifle ich nach deren Beschreibung und nach der Erinnerung, welche ich noch von ihrem Habitus habe. Es würde mich daher sehr interessieren, wenn einer der verehrten Leser mir von dem eventuellen Vorhandensein eines Exemplars der beregten Art Nachricht geben könnte. Der Ects, Fordii Orc. ist eine von den neueren Einführungen. Herr De. Puepus fand ihn, seinen interessanten Berichten zufolge, die uns in dankenswerter, anschaulichster Weise von der Boden- beschaffenheit, in der die einzelnen Arten in ihrer Heimat vorkommen, Kenntnis geben (Monatsschrift 1899, S. 35), auf seiner Reise durch Kalifornien, im Sande in der Nähe der Santa Clara -Berge und sandte davon ungefähr 40 Stück nach San Diego. SCHUMANN, welcher den Ects. Fordii zuerst in einem Exemplar aus den Feoeh- LICH sehen Kulturen in Birken werder erhielt, hielt ihn, in Hinblick auf seine aschgraue Bestachelung, zunächst für den Ects. Lecontei Eng. In den Nachträgen, S. 97, zu seiner Gesamtbeschreibung finden wir die Diagnose der betreffenden Art unter der von OeCUTT gegebenen Bezeichnung. SCHUMANN bemerkt noch, dass der Ects. Fordii hier früher unter der Benennung Ects. spec. San Domingo im Verkehr war. In dem Feoehlich sehen Preisverzeichnis vom — 102 — Jalire 1899 befindet sich auch diese Art aufgeführt, während unter der Bezeichnung des Ects. Fordii „neu erwartet" steht. Nach den späteren Beobachtungen hat sich die Identität beider zweifellos heraus- gestellt, da ausserdem der Ects. Fordii ebenfalls in Santo Domingo vorkommt. Die schöne Art, welche schon bei einem Durchmesser von 10 cm ihre reizenden, rosenroten Blüten entwickelt und ausser- dem mit ihrer zunächst fleischfarbig, später aschfarbig werdenden Bestachelung einen hübschen, originellen Anblick gewährt, gehört auch zu den seltensten Gästen in den Sammlungen. Die Kultur des Ects. Fordii dürfte analog der der anderen Bewohner jener Gegenden sein, d. h. Lauberde und scharfer Sand zu gleichen Teilen, unter Hinzufügung von etwas verrottetem Lehm. Mit Begiessen zur Winterzeit vorsichtig! Zu den neueren Gästen, die uns aus Kalifornien überkommen sind, gehört auch der Ects. chrysacanthus Orc, dessen Beschreibung von Schumann sich in der Monatsschrift 1899, S. 76 und in den Nachträgen zur Gesamtbeschreibung S. 98 befindet. Dass seinerzeit ein solcher Irrtum Platz greifen konnte, die Art als Varietät zu dem Ects. Emoryi anzusehen, ist mir unbegreiflich und mag nur aus dem Grunde entstanden sein, dass dieser, trotz seiner mehr als 50jährigen Einführung, leider zu wenig bekannt war. Herr De, Purpus hatte den Ects. chrysacanthus gegen Ende der neunziger Jahre auf den Inseln Cerros und Natioidas in Unter-Kalifornien gefunden und an ErOEHLICH in Birkenwerder einen grösseren Posten davon gesandt. Ich hatte jene Exemplare, die mit ihrer schönen, goldgelben Bestache- lung, allerdings nur in der Eormation derselben, etwas an den Ects. cylindraceus erinnert, sofort nach ihrem Eintreffen in Augenschein genommen und ein allerdings nur kleines Stück erworben. Ich habe leider keine Freude daran erlebt, denn das Exemplar ging nach ganz kurzer Zeit an Fäulnis zugrunde. Herr Dr. PüRPUS gibt in der Monatsschrift 1899, S. 98 den Rat, diese Art in Humus und Lehm, mit grobem Granitsand zu kultivieren. Es wäre mir nun sehr interessant zu erfahren, ob heutigen Tages noch ein Exemplar der beregten Art in den Samm- lungen vorhanden sein möchte, was ich allerdings kaum glaube. Ich füge hier noch eine Art hinzu, welche zu SCHÜMANNS Lebzeiten noch nicht bekannt war, wenigstens noch nicht in dem Masse, dass man darunter eine neue Art zu bestimmen vermeinte, nämlich den Ects. arizoniciis Kunze. Über die Art, welche ganz in die Nähe des Ects. Wislizeni gehört, habe ich mich bereits in der Monatsschrift 1916, S. 12 in grösserer Ausführung geäussert, so dass ich mich hier auf einige Bemerkungen beschränken kann. Bei flüchtiger Betrachtung würde man sie allerdings für den ihr nahe stehenden Ects. Wislizeni halten können, von dem sie sich durch die eigenartig sammatartige Bekleidung ihrer Mittelstachel und, was ich freilich hier noch nicht beobachten konnte, nach Aussage des Dr. Kunze, vor allem durch die purpurrote Blüte unterscheidet. In der Kultur gedeiht sie unter denselben Bedingungen wie der Ects. Wislizeni. Es ist mir sogar in meiner beschränkten Zimmer- kultur, allerdings bei vorsichtiger Behandlung, gelungen, zwei schöne — 103 — Originalexemplare zur weiteren Entwickelung zu bringen, welche sogar in der Bestachelung nicht sichtbar zurückgegangen sind; selbstverständlich ist die Bewässerung während der ungünstigen Jahreszeit mit Vorsicht auszuführen. Zum Schluss dieses möchte ich noch einige Worte über die Untergattung Ancistrocactus hinzufügen. Sämtliche Arten derselben variieren an den einzelnen Areolen der betreffenden Exemplare der- artig in Stärke und Formation der Stacheln, dass von eigentlichen Varietäten kaum die E,ede sein kann; es ist dies nur in vereinzelten Fällen festzustellen, in denen man von tatsächlich vom Typ ab- weichenden Varietäten sprechen kann. Gerade auch bei den Arten dieser beiden Gruppen jener Untergattung darf man deshalb kein besonderes Gewicht auf Länge, Breite und Stärke der Bestachelung legen, um daraufhin zur Bildung neuer Varietäten zu schreiten. An den Exemplaren des Ects. setispinus kommen längere und kürzere Stacheln, allerdings in derselben Stellung, vor, bisweilen ist der Mittelstachel mehr oder weniger hakig gebogen. Bei dem Ects. lon^ihamaius treten genau dieselben Verhältnisse in die Erscheinung; auch hier haben wir ungemein lange, hakenförmig gekrümmte, des- gleichen sanft gebogene Mittel stachel, ferner kurze von denselben Eigenschaften; bisweilen treten derartige Verschiedenheiten an ein und demselben Exemplar bei den verschiedenen Areolen auf; ich verweise hiermit zum Beweise auf die verschiedenartige Stachel- bildung des Ects. longihamatus in EngelmanNs Cactaceae of the Boundary, Taf. 21 — 24. Der Ects. corniger hat bisweilen an einer Areole den untersten Mittelstachel von 8 mm Breite, während er wiederum an einer anderen Areole derselben Pflanze nur halb so stark und ausserdem noch kürzer ist. Bei dem Ects. Wislizeni, dem Ects. cylindraceus, dem Ects. viridescens finden wir gleiche Ver- schiedenheiten. Auch der Ects. recurvus hat, wie ich mich an den sehr grossen Originalen überzeugen konnte, die auffallendsten Unter- schiede in Länge und Breite der Stacheln. Ob nun aus diesem Grunde der von SCHÜMANN gebildete Schlüssel zur richtigen Be- stimmung der Arten, gerade auch bei der beregten Untergattung Klarheit zu bringen imstande ist, dürfte zum mindesten mehr als fraglich erscheinen. Ich nahm schon einmal Veranlassung, meine Ansicht nach dieser Richtung hin bei Gelegenheit meiner Arbeit über das System der Gattung Echinopsis (Monatsschrift 1916, S. 72) auszusprechen. Was wir aber bei diesen Gruppen, hinsichtlich der Verschiedenartigkeit der Bestachelung zu beobachten vermögen, das tritt in der ganzen Kakteenfamilie ebenso in das Auge fallend auf. Was könnte daher der Nomenklatur für ein grosser, unschätzbarer Dienst erwiesen werden, wenn man nach dieser Richtung hin mit dem vielfach unnützen Wust der Varietäten, selbst Arten einmal gründlich aufräumen würde. Für die letztere Massnahme bin ich stets eingetreten und werde auch bis zu meinem letzten Atemzuge dafür einstehen! — 104 — Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. [SALM-DYCK:] Observationes botanicae in horto Dickensi notatae. Anno 1822. Coloniae typis TH. FR. THIRIARTH. (Fortsetzung zu Seite 85.) 7.) Cereiis crenulatus. C. erectus simplex cinereus 9 — 10 angularis, costis obtusis crenulatis, spinis albis elongatis apice nigris lanani subpersistentem aequantibus. Cactus Royeni. W. Suppl. Emim. p. 32. An Cereiis griseus. Haw.? Synop. p. 182. ß. paulo gracilior et spinis brevioribus. Obs. A praecedenti praesertim diifert crassitudine fere -i })ollicari, costis valde crenulatis, spinis longioribus, a])ice conico nee depresso, in adultis minus lanato. Lana albida, tomen- tum griseum. Aufrecht, unverzweigt, grau, 9 — 10-kantig, Rippen stumpf, feingekerbt. Stacheln weiss, lang, an der Spitze schwarz, so lang wie die erst ziemlich spät verschwindende Wolle. Cactus Royeni. W. Suppl. Enum. p. 32. Vielleicht Cereus griseus Haw.? Synop. [). 182. ß. ein wenig dünner und mit kürzeren Stacheln. Bern. Unterscheidet sich von der vorigen Art besonders durch die fast 4 Zoll betragende Dicke, die starke Kerbung der Rip})en, die längeren Stacheln und den kegelförmigen, nicht abgeflachten, bei erwachsenen Pflanzen weniger wolligen Scheitel. Wolle weisslich, Filz grau. 8. Cereus ebiiriieus. C. erectus simplex glaucus 8 angularis ; costis ob- tusissimis glaberrimis; spinis subulatis eburneis unä centrali procerä apice nigra. [7] Cactus peruvianus. W. Suppl. Enum. x). 32. ß. var. monstrosa cylindrica, costis oblitteratis et spinarum fasciculis spiraliter confluentibus. Obs. Praecedentibus omnibus major, laevior absque lanä. Crassitudine fere C. peruviani, ex toto rore glauco obductus. Fasciculi dis- tantes, Spinae (i — 7 praegrandes subulatae, ri- gidae, albissimae in tomento lato et albido basi adfixae. — 105 — Aufrecht, unverzweigt, blaugrün, 8 -kantig; Rippen sehr stumpf und ganz kahl; Stacheln pfriemlich, elfenbeinweiss, ein Mittelstachel lang und an der Spitze schwarz. Caches peruvianus W. Suppl. Enum. p. 32. ß. monströse, cylindrische Varietät mit nur schwach angedeuteten Rippen und zu schraubenförmigen Reihen ineinanderfliessenden Stachelbündeln. Bem. Grösser als alle vorhergehenden Arten, glatter, ohne Wolle. Ungefähr so dick wie der C. peruvianus, ganz mit blaugrünem Reif bedeckt, Stachelbündel in Zwischenräumen, Stacheln 6 — 7, sehr gross, pfriemlich, starr, ganz weiss, am Grunde von einem breiten und weisslichen Filzpolster umgeben. 9.) Cereus hystrix. C. erectus simplex perviridis nitidus 9 angularis; costis valde compressis, spinis elongatis juniori- bus pictis. Obs. Praecedenti paulo minor, absque lanä. Species pulcherrima a caeteris colore perviridi, superficie nitida et spinis junioribus fasciatim ex albo et bruneo pictis abunde diversa. Spi- nae numerosae rigidae in tomento griseo basi adfixae. Aufrecht, unverzweigt, ausgesprochen grün, glänzend, 9-kantig; Rippen sehr zusammengedrückt. Stacheln länglich, in der Jugend gefleckt. Bem. Etwas kleiner als die vorige Art, frei von Wolle. Eine sehr schöne Art, die sich von den übrigen durch die lebhaft grüne Farbe, die glänzende Oberhaut und die in der Jugend weiss und braun gebänderten Stacheln deutlich unterscheidet. Stacheln zahlreich, starr, am Grunde in grauen Filz eingebettet. 10.) Opuiitia pseudo-tuna. 0. erecta ramosa laetevirens, articulis obovatis compressis crassis maximis, fasciculis distantibus, [8] spinis setaceis productis penicillatim confertis, infimä subulatä validä. Obs. Op. Tunae proxima sed elatior, ramosior et multo minus spinosa. Articuli pedales, fasciculi remoti et spinä unicä subulatä poUi- cem longa inferne instructi, caeterae setaceae 5 lineares penicillatim collectae. A C. elongafo W. abunde differt colore laete-viridi, spinis validioribus numerosioribus flavis nee albis, articulis latis obovatis nee lanceolatis et staturä majore. Flores flavi. Aufrecht, verzweigt, lebhaft grün, Glieder umgekehrt eiförmig, zusammen- gedrückt, dick und sehr gross, Stachelbündel in Zwischenräumen, Stacheln borstenartig, ausgestreckt, pinselartig dichtstehend, der unterste pfriemlich und kräftig. — 106 — Bern. Der Opuntia tuna sehr nahe stehend, aber höher, verzweigter und viel weniger bestachelt. Glieder fusslang (= 12 Zoll), Stachelbündel in Zwischenräumen; von den Stacheln ist ein einziger pfriemlich, ein Zoll lang und steht am unteren Rande des Bündels; die übrigen sind borsten- artig, 5 Linien lang und zu pinselartigen Bündeln vereinigt. Unterscheidet sich von C. elongatus W. deutlich durch die lebhaft grüne Farbe, die stärkeren, zahlreicheren, gelben, aber nicht weissen Stacheln, die breiten, umgekehrt eiförmigen, nicht lanzettlichen Glieder und den grösseren Wuchs. Blüten gelb. 11.) Opuntia toiiieiitosa. 0. erecta laetevirens tomentosa, articulis lanceolatis compressis, spinis omnibus setaceis tomentum vix superantibus, iniimis elongatis deflexis, pallide fulvis. Obs. Ab omnibus superficie tomentosa ut in stapeliis quibusdam satis diversa. Articuli semipedales plerumque lanceolati quandoque obovati. Fasciculi satis remoti, inferne spinis semipollicaribus setaceo-inermibus, 4 — 6 in- structi. Flores non vidi, sed rubicundi. Aufrecht, lebhaft grün, filzig, Glieder lanzettlich, zusammengedrückt, alle Stacheln borstenförmig, den Filz kaum überragend, die untersten länger, abwärts gebogen, fahlgelb. Bem. Von allen durch die filzige Oberfläche, wie sie bei gewissen Stapelien vorkommt, hinreichend verschieden. Glieder einen halben Fuss (= 6 Zoll) lang, meist lanzettlich, bisweilen umgekehrt - eiförmig. Bündel ziemlich weit voneinander entfernt, am unteren Rande mit 4 — 6 borstenförmigen, nicht stechenden Stacheln von einem halben Zoll Länge besetzt. Die Blüten habe ich nicht gesehen, sie sind aber rötlich. [9] 12.) Opuntia vulgaris. 0. decumbens divaricata laete-virens, articulis obo- vatis compressis parvulis, spinis vix setaceis to- mentum griseum aequantibus. Cactus Opuntia. W. Suppl. Enum. p. 34. Opuntia vulgaris. Haw. Synop. Succ. p. 190 Ex America et Europa australi. ji. media, paulo elatior articulisque majoribus. Cactus Opuntia nana. Decand. PI. grass. Cactus coccinellifer. Hort. Reg. Madrit. E Peru et Mexico. '{. major, elatior, perviridis, articulis ovato-ob- longis minus crassis sed duplo-longioribus et latioribus, tomento fusco. E Dalmatia, forte species propria. — 107 — Obs. Articuli in var. prima subrotundi pollices 2i long latitudine fere aequali; in var. ß ma- gis obovati pollices 3 longi et 2 lati, in var. "( oblongi fere pollices 6 longi, 3 lati. Flores varietatis tertiae non vidi, primae et Secundae lutei. Niederliegend, spreizend, lebhaft grün, Glieder umgekehrt- eiförmig, zusammengedrückt, klein, Stacheln kaam borstenartig, von der gleichen Länge wie der graue Filz. Cactus Opuntia W. Suppl. Enum. p. 34. Opuntia vulgaris Haw. Synop. Succ. p. 190. Aus Amerika und dem östlichen Europa. ß. media, etwas höher und mit grösseren Gliedern. Cactus Opuntia nana Decand. PI. grass. Cactus coccinellifer Hort. Reg. Madrit. Aus Peru und Mexiko. '(. major, höher, ausgesprochen grün, Glieder eiförmig-länglich, weniger dick, aber um das Doppelte länger und breiter, Pilz rot-braun. Aus Dalmatien, vielleicht eine selbständige Art. Bem. Die Glieder sind bei der ersten Varietät ziemlich rund, 2 Zoll lang und fast ebenso breit; bei der Varietät ß sind sie mehr umgekehrt- eiförmig, 3 Zoll lang und 2 Zoll breit, bei der Varietät Y sind sie länglich, ungefähr 6 Zoll lang und 3 Zoll breit. Die Blüten der dritten Varietät habe ich nicht gesehen, bei der ersten und zweiten sind sie gelb. [10] 13.) Opuntia pusilla. 0. prostrata, divaricata, sordide virens; articulis cylindraceis cucumeriformibus, fasciculis spina- rum approximatis, spinis setaceis albis, quibus- dam elongatis erectis. Obs. Locum inter Op. curassavicam et fragilem tribuendum, primae humilior, secundae major. Articuli sesquipoUicares omnino cylindracei nee compressi, utrinque attenuati, divaricati; Pasciculi approximati, Spinae inermes in apice articulorum elongatae, numerosae; tomentum albidum. Liegend, spreizend, schmutzig grün; Glieder zylindrisch, gurkenförmig, Stachelbündel nahe bei einander stehend, Stacheln borstenartig, weiss, einzelne lang und aufrecht. Bem. Steht zwischen Op. curassavica und Op. fragilis, ist niedriger als die erste und grösser als die zweite. Glieder anderthalb Zoll lang, voll- ständig zylindrisch und nicht zusammengedrückt, beiderseits zugespitzt, spreizend. Stachelbündel nahe bei einander stehend, die nicht stechenden Stacheln an der Spitze der Glieder lang, zahlreich; Pilz weisslich. — 108 — Die Mimikryformen der Mesembrianthemen, ihre Anzucht und Pflege im Zimmer. Von C. Schick, Freiburg i. Br. (Mit Abbildung.) Von allen Arten der Gattung Mesembrianthemum sind wohl die südafrikanischen Mimikry formen die interessantesten und merk- würdigsten. In der M. f. K. ist die Behandlung dieser in der Zimmerkultur bisher sehr wenig erörtert. Zweck dieses Artikels sei nun, eine ver- mehrte Kultur zu veranlassen! Seit zwölf Jahren habe ich neben meinen Kakteen auch einzelne Mesembrianthemum der Sektion Sphaeroidea in Pflege, welche in der Kultur sehr dankbar sind. Sie wachsen leicht und rasch und sind in vieler Beziehung leichter zu behandeln als Kakteen. Ich habe daher in den letzten Jahren eine ganze Anzahl weiterer Sorten dieser merkwürdigen Gewächse durch Tausch erworben und durch Samen gezogen. Dabei habe ich in der Behandlung recht viel gelernt. Verluste habe ich bis jetzt keine zu beklagen gehabt. Im Gegensatz zu den Kakteen, welche im Gewächshaus oder im Mistbeetkasten in gespannter feuchter Luft sich wohlfühlen und prächtig gedeihen, wollen die Sukkulenten aus Südafrika eine trockene Luft. Daher entwickeln sich die Mesembrianthemen im trockenen Zimmer sehr gut und halten bei vernünftiger Pflege lange aus, während bei der Kultur im Gewächshaus infolge der dort meist vor- handenen feuchten Luft ihnen nur eine kurze Lebensdauer be- schieden ist. Die Aufstellung. Sonne, Licht, frische, freie Luft sind Lebensbedingungen dieser südafrikanischen Mimikry formen. Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorbei und keine Nachfröste mehr zu er- warten sind, werden die Pflanzen vor das Fenster gestellt, wobei diese die erste Zeit gegen die direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen durch Abdecken mit einer Gaze oder dünnem Vorhangstoff leicht zu schattieren sind. Namentlich Mes. Schwantesii, Mes. calcareum und Mes. lapidiforme (= Spec. Warmbad) sind gegen die volle Mittags- sonne sehr empfindlich und gehen ohne Schutz in wenigen Stunden zugrunde. Die Töpfe mit den Pflanzen habe ich, bis an den Topfrand in feinen Sand eingefüttert, in Holzkästen stehen; die Erdoberfläche ist bis an die Pflanzenkörper mit Steinen bedeckt, welche in ihrer Gestalt und Farbe den Mesembrianthemum gleichen. Ich erziele hierdurch eine sehr schöne und interessante Wirkung. Über dem Kasten in ca. 40 cm Höhe habe ich, zum Schutze gegen Regen, einen Fensterrahmen mit Glasscheiben angebracht. In diesem Sommer- quartier sind die Pflanzen wohlgeborgen. Ende September oder Mitte Oktober, je nach Eintritt kalter Witterung, beginne ich mit Einräumen. Ich stelle dann die Mesem- brianthemen hinter ein recht sonniges Doppelfenster im ungeheizten Zimmer auf, in welchem die Temperatur während des Winters nicht unter + 5 ° Celsius sinkt. — 109 — Die Pflanzenkästen habe ich so eingerichtet, dass sie im Herbst samt den Pflanzen vom äusseren Fensterbrett weg ins Zimmer ge- nommen werden können. Die Pflanzen werden dabei nicht gestört und halten sich auch im Winter gut. Kurz nach dem Einräumen beginnt die Blütezeit der verschiedenen Sorten. Die meisten öffnen sich in der Mittagssonne (Mes. Schwantesii, Mes. calcareum, Mes. pseudotruncatellun^) , andere erst am späten Nachmittag (Mes. trun- catellum, Mes. Hookeri, Mes. IVettsieinii) und einzelne sogar des Nachts (Mes. uvaeforme, Mes. obconellum, Mes. minutum). Mesembrianthemum - Gruppe. E"!-. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. Nr. 5. Mes. lapidi forme Marl. Mes. prismaticum Marl. Mes. deseriicolum Haw. Mes. Tiarasmontanum Dinter. Mes. uvaeforme Haw. Nr. 6. Mes. Frieärlchiae Dinter. Nr. 7. Mes. calcuhis Berger. Nr. 8. Mes. minuium Haw. Nr. 9. Mes. perpusillum Haw. PhotograpliiscJi axifgenonimeii von Herrn C. Scliick. Das Giessen. Das Giessen erfordert bei den Mimikry-Mesem- brianthemen die grösste Aufmerksamkeit. Die Erde soll fortwährend von April bis Oktober eine milde Feuchtigkeit aufweisen. Wie ich schon erwähnt, habe ich die Töpfe in Sand eingefüttert und giesse nur diesen, der dann den Töpfen die Feuchtigkeit zuführt. Beim Giessen sei man vorsichtig, dass kein Wasser an die Pflanzenkörper kommt, namentlich beim Mes. Schwantesii, Mes. calcareum, Mes. nobile oder Mes. lapidiforme nicht zwischen die Blätter zum Stamm läuft, da sonst leicht Fäulnis eintritt. Ich halte immer ein Lösch- papier bereit, welches die Wassertropfen gleich auftrocknet, die die Pflanzen getroffen haben. Bei der gegenwärtigen warmen Witterung muss ich bereits täglich giessen, da meine Pflanzen den ganzen Tag die Sonne haben und die Erde bis abends vollständig trocken ist. In den kälteren Monaten November bis Ende Februar giesse ich nur etwa alle fünf bis acht Tage, länger lasse ich meine Mesembrianthemen nicht ohne Wasser. Längeres Trockenstehen im Zimmer schadet ihnen sehr. — 110 — Die Pflanzen schrumpfen ein und erholen sich dann kaum wieder (Mes. lapidi forme = Spec. Warmbad, Mes. Schwantesii, ältere Pflanzen von Mes. Bolusii). Die Erde. Im Hauptverbreitungsgebiet der südafrikanischen Mimikryformen, der Karoowüste, befinden sich diese hauptsächlich auf tonigem Boden (Laterit), vermischt mit feinem Sand. Es ist daher erforderlich, eine ungefähr gleiche Erdmischung zu erzielen. Eine nahrhafte, jedoch durchlässige Erde und guter Wasserabzug am Topfgrunde dürfen nicht fehlen, da sonst leicht Fäulnis eintritt. Ich nehme zwei Teile alte Buchenlauberde, einen Teil lehmigen Granitkies, der im Schwarz wald überall vorkommt, und einen Teil Fiusssand. Dazu mische ich noch fein zerriebenen Torf und Holzkohlenstückchen. Eine nach diesen Angaben hergestellte Mischung wird allen An- sprüchen, die die Pflanzen an sie stellen, vollauf genügen. Das Umtopfen, Umgetopft werden die Mesembrianthemen alle vier bis fünf Jahre oder bis die Pflanzen durch Vermehrung den Topfrand erreichen. Ein öfteres Verpflanzen ist dieser Gattung un- bedingt von Schaden. Namentlich Mes. nobile verträgt dies nicht leicht, weil es sehr empfindlich gegen Druck ist und bei unvor- sichtigem Verpflanzen leicht in Fäulnis übergeht. Die Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Die Sämlingszucht ist wohl unstreitig der interessanteste Teil, der uns Gelegenheit gibt, die Entwickelung der eigenartigen Gewächse vom Keimling an zu beobachten. Die meisten Samen der verschiedenen Sorten gehen leicht auf. Sie keimen zum Teil schon am fünften Tage nach erfolgter Aussaat. Wie die erwachsenen Pflanzen, so ertragen auch die Sämlinge keine gespannte, feuchte Luft. Sie wollen im Gegensatze zu den Kakteensämlingen zum Entwickeln keine Sonne, sondern müssen kühl gehalten werden. Bei der Aussaat ist ferner darauf zu achten, dass die einzelnen Saatkörner in Abständen gesät werden, um ein frühes Pikieren zu vermeiden, denn dieses ist ihnen schädlich. Die haarfeinen Würzelchen, die bei den Sämlingen rasch eine ziemliche Länge erreichen, werden dabei leicht verletzt. Zur Aussaat, die am besten Ende März erfolgt, nehme ich etwas leichtere Erde, d. h. ich füge der bereits angeführten Erdmischung etwas mehr Sand zu. Den emporwachsenden kleinen Pflanzen gibt man dadurch Halt, dass man um ihre Stengel grobkörnigen Sand streut. — Die Vermehrung durch Stecklinge wird bewerkstelligt, indem man enie doppelköpfige Pflanze an der Stelle bei der Wurzel trennt, wo beide Körper zusammengewachsen sind. Die Trennung geschieht mit einem scharfen Messer, jedoch vorsichtig, ohne den Körper der Pflanze zu beschädigen. Nachdem die Schnittflächen abgetrocknet sind, wird der Steckling in massig feuchten Sand zur Bewurzelung gebracht. Ich glaube, durch diese kleine Abhandlung einem allgemeinen Wunsche zu entsprechen. Ganz besonders aber soll es mich freuen, wenn durch sie die Erfolge in der Kultur dieser eigenartigen, hoch- interessanten Gewächse gesichert werden. — 111 — Reiseerinnerungen. Von L. Quehl. Der diesmal besonders strenge Winter war endlich dem Früh- jahr gewichen, ein wonniger Mai mit Sonnenschein, jungem Grün und Blütenduft beseelte das Herz mit neuen Hoffnungen, als ich mich zu meinem ersten diesjährigen Ausflug anschickte, um meine Kinder in Berlin - Steglitz zu besuchen und mir neue Anregung an den Stätten zu holen, wo man Kakteen pflegt. So gelangte ich am 18. Mai zu Herrn WALTER MüNDT in Mahlsdorf (Ostbahn), der mich mit bekannter Liebenswürdigkeit empfing und mir seine Schätze gern vorführte. Die ersten Kästen bargen die verschiedensten Arten von Echinocactus der Untergattung Stenocactus K. Seh. in voller und reicher Blüte von rein weiss, weiss-, violett-, rot- und braungestreift: ein Blütenteppich, wie man ihn nicht schöner finden kann. Aus der Menge der übrigen Echinocactus - Arten möchte ich nur folgende hervorheben: Eds. Beguinii Web., Eds. Reichei K. Seh., Eds. villosus Lem., Eds. Maassii Heese, Eds. Graessneri K. Seh., die teils in Blüte, teils in Knospe standen; ein Eds. Graessneri hatte 17 Blüten und Knospen, einzelne Eds. Reichei waren mit Knospen überschüttet, und zwar namentlich ungepfropfte kleine Pfiänzchen, während gepfropfte, grössere Stücke sich weniger blühwillig zeigten. Von der Gattung Mamillaria Haw. standen u. a. Mam. discolor Haw. mit ihren Abarten, Mam. elegans P. DC. in verschiedenen Formen (darunter auch die sogenannte Mam. Haageana Pfeiff.), Mam,. Caput Medusae Otto, Mam. m^eonacantha Engelm. , Mam,. dumetorum Purp., Mam. bombycina Quehl (auch die gelbbestachelte Abart) und die niedlichen Elongata -Formen (besonders schön Mam. elongata P. DC. var. ruficeps S.) in reicher Blütenpracht. An Selten- heiten dieser Gattung seien nur erwähnt Mam,. Pondii Greene, Mam. Thornberi Orc. und Mam. cephalophora Qaehl. Zahlreich und in schönen Stücken waren vertreten Echinopsis Pentlandii S.-D. mit ihren Abarten, sowie die Echinocereen, von denen namentlich Ecer. acifer Lern., Ecer. viridiflorus Engelm., Ecer. Roemeri Lem., Ecer. pedinatvis Engelm. var. caespitosus K. Seh. und Ecer. Brandegeei Coult. mit Blüten überschüttet waren. Es ist merk- würdig, dass die Eps. Pentlandii und Echinocereen trotz Formen- schönheit, Blühwilligkeit und leichter Behandlung in Liebhaberkreisen so wenig verbreitet sind; vielleicht regen diese Zeilen dazu an, hierin Abhilfe zu schaffen. Aus der Menge der Cereen seien nur wegen ihrer Schönheit ein Cer. thelegonus Web. mit Blütenknospe, Cer. pecten aboriginum Engelm., Cer. chilensis Colla (über 1 m hoch), Cer. eruca Brand, und Cer. strigosus S.-D. hervorgehoben. An Hahnenkamm-(cristata-)Formen ist die Sammlung besonders reich, deren namentliche Aufführung zu weit führen möchte. Indessen will ich noch erwähnen, dass Herr MUNDT die Formen mit gelbem Körper besonders schätzt und vermehrt, so dass schöne Stücke dieser — 112 — Bildungen vorhanden waren, u. a. von Cer. Spachianus Lern., Cer. macrogonus S.-D., Eps. leucantha Walp., Mam. centricirrha Lern., Mam, coronaria Haw. und Mam. semperviviV.T)C Auch der SämHnge sei gedacht, von denen über tausend Stück allein von Echinocactus der Untergattung Stenocactus sich vorfanden. Nachdem wir uns noch, wie unter Kakteenfreunden üblich, über zweifelhafte Pflanzen und über Zucht und Pflege unterhalten hatten und wir von neuem darin einig waren, dass gute Erfolge auf die Dauer nur durch reichliches Lüften und Belichten zu erreichen, das ängstliche Absperren der Luft und das Beschatten in der Sommer- zeit aber durchaus zu verwerfen sind, schlug die Abschiedsstunde. Schöner Eindrücke voll musste ich Mahlsdorf verlassen, wobei wir der Hoffnung Ausdruck gaben: Auf Wiedersehen in besseren, fried- licheren Tagen! Juni -Sitzung der Deutschen Kakteen - Gesellschaft. Berlin, den 24. Juni. In Abwesenheit des Herrn SCHWARZBACH, welcher sich auf Urlaub befand, eröffnete der Unterzeichnete die Sitzung. Als neues Mitglied wünscht in den Verein aufgenommen zu werden: Herr HEINRICH KAISER, Königl. Geometer, München, Luisenstrasse 58. Die Aufnahme erfolgte einstimmig. Gleichzeitig hatte Herr KAISER ein neues Projekt zur Ver- besserung seiner Samen - Anzuchtschale „Calumordose" dem Verein eingeschickt. Um auch die Pflanzen, wenn sie höher wachsen, in der Schale belassen zu können, wird ein 6 cm hoher Glasringaufsatz mit den bekannten Lüftungsausschnitten zwischen Schale und Deckel eingefügt. Ausserdem wird die Schale nun aus Ton hergestellt, da durch den Glasring genügend Licht von allen Seiten zugänglich ist. Beim Besäen der Glasdose ist die Beobachtung gemacht, dass nach kurzer Zeit die ganze Erde von dem durchscheinenden Licht grün wurde; deshalb wird die Schale selbst zweckmässiger aus Ton an- gefertigt. Ausserdem hat die Luft durch den porösen Ton Zutritt zur Erde. Die Schalen werden nicht nur in runder, sondern auch in viereckiger Form hergestellt. Herr MüNDT brachte dankenswerter Weise einige seltene Pflanzen zur Ansicht mit: Mam. viperina mit fünf Köpfen und Mam. Thoriiberi. Trotz der sehr sommerlichen Temperatur liess sich Herr MoiSKE die Mühe nicht verdriessen, einige sehr schöne grosse Pflanzen zur Ansicht zu stellen, und zwar: Mam. Carrettii, Ects. denudatus auf grosser Unterlage von Cer. macrogonus und Ects. hyptiacanthus. Bei dieser Pflanze war bemerkenswert, dass die meisten Kindel Blütenknospen angesetzt hatten, während die Mutterpflanze selbst nicht blühte. Nachdem der Vorsitzende den beiden Herren für ihre Mühe den Dank der anwesenden Mitgheder ausgesprochen hatte, schloss er die gut besuchte Sitzung gegen Y2 11- Uhr. BiTTLER. Machrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschafti Die nächste Monats-Versammluug wird am Montag, dem 27. August, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhot), abgehalten. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die Monats-Tersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Alle Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbach, Berlin-Neukölln, Kaiser-Friedrich- Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeidungen sind an den Schriftführer, Herrn Li. Bittler, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn Bittler wenden. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastennotizen wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich : Dr. F. Vaupel. Kokteen-Somniel-Reise-Beglelter! Sofort nach dem Frieden trete ich eine beschleunigte, etwa vier- monatliche SammelreJse nach Süd-Amerika an. Habe fünfzehnjährige Land- und Sprachenkenntnisse und überall einheimisches Personal im Dienst, verfüge über Pfei'de und sonstige Transportmittel. Bin nicht abgeneigt, einen oder mehrere Begleiter mitzunehmen. Unter meiner Führung nicht gefährlicher als Italienreise. Bedingungen: 1. Genügende Mittel, 300 bis 500 Pfd. Sterl. = 6000 — 10000 Mk. 2. Sympathische Persönlichkeit. 3. Sammelfreiheit für eigenen Gebrauch, nicht für ein Geschäft. Sichere Gebiete: 1. Brasilien. Epiphjtische Kakteen des Ur- waldes. 2 bis 14 Tage. 2. Uruguay. 10 Arten Malacocarpus, Eds. fioricornus, 7namillosus, suhmamillosus , tahularis, muricatus, scopa et var., concinnus, apricus, Ärechavaletai, Fricii, (echt). Verschiedene Cereus (wahrscheinlich: hyptiacanthus, Monvillei, melanocarpus, üruguayensis, pulcherrimus, etc.). 3. Patagonien. Eds. gibhosus et var. et cristatus, Eps. rhodacantha, Eps. camphyllacanthus, Fterocactus. Bei längerem Aufenthalte mögliche Gebiete: Cordilleren Pala- goniens: Cer. candwans und viele Neuheiten. Paraguays India- nisciies Gebiet Eds. Mihanovichü, Anisüsü, Cer. Spegazzinii, triangularis, Bonplandü et var. Eps. Paraguay: Eds. Schumannii, Grossei etc. Op. Brasiliensis. Bolivien: Discocadus. FoAr A. V. Fric, '^'^tefn^'^^tt" Pra^-Uliow U8. WB. Zu liefern ist Samen, garantiert keimfähig, diesjähriger Ernte: Eds. Grässnerii 100 Korn 4 Mk., Frucht 200 bis 300 Korn 10 Mk., im Tausch gegen seltene Kakteen oder bar. Gute Geschenkswerke der Verlagsbuchhandlung J. Naumann, Neudamm. OAIzarlomia f ^^" fröhliches Buch von Jugend, Jagd und /\lVaUCillia • Liebe. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis gebunden 4 Mk. 50 Pf. Im W^crratiiifillH ^*" Jäger- und Kriegsroman aus im Wd^geilWctlU. dem Grenzland. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis gebunden 3 Mk. 50 Pf. CrkfiAncmfi ^'^ ^^^ ^^^ ^^^ Landleben dachte, und wie OUllClldl Uli« ich es fand. Von S. Jansen. Dritte Auflage. 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Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Christ. Hermanni Gärtner, Freudenstadt, Murchtalstr., empfiehlt sein reichhaltiges Sortiment von KaKteenundSucculenten wegen Aufgabe diesesArtikeiszu billigenPreisen. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm. iiiMiiiiiiiiiiiiiiiiliiililililiiiiiilil!iiii!iNiKiii!ifi:ii:H,iiiMii!ii!i!iiir.:in;i!ji:i:':iiiMii;ii:.i;iii:iiiH!!:ii,i!i>iiiiiiiiin ii:;:,iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!ii.Hinniiii|iiiiiH'niii!!'nii;i;iiiiii!i!'iniiiiiiiii',i|iiiiiiillK:Miiii iiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiihniiiiiiiiiiiiiiiiiiiKiiiiiiiiiiiiiininiiii Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 1917. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. .^'•\\iS&r^. Jede Nummer ist illustriert. Halbjährliciier Abonnementspreis ^-^^m^M^^^^'^ fünf Mark. ^^^^^^P Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^^^ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. -<^ No. 8 e^ ausgewichen im August 1917. Inhaltsverzeichnis: Aus der ahen Kakteenliteratur. (Fort- setzung.) Von F. Vaupel. — Kulturregeln aus alter Zeit. IX. Von Rud. Meyer. — Echinopsis caespitosa J. A. Purp. spec. nov. (Mit Abbildung.) Von J. A. Purpus. — Echinopsis multiplex. Von Hugo Lintl. — Kulturplaudereien. Von F. Thoraas. — Mamilläria litoralis K. Brand, und Mamilläria mazatlanensis K. Seh. Von L. Quehl. — Mamilläria cornuta Hildm. Von L. Quehl. — Kleine Mitteilungen. — Juli-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Neudamni. Verlag von J. Neumann. = -^.^ ilininiiilliMilliiiHiiMiiiiiiiiiiiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, {{. durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste ftir 1917, Seite f65). iiiiiniiiiiiiiiiiniiDUiiiiiiiiiiiiiiiiiii A t-|ypj/-<|/::knnrpiQ *"'' ^^^ 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teuerungs- r\il^C/iyC/i ipr CIO Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. § i I ^ -^ 's* ^J •^ 'S »«; ^ 's« ■>* « <^ »«: KARL KNIPPEL Kl.-Quenstedt bei Halberstadi offeriert niedrig gepfropfte Huktcen: Cereus Chiotilla Mk. ,, Damazioi , „ ,, Dumortieri „ ,, Funkii „ ,, Hildmannianus ,, isogonus „ ,, laevigatus „ ,, strigosus „ Echinocactus cinerascens ... „ ,, Haynei „ ,, hyptiacanthus ,, Leninghausii „ ,, napinus ,, castaneoides ,, Fiebrigi ,, liexaedrophorus .... „ ,, streptocaulon Echinocereus conglomeratus „ Fendleri „ Galtieri ,, Knippellanus. . . . ,, paucispinus .... „ polyacanthus . . . ,, pulchellus amoenus . ,, tuberosus Mamlllaria Poselgerl trichacantha Opuntia clavarioides , ,, piatyacantha 50 Verlag von J. Heumann in Heuänitim. Von Ferdinand von Raesfeld sind ;: ^ im genannten Verlage erschienen: O Akademia! Ein fröhliches Buch von Jugend, Jagd und Liebe. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis geheftet 4 Mk., gebunden 4 Mk. 50 Pf. Im Wasgenwald. Ein Jäger- und Kriegsroman aus dem Grenzland. Von Ferdinand von Raesfeld. Preis geheftet 3 Mk., gebunden 3 Mk. 50 Pf. Beide Werke sind gute Unterhaltungs- bücher im besten Sinne des Wortes und besonders zu Geschenkszwecken sehr geeignet. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen. Bei Nachnahmen werden die vollen Nach- nahmegebühren berechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre Gültigkeit u. wird auf Wunsch zugesandt. R. Qraessner, Perleberg; n Kakteen-Züchter. [.2u 1 Verlag von .F. iVeuniann, ]Wcu«lainni. i Im unterzeichneten Verlage wurde ) herausgegeben: ) Aus der (Oaldtielmiit. Deutsche Wald- und Jägermärchen für jung und alt von Ernst Ritter von I>onibrowsRi, reich illustriert von R. H. Schulze. Preis hochelegant gebunden 4 Mk.. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder auch die Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Meudamm. Hange & SchnUdt Gäitnefei, Samenbau und SameDhandliing, Erfurt. Wir empfehlen unsere reichhaltigen Vorräte in Kakteen u. Sukkulenten und versenden unser Hauptpreisverzeichnis auf gefl. Verlangen umsonst und postfrei. In schönen Pflanzen sind z. Zt. abgebbar: Cereus adsoendens .... Mk. 5,— bis JO,— ambiguus „ 0,50 „ 8,— „ ohalybaeus .... „ 0,75 „ 5, — » glaber „ 6,— „ 15,— Echinooaotus Quehlianus . . „ 0,40 „ 4, — „ Soehrensii . . „ 0,50 „ 6, — Mamillaria mazailanensis. . „ 0,50 « 4,— „ missouriensis . . „ 0,50 „ 5,— Opuntia australis „ 0,50 ^ 1, — „ deoumbenslongispina » 0,50 „ 5, — „ tunicata „ 0,50 „ 1,— „ winterharte, 10 Sorten . . . Mk. 3, — Euphorbia meloformis . . . Mk. 2,— bis 10,— Mesembrianthemum pseudo- trunoatellum „ 1, — « 6, — Mesembrianthemum Bolusii . „ 1, — » 7,50 „ tigrinum superbum „ 0,75 „ 1,50 — 113 — Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. (Fortsetzung zu Seite 107.) A, P. De CANDOLLE. Catalogus plantarum horti botanici Monspeliensis, addito observationum circa species novas aut non satis cognitas fasciculo. Monspelii, ex typis J. Martel natu majoris. Parisiis et Argentorati, apud Am. Koenig, bibliopolam. 1813. Pflanzenkatalog des botanischen Gartens in Montpellier nebst Beobachtungen über neue oder nicht genügend bekannte Arten. Druck von J. Martel d. Ä. in Montpellier. Verlag von Am. König in Paris und Strassburg. 1813. (155 Seiten). Catalogus plantarum horti botanici Monspeliensis. [12] Cactus brasiliensisf. . . 5T. [13] Cactus opuntia. DC. . 5 T. A. coccinellifer. H.Madr.nonL. 5 T. ' C actus mammillaris. Umgekehrt-eiförmig, mit 20 links gedrehten Warzenreihen, starren, kurzen Stacheln und später hinfälligem Filz. 5. C. mammillaris var. cz plant, grass. tab. III. Warzen in jeder Spiralreihe 20 — 25; Warzenreihen 18 — 20 um den Körper herum; Stacheln rötlich, gerade; Blüten weiss, von der Länge der Warzen. CACTUS FLAVESCENS. C. ovatus tuberculorum seriebus 13— 14 dextrorsis, spinis rigidis longiusculis basi e tomento vix deciduo ortis. 5. C. mammillaris var. ^;j pl. gr. n. III. exd. Tourn. syn. Species ])riori minor, basi non angustata, Spinae flavescentes divergentes inaequales, tomento albo basiobsitae; [84] flores priori similes sed petala margine tenuissime ciliolata. Stigma 5-partitum. Cactus fiarescens. Eiförmig, mit 13 — 14 rechts gedrehten Warzen- reihen, starren, ziemlich langen Stacheln und kaum hinfälligem Filz. 5. C. mammillaris var. ,3 pl. gr. n. III ausschl. Tourn. S3'n. Kleiner als die vorige Art, am Grunde nicht verschmälert. Stacheln gelblich, spreizend, ungleich, Filz weiss: Blüten denjenigen der vorigen Art ähnlich, doch sind die Blüten- blätter am Eande ganz schwach gewimpert. Narbe 5-tcilig. CACTUS DEPRESSUS. C. globoso-depressus, tuberculorum seriebus 13 — 15 dextrorsis, spinis externis albidis patentibus sub rigidis, internis fuscescentibus subrectis rigidis. 5. Duobus prioribus minor et multo magis de])ressus; Spinae tubercu- — 115 — loruui externae patentissimae et quasi intricatae; tomentum subnullum; flores tuberculis longiores, limbo patentissimo; petala alba cum linea media extus pallide rubra, linearia obtusiuscula. G actus depressus. Flachkugelig, mit 13 — -15 rechts gedrehten Warzen- reihen; die äusseren Stacheln weisslich, abstehend, ziemlich starr, die inneren braun, ziemlich gerade, starr. 5. Kleiner imd viel flacher als die beiden vorhergehenden Arten; die Aussenstacheln sehr abstehend und gewisser- massen verwebt; Filz fast nicht vorhanden; Blüten länger als die Warzen, mit weit geöffnetem Rand; Blütenblätter weiss, mit aussen blassroter Mittel- linie, linealisch, ziemlich stumpf. CACTUS PUSILLUS. C. globosus, tuberculorum seriebus 5 —7 sinistrorsis, spinis externis mollibus albis, internis rigidis pubescentibus ex albo flavicantibus. 5. Cactorum omnium minimus, viridi-glaucus ; Spinae ordinis exterioris patentes apice interdum crispae, internae per lentem visae pube brevi et densa tectae; tomentum parcum; flores tuberculis toto limbo longiores ; petala ex albo armeniacea cum linea pur- purascente in dorso, apice mucronato-acuminatae. Cactus imsillns. Kugelig, mit 5 — 7 links gedrehten Warzenreihen; die äusseren Stacheln weich, weiss, die inneren starr, flaumig, weiss bis gelblich. 5. Kleinste aller Kakteen, grünlichgrau; die äusseren Stacheln abstehend, an der Spitze bisweilen kraus, die inneren unter der Lupe mit kurzem, dichtem Flaum bedeckt: Filz spärlich; Blüten im ganzen länger als die Warzen; Blütenblätter weiss bis aprikosenfarbig mit purpurrötlicher Rückenlinie, stachelspitzig zugespitzt. (11) CACTUS PHYLLÄNTHOIDES caulibus compressis foliaceis margine serrato-repandis, petahs interioribus tubo vix lon- gioribus. 5. Phyllanthos etc. Fluk.pliyt. 1.24=7. f. 5. alm.p. 295. Stirps in plurimis forsan hortis obvia, sed a C. phyllantho vero (cujus icones videndae apud Dillenium hört, elth. et in plant, succulentarum historia nostra) nuUo modo sine flore distinguenda, sed florescentia diversissima: flores etenim in Phyllantho virescenti - albidi per noctem expansi suaveo- lentes, in C. phyllanthoide eleganter rosei per diem expansi inodori; petala Phyllanthi tubo ipsis multo longiore insi- dentia, in Phjdlanthoide tubo paulo longiora; unde fit ut flos Phyllanthoidis duplo triplove longior quam Phyllanthi. Ex Plukenetii synonyme videtur ex America ortus; floruit mense maio anni 1811 post plurimos cultivationis annos et quod singulare, etiamsi in hortis antiquus ipsissimo tempore post plurimos annos Parisiis et Monspelii floruit. Cactus pliyllantlioides. Glieder blattartig zusammengedrückt, mit sägezähnig ausgeschweiftem Rande ; die inneren Blütenblätter kaum länger — 116 — als die Röhre. 5. Phyllanthos etc. Pluk. phyt. t. 247. f. 5. alm. p. 295. In den Gärten weitverbreitetes Gewächs ; von dem richtigen G. phyllanthus (abgebildet bei Dillenius hört. elth. und in meiner plant, succulentarum historia) ohne Blüte in keiner Weise zu unterscheiden, in der Blüte aber sehr verschieden von ihm; die Blüten sind nämlich bei dem C. pliyllantlms grünlichweiss, während der Nacht geöffnet und wohlriechend, bei dem C. phyllantJioides hingegen schön rosafarbig, während des Tages geöffnet und geruchlos; bei dem C. phyllanthus ist die Röhre viel länger als die Blütenblätter, bei dem C. phyllanthoides sind die Blütenblätter etwas länger als die Röhre; die Blüte des letzteren ist infolgedessen zwei- oder dreimal länger als bei dem C. phyllanthus. Nach dem Synonym von Plukenetius scheint er aas Amerika zu stammen; er blühte im Mai 1811 nach viel- jähriger Kultur, und eigentümlicherweise nach vielen Jahren, obwohl eine alte Gartenpflanze, zu genau derselben Zeit in Paris and Montpellier. (Fortsetzung folgt.) Kulturregeln aus alter Zeit.*) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Fortsetzung zu Seite 95.) IX. Von den Kästen. Bei der Topfkultur ist es notwendig, die Pflanzen während der ersten Wochen, wo sie im Freien sind, noch gegen schlechtes und kaltes Wetter zu schützen. Hierzu verwendet man Rahmen aus vier an ihren Kanten zusammengesetzten Brettern, die man derartig schneidet, dass man den beiden Seitenwänden eine Abdachung gibt, die nach der Höhe der zu schützenden Pflanzen variiert, und bedeckt diese Kästen je nach der Jahreszeit mit Glasfenstern oder Schattendecken. Die so hergerichteten Kästen werden auf eine Erd- oder Sand- schicht gestellt; sie gestatten uns, den Luftraum, in welchem die Pflanzen sich befinden, abzuschliessen und demnach von der geringsten Wirkung der Sonne, zur Erhöhung der Temperatur, Nutzen zu ziehen. In England sind die Kästen oft aus Mauersteinen zusammen- gefügt und in folgender Weise eingerichtet: jede Mauer besteht, um mit der Untermauerung zu beginnen, aus zwei parallelen, durch einen leeren Raum getrennten Steinwänden. Infolge dieser Ein- richtung dringt die Kälte von aussen viel schwieriger in den Kasten, als wenn sie ein massives Mauerwerk von derselben Stärke zu durchdringen hätte, weil der Luftraum, welcher sich zwischen den beiden Steinwänden befindet, ein sehr schlechter Leiter ist und den Teil des Kastens, welcher zur Aufnahme der Pflanzen bestimmt ist, gewissermassen isoliert. Diese Bauart ist an und für sich ausge- zeichnet und verdiente bei dem Bau der Gewächshäuser häufiger *) Aus dem Französischen nach J. Labouret, Monographie de la famille des Cactees. — 117 — angewendet zu werden, da sie diese weit gesunder und der Kälte weniger zugänglich gestalten würde. Ein anderes, dem A orher- gehenden ähnliches Verfahren besteht darin, an den Seiten des Kastens, und zwar im Niveau seines Fundamentes, einen Graben, dessen Grössenverhältnisse sich ganz nach dem Umfang des Kastens richten können, der aber 30 cm Breite nicht überschreiten dürfe, zu ziehen. Dieser Graben kann zum Schutze des Kastens und zum Ablaufen des Regenwassers mit Brettern bedeckt werden. Wenn der Frost in das Innere eines Kastens oder eines Treibhauses dringt, so geschieht dies stets durch die Erde, welche an der Stelle, wo sie das Mauerwerk berührt, vom Frost ergriffen, schnell bis unter den Eispunkt die Temperatur dieser Steinwand sinken macht, v/elche ihrerseits den Frost dem inneren Boden des Kastens oder Treib- hauses mitteilt. Hieraus ist der Nutzen dieses Grabens längs der Mauer des Glashauses oder des Treibkastens ersichtlich. Von noch vorteilhafterer Wirkung ist es, diesen Graben mit langem Stroh oder trockenem Laube während des Winters auszufüllen. Der Doppeltreibkasten von Kendal ist unseres Erachtens sehr geeignet für die beständige Kultur der Kakteen in freier Erde, Seine Vorder- und Hinterseite wird aus hohen Mauern, welche an der Basis stärker als an der oberen Seite sind, gebildet. Steine, welche zwischen die Backsteine der Mauerkonstruktion gelegt sind, lassen im Innern einen leeren ßaum von unregelmässiger Form frei, welcher sich bis zur Spitze fortsetzt und durch einen steinernen oder hölzernen Dachfirst geschlossen wird. Das Erdreich oder die Mistbeeterde, welche zur Aufnahme der Pflanzen bestimmt ist, befindet sich auf einem gusseisernen Gitter, auf welches man zunächst eine Lage von Zweigen, Topfscherben oder zerschlagenen Mauersteinen breitet, um zu verhindern, dass die Erde durch die Gittermaschen fällt. Die Kästen werden vermittelst Dünger, welchen man durch zwei an der Aussenseite befindliche Türöffnungen hineinschafft und die darauf geschlossen zu halten sind, erwärmt. Während grosser Kälte können warme Mistlager an dem über dem Boden befindlichen Teil des Mauerwerkes aussen herumgelegt werden. Dieser Kasten bewahrt lange Zeit hindurch die Wärme des Düngers. Man erhöht diese Eigenschaft noch dadurch, dass man vermeidet, das Mauerwerk in direkte Verbindung mit dem es umgebenden Boden zu setzen. Zu diesem Zweck umgibt man den fertig gestellten Kasten mit einer Schicht zerschlagener Mauersteine oder Topfscherben in gleicher Höhe und in einer Stärke von 30 cm. Von den Schattendecken und Strohmatten. Man bedient sich gewöhnlich sehr breitmaschiger Schattendecken, ähnlich der Stickereigaze ; sie werden durch Ringe auf zwei, längs des Glashauses oben und unten befestigte eiserne Stangen festgehalten. Man zieht sie seitwärts auf oder zu, indem man sie über die Stangen wie Vorhänge gleiten lässt. Diese Einrichtung eignet sich gut für Gewächshäuser, bei denen man die Fenster nicht abnimmt; für die Kultur der Kakteen jedoch, welche alle frei ausgepflanzt im Glas- — 118 — hause sind, halten wir die Abnahme der Fenster für durchaus not- wendig, in welchem Falle die soeben gegebene Anordnung nicht anwendbar ist. Wir haben Holzrahmen zusammengesetzt, auf welche man diese Schattendecken spannt, indem man sie auf die ßahmen, welche denselben Umfang wie die Fenster haben und diese zu der Zeit der grossen Tageswärme ersetzen können, ringsherum festnagelt. Auf diese Weise halten wir die Pflanzen in einer warmen, luftigen Temperatur und gestatten ihnen, die volle Wirkung der Sonnenstrahlen aufzunehmen, ohne sie ihres Lichtes, welches ihnen, wie wir gesehen haben, zur vollständigen Entfaltung ihrer Vegetation so notwendig ist, zu berauben, eine Wirkung, welche durch die von den Gärtnern an den Sommernachmittagen verwendeten Strohmatten nicht erzielt werden kann, da diese das Glashaus in ein Halbdunkel hüllen. Nach meiner Ansicht ist jene Fensterrahmenart für die Kultur aller Pflanzen, von den Ericaceen bis zu den Orchideen, sehr geeignet; sie sieben so- zusagen das Licht und die Sonnenwärme, bilden eine Art Verschluss, der, sobald man die Ventilation schliesst, die Luft des Gewächshauses bewegungslos zu halten und darin vorteilhafter zu erwärmen gestattet, als wenn dieses mit Strohmatten bedeckt ist. Die Verwendung derartiger Fenster schliesst allerdings nicht absolut den Gebrauch der Strohmatten aus, zu welchen man während der kalten Winter- nächte gegen starken Frost, Schnee, rauhe oder stürmische Witterung in jedem Falle seine Zuflucht nehmen muss. Über Form und Umfang der Töpfe. Die Form der Töpfe hat einen unbedeutenden Einlluss auf die Kultur unserer Pflanzen. Dieser Einfiuss jedoch, fast unmerklich während der schönen Jahreszeit, kann im Winter bisweilen krankhafte Zustände der Wurzeln herbeiführen, sobald das überflüssige Wasser nicht durch eine in dem Boden des Topfes angebrachte Öffnung abfliessen kann. Um diesen Nachteil zu vermeiden, gibt man dem Boden einen geringeren Durchmesser als dem oberen Rand des Topfes und vermeidet die bauchige Form der Topfwand; man wählt im Gegenteil eine vollkommen geradlinige Form mit kreisrundem Boden; ausserdem muss der Topf boden auswendig ein wenig ausgehöhlt sein, damit das überflüssige Wasser durch das Loch des Bodens, welches immer von innen nach aussen und nicht von aussen nach innen durchbohrt sein muss, abfliessen kann. Infolge einer der- artigen Einrichtung bleibt die Öffnung stets vollkommen frei, während sie bei Töpfen mit flachem Boden immer verstopft ist. Die emaillierten oder glasierten Töpfe, die eleganten Porzellan- töpfe sind zu verwerfen, nicht allein weil sie zu kostspielig, sondern weil sie nicht genügend porös sind. Sie verhindern die Ausdünstung, welche durch ein Steigen der Temperatur hervorgerufen wird, und erhalten die Warzeln in einem Feuchtigkeitszustande, welcher dem der anderen Teile der Pflanze nicht entspricht. Man muss stets mit passenden Töpfen versehen sein, um die Pflanzen, welche sich in für sie zu engen Töpfen befinden, umpflanzen zu können, und da es nun stets von Nutzen ist, Töpfe von gleichen Grössen, welche sich besser aufstellen lassen und weniger Platz 10 cm Höhe bei 13 cm Durchmesser 12 „ „ n J-Ö n « 16 „ „ 20 20 „ 9 'S — 119 — einnehmen, zu besitzen, so empfehlen wir folgende, im Topfhandel gebräuchliche Grössen: 5 cm Höhe bei 5 cm Durchmesser ^ 7 • » » J5 C) jj j, ^ V 1J »> -L'-' 5? « Sobald diese Dimensionen für den Körper der Pflanzen nicht aus- reichen sollten, bedient man sich hölzerner, dem Umfange der Exemplare entsprechender Kübel. Für die Sämlinge verwendet man gewöhnlich kleine Schalen von 5 — 8 cm Höhe bei 12 — 16 cm Durchmesser. Man stellt sie auf kleine Untersätze, aus demselben Material verfertigt, welche 3 — 4 cm Durchmesser und mehr bei 2 — 3 cm Tiefe haben. Verschiedene Werkzeuge. Wir führen zuerst die Giesskanne an, die von mittlerer Grösse und leicht tragbar sein muss. Sie muss mit einem langen und gewölbten Hals versehen sein, um den Wasserstrahl direkt auf die zu begiessende Pflanze richten zu können, während man mit der Brause nicht Herr der Richtung ist. Ausserdem ist es für kranke Pflanzen und bezüglich der Bewässerungen während des Winters manchmal von Vorteil, eine kleine Giesskanne, deren wir uns häufig bedient haben, zu verwenden. Sie besteht aus einem Zylinder, welchem zwei konische Röhren angefügt sind, deren eine in einer Brause endigt, während die Öffnung der anderen nur so gross sein darf, dass sie mit Hilfe des Daumens der Hand, welche die Kanne an einem kleinen Henkel, w^elcher an den Zylinder gelötet ist, voll- ständig verschlossen werden kann. Sobald die Giesskanne nun voll Wasser ist, entströmt durch das untere Rohr, an welchem sich die Brause befindet, die Flüssigkeit. Vermittelst des Daumens wird die Öffnung des oberen Rohres geschlossen und so der Abfluss des Brauserohres gehemmt. Es ist auf diese Weise möglich, die Wasser- menge abzumessen und genau auf die zu bewässernde Pflanze zu richten. Um die Pflanzen zu bespritzen und zu reinigen, ersetzt man die Brause auf vorteilhafte Weise durch eine Injektionsspritze, deren Spitze oder Spritzenrohr durch eine leicht gewölbte und mit kleinen haarförmigen Löchern versehene Brause vertreten wird, und deren mittlerer Teil mit einem Ventil versehen ist, welches sich, sobald man es mit Wasser füllt, von aussen nach innen öffnet; drückt man hingegen den Pumpenstock hinein, um sie auszuleeren, so schliesst das heraustreibende Wasser das Ventil und geht nun derartig zer- stäubt durch die Brause, dass es, sobald man es in die Luft spritzt, indem man der Sonne den Rücken zukehrt, das Phänomen von dem Brechen der Lichtstrahlen veranschaulicht und einen vollständigen Bogen, dem Regenbogen ähnlich, zeigt. Das derartig verteilte Wasser, welches sich in einem dunstähnlichen Zustande, so wie er in den Wolken vorkommt, befindet, vollführt die zuträglichste und gesundeste Bewässerung, die mir bekannt ist. — 120 — Wir schliessen dieses Verzeichnis, indem wir noch zu dem Gebrauch von zwei Haarsieben, deren eines mit Löchern von 7, deren anderes mit solchen von 10 — 12 Millimetern Durchmesser raten; sie sind notwendig, um die Erde zu sieben. Ferner raten wir zu der Verwendung einer Stahlpinzette, welche sich dazu eignet, die unter dem Stachelnetz der Pflanzen verborgenen Gegenstände zu erfassen, und schliesslich zum Gebrauch einer Lupe, die von stetem Nutzen bezüglich Untersuchung der Verletzungen oder der etwa vor- handenen Insekten und unumgänglich notwendig zur Prüfung der Pflanzen betreffs ihrer Klassifizierung ist. Echinopsis caespitosa J. A. Purpus spec. nov. Von J. A. Purpus, Inspektor des Botanischen Gartens in Darmstadt. (Mit Abbildung.) Caespitosa ; cylindrica, proliferans, verfice patiliini depresso tuber cidato inarmato. Cosiis ii (lo — 12) aciitis altis crenatis. Aciileis radialibiis vidgo 12, bruneis, centralibns /, subciirvatis briineis. Floribus infundibidiformibiis keniiesiuis intus lutco-kerniesinis. Wuchs rasenförmig. Körper zylindrisch, 4 — 5 cm im Durch- messer, seitlich reichlich sprossend, am Scheitel wenig eingesenkt, schwach gehöckert, mit verstreuten, kleinen Wollflöckchen, ohne Stacheln. Rippen in der Regel 11 (10 — 12), gerade verlaufend, durch scharfe Furchen getrennt, deutlich gekerbt. Areolen rundlicli, 1 — 1,5 cm von einander entfernt, mit kurzem Wollfilz ausgefüllt. Randstacheln wechselnd in Zahl und Länge, in der Regel 12, die untersten meist kürzer und dünner wie die oberen, bis 1 — 2 cm lang, die unteren weisslich oder hellbraun, die oberen dunkler, nach der Spitze zu dunkelbraun werdend. Mittelstachel 1, wechselnd in der Länge, bis 5 cm lang, unten hellbraun, nach der Spitze zu sehr dünn werdend, dunkelbraun, etwas gebogen, nach aufwärts gerichtet. Blüten seitlich am Körper, etwa 6V2 — 8 cm lang. Fruchtknoten nicht deutlich hervortretend, dunkelgrün mit anliegenden, fleischigen, in ein langes, rotes Spitzchen auslaufenden Schüppchen besetzt, dazwischen bräunliche, flockige Wollfäden, welche länger wie die Schüppchen sind. Blutenhülle schmal trichterig, oben bei voller Öffnung 4 — 6 cm im Durchmesser. Röhre hellgrün, innen am Grunde grünlich, 3^2 — 4 cm lang, unten 1, oben 1,6 cm im Durchmesser, gerieft, mit fleischigen Schuppen besetzt, die in Streifen herablaufen. Schuppen scharf zugespitzt, in den Achseln derselben flockige Woll- fäden. Blütenhüllblätter lineai-lanzettlich, 5 — 8 mm breit, fleischig, mit einem kurzen, scharfen Spitzchen, aussen heller, innen dunkler karminrot. Innere Blütenblätter viel breiter, spatelig, oben am Rande ausgefressen gezähnelt, mit feinem Spitzchen in der Mitte, gelbrot. Staubfäden vom Grunde bis zur halben Röhre verteilt und im Kranze am Röhrensaum angewachsen, unten grünlich, oben rötlich. Staub- beutel gelb. Griflel unten grünlich, oben gelblichweiss, mit 8 (nicht immer) weisslichen, wenig spreizenden Narben, die Staubfäden nicht oder wenig überragend. Hochebene von Bolivien. . cd ^ g Co ':::i o P -»-< r-< •»H • ^ a CO (D o CO f^ u o m ö •^H 0) CO o •»^ X! o o w U a — 123 — Echinopsis multiplex. Nichts gewährt dem Liebhaber mehr innere Befriedigung als gerade einmal eine selten blühende Art zur Blüte gebracht zu haben. Vor Jahren entschloss ich mich denn, an der so häufigen, anspruchslosen, aber ebenso selten und schön blühenden Echinopsis multiplex Blüten zu erzielen. Dass dies wie bei allen schwer blühenden Arten nur möglich sein kann, wenn wir schablonenhafte Behandlung vermeiden, wahres Wesen und Bedürfnis einer Pflanze genau er- gründen, schien mir klar, und ich bemühte mich, mir Genaues über die - heimatlichen Standortsverhältnisse dieser aus Südbrasilien stammenden Art zu Wissen zu machen. Leider ohne Erfolg, so dass ich auf rein gefühlsmässige Pflege angewiesen war. Die nun etwa 10 Jahre alte Pflanze entwickelte heuer gleich- zeitig drei ihrer herrlichen, rosafarbenen, nach Jasmin duftenden Blüten von jenem reinen, porzellanartigen Farbenschmelz, der dieser Art eigen ist. Dass Echinopsis multiplex niemals eine willig schon in jungen Jahren blühende Art ist, ist sattsam bekannt. Aber es bedarf, um überhaupt jemals, auch bei höherem Alter, Blüten zu erzielen, einer sorgsam angepassten Pflege schon von Jugend auf. Worin sie meines Erachtens bestehen muss, ist mit wenigen Worten zu sagen. Der Körper muss eben bei der Kulturpflanze jenen Zustand der Reife erlangen, wie ihn die wildwachsende Pflanze wohl besitzt. Das Wachstum der ersten — etwa 4 Jahre — ist an meiner Pflanze heute so ausgereift, dass es — allerdings in streng regelmässiger Faltenlegung — zu einem Stückchen Holz von einigen Zentimetern zusammengeschwunden ist. Es wäre meines Erachtens falsch gewesen, hätte man, nach Art der Kakteenfreunde, denen nun einmal eine ver- holzte Basis missfällt und die eine Kaktuspflanze auch unten in frischem Grün lieben, den Holzteil mit den Wurzeln abgetrennt, den oberen Teil neu bewurzelt und die Pflanze in gewissem Sinne, aber auf Kosten ihrer natürlichen Eigenart, verschönert. Ich gab kleine Töpfe, unveränderten Standort, ungedrehte Stellung, vorzügliches Licht, aber nur Frühsonne hinter geschlossenen Fenstern, Frischluft durch ein anderes Zimmerfenster, vermied Hitze und Kälte, gab als Erde in alter Düngerkraft stehende, feine, mit Lehm und altem Mauerkalk vermischte Gartenerde und an Stelle von Sand zerdrückte Ziegelsteine, und alle diese so einfachen, aber offen- bar zusagenden Regeln Hessen die Pflanze so prächtig gedeihen und dabei so gedrungen wachsen, dass sie heute bei ihrem verhältnis- mässig hohen Alter und bei ihrer grossen Üppigkeit ein Massverhältnis von 9 cm Höhe, 2V2 cm unterer Dicke und 9 cm oberer Dicke auf- weist. Die bei Echinopsis multiplex so überreichliche Neigung zur Sprossenbildung setzte hier erst ziemlich spät ein, und auch dann noch Hess ich Sprossen nicht aufkommen, als bis die Pflanze sichere Blühe- fähigkeit erlangt hatte. Dass frühzeitige und reichliche Sprossen- bildung die Ausbildung eines kräftigen, blühefähigen Hauptkörpers hindert, muss klar erscheinen, wenn sie auch Eigentümlichkeit dieser Art ist. — 124 — Dass ich mit Vorteil nicht nur bei Eclimopsis multiplex, sondern überhaupt bei Kakteen statt Sand lieber zermalmte Ziegelsteine von mehlartig feiner Beschaöenheit bis Maiskorngrösse verwende, danke ich zufälliger Beobachtung an Echinopsis rhodotricha. Ich fand hier eine tiefliegende Faserwurzel vor, die von einem höher im Boden liegenden verwitterten Ziec^elbrocken — offenbar durch Lösungen im Giesswasser — förmlich Witterung zu erhalten schien, geradewegs in der Richtung daraufzu in die Höhe strebte, das Ziegelstückchen vollständig mit feinsten Wurzeln netzartig durchwucherte, es ganz zermürbte und so eigentlich aufzehrte. So gross war das Bedürfnis nach mineralischen Stoffen in der gerade bei den zünftigen Kakteen- züchtern oft so nährstoff armen Erde. Im übrigen habe ich eine ähnliche Gier, aber hier nach faulem Holz, bei Cereiis hamatiis und an Phyllokakteen beobachten können. HUGO LiNTL. Kulturplaudereien. Im dreizehnten Jahrgang unserer Monatsschrift auf Seite 76 schreibt SCHUMANN über Echiuocereus tuberosus, dass derselbe im Botanischen Garten, aus Samen gezogen, sehr klein geblieben, nur eine grosse Wurzelknolle gebildet und nach fünfjähriger Kultur ganz eingegangen ist. Es ist ja allgemein bekannt, dass diese Art gepfropft bei uns viel besser und schneller wächst als auf ihren eigenen Wurzeln resp. auf ihrer Knolle, indessen ist es bei richtiger Be- handlung möglich, die Püanze auch ungepfropft zum guten Gedeihen zu bringen. Man muss nur ihre Eigenart berücksichtigen. Die Knolle hat die Aufgabe, in der trockenen Jahreszeit die Pflanze durch die in ihr aufgespeicherten Nährstoffe gut durchzubringen und ihm das fehlende Nass zu ersetzen. Gibt man dem Ecer. Uiberosiis im Winter Wasser, so tritt die Knolle nicht in Funktion und die Pflanze fängt an zu kränkeln. Diese Art verlangt im Sommer massige Wassergaben, darf aber im Winter, also etwa von Oktober bis März, gar nicht gegossen werden. Wenn irgendwo, so ist hier die sogenannte Trockenkultur eine gebieterische Notwendigkeit. Mein wurzelechtes Exemplar steht im Sommer auf dem Balkon im kalten Treibkasten, d. h. ohne Unterwärme, im Winter befindet es sich im warmen, sonnigen Zimmerglashaus bei meinen tropischen Ph341okakteen, wo es ganz trocken gehalten, doch immer etwas feuchte Luft hat. Der Sommer von 1917 mit seinem vielen schönen Wetter war ja für unsere Kakteen sehr günstig, auch ohne Unterwärme gediehen dies Jahr die meisten unserer Lieblinge ganz prächtig. Einige PHanzen gibt es aber immer, die ohne künstliche Erwärmung nicht wachsen wollen; es kommt hier weniger auf die Art, sondern mehr auf den Zustand an, in welchem sich bei Eintritt der Sommerperiode die Wurzeln des betreffenden Exemplars befinden. Sind diese im Winter verkümmert oder zurückgegangen, so tritt oft auch bei günstigster Witterung kein Wachstum ein. Ich lasse solche Kakteen ruhig auf ihrem Platz in meinem Balkonkasten stehen, decke aber über Pflanze und Topf ein passendes Glas, was solche Erwärmung erzeugt, dass in den meisten Fällen sehr bald gutes Gedeihen erfolgt. — 125 — Für sehr wichtig dabei halte ich, dass eben nicht nur die Pflanze, sondern auch der Topf sich unter Glas befindet; nach Fortgang der Sonne ist derselbe noch stundenlang warm. Ein Exemplar von Echinocactus Saglionis war bei Eintritt des Sommers in so schlechtem Zustande, dass ich es wegwerfen wollte; unter Glas gestellt, erholte sich in wenigen Wochen diese Pflanze derartig, dass sie kaum wieder- zuerkennen war. Ahnliche gute Resultate hatte ich auf diese Weise bei Ecis. capricornus, Ects. intermedius, Ects. Monvillei und bei einer Eeucktenhergia principis. Eigenartig war es diesen Sommer mit meinen Phyllokakteen. Ihr grosser, langer Treibicasten ist hinten viel höher als vorn, also sehr abgeschrägt, die hohen Exemplare stehen natürlich im Hintergrunde und werden dort nicht so sehr von den Sonnenstrahlen getroffen wie die vornstehenden kleineren Pflanzen. Da die Luft in diesem Behältnis in seinem tieferen Teil weit feuchter als in dem flacheren vorderen ist, zumal ganz hinten noch ein Gefäss mit Wasser zum Giessen vorhanden, so wuchsen bei der grossen Wärme die dort stehenden Pflanzen aufs üppigste, während vorn die kleineren Phyllokakteen nur kurze Triebe machten und bei der zu trockenen Luft schlecht vorwärts kamen. Ich war gezwungen, im vorderen Teil des Kastens flache AVassernäpfe aufzustellen und den Boden mehrmals des Tages zu besprengen, um auch dort feuchtere Luft zu erzeugen. Diese Zustände waren nur eben bei so andauernder Hitze und Trockenheit möglich , bei normaler Witterung wären sie sicher nicht eingetreten. Der vergangene Winter brachte uns lange und ungewöhnlich starke Kälte, eine AVitterung, die nicht ohne Einfluss auf meine winterharten Kakteen und Sukkulenten blieb. Ich kultiviere seit langer Zeit auf einem südlich gelegenen Blumenbrett verschiedene Opuntien, Semperviven und Sedum- Arten, die das ganze Jahr hindurch dort stehen und immer denselben Platz behalten. Sie be- kommen im Winter nicht den geringsten Schutz, und bisher hatten ihnen weder Nässe noch Kälte den geringsten Schaden getan. Ver- gangenen Winter machte sich doch aber der starke und andauernde Frost bei manchen von diesen Pflanzen bemerkbar. Opuntia fragilis schrumpfte stärker ein wie gewöhnlich, und es waren noch im Frühjahr die eingeschrumpften Glieder ganz rotbraun, dann erholte sich diese Art aber schnell und wuchs nicht schlechter als in ver- gangenen Jahren. Auf Opuntia camanchica machte die ungewöhn- liche Witterung gar keinen Eindruck, sie fing wie immer im April tüchtig zu treiben an. Von meinen Semperviven litten Sempervivwn tectorum, S. globiferum und das schöne S. albidum spinositm gar nicht, während S. arachnoideum und S. iomeniosuin stark zurück- gingen und der übrig gebliebene Teil dieser Pflanzen erst im Sommer anfing, sich wieder auszubreiten. Von Sedum habe ich seit langer Zeit mehrere Töpfe von dem reizenden Sedum dasyphyllum in Kultur; diese Pflanzen gingen fast ganz ein, doch kamen im Frühjahr aus den Wurzeln einige neue Triebe, die sich schnell vermehrten und jetzt den Verlust fast ganz ausgeglichen haben. Man sieht hieraus, dass die Widerstandskraft gegen die Unbilden des Winters bei den verschiedenen Arten dieser winterharten Gewächse recht ungleich ist und schliesslich ihre Grenzen hat. THOMAS, Berlin. — 126 — Mamillaria litoralis'') K. Brand, und Mamillaria mazatlanensis K. Seh. Allgemein ist man heute der Ansiclifc, dass diese beiden Pflanzen zusammenfallen, obschon sie im Ansehen etwas verschieden sind (zu vergl. M. f. K. XYII. Jahrgang, Seite 80): Mam. litoralis ist stärker im Wuchs, ihre Bestachelung leuchtender rot, sodass die Pflanze ein freudigeres, die der Mam. mazatlanensis ein dunkleres Aussehen haben. Auch die Blütenteile enthalten geringe Abweichungen voneinander: die inneren Hüllblätter sind bei ersterer breiter weiss gerandet, die Narben des Griffels länger als bei letzterer und mehr gelb als grün. Auffallend verschieden sind indessen die Früchte, die ich an Mam. litoralis in diesem Jahre zum ersten Male erntete, nämlich hellkarminrot (bei Mam. mazatlanensis rotgelb) im reifen Zustande, hier länglich-eiförmig, gedrungen und nur 1,5 cm lang, dort birnenförmig, schlank, etwas gekrümmt und 2 cm lang. Die Samenkörner beider und ihre Lage und Anzahl in der Frucht sind wieder gleich, und zwar so, wie ich sie im vorigen Jahrgang der M. f. K. (1916) Seite 106 beschrieben habe. Ob es bei dieser Sachlage angezeigt ist, die eine als eine Abart der anderen aufzustellen, möchte ich einem Fachmann anheimstellen. Erwähnen will ich hierbei noch, dass ich die Farbe der inneren Blütenhüllblätter bei Mam. litoralis und Mam. mazatlanensis ebenso- wenig wie bei Mam. GraJiamii Engelm. und im Schlünde des Cerens speciosns K. Seh. mit karminrot, rosenrot oder purpurrot für richtig bezeichnet halte. In allen diesen Fällen ist entschieden ein blauer Grundton vorhanden, so dass diese Farbe mit ,, violett" richtiger be- nannt sein dürfte. QUEHL. Mamillaria cornuta Hildm. über die Blüte der Mamillaria cornuta Hildm. sagt SCHÜMANN in der Gesamtbeschreibung der Kakteen, Seite 490 und 497 folgendes: ,,floribus ut dicitur roseis" und ,, Blüten in der Nähe des Scheitels. Blutenhülle rosenrot". Er hat also die Blüte nicht selbst gesehen und ist falsch unterrichtet worden. Zur Beseitigung dieses Irrtums gebe ich nach meinen Feststellungen die genaue Blütenbeschreibung dieser Art. Blüten aus der Scheitelwolle hervortretend, als Knospe aus lanzettlichen, verschieden (bis 5 mm) langen, bräunlichgrünen und weiss geränderten Schuppen bestehend, die sich in die äusseren Hüll- blätter auswachsen. Ganze Länge der Blüte 6 cm, 5 cm vollerschlossen im Durchmesser. Fruchtknoten glatt, rötlich, etwa 5 mm lang, durch die Stacheln breitgepresst, so dass beim Durchschneiden eine ovale Fläche von 5 zu S mm entsteht. Blütenhüllblätter: die äussersten lanzettlich, 1 bis 2 cm lang, am Grunde 5 mm breit, grünlich-rot, gelblich gerändert; die folgenden 3 bis 3,5 cm lang, bis 2 cm breit, spateiförmig, gefranst und gespitzt, hellgelb mit rötlichem •■==) Diese Schreibweise, die auch Herr Professor Dr. lilCHARD SCHMIDT im Register für Band I — XX der M. f. K. gebraucht, ist der mit doppeltem t vor- y.iiziehen; litoralis heisst zum Ufer des ]\[eeres-, zum Strande ge]iörii>-. — 127 — ßückeiistreif en ; die inneren etwas länger und wesentlich breiter, innenseits am Grunde rot, im übrigen bellgelb, seidenglänzend, ge- spitzt und mehr oder weniger stark gefranst. Staubgefässe bis zur Hälfte der Blutenhülle reichend; Staubfäden verschieden (1 bis 2 cm) lang, nach innen gekrümmt, die äusseren rot, die inneren gelb; Staubbeutel länglich, okergelb; Griffel 2 mm dick, hellgelb, mit der gleichfarbigen, zehnteiligen Narbe die Staubgefässe weit überragend. QüEHL. Kleine Mitteilungen. In M. f. K. Jahrgang XXII (1912) Seite 164 u. f. habe ich die n/lamillaria radicantissima als neue Art aufgestellt, be- schrieben und abgebildet. Nachdem ich mich seitdem mit ihr eingehend beschäftigt habe, ihre Blüten gesehen, Samen geerntet und Sämlinge gezogen habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass sie mit Mam, raphidacaniha Lem., und zwar mit der typischen Form, die bekanntlich kernen angelhakigen, sondern einen geraden Mittelstachel hat, zu- sammenfällt. Der gedrungenere Wuchs, die wesentlich stärkere Be- stachelung, auch wohl geringe Abweichungen in der Farbe einzelner Blütenteile von eingeführten Pflanzen ändern hieran nichts; der Name Mam. radicantisshna ist hinfällig. In minimo quoque fidelis ! QUEHL. Jene Form der Mamillaria Padians P. DC, deren Stacheln eine ausgesprochen kammförmige Stellung haben, die stets ohne Mittelstachel ist und auch unter dem Namen Mam« pectinata Engelm. läuft, blüht nicht mit rotem, sondern mit grünem Schlund, wie ich jetzt feststellen konnte, bisher jedoch nirgends erwähnt finde. QUEHL. Juli -Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 30. JuK 1917. Gegen V2 9 Uhr eröffnete Herr SCHWAEZBACH die Sitzung. Als neue Mitglieder haben sich gemeldet ab 1. Juli d. Js. 1. Herr Kommissar PaüL Hilbig, Berlin 34, Weidenweg 39, 2. Herr H. Feitzen, Mannheim, zurzeit Gottmadingen, Kreis Konstanz, 1. Kompagnie XIV/34. Beide Herren wurden einstimmig in den Verein aufgenommen. Unser sehr eifriges Mitglied, Herr Feic aus Smichow, sandte ein Album mit selbst aufgenommenen Bildern zur Ansicht. Das Album, welches bei mehreren unserer auswärtigen Mitglieder zirku- lieren soll, enthält zahlreiche gute Aufnahmen von schönen Kakteen. Sehr interessant sind die beiden Aufnahmen von den gepfropften Sämlingen. Yon Herrn SCHICK aus Freiburg lag ein ausführlicher Bericht über den Erfolg seiner diesjährigen Samenzucht vor. Des langen und strengen Winters wegen säte er erst Ende April aus. Herr — 128 — Schick, welcher 34 Arten von mehreren Züchtern ausgesät hat, er- zielte sehr schöne Erfolge, mit Ausnahme des von der Deutschen Kakteen- Gesellschaft verteilten Samens, der zu unserm grossen Bedauern schlecht aufgegangen ist. Wie uns Herr SCHICK weiter schreibt, entwickeln sich die diesjährigen Sämlinge vorzüglich, namentlich die von Eds. inyriosiigtna var. nuda, welche schon als kleinste Sämlinge ohne weisse WollÜöckchen erscheinen, sowie die der Mam. dunietorwn, Leuchtcnbergia principis, Ects. ornafus, Mescmbr. Schzvaiitesii. Auch die 50 Sämlinge des echten Mescmbr. calcavcuni, einer seltenen und kaum noch zu beschaffenden Art, gedeihen prächtig. Seine letzt- jährigen Sämlinge hatte er alle an Mitglieder der Deutschen Kakteen- Gesellschaft und verschiedene botanische Gärten gegen Sorten, die ihm noch in seiner Sammlung fehlten, vertauscht. Das wunderbare diesjährige Kakteenwetter, das leider für unsere vaterländischen Nutz- pflanzen nicht sehr von Vorteil ist, brachte auch seinen Pflanzen einen herrlichen Blütenflor. Mit besten Grüssen, auch von den anderen Freiburger Herren ElBEL, TSCHIRA und Rau, schloss der interessante Bericht. Der unterzeichnete Schriftfülirer verteilte von seinen diesjährigen Sämlingen Mescmbr. cdnlc und Mescmbr. liipinum, welche sich zu grossen Pflanzen mit Blütenknospen entwickelt hatten, an die an- wesenden Mitglieder. Der Botanische Garten sandte dankenswerter Weise durch Herrn Wegexer, welchen wir bei unserm letzten Besuch des Botanischen Gartens als neuen Kakteenpfleger kennen lernten, eine Reihe schöner, kräftiger Pflanzen zur Ansicht, und zwar: Echinocaciiis villosiis Lem., Ecis. Haselbergii Hge., Ecis. Jiissiciii Monv. mit schöner Blüte, Ecis. bicolor Gal., EcJiinoccreus siibincrmis S.-D , Cereus candicans GilL, Mamillaria Niiitallii , Mam. bicolor var. nivea, Mesembrian- themum Boliisii. Herr SCHWARZBACH dankte darauf im Namen der Deutschen Kakteen-Gesellschaft Herrn Inspektor VORWERK für die äusserst interessante Führung anlässlich des Besuches des Botanischen Gartens. Wir sahen nicht nur die grossen Bestände der seltenen Kakteen und Sukkulentengruppen, sondern bekamen auch einen Überblick, soweit es die beschränkte Zeit zuliess, über die reiche und mannigfaltige Flora der ganzen Welt. In der Versammlung wurde folgender Antrag angenommen: Um einen regeren Gedankenaustausch und Verkehr aller unserer Mitglieder herbeizuführen, wollen die Mitglieder, welche Pflanzen zu vertauschen haben, dies dem Vorstand mitteilen. Der Vorstand wird in der nächstfolgenden Sitzung diese Mitteilungen vorlegen und besprechen. Es sind dabei anzugeben: 1. Name, Grösse, Alter der Pflanzen; 2. diejenigen Sorten, die als Gegenleistung dafür gewünscht werden. Daraufhin können dann die Mitglieder sehr gut miteinander in Verbindung treten. Die Mitteilungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, zu richten. Die gut besuchte Sitzung schloss gegen V2II- Uhr. Schwarzbach. Bittler. riachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschaft. Die nächste Monats-Tersammluiiff wird am Montag, dem 24. September abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Grarten'S Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhot), abgehalten. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes, Die 31onats- Versammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Alle Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungsrat Schwarzbaoh, Neukölln, Kaiser -Friedrich- Strasse 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wolle man sich gleichfalls an Herrn BiTTLER wenden. 3Ianuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastennotizen wolle man bis auf weiteres an den Verlag von J. Neumann in Neudamm senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. - — Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. ^llllllllllliiililtlllllUil!!l!illi!!lll)lilli;inilliill!lllilillilllllllllllllllllllililllllllli^ = Verlag von J. Neumann, Neudamm. ^ I llnterhnltungsliterntur für unsere Krieger im Scliützengrnlien: | H f%^H I ^ifr^^Stfv^Ba/fl^ Eine Erzählung- aus der Zeit der russischen = = mßtmW bdDtSISI"""^" Bauernaufstände. Von Oberländer (Rehfus-Ober- = ^s länder). Zweite Auflage. Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 310 Gramm. s § Gesammelte Schulhumoresken, t:^:i^Ln^ | = lungen: Besuch im Karzer — Katheder und Schulbank — Schulmysterien — Stimmungs- = s bilder aus dem Gymnasium — Samuel Heinzerllngs Tagebuch und eine Anzahl in = s Buchform noch nicht veröffentlichter Geschichten. Von Ernst Eckstein. Zweite Auflage. = = Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 430 Gramm. = = A||C My#\AAP 7ai^ Bilder aus dem Krieesleben eines pommerschen = = #%lJ9 gi WljtSl Ad»B Jägers. Von Paul Lehmann - Schiller. Zweite = S Auflage. Mit erläuternden Abbildungen. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 450 Gramm. = = Alle *slft^B«% lQi#«^w^%laiA Überlieferungen einer preußischen Forst- 2 = #lUa ClBltSllI Ja9^" ■^■Uia beamten- und Korpsjägerfamilie mit = s Schilderung der Kriegstaten ihrer Söhne von Friedrich dem Großen bis zu Wilhelm = = dem Siegreichen. Nach Familienpapieren bearbeitet und herausgegeben von Ernst = = Ehrenfried Liebeneiner, Königl. Forstmeister. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 150 Gramm. ^ 1 Jäger- Erlebnisse aus Krieg u. Frieden. 1 = Herausgegeben vom Vorstand des Vereins Alter Garde-Jäger zu Berlin zum Besten S S der Unterstützungskasse des Vereins. Preis kartoniert 2 Mk. 50 Pf. Gewicht 240 Gramm. S s ^OA£% 4fi"yA/nn Erinnerungen eines alten Garde- Jägers. Von Fritz = = lOWWf IO#w|#Ib Mucke. Preis elegant kartoniert 1 Mk. 50 Pf. Gewicht: = S 140 Gramm. = S Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind = — : 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet, = — : Direkte Sendung nach dem Felde wird bei Voreinsendung des Betrages gern besorgt. = I Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. | %iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin FrißdriCll Adolph Hange iUn., I Christ. Hermann, Gärtner. Freudenstadt, Murchtalstr., empfiehlt sein reichhaltiges Sortiment voa ErLlirt. Gegi 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. 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Erscheint etwa am 15. jeden Monats. . \\l|«fcf <:. Jede Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^^^^^^^^fe^^ fünf Mark. "^^^^^^^fe-'^ Anzeigenpreis Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^\ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. -ö No. 9 £>- ausgegeben im September 1917. Inhaltsverzeichnis: Aus der alten Kakteenliteratur. (Fort- setzung.) Von F. Vaupel. — Weitere Beobachtungsergebnisse zu MamillariaDeLaetiana Quehl. Von Fr. Bödeker. — Echinocactus ebena- canthus Monv. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer. — Unsere wissen- schaftlichen Kakteennamen. Von Dr. A. Schramm. — August-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Kleine Mitteilungen. — Berichtigung. Neudamm. Verlag von J. Neumann. imiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Eakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1917, Seite 265). iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii a s 'S ^ i N s all An unseren hochverehrten Leserkreis! Die allgemeine Kriegsteueruiig kann leider auch an der „Monatsschrift für Kakteenkunde" nicht ohne Einwirkung vorübergehen. Es ist nicht mehr möglich, für den Abonnementspreis von fünf Mark, je Halbjahr, die Zeitung in ihrem jetzigen Umfange und Gewände erscheinen zu lassen, ausserdem ge- bietet die auf behördliche Anordnung vorzunehmende Papiereinsparung wesent- liche Einschränkungen. Die weiteren Nummern werden daher in textlichem. Umfange von 12 Seiten erscheinen: der Anzeigenteil von vier Seiten bleibt, Text und Anzeigen werden jedoch gemeinsam auf dem bisherigen weissen Text- papier gedruckt. 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Bezugnehmend auf meine Ausführungen in unserer Monats- schrift 1917, Seite 21, teilte mir Herr De Laet am 2. 6. 1917 mit, dass bei ihm heuer wieder seine echte Mamillaria De Laetiana Quehl geblüht habe. Danach sind „die äusseren Blütenblätter gelb mit etwas grünlichem Schimmer, die inneren hellgelb, spitzig und etwas gefranst, die Staubfäden grünlichgelb, die Beutel eiergelb, der Griffel grünlichgelb und die 7 Narbenstrahlen gelb mit grünem Schimmer. Die Länge der Blüte ist 8^/2 und der Durchmesser 5 cm". — Diese Angaben über die Blüte stimmen also sozusagen mit denen vom Jahre 1910 (Monatsschr. Seite 14) ziemlich genau überein. Aus beiden ist jedoch ersichtlich, dass über der ganzen Blüte ein eigen- artig gelblichgrüner Schimmer liegt, was bei der von Herrn GeäsSNEK eingeführten Mam. De Laetiana jedoch nach meinen Beobachtungen nicht der Fall ist. Ausserdem weichen hier ja auch Form der inneren Blütenblätter, ferner Farbe der Staubbeutel, des Griffels und der Narbe gegen jene etwas ab. Da mein Grundsatz laut Erfahrung nun der ist, dass man neue Pflanzen, zumal Mamillarien, nicht nach den eben eingeführten Originalen oder Importpflanzen beurteilen und bestimmen soll, sondern erst dann, wenn man nicht getriebene Sämlinge oder. Sprösslinge, die die ersten Mittelstacheln ansetzen, — desgl. die Blüten der betr. Pflanze gesehen hat, so Hess ich mir von Herrn GeäSSNER eine un- gefähr 2—3 cm im Durchmesser haltende Sämlingspflanze yoyl Mam. De Laetiana seiner Einführung kommen. Inzwischen hatte ich auch von anderer Seite ein ungefähr gleich grosses Stück der Mam. calochlora hört, erworben. Ich stutzte, als ich sah, dass beide Pflanzen vollständig überein waren. — Nun Hess ich mir von Herrn QüEHL die Blüte der Mam. calochlora hört, kommen und siehe da, auch diese stimmte genau mit der Blüte der GEÄSSNERschen Mam. De Laetiana. — Als Drittes und Letztes Hess ich mir nun von Herrn De Laet auch ein gleichgrosses Pflänzchen seiner echten Mam. De Laetiana Quehl kommen und — diese ist von jenen beiden in Körperbau und -färbe, Areolen und Bestachelung durchaus verschieden. Jene beiden ersten Pflanzen sind im Körperbau nieder- gedrückt und von Farbe schwarzgrün, die Areolen sind wollig und dick, die Randstacheln heller und zahlreicher und in der Länge anders angeordnet (oben länger wie unten) usw. — Die Pflanze von Herrn De Laet hingegen ist im Körperbau mehr länglich, die Körperfarbe ist viel heller (laubgrün und mehr glänzend), die Areolen sind kleiner und kahler, die Randstacheln sind weniger zahlreich, mehr gelblichweiss und gegen obige um- gekehrt angeordnet. Ausserdem tritt hier recht auffallend der sehr lange, mehr schwarze und säbelförmig nach unten gebogene Mitteln Stachel besonders hervor. Da ich nun die Original -Importpflanzen dieser Art von Herrn De Laet und von Herrn GeäSSNEE sehr gut kenne und lange — 134 — Jahre beobachtet und verglichen habe, sowie auch hieran diese betr. Unterschiede (und noch weitere) glaube beweisen zu können, so bin ich nach all diesem der Ansicht — erstens, dass die von Herrn De Laet eingeführte Mam. De Laeüana Quehl und die von Herrn GeäSSNER eingeführte angeblich gleiche Pflanze zwei verschiedene Pflanzen sind und — zweitens, dass jene die echte Mam. De Laeüana Quehl und diese höchstwahrscheinlich die Mam. calochlora hört, (siehe Monatsschrift 1916, Seite 167) ist. Von letzterer ist es jedoch wünschenswert, dass wir eine gute Abbildung einer gut und voll entwickelten Pflanze erhalten; wer hilft da? Echinocactus ebenacanthus Monv. Mit Abbildung. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Eine der seltensten und interessantesten Formen der Gattung Echinocactus, die mit ihren zunächst ebenholzschwarzen, später elfenbeinweissen Stacheln, durch den Kontrast dieser eigenartigen Umwandlung, welche sich ziemlich schnell vollzieht, einen recht originellen Anblick gewährt, ist der Echinocactus ebenacanthus Monv. Die Originalpflanzen, welche seinerzeit von HiLDMANN ein- geführt wurden und von denen die beigegebene, von mir damals verfertigte Abbildung ein reichlichst blühendes Exemplar zeigt, haben eine bräunlich stumpf graugrüne Epidermis, mit höckerartigen Rippen. SCHUMANN gibt in seiner Diagnose des Ects. ebenacanthus (Gesamtbeschreibung, S. 421) Randstacheln 5 — 7, Mittelstacheln meist 4 an. Ich habe an den mir zu Gesicht gekommenen Original- pflanzen allerdings 8 Stacheln (wie auch die Abbildung zeigt) be- obachtet, von denen man nur einen als Mittelstachel ansprechen kann, da die anderen Stacheln ganz nahe dem Rande stehen. Dieser Mittelstachel zeichnet sich auch von der übrigen Wehr durch seine Länge (8 cm) und Stärke aus. Bezüglich der Stellung der Be- stachelung gehen bekanntlich die Ansichten sehr häufig auseinander. Auch diese chilenische Art erfordert im Winter einige Vorsicht hinsichtlich der Bewässerung. Sie hat dann leicht Neigung zur Wurzelfäulnis, sobald man jene Sorgsamkeit ausser Acht lässt. Die Anzeichen jener Krankheit kennzeichnen sich alsbald durch eine eigentümlich welk und runzelig aussehende Epidermis. Unsere ^wissenschaftlichen Kakteennamen. Von Dr. A. Schramm, Karlstadt a. Main. Als vor kurzem ein mir bekannter junger Mann nach Be- sichtigung meiner Kakteen den Wunsch geäussert hat, sich solche anzuschaffen und ich ihm daraufhin ein Preisverzeichnis über Kakteen zusandte, schrieb er mir zurück, dass er doch lieber keine kaufen wolle, weil die Namen alle lateinisch angegeben wären und er so nicht wüsste, was er bestellen solle. Ebenso mag es manchem anderen Unkundigen der beiden klassischen Sprachen, der griechischen und der lateinischen, ergehen, Echinocactus ebenacanthus Monv. Von Herrn Und. Meyer pliotographiscli anfgenommen. — 137 — so dass er aus Scheu vor den diesen beiden Sprachen entnommenen Namen auf die Pflege der Kakteen und mancher anderen Zimmer- pflanzen verzichtet. Und je weniger in Zukunft Gymnasium oder Realgymnasium von den Kindern besucht werden wird, desto geringer wird die Zahl derer werden, die Kenntnisse in jenen beiden alten Sprachen mit ins praktische Leben bringen, so dass das Häuflein derjenigen einstens immer kleiner werden wird, die die Bedeutung der wissenschaftlichen Benennungen in den Naturwissenschaften kennen oder sich auf leichte Weise erklären können. Daher erscheint es als nicht ausgeschlossen, dass sich nach und nach immer mehr deutsche Namen, und zwar volkstümliche Benennungen, einbürgern werden, sogenannte Trivialnamen, wie deren einige schon gang und gäbe sind, beispielsweise Schlangenkaktus, Königin der Nacht, Greisenhaupt, Bischofsmütze, Negerhand u. a. Zum Nutzen derjenigen, denen die wissenschaftliche Benennung der Kakteen schon heute schwer verständlich ist und Unbehagen bereitet, sei im folgenden die Abstammung und die Übersetzung der Gattungsnamen sowie einiger anderen häufigen Benennungen erörtert. Zu diesem Zwecke beginne ich mit dem Worte „Kaktus" selbst, das schon lange vor der Zeit des grossen Botanikers und Systematikers Kael VON LiNNE gebräuchlich war und von diesem zur Bezeichnung der ganzen Familie der Kakteen übernommen worden ist. Bei griechischen, sogenannten bukolischen Dichtern, d. h. bei denen, die Hirtengedichte gedichtet haben und dabei Schilderungen der Natur geben, wie Theokrit, findet sich das Wort xäxxoc (sprich kaktos), das eine stachelige Pflanze bedeutet, und zwar, wie behauptet wird, die Artischocke oder Speisedistel (Cynara Cardunculus L.), welche Pflanze wohl auch bei Plinius unter cactos bezw. cactus zu verstehen ist. Yon dem griechischen Worte kaktos stammt die lateinische Form „cactus", die fast in alle lebenden Sprachen ziemlich unverändert übergegangen ist. Yon dem Worte Cactus ist durch Anhängung der Endung „aceae" an den Stamm „Cact" das Wort Cactaceae gebildet worden, was die Kaktusartigen bedeutet, wozu das lateinische Wort plantae = Pflanzen zu ergänzen ist. Die verkürzte Form ist Cacteae, woraus das deutsche Wort „Kakteen" entstanden ist. Was nun, hier anschliessend, den Namen Opuntia anbetrifft, so kommt er von der griechischen Stadt Opus her, die die Hauptstadt der opuntischen Lokrer war. Dort fand der griechische Philosoph Theophrastos, der um 390 v. Chr. geboren war, eine stachelige Pflanze und nannte sie nach dem Fundorte „Opuntia". Wenn auch die von TheophrAST gefundene Pflanze unsere heute so genannte Opuntia nicht gewesen ist, so hat man den Namen aber für die in Südeuropa vorkommende und durch so zahlreiche Arten in Amerika verbreitete Pflanzengattung beibehalten. Plinius erwähnt in seiner grossen Naturgeschichte herba Opuntia, also Opuntiakraut, das zu einer Feigenart gehört. Im Deutschen nennt man die Opuntia ficus indica „Feigenkaktus"; das lateinische Wort ficus heisst Feige, indica indisch. Der Name der der Opuntia nahestehenden Gattung Nopalea = „Nopalkaktus" ist die lateinische Form von Nopal, mit welchem — 138 — Namen die Eingeborenen von Oaxaca in Mexiko die Pflanzen be- nennen, auf denen die Cochenille -Schildlaus gezüchtet wird, die den einst so wertvollen Cochenille-F8.rbstoff lieferte, dessen Verwendung heute durch billigere und bessere Anilinfarbstoffe fast ganz und gar verdrängt ist. Die auf St. Domingo von alters her verbreitete Anwendung ge- wisser Cereen zu Fackeln hat dieser Kakteengattung den Namen ver- liehen, denn „cereus" bedeutet im Lateinischen ,,'Wacbsfackel'', welches Wort sich von cera = Wachs ableitet. Im Deutschen sagt man ja auch ,, Fackeldistel". Diese Bezeichnung soll nach Professor K. SCHUMANN daher kommen, dass, ähnlich wie auf St. Domingo, in Peru die ge- trockneten porösen Körper der aufrechten Cereusarten, in Wachs oder Pech getaucht, als Fackel benutzt werden. Für die säulenartigen Cereen ist der Name ,, Kerzenkaktus" oder ,, Säulenkaktus" sehr be- zeichnend, ebenso wie der Name „Schlangenkaktus" oder „Peitschen- kaktus" für die rankenden Cereen. Zu den Namen der beiden anderen cereusartigen Gattungen Pilocereus und Cephalocereus sind die Vorsilben der lateinischen beziehungsweise der griechischen Sprache entnommen. Die Vorsilbe ,.pilo" entspricht dem lateinischen Worte pilus = Haar, so dass die Übersetzung von Pilocereus ,,Haar- Säulenkaktus" ist. Von pilus = Haar ist das Eigenschaftswort pilosus = stark behaart abgeleitet. Im Griechischen heisst das Haar \Wz_ (thrix), von dessen zweitem Falle "p'.y/^; (trichos) sich die Endungen trichos oder tricha bei den Eigenschaftswörtern zur Bezeichnung der Arten ableiten. Die mit trichos oder tricha zusammengesetzten Wörter bedeuten haarig oder mit Haaren besetzt, z. B. leucotricha = weisshaarig; Lz'jy/Jz (leukos) = weiss. Die Vorsilbe „cephalo" ist griechisch und kommt von xscpaXvj (kephale) = Kopf her. Einen Cephalocereus nennt man gewöhnlich „Schopfkaktus" oder ,, Schopfsäulenkaktus", weil er einen Schopf (cephalium) trägt. Durch einen solchen Schopf bekommt der Cephalo- cereus das Aussehen eines mit Haaren versehenen Kopfes, wie es so recht eigentlich bei dem Cephalocereus senilis Pfeiff. schon ohne den Schopf, aus dem die Blüten hervortreten, der Fall ist, welchen Kaktus man ja auch allgemein ,, Greisenhaupt" zu nennen pflegt; denn senilis heisst greisenhaft. Die von Britton und RoSE neu aufgestellten Gattungen Hylocereus und Lemaireocereits sind mit ,, Holzkaktus" und ,,Lemaires Cereus" im Deutschen wiederzugeben. Hylo leitet sich ab von dem griechischen Wort 'JX7| (hyle) = Holz. — Charles LemaiRE, geboren 1801 in Paris, lebte lange Zeit in Belgien als Schriftleiter der „Flore des serres" (Gewächshausflora), ging aber später nach Paris zurück, wo er 1870 gestorben ist. Er war der fruchtbarste Schriftsteller über Kakteen. Von dem griechischen Worte iyivo; (echinos) = Igel, das sich auch in der lateinischen Sprache als echinus zur Bezeichnung sowohl des Igels selbst, wie auch besonders des essbaren Seeigels vorfindet, leiten sich die drei Gattungsnamen Echinocereus, Echinopsis und Echinocacius ab. Ihre deutschen Benennungen sind daher „Igel- Säulenkaktus", ,, Seeigelkaktus" bezw. „Igelkaktus". Wenn man für Echinopsis Seeigelkaktus sagt, so nimmt man Bezug auf die seeigel- förmige Gestalt der Echinopsis; die Bedeutung des griechischen — 139 — Wortes opsis (o'J^^c) ist Aussehen. Das rein lateinische Wort für Igel ist ericius, von dem sich das Eigenschaftswort erinaceus = igel- artig ableitet, das als Artbezeichnung bei Echinocactus erinaceus Lern. verwendet ist. Welche Fülle des Ausdrucks zur Bezeichnung des stacheligen Ungetüms! Im Volke nennt man eine Echinopsis ge- wöhnlich ,, Kugelkaktee", was der älteren lateinischen Benennung dieser Gattung als cerei giobosi — Kugelcereen entspricht. (Fortsetzung folgt.) August - Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 27. August 1917. Um Y29 Uhr eröffnete Herr SCHWARZBACH die Sitzung. Adressen-Änderung gibt bekannt: Herr Kael VON POELLNITZ, jetzt Oberlödla bei ßositz, S.-Altenburg. Aus dem Felde schickt Herr MiCHELMANN beste Grüsse, die wir aufs herzlichste erwidern. Herr GeUBE brachte aus Mahlsdorf verschiedene Pflanzen mit, einen sehr schönen selbstgezogenen Cer. peruvianus Mill., eine Opuntia clavarioides Lk. et 0., Mesembr. Bolusii. Herr POSNEE stellte zur Ansicht eine Echeveria Desmetiana cristata^ die ihrer eigenartigen Form wegen bewundert wurde. Sehr schöne Aufnahmen von Kakteen legte Herr THOMAS der Versammlung vor. Die ungewöhnlich guten Bilder sind vor langen Jahren von Herrn ßUDOLF Meyee, Charlottenburg, aufgenommen. Ausserdem verteilte er mehrere Stecklinge von Ects. longihamatiis Gal. an die Anwesenden. Des weiteren verteilte der unterzeichnete Schriftführer noch Ableger von Mam. elongata P. DC. und var. rufocrocea und var. Stella aurata K. Seh. Ein zweijähriger, gut gewachsener Sämling von Mam. dumetorum Purpus fand viel Beifall. Herr MUNDT war wieder mit der grossen Reisetasche er- schienen, und im voraus freuten sich schon die Mitglieder über die interessanten Schätze, welche diese allbekannte Tasche zu bergen pflegt. Unsere Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, denn prächtige Pflanzen von Myriostigma- Kreuzungen, deren Samen aus Frankreich stammt, kamen zum Vorschein. Von den vielen Arten, welche capricornis-^hit enthalten, konnte bei den vier grossen Pflanzen die merkwürdige Erscheinung beobachtet werden, dass die charakteristische Punktierung der Myriostigma- Arten beinahe fehlt. Dagegen standen noch sechs kleinere Sämlinge, ebenfalls mit capri- ^or;^/5-Blut zur Ansicht, welche im Gegensatz dazu mit weissen Paukten versehen waren. Eine grosse Echinopsis Zuccarinii Pfeiff. X Cer. Jusbertii E-eb. mit Samenkapsel erregte allgemeine Be- wunderung. Die 25 cm lange und 18 cm breite Blüte war gepresst worden, und man konnte sich von deren Grösse und Schönheit ein annäherndes Bild machen. Die Pflanze war auch noch während ihrer Blütezeit photographiert worden. Sehr hübsche Bilder von Echinopsis salpingophora intermedia und anderen interessanten — 140 — Echinopsis-Kreuzungen machten ebenfalls viel Freude und fanden die verdiente Anerkennung. Über die ausserordentliche Widerstandsfähigkeit einiger Kakteen machte uns der Schriftführer interessante Mitteilungen. Eine Mam. elegans P. DC. war bis zur Mitte der Pflanze vertrocknet, der Kopf da- gegen war im Trieb. Bei Abnehmen desselben stellte es sich heraus, dass der gesunde Teil neue Wurzeln in den vertrockneten getrieben hatte. Bei einem Sämling von Mam. radialis P. DC. ereignete sich ähnliches. Die starke Wurzel war durch Wurzelfäule zerstört, aber der oberirdische Teil der Pflanze hatte auf dem faulen Wurzel- hals schon neue Wurzeln getrieben. Gegen ^/all Uhr schloss die sehr gut besuchte Versammlung. SCHWAEZBACH. BiTTLER. Kleine Mitteilungen. Am I.August d. Js. kam endlich Maitiillaria De Laetiana bei mir zur Blüte, so dass ich nunmehr imstande bin, meine Be- schreibung dieser Art in M. f. K., Jahrgang XVIII (1908) Seite 59, zu vervollständigen, wie folgt: Blüten einzeln oder gleichzeitig zu mehreren aus der Scheitelwolle hervortretend; ganze Länge der Blüte etwa 4 cm. Fruchtknoten zj^lindrisch, 5 mm lang, 3 mm dick, grünlichweiss, oben mit einzelnen spitzen, grünlichen Schuppen besetzt. Blüten hülle trichterförmig, vollerschlossen 4,5 cm im Durchmesser. Blütenhüllblätter sämtlich schwefelgelb, seidiglänzend; die äussersten 5 bis 15 mm lang, lineallanzettlich, spitz, mit breitem, roten Rückenstreifen; die folgenden bis 2 cm lang, lanzettlich, zu- gespitzt, mit schmalerem roten Rückenstreifen; die nächsten noch etwas länger, von gleicher Form und Farbe, jedoch mit nur an- gedeutetem Rückenstreifen; die inneren 3 cm lang, von der Form der vorigen, rein hellschwefelgelb. Staubgefässe nicht bis zur halben Länge der Blütenhülle reichend; Fäden weiss; Beutel Chrom- gelb. Der weisse Griffel überragt die Staubgefässe mit acht gelb- lichen, spreizenden Narben. Hierdurch ist der endgültige Beweis erbracht, dass die Mafn. De Laetiana durchaus nicht in den Formenkreis der Mam. radians P. DC. oder der Mam. sitlcata Engelm. [zu vergl. M. f. K., Jahr- gang XVIII (1908), Seite 64 und Jahrgang XIX (1909), Seite 48] passt, vielmehr ihre Stellung in der Nähe der Mam. dvirangensis Runge die allein richtige ist. QüEHL. Berichtigung. Auf Seite 119, Zeile 26 des Heftes 8 ist ein Wort ausgelassen. Es muss dort heissen: an einem kleinen Henkel hält. R. Meyer. Machrichten für die Mitglieder der Deutsciien Kakteen-Qeselischaft. Die nächste Monats -Yersammlunp;' wird am Montag, dem 29. Oktober, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten'*, Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhot), abgehalten. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Vorlage und Besprechung von Pflanzen, Büchern usw. 3. Verschiedenes. Die Monats-Yersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind Jederzeit willkommen. Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat SoHWARZBACH, Neukölln, Kaiser - Friedrichstr. 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausen er str. 8, zu richten. WegenBenutzung der Bibliothek wendet man sich gleichfalls an Herrn Bittler. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Torstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. KI^ls: t^^in -Tai vx^c^ln. A^^r'k^lnir'. Um. die besonderen Liebhabereien der Kakteenfreunde untereinander zu fördern, soll von jetzt an dieser Stelle ein Tauschverkehr eingerichtet werden, der lebhafter Benutzung empfohlen sei. Der Preis für die gespaltene Kleinzeile im „Tauscti- verkehr" kostet 20 Pfg., für 3Iitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft 15 Pfg., beides ohne Teuerungszuschlag, aber ohne Eabatt bei Wiederholungen. Der Kostenbetrag ist beizuschliessen; in eine Druckzeile gehen 10 Silben oder 33 Buch- staben, danach ist Feststellung des Preises jedermann möglich. Die Tauschanzeigen der 3Iitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft sind ausnahmslos an Herrn L. BITTLER, Charlotten bürg, Nordhausenerstr. 8, zu richten, alle anderen an die Verlags- buchhandlung J. KEÜ31AKN, Neudamm. Um den Tauschverkehr einzu- bürgern, erfolgen Ankündigungen der Mitglieder der Deutsehen Kakteen-Gesellschaft in den nächsten I^^uminern kostenlos. Ein- sendungen werden angesichts dieses erbeten, da die nächste Nummer sehr bald erscheinen soll. Illlllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllll Verlag von J. Neumann, Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Kurze yinkitung zur Zimmer- kultur der Kakteen, ^^s Von F. Thomas. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. Siebentes bis zehntes Tausend. Mit 59 Abbildungen von Kakteen und Fett- pflanzen, sowie von Kulturgeräten. Preis fein gebunden 1 Mfe.. 50 PI. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. 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Q flU0<7, Irscheinl etwa am 15. jeden Monats. <^ \\AÄ|/' "^ Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. j,ü> Anzeigenpreis für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. -« No. 10 und 11 B^ ausgegeben im November 1917. Inhaltsverzeichnis: Aufruf der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Aus der alten Kakteenliteratur. (Fortsetzung.) Von F. Vaupel. — Echeveria pilosa J. A. Purp. spec. nov. (Mit Abbildung.) Von J. A. Purp US. — Verschiedenes über die Arten der Untergattung Thelocactus K. Seh. Von Rud. Meyer. — Unsere wissenschaftlichen Kakteennamen. (Schluss.) Von Dr. A. Schramm. — September -Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Neudamm. Verlag von J. Neumann. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, I durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsehe ll^jjjJjj^niiiiiiiiiiiiiiiMiiiMiiiiiiiiiiiiii Postzeitungspreisliste für 1917, Seite 265). - A »y^jpip^l^l^f^JQ für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teuerungs- AM I^ClLjCI l|Jl Clo Zuschlag, bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. müncgm,i^ui|£njtfajJe5S Die Calumor-Dose Samenzucht- und Pflanzen-Vermehrungsschale Neu! mit Lüftung! Heu! überwintern von Kakteensämlingen in Calumor-Dose jetzt beste Zeit! Selbst Spätsommeraussaaten gewähren sichern Erfolg, bei trockenem Boden, doch gespannter Luft. Grosser Vorsprung gegenüber kommender Februar- saat. 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Leonensis, gibb. hyptiacanthus, cera- tides, Fobeanus, Mihanovitchi, curvis- pinus, cupreatus pampeanus, Hempeli, pelagonicus, chilensis centeterius, Haselbergi, brachianthus, ]\Ionvillei langst, u. V. a. Pilocereus crythrocephalus m. korallenr. Stacheln. Echinopsis Forbesii, Peichenbachiana, formosissima, echt und die falsche, catamarcensis campilacantha, valida, cimcabarina und Cheromana, vitellina triumphans und div. andere, in meist größeren Stücken. Preise auf Anfrage. Johannes Thumm, Radeberg, Sa. sind ein unver- gänglicherSchatz. S ol clu; für Jiger, Forstleute, Fiscnerei- treibende, Landwirte, Gärtner, Kakteenlieb- haber usw. cntliält ein neUOS Ucherverzeichnis das Uli jedei'maiin umsonst und postfrci versendet die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm Nmk. s A ^ 141 — jTn die hochverehr/ichen jVHtglieder der 7)eutschen ){akteen'^QeseUschafi! Jim 5. J)ezember 1^17 b/ickf die T)eufsche X^kfeen-^ese/lschaff auf ein 25 jähriges gestehen zurück. Jn JJnbefrachf der Zeit- umstände kann eine grössere feier nicht stattfinden. Um aber doch diesen wichtigen ZJag nicht sang- und klanglos vorübergehen zu lassen, soll am J/tittwoch, dem 5. T)eZember 1917, abends 8 Uhr, eine ausserordentliche Festsitzung in unserm Vereinslokal ){önig~ grätzer (garten, ){öniggrätzer Strasse 111, abgehalten werden. JJIIe unsere verehrten auswärtigen und hiesigen jYfitglieder werden hierzu mit ihren werten J)amen freundlichst eingeladen. Berlin, im Jfovember 1917. T)er Vorstand der T)eufschen J^akfeenSesellschaft Schwarzbach. Mittler. Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. PLUMIER - BURMANN: Plantarum americanarum fasciculus octavus. (Fortsetzung zu Seite 132.) [187] Tabula centesima nonagesima tertia, MElocactus arborebCODs; folio striato, spinosissimo, fructu aureo, tu- berculoso. Flum. Cat. pl. p. 19. Tourn. inst. jj. 653. CäGTUS ramosissimus, articulis aequalibus, striatis, setis spinosis undique armatus. Opuntia major, spinosa, caulescens, foliis atrovirentibus, longis, et an- gustis, pendulis, fl. rubro. Sloan. Cat. p. 195. Opuntia foliis longissimis, atrovirentibus, maxima, americana. Breyn. prodr. 2. p. 87. Jamacary Marcgr. Jiist. Brasil, p. 175 et Jamacary secunda. Pison. p. 189. Caudex simplex, erectus, multangularis, ex decem utcunque angulis con- stans A spinosissimis, spinis undique decussantibus armatus. Mami bracbiati et articulati, articulis constantes longissimis, aequalibus, seu linearibus, undique striatis, ac setis plurimis cruciatis spinosis- simis undique armatis. Flores et fructus ut in praecedente, qui in articulorum superiore parte excrescunt, hi vero squamosi et muricati plurima oblonga minutissima continent semina B. Anmerkung: Der Urtext ist in genau derselben Zeilenanordnung' wieder- gegeben; seine Seitenzahlen sind eckig eingeklammert. Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 10 u. 11. — 142 - [187] Tafel 193. Melocactus; baumartig; Blatt gestreift, sehr stachelig, Fracht gold- gelb, gehöckert. Plum. Cat. pl. Seite 19. Tourn. inst. Seite 653. C actus; sehr verzweigt, Glieder gleichartig, gerieft, überall mit stacheligen Borsten bewaffnet. Opuntia; grösser, bestachelt, stammbildend; Blätter dunkelgrün, lang, schmal und hängend; Frucht rot. Sloan. Cat. Seite 195. Opuntia mit sehr langen dunkelgrünen Blättern; sehr gross, aus Amerika. Breyn. prodr. 2. Seite 87. Jamacary Marcgr. hist. Brasil Seite 175 und Jamacary n. 2. Pison. Seite 189. Stamm einfach, aufrecht, vielkantig, mit stets zehn sehr stark bestachelten Kanten (A), mit allseitig abstehenden Stacheln bewehrt. Äste armig verzweigt und gegliedert; Glieder sehr lang, gleichdick oder linear, allseits überall gerillt und mit zahlreichen gekreuzten und .sehr stacheligen Borsten überall bewehrt. Blüten und Früchte, wie bei der vorhergehenden Art; die Blüten entstehen am oberen Teile der Glieder, die Früchte sind mit Schuppen und Weichstacheln besetzt und enthalten zahlreiche, längliche, sehr kleine Samen (B). Tabula centesima nonagesima quarta, MElocactiis arborescens. trigonus, undulosus. aculeis validis muui- tus. fructu subviridi. Pluni. Cat. pl. p. 19. Tonn/, inst. p. 654. CäCTUS ramosus, articulis oblongis, triquetris; caudice spinoso, triangulo. Cadus articulato-prolifer, articulis ovato- oblongis, spinis setaceis. Linn. spec. p. 468 no. 16. Cactus compressus, articulatus, ramosus. articulis ovato - oblongis, spinis setaceis. Linn. H. Cliff. p. 188. T^oy. pr. p. 280. Cactus brachiatus, et articulatus, articulis oblongo-ovatis, compressis, caudice tereti. erecto, spinosissimo, aculeis brachiorum brevibus con- fertis. Brouw. Hist. .Tarn. p. 287 no. 8. Candex erectus, simplex, trigonus, spinis setaceis, fascicnlatis ad angu- los armatus. Rami vagi, articulati, articulis constantes rarioribus, oblongis, trique- tris, spinulosis, margine repandis. [188] Flores adipsorum extremum rariores excrescunt, ex longis constantes tu- bis cum radio extenso, petalis ac staminibus innumeris, et stilo bre- vissimo, uti in separate majore flore A patet. Fructiis. est pomum subrotundo-ovatum, et quasi truncatum, B pulpa refer- tum mollissima, in qua rariora nidulantur semina, ut in dissecto conspi- citur 0. Tafel 194. Melocactus; baumförmig, dreikantig, gewellt, mit starken Stacheln bewehrt; Frucht sjrüulich. Plum. Cat. pl. Seite 19. Tourn, inst. Seite 654. — 143 — C actus; verzweigt, mit länglichen, dreikantigen Gliedern; Stamm bestachelt, dreikantig. C actus; gegliedert-verzweigt, mit eiförmig -länglichen Gliedern und borstenartigen Stacheln. Linn. spec. Seite 468. No. 16. C actus; zusammengedrückt, gegliedert, verzweigt; Glieder eiförmig-- länglich. Stacheln borstenartig. Linn. H. Cliff. Seite 183. Roy. pr. Seite 280. C actus verzweigt und gegliedert; Glieder länglich-eiförmig, zusammen- gedrückt; Stamm rund, aufrecht, stark bestachelt; Stacheln der Zweige kurz und dicht gedrängt. Brouw. Hist. Jam. Seite 237. No. 3. Stamm aufrecht, einfach, dreikantig; Stacheln borstenartig, an den Kanten zu Bündeln vereinigt. Zweige vielwendig, gegliedert; Glieder in geringerer Zahl, länglich, dreikantig, bestachelt, am Rande ausgeschweift. [188] Blüten an der Spitze der Zw^eige in geringer Zahl; Röhre lang, Blumenkrone ausgebreitet, Blütenblätter und Staubgefässe sehr zahlreich, Griffel sehr kurz, wie an der einzelnen, vergrösserten Blüte (A) zu erkennen ist. Frucht rundlich-eiförmig, von der Grösse eines Apfels und gleichsam gestutzt (B), mit sehr weichem Fruchtfleisch erfüllt, in dem verhältnismässig wenig Samen eingebettet sind, wie auf dem Querschnitt (C) zu sehen ist. Tabula centesima nonagesima quinta. MElocadus arborescens, Cereiformis et spinosissimus, fructu oblonge, subluteo ; seu Melocactus arborescens, folio striato, spinosissimo, fructu oblonge, subluteo. Plum. Hist. mss. Tom. 3. p. 26. C ACTUS erectus, octangularis, angulis rotundatis; spinis radiatis ac ciliatis. Cereus erectus altissimus, Surinamensis. Herrn. Farad. Bat. p. 116. Volckam. /fl. Norinih. p. 97. ß Cactus erectus, sexangularis, longus. Linn. spec. p. 466. no. 5. Cereus Americ. octangularis, spinis albicantibus. Bradl. Hist. pl. Succ. Dec. 2. p. 3. Tab. 12. Figura prima. Gaudex erectus simplex, longissimus, in nosträ octangulus, ad angulos spinis armatus fasciculatis, seu stelliformibus, setaceis A. Flores ex longo constant tubo B, qui in primis formatus ex squamis ca- licinis simplicibus, oblongis, atque inermibus, illi vero superne sese explicant in petala plurima extensa, ad oras crenata C, atque interne inniimera continent stamina, uti in reliquis. Fructus est conus obtusus, simplicibus et inermibus squamis tectus, intus continens subrotunda semina, in pulpa nidulantia D. Opuntia altissima, Cereiformis, aculeis validissimis, flore amplo, fim- briato. Flum. Cat. pl. p. 6. Opuntia major, validissimis spinis munita? Tourn. inst. p. 239. Opuntia major, folio oblonge, rotundo, spinis longissimis et validissimis confertim nascentibus obsito, flore lateo. Sloan. Catal. pl. p. 193. Hist. vol. 2. p. 149. Cereus erectus, crassissimus, maxime angulosus, spinis albis, pluribus, longissimis. Boerli. Ind. H. L. B. tom. L 293. — 144 — ß Cactus brachiatus et articulatus, articulis ovatis, compressis, aculeis longissimis, confertis. Brouw. Hist. Jam. p. 237. no. 23? etc. Tafel 195. Melocactus; baumförmig, cereusförmig und sehr bestachelt; Frucht länglich, gelblich. Oder Melocactus; baumförmig, mit gerieftem, sehr stacheligem Blatt und länglicher, gelblicher Frucht. Plum. Hist. mss. Band 3, Seite 26. Cactus; aufrecht, achtkantig; Kanten gerundet; Stacheln strahlen- förmig und gewimpert. Cereus; aufrecht, sehr hoch, aus Surinam. Herm. Parad. Bat. Seite 116. Volckam. fl. Norimb. Seite 97. ß Cactus, aufrecht, sechskantig, lang. Linn. spec. Seite 466, No. 5. Cereus; aus Amerika, achtkantig, mit weisslichen Stacheln. Bradl. Hist. pl. Succ. Dec. 2. Seite 3. Tafel 12. Figur 1. Stamm aufrecht, einfach, sehr lang, an unserer Pflanze achtkantig, an den Kanten mit bündel- oder sternförmig gestellten, borstenartigen Stacheln (A) bewehrt. Die Blüten haben eine lange Röhre (B), die in der Hauptsache aus einfachen, länglichen und unbewehrten Kclchschuppen gebildet wird, und viele, an der Spitze gekerbte Blütenblätter (C); im Innern bergen sie zahl- reiche Staubgefässe, ebenso wie bei den übrigen Arten. Frucht ein abgestumpfter Kegel, mit einfachen und unbewehrten Schuppen bedeckt; Samen rundlich, im Fruchtfleisch eingebettet (D). Opuntia; sehr hoch, cereusförmig; Stacheln sehr stark, Blüte breit, gewimpert. Plum. Cat. pl. Seite 6. Opuntia; ziemlich gross, mit sehr starken Stacheln bewehrt? Tourn. inst. Seite 239. Opuntia; ziemlich gross; Blatt länglich, rund, mit sehr langen und sehr starken, dicht stehenden Stacheln besetzt: Blüte gelb. Sloan. Catal. pl. Seite 193. Hist. Band 2. Seite 149. Cereus; aufrecht, sehr dick, sehr stark gekantet; Stacheln weiss, ziemlich zahlreich, sehr lang. Boerh. Ind. H. L. B. Band I. 293. ß Cactus armig verzweigt und gegliedert; Glieder eiförmig, zusammen- gedrückt; Stacheln sehr lang, dicht stehend. Brouw. Hist. Jam. Seite 237. no. 23? usw. [189] Figura secunda. Planta altissima, simplicem gerens instar Cereorum caudicem, octangu- larem E, spinis longissimis fasciculatis et subulatis armatum, quae de- cidulae videntur, uti in trunci segmento ex ipsarum vestigiis patet, at- que illae ad angulos in primis videntur excrescere. Flos non tubulosus est uti in prioribus, sed potius rosaceus videtur, ex petalis serratis ac ciliatis cum stilo longissimo constans F. Fructus est pomum subrotundum, spinulosum, intus continens plurima, subrotunda semina, uti in dissecto adparet G. — 145 — [189[ Figur 2. Pflanze sehr hoch, wie die Cereen einen einfachen Stamm besitzend, der achtkantig (E) nnd mit sehr langen, gebündelten und pfriemlichen Stacheln bewehrt ist; diese sind anscheinend abfällig, wie an dem Stamm- stück an ihren Spuren zu erkennen ist, und scheinen besonders an den Kanten hervorzuwachsen. Die Blüte ist nicht trichterig wie bei den vorhergehenden Arten, sondern erscheint eher rosenartig; Blütenblätter gesägt und gewimpert; Griffel sehr lang (F). Frucht eine rundliche, bestachelte Beere init zahlreichen, rundlichen Samen, wie an dem Querschnitt zu erkennen ist (G). Tabula centesima nonageslma sexta, Opuntia arbor, excelsa, Cereiformis, flore albo. Flum. Cat. p. 6. Tourn. p. 240. C ACTUS erectus, ramosus, undecim-angularis, spinosissimus. Cactus erectus, cylindraceus, sulcatus, tenuior, summitate attenuatus, acu- leis confertis. Brouw. Hist. Jam. p. 239. no. 9? Cereus altissimus, gracilior, erectus, fructu luteo, intus niveo, seminibus nigris pleno. Sloan. Cat. pl. Jam. p. 197. Cereus erectus, maximus, fructu spinoso rubro? Herrn. Par. Bat. p. 113. Boerh. Ind. H. L. B. tom. I. p. 293. Plantae caudex simplex, ex plurimis angulis, undecim utcunque constans, superne ramosus, ex variis, simplicibus, irregularibus, et inaequalis lon- gitudinis articulis compositus, qui spinulis undique setaceis et fasci- culatis armantur, uti et tota planta spinosissima est. Flores in summitate excrescunt inter spinas ad angulos sessiles, ex brevi- bus constantes tubis, atque petala instar Kosae extensa gerentes, cum innumeris staminibus, ac stylo prominente longissimo, quales in ma- jori florifero, et obtusi coni segmento conspiciuntur ad latus Tabulae. Ohservatio. Haec planta externa sua facie modoque florendi magis Cereis quam Opuntiis adfinis est, unde vix patet, quam ob rem auctor hanc potius ad Opuntias retulerit, qui alioquim, ratione Epochae Botanicae, in qua vixit, satis accurate, ac saepe nimis sollicite genera separavit; sed quum omnes liae plantae sub uno jam militent genere Cactl, nullum Botanicis scrupulum movebunt. Tafel 196. Opuntia; ein Baum, hoch, cereusförmig, mit weisser Blüte. Blum. Cat. Seite 6. Tourn. Seite 240. Cactus; aufrecht, verzweigt, ll-rippig, sehr bestachelt. Cactus; aufrecht, zylindrisch, gerieft, ziemlich schmächtig, oben dünner, mit Stacheln dicht bekleidet. Brouw. Hist. Jam. Seite 239. No. 9? Cereus; sehr hoch, ziemlich dünn, aufrecht; Frucht gelb, innen weiss, mit schwarzen Samen angefüllt. Sloan. Cat. pl. Jam. Seite 197. Cereus; aufrecht, sehr gross; Frucht bestachelt, rot? Herrn. Par. Bat. Seite 113. Boerh. Ind. H. L. B. Band I. Seite 293. — 146 — Stamm einfach, im allgemeinen elfrippig, oben verzweigt, aus ver- schiedenartigen, einfachen, nnregelmässigen und ungleich laugen Gliedern zusammengesetzt, die allseitig mit borstenartigen und gebündelten Stacheln besetzt sind, wie überhaupt die ganze Pflanze sehr stachelig ist. Blüten an der Spitze der Zweige, an den Kanten zwischen den Stacheln, sitzend; Röhre kurz. Blütenblätter rosenartig, ausgebreitet; Staubgefässe sehr zahlreich: GriÜel sehr lang, hervorschauend, wie zu ersehen aus dem ver- grösserten blütentragenden Abschnitt des stumpfen Kegels an der Seite der Tafel. Bemerkung. Diese Pflanze ist wegen des äusseren Habitus und der Art des Blühens den Cereen näher verwandt als den Opuntien: es ist deshalb nicht recht einzusehen, weshalb der Autor diese Pflanze lieber zu den Opuntien gestellt hat, obgleich er doch sonst nach Art der botanischen Gepflogenheiten seiner Zeit die Gattungen sehr genau, und oft gar zu ge- wissenhaft getrennt hat: da aber alle diese Pflanzen bereits unter der einzigen Gattung actus gehen, so brauchen die Botaniker keinen Anstoss daran zu nehmen. (Fortsetzung folgt.) Echeveria pilosa J. A. Piirpus spec. nov. Mit Abbildung. Von J. A. Purpus, Inspektor des Botanischen Gartens in Darmstadt. QndcscfNs. Caulis ligiiosa nifcsceus fonioiiosa, iuitio sini/>lex, (üiii prolifcraiis. Folia laxe rosulafa, crasse cnniosa s[^atJiiilata vel obloHgo - cllipfica cuncaia, aciiitüiiata, 7 — cV cm longa, j cifi lala, supra coHcava, f>ilis alöidis fiiollibas, apicc fitsccscoitis. Rosiila i^—ij cm iliamclro. In/lorcsccnlia axillaris, ca. jj cm longa, foliala, apice ramosa, pilis albidis molliöns. Flores snbsessilcs vcl peliolati. Sc pal a j carnosa obloiigo-cUiplica. acnrninala, pilosa, 12 — /-/ ;;/;;/ longa. Carolla aiigulata 10 — 12 i)i})i longa, 7 — S mm lala, miiiiata, inlns lutea. Petala /, 12 nun longa, 7 nnii lata, car)iosa, dorso carijiata apiciilata, apice reflexay superne crasse pilosa. OvariiDJi j-carpellatum riridi-albidiifn. Filamenta alöida, ant/icrae hiteae. Stylis brei'ibus rnbescentibiis, stigmatibiis Jiitidulis. Stammbildend. Stamm holzig, rotbraun, tilzig, einlach, später sprossend. Blätter in lockerer Rosette angeordnet, dicklleischig, spateiförmig bis länglich -elliptisch, keilförmig, nach oben spitz zu- laufend, ca. 7 — S cm lang, 3 cm breit, oberseits etwas rinnig, konkav, dicht mit weichen, weissen, kurzen Haaren bekleidet. Spitze rot- braunhaarig. Rosette ca. 14 — 15 cm im Durchmesser. Blütenstände seitlich aus der Rosette, bis 35 cm lang, oben verästelt, beblättert, alle Teile weiss behaart. Blätter ähnlich in der Form wie diejenigen der Rosette, viel kleiner, nach oben schmäler und kürzer werdend. Astclien in der Regel 3 — 4 blutig. Blüten festsitzend oder kurz gestielt. Kelchblätter 5, dick- fleischig, länglich -elliptisch, rundlich, spitz zulaufend, schief ab- stehend, kurz behaart, 11 — 14 mm lang. Krone kantig, nach oben nicht oder wenig versclimälert, 11 — 13 mm lang, 7— S mm im Durch- messer, mennigrot, innen gelb. Kronenblätter 5, 12 mm lang, 4 mm breit, auf dem Rücken gestielt, in ein feines Spitzchen auslaufend. Echeveria pilosa J. A. Purp. Von dem Atitor in dem Botanischen Garten in Darmstadt photoorapliiseli avif genommen. — 149 — mennigrot, am Rande gelb, kurz, fleischig, behaart, innen gelb, glatt. Fruchtknoten fünfblätterig, grünlich weiss. Staubfäden weiss, Beutel gelb, etwas länger wie die Fruchtblätter, kürzer wie die Krone. Griffel kurz, rötlich mit glänzender, glasartiger Narbe, kürzer wie die Kronenblätter. Sehr schöne, der Echeveria setosa Rose et J. A. Purp, nahe stehende Art; dieser in der Blüte sehr ähnlich durch die stamm- bildende Rosette. Blütenstand und Behaarung aber wesentlich verschieden. Von C. A. PUEPUS in den Bergen bei San Luis Tultitlanapa, Sierra de Mixteca, Puebla 1909 gesammelt. Verschiedenes über die Arten der Unter- gattung Thelocactus K. Seh. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. In seinen Cacteae in horto Dyckensi cultae (1849) hat der Fürst S ALM-D YCK in der Gattung Echinocactus eine Abteilung unter der Bezeichnung der Theloidei geschaffen, in der sich nur die damals bekannten Arten befinden, und zwar Ects. leucacanthus Zucc, Ects. porrectus Lem. (von SCHUMANN in seiner Gesamtbeschreibung, S. 435 als identisch zu der vorhergenannten Art angenommen), Ects. subporrectus Lem. (von Schümann ebenfalls als identisch zu dem Ects. leucacanthus bezeichnet), Ects. bicolor Gal. (von SCHUMANN zu der Untergattung Cephalocactus K, Seh. gerechnet), Ects. horri- pilus Lem., Ects. Odieri IjQxn., Ects. Cummtngn ÜO'pff. (letztere beiden bei Schumann zu der Untergattung Hybocactus K. Seh. gehörig), Ects. turbiniformis Pfeiff. und Ects. cinnabarinus Hook, (die später als Eps. cinnabarina Lab. bekannte Art). Schümann hat nun in seiner Gesamtbeschreibung, S. 429 eine Untergattung Thelocactus gebildet, in welche er jene angeführten und später noch neu aufgefundenen Arten aufgenommen hat. Es sind alles Formen, welche sich durch ihre in Mamillen aufgelösten Rippen der Gattung Mamillaria nähern und einen Übergang zunächst zu deren Untergattung Coryphanta Eng., welche von Dr. POSELGER seinerzeit (Allgem. Gartenztg. 1853, S. 102) als zu der Gattung Echinocactus gehörig bezeichnet wurde, bilden. SCHUMANN selbst stand jener PoSELGERschen Ansicht nicht ablehnend gegenüber. In mancher Beziehung dürften sich auf Grund eingehender Beob- achtungen im Laufe der Zeiten noch recht vielfache Veränderungen auch in dem System der Kakteen vornehmen lassen, was haupt- sächlich zur Vereinfachung desselben recht wünschenswert erschiene. Die Arten, der folgende Ausführungen gelten sollen, sind zum grossen Teil noch gegenwärtig im Verkehr und, sofern dies nicht mehr der Fall ist, besitzen wir von ihnen genügend genaue Diag- nosen, welche uns die Formen zuverlässig erkennen lassen. Die Untergattung Thelocactus befindet sich nun in SCHÜMANNS Gesamt- beschreibung S. 429, und werden hier die Arten in der dortigen Anordnung berührt werden. — 150 — Der Eds. tulensis Pos. wurde von POSELGER im Jahre 1852 auf den Bergen bei Tula (Mexico) zuerst aufgefunden und an einen Berliner Kakteenzüchter, den in der Literatur bekannten Tischler- meister August Linke, gesandt. Gegen Ende des vorigen Jahr- hunderts wurde dann wieder die Art von BERGE in Leipzig des öfteren importiert und gleichzeitig auch Samen eingeführt, folge- dessen sich die Form noch gegenwärtig in den Kulturen vorfindet, da sie sich in wünschenswerter Weise akklimatisiert hat. Der Eds. tulensis zeichnet sich durch seine elegante, kugelförmige Gestalt mit der dunkelmattgrün gefärbten Epidermis und seine hübschen, blass- rosenroten, williig erscheinenden Blüten aus. Seine Kultur ist von gutem Erfolg begleitet, sofern man ihn nicht den scharfen Sonnen- strahlen aussetzt, was vornehmlich im Frühjahr nach den sonnenarmen Wintertagen zu vermeiden ist. Seine mattgrüne, durch keine wachsartige Schicht gesicherte Oberhaut deutet darauf hin, dass ein Verbrennen für ihn gefahrvoll; ausserdem bevorzugt ihn in trockener Luft die Seuche der Kakteen, die rote Spinne. Eine der Form entsprechende Abbildung befindet sich in SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung, S. 431. Der Eds. Biiekii Klein, den SCHUMANN als identisch zu dem Eds, tulensis annimmt, dürfte auch meines Erachtens keine weitere Beachtung verdienen, da seine Unterscheidungsmerkmale von letz- terem (getrenntere Warzen, geringere Anzahl der Randstacheln, etv/as grössere Blume) zu geringfügiger Natur sind, zumal die hier- gezogenen Pflanzen nach der Beschreibung in der REGELschen Gartenflora (1859) in der Stachelbildung bedeutend zurückgehen. Der Eds. lophothele S.-D., eine wohl recht beliebte, oft ge- zogene und seit langem bekannte Art, welche uns in den ver- schiedensten Stachel- und Körperformationen entgegentritt und die durch ihre in vorgerücktem Alter eigenartig faserig werdende Be- waffnung schon zu unnötigen neuen Artenbildungen Veranlassung gegeben hat. Wir sehen Exemplare, deren Stacheln 1 cm lang sind, dann wieder solche, die eine Länge von 8 cm besitzen; alles nur Standortsvarietäten, da die Bestachelung in der Kultur an Länge sehr zurückgeht; die Blumen sind atlasglänzend und schimmern in den schönsten Farbentönen von weiss, gelb und rosenrot. Die Wurzeln der Originale zeichnen sich durch ihre eigenartigen Formen ganz besonders aus. Ich besass seinerzeit ein Exemplar mit zwei solcher starken, vom Wurzelhals ausgehenden Wurzeln, zwei Beinen vergleichbar, deren jede über 3 cm im Durchmesser hatte. Der Kultur setzen die Originale keinerlei Schwierigkeiten entgegen, so- bald man sie mit der sogenannten verrotteten Mistbeeterde verschont. Lauberde mit recht scharfem Sand zu gleichen Teilen und etwas alter Lehm sagen ihnen zu. Da man den Topf zu den mit langen rübenartigen Wurzeln versehenen Originalen wie die vorher genannten, etwas tief wählen muss, so ist er seitlich mit einigen Scherben zu belegen und im Winter hinsichtlich des Begiessens vorsichtig zu behandeln. Bei passender Pflege gedeiht er sehr gut und blüht auch willig. Heimat: Chihuahua (Mexico). Der Eds. rinconadensis Pos. ist eine bedeutend seltener vor- kommende Art als die vorige. POSELGER erhielt sie im Jahre 1854 mit mehreren anderen Arten aus Mexico. Die Abbildung, die der — 151 — SCHUMANNschen Beschreibung beigefügt ist, dürfte insofern nicht ganz richtig sein, als die Bestachelung dort zu lang und die Stacheln selbst zu schwach gezeichnet sind. In der Kultur ist er nicht so gefügig wie sein Vorgänger und daher mit grösserer Vorsicht zu behandeln. Erdmischung wie bei dem Ects. lophothele. MathssON berichtete seinerzeit, wie SCHÜMANN angibt, dass die Art oft bis über die Hälfte in die Erde eingesenkt ist, sich in der trockenen Zeit in dieselbe ganz zurückzieht und dann mit ihr bedeckt ist, ein Zeichen, dass die Art in vegetationsloser Zeit mit Wasser möglichst zu verschonen ist. Es folgt der Ects. phymatothelos Pos. Von diesem sind zunächst als Autoren REGEL & Klein sowolil in dem Preisverzeichnis von Feiede. Ad. HaaGE jr. (1861) als auch von HiLDMANN (1881) an- gegeben; erst im „FÖESTEE-ßÜMPLEE" finden wir als Autor Po- SELGEE. HiLDMANN übernahm die einzige Pflanze, welche damals existierte, aus dem Nachlass des 1883 verstorbenen POSELGEE. Die- selbe befand sich noch lange in den HiLDMANNschen Kulturen, wo ich sie beobachten konnte. Ihr entstammt auch wohl die Diagnose Schümanns in seiner Gesamtbeschreibung S. 434, der weiter nichts von Belang hinzuzufügen wäre. Der Ects. phymatothelos ist be- merkenswert durch seinen eigentümlich plattgedrückten, matthellgrau- grün gefärbten Körper und die spärliche Bestachelung auf den Areolen der sehr massig gewölbten Höcker. In allen mir zugäng- lichen Sammlungen habe ich letzthin den Ects. phymatothelos nicht vorgefunden; die Art, welche früher in verschiedenen Grosskulturen angeboten wurde, scheint mithin verschollen zu sein. Im Jahre 1906 wurde, wie GÜEKE (Monatsschrift 1906, S. 123) mitteilt, unter dem Namen des Ects. phymatothelos im Königl. Botanischen Garten eine Pflanze kultiviert, deren Beschreibung die Art vermuten Hess und deren Blüte für die Iconographie gezeichnet wurde (Iconographie Taf. 130). Ich habe jetzt jene Pflanze, um mich von der Richtigkeit zu überzeugen, in den Beständen des Königl. Botanischen Gartens leider nicht mehr vorgefunden. Das Preisverzeichnis der einstigen ÜEBüTschen Kulturen in Chazay-d'Azergues führt ihn noch auf. Der Ects. leucacanthus Zucc. ist eine von den Arten, die sich besonders durch ihre reichliche Sprossung auszeichnen; ich habe Pflanzen gesehen, deren fast jede Areole mit einem Sprössling be- setzt war. Die Abbildung in Pfeiffee et OttOs Abbildungen und Beschreibungen blühender Kakteen Tafel XIV zeigt die in dieser Beziehung recht leistungsfähige Art. Der SCHüMANNschen Beschreibung (Gesamtbeschreibung, S. 435) wäre nichts hinzuzufügen, nur nehme ich dagegen Stellung, dass er den Ects. porrectus Lem. als synonym dem Ects. leucacanthus annimmt. Die Stachelbildung schwankt nach den Originaldiagnosen, und vor allem die Blüte, welche bei dem Ects. leucacanthus gelblich, bei dem Ects. porrectus dagegen kupferig gefärbt ist (Salm-Dyck, Cacteae in horto Dyckensi cultae 1849, S. 172). In diesem Falle wäre es also zum mindesten ge- boten gewesen, den Ects. porrectus als Unterart zu dem Ects. leuca- canthus hinzustellen. SCHÜMANN hat also jedenfalls vor allem den Unterschied der Blütenfärbung übersehen. Das Wachstum der letzteren Art ist im Hinblick auf seine starke Sprossenbildung ein — 152 — recht langsames; es ist vor allem auf die Erhaltung eines gesunden Wurzelzustandes acht zu geben, da diese leicht abfaulen; auch die rote Spinne ist seine grösste Freundin. Schwere Erdmischungen sind zu vermeiden, desgleichen übermässige Wassergaben. Seine Heimat ist bei Zimapan und Ixmiquilpan (Mexico). Eine ebenfalls sehr reich mit Nachkommenschaft bedachte Art ist der Reis, Ehrenbergii Pfeiff., welcher trotzdem seine hellrosa Blüten in ziemlicher Menge hervorbringt. Er steht der vorgenannten Art durch seinen Habitus sehr nahe und ist gleich ihr, infolge seiner starken Sprossenbildung, von trägem Wachstum. SCHUMANN hat ihn er- schöpfend in seiner Gesamtbeschreibung, S. 436, bedacht; seine Behand- lung gleicht der der vorigen Art, mit der er eine gleiche Heimat hat. Der Ects. hexacdropJwrus Lem. mit seinen Varietäten ist wohl eine der beliebtesten und im Blühen dankbarsten Arten der Unter- gattung Thelocactus. Zur Kultur ist er jedem Anfänger zu emp- fehlen, da er ziemlich widerstandsfähig ist und bei einer Erd- mischung von gleichen Teilen Lauberde und scharfem Sand mit etwas verwittertem Lehm vermischt (meine Universalmischung) sich gut entwickelt. Über die Art mit ihren Varietäten habe ich bereits im Märzheft der Monatsschrift in diesem Jahre näheres berichtet, so dass sich hier weiteres erübrigt. Den weiter aufgeführten Ects. glaucus K. Seh. habe ich bisher noch nicht Gelegenheit gehabt, beolDachten zu können. Er gehört zu den sogenannten winterharten Arten, die auch während der kalten Jahreszeit in Darmstadt von Herrn A. PURPUS im Freien gezogen wurden und wie seinerzeit in der Monatsschrift 1895, S. 106, be- richtet wurde, mit anderen harten Arten dem Frost vollständig standgehalten hatten; im darauf folgenden März blühte er bereits prachtvoll. Der letzte Winter 1916/17 dürfte ihm aber wohl, sofern er noch existierte, gefahrvoll geworden sein. Die SCHUMANNsche Beschreibung befindet sich Gesamtbeschreibung, S. 438. Der Ects. papyracautJms Eng. scheint wohl in den hiesigen Kulturen noch nicht vertreten gewesen zu sein. SCHUMANN führt an, dass er ihm selbst unbekannt und wohl recht selten sei. Seiner Beschreibung (Gesamtbeschreibung S. 439) liegt die ENGELMANNsche zugrunde. Die Randstacheln sollen die Beschaffenheit starken Papiers haben; im übrigen zeigt sein Körper die in AVarzen auf- gelösten Rippen der Untergattung Thelocactus. Auch der Ects. Sattssieri Web. war weder SCHUMANN zu der Zeit der Herausgabe seiner Gesamtbeschreibung, noch ist er mir bekannt. SCHUMANN hat dort nur die WEBERsche Diagnose wieder- gegeben. Später, im Jalire 1901, ist die Art einmalig eingeführt worden (Monatsschrift 1901, S. 65), wie im dortigen Sitzungsbericht der Kakteengesellschaft angeführt; ich habe sie nicht gesehen. Der Ects. Smitliii Mühlenpf. ist eine seit langem bekannte x4rt, welche infolge ihrer schönen bläulichgrünen Epidermisfärbung und ihrer hübschen Bestachelung eine für den Liebhaber recht wünschens- werte Form darstellen würde, wenn ihre Kultur nicht mit grossen Schwierigkeiten verknüpft wäre. Den importierten Stücken ist hier meist nur ein kurzes Dasein beschieden und diese Art will, ganz abgesehen von den verschiedensten Erdmischungen, welche man — 153 — erfolglos versucht hat, selbst in gepfropftem Zustande, nicht das gewünschte Resultat ihrem Pfleger bringen. Auch hier muss wieder der Zufall den richtigen Weg zeigen. Trotzdem er sehr häufig im- portiert wurde, ist er nur äusserst selten anzutreffen. Seine Heimat ist die Gegend von S. Luis Potosi (Mexico). Jetzt kommen wir zu einer ebenso interessanten wie schönen, allerdings leider auch recht empfindlichen Art, dem Eds. Mac Dowellii Reb. Mit seiner silbernen und goldigen Bestachelung, in der Rand- und Mittelstacheln erstrahlen, kann er als eine der ent- zückendsten Formen der Gattung Echinocactus gelten. Erst in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in vielen Originalen ein- geführt, hat er sich in kurzer Zeit die Liebe der Kakteenfreunde im Sturme zu erobern verstanden, aber vielen eine arge Enttäuschung bereitet. Ganz abgesehen davon, dass ihn die rote Spinne zu ihren besonderen Lieblingen zählt, gehen die Originale meistens an Yer- trocknung zugrunde, die sich in allmählicher Yerkorkung des Pflanzen- körpers äussert. Ich habe auf diese Weise mehrere prächtige grosse Stücke verloren; eine Krankheit, die zuerst in den FEOEHLICHschen Kulturen in Birkenwerder beobachtet wurde. Es ist kein sofortiges Absterben des Körpers, sondern ein längeres Siechtum, was langsam zum Tode führt. Gepfropft hält sich der Eds. Mac Dowellii längere Zeit, geht allerdings in seiner Bestachelung in den hiesigen Kulturen sehr zurück, verliert seine schöne kugelförmige Gestalt und wächst zylindrisch; auch die Bestachelung büsst viel von ihrer Schönheit ein, so dass man ihn fast nicht wiedererkennt. Eine noch empfindlichere Art wie die vorige ist der Eds. unguispinus Eng., der unter der Bezeichnung des Eds. Trollidii Rebut, von diesem zuerst eingeführt wurde, unter welcher letzteren Bezeichnung er den älteren Kakteenfreunden wohl noch bekannter sein dürfte. Da nun die Identität beider Arten sich herausgestellt hatte, ist von SCHUMANN der Priorität zufolge die frühere Benennung Eds. unguispimts gewählt worden. Durch die silberweissen, inein- ander geflochtenen Randstacheln und die schwarzen, gekrümmten Mittelstacheln gewährt er einen hübschen Anblick, den lange zu gemessen dem Besitzer leider nicht gestattet ist, denn er zählt zu denen, welche die schwarze Liste der Arten aufführt. Über sein Vorkommen erhalten wir interessante Ausführungen von MAG DOWELL in der Übersetzung von Emil Heese (Monatsschrift 1896, S. 100). Jener fand ihn in den Bergwerksdistrikten Nord-Mexicos auf kleinen Hügeln zwischen Chaparros-Sträuchern. Das Erdreich dort ist ziem- lich steinig und die obere Erdschicht sehr kalkha ^tig. Vier Monate regnet es in dieser Wüstenregion gar nicht und später, sobald die Regenperiode eintritt, ist der Eds. unguispinus durch seine^ be- sonders kurzen Wurzeln in dem sterilen Erdreich gegen ein .Über- mass von Feuchtigkeit geschützt. Die Art kann — 5 ^ R. vertragen. In jedem Falle ist der Eds. unguispimts mit äusserster Vorsicht zu behandeln und ihm Lauberde mit einem gleichen Teile Sand und etwas Lehm vermischt zu geben. Mistbeeterde ist selbstverständlich auf das strengste zu meiden, desgl. irgendwelche Wassergaben während der Winterzeit. Ich glaube aber kaum, dass alle derartigen Yorsichtsmassregeln ausreichend zur Erhaltung dieser Art sind. — 154 — Gegen Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre des verflossenen Säkulums, einer Zeit, in welcher die interessantesten und schönsten Formen der Gattung Echinocactus importiert wurden, fällt auch die Einführung des Ects. Beguinii Web. (in verschiedenen Katalogen wurde irrtümlich als Autor ßEBUT angegeben). Er ist auch eine von den Formen, die unbedingt eine Mamillaria vermuten lässt; der nackte Fruchtknoten dürfte ebenfalls darauf hindeuten. Dass man seinerzeit den Ects. Beguinii mit dem Ects. unguispinus verwechseln konnte, ist mir rätselhaft; wenn auch die Färbung der Rand- und Mittelstacheln (von ersteren hat der Ects. iinguispiniis 5, welche sämtlich gekrümmt sind, der Ects. Beguinii dagegen nur 1, aufrecht und gerade) eine sehr analoge, so ist doch ferner noch deren Stellung und Bildung eine vollkommen verschiedenartige; man vergleiche hierzu die Beschreibungen SCHÜMANNS (Gesamt- beschreibung S. 442 und 443). Jedenfalls ist der Ects. Beguinii als Ofiginalpflanze ein reizender kleiner Kerl mit seinen schnee- weissen, glasartigen, durchscheinenden Stacheln, welche alle schwarz gespitzt sind; er zeigt die preussischen Farben. Aber auch bei seiner Kultur ist die grösste Vorsicht geboten. Wenn er sich auch besser hält als seine Vorgänger, so nimmt er zur Winterzeit das geringste Übermass an Feuchtigkeit sofort übel und geht nach ganz kurzer Zeit, ohne dass Rettang möglich, an Fäulnis zugrunde. Seine Heimat ist der Staat Coahuila (Mexico). Eine schöne, interessante, allerdings selten vorkommende Art ist der Ects. horripilus Lern. Seine schöne, schneeweisse Bestache- lung mit den dunkelbraunen Spitzen und die prächtig karminrote, im Frühjahr sehr zeitig erscheinende Blüte stempeln ihn zu einem der hübschesten Vertreter der Untergattung Thelocactus. Man trifft ihn, wie bereits bemerkt, sehr selten in den Sammlungen an, obschon er nicht ganz so empfindlich zu sein scheint wie die vorher ge- nannten Arten. Labouret gibt in seiner Monographie S. 265 den Rat, ihn etwas warm zu stellen, da seine Vegetation eine sehr lang- same, und ihn auch während des Sommers immer unter Glas zu halten. Von der folgenden Art, dem Ects. Sileri Eng., welcher jetzt wohl zu den Seltenheiten gehört, besass ich auch vor mehr denn 30 Jahren eine Pflanze aus dem Import von FRIEDE. Ad. Haage jr. in Erfurt, der damals die hübsche, aber auch recht empfindliche Spezies in vielen Exemplaren eingeführt hatte. Sie zeichnete sich aus durch ihre an 2 cm hohen, rhombischen, blaugrünen Warzen, die strahlenförmig stehenden, weissen Randstacheln und die fast schwärzlichen Mittelstacheln, von welchen letzteren sie meist 4 be- sitzt. (Stachelbündel abgebildet in SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung, S. 352). Auch jetzt findet man sie hin und wieder in den Samm- lungen vertreten, da sie zu verschiedenen Malen eingeführt wurde, auch in Sämlingspfianzen, die aber von der Schönheit der Originale nichts aufweisen. Für die schwarze Liste empfiehlt sich der Ects. interiextus Eng., der gleich dem folgenden Ects. Krausei Hildm. ebenfalls zu den „enfants terribles" der Kakteenzucht gehört. Der erstere, ein Be- wohner von Texas, der letztere von Arizona, sind beide stets selten — 155 — gewesen, woran hauptsächlich ihre schwierige Kultur die Schuld trägt. Mathsson hielt zunächst den Ects. Krausei für identisch der Varietät dasyacantha Hort, des Ects. intertextus, eine Meinung, die er später, als ihm Vergleichsobjekte zur Verfügung standen, wieder aufgab. Er hat auf seinen Reisen in Arizona den Ects. Krausei auf steinigen Wiesen in grosser Menge gefunden und an Geuson gesandt, die sich aber sehr schlecht gehalten haben. Die beiden Arten Ects. intertextus und Ects. Krausei stehen sich aller- dings sehr nahe (bei beiden sind die Rippen deutlicher ausgebildet und nicht wie bei den anderen Arten in Warzen aufgelöst), und es möchte vielleicht ratsam sein, beide näher zu verbinden. Ehe man aber zu dieser Massnahme schreitet, ist es vor allem notwendig, charakteristische Vergleichsobjekte zur Hand zu haben, was wohl zurzeit schwer fallen dürfte. In der Anmerkung zu dem Ects. Johnsonii Parry lesen wir in Schümanns Gesamtbeschreibung, S. 447, „die Pflanze wird jetzt wieder in die Sammlungen eingeführt, hält aber selten länger aus". Leider die Wahrheit. Auch hier wieder, wie bei so vielen Arten der Untergattung Thelocactus, begegnet die Kultur dieser herrlichen Spezies unüberwindlichen Schwierigkeiten. Jeder, der diesen Echino- cactus betrachtet, mag er auch noch so wenig für die Kakteen be- geistert sein, wird zugeben müssen, dass diese Pflanze, sobald ihr Körper bespritzt ist, mit ihrer tiefrubinroten, dichten, starken Be- stachelung, welche den Körper vollkommen verhüllt, einen faszinie- renden Eindruck macht und dem Beschauer die Einsicht aufzuzwingen vermag, dass es Pflanzen gibt, die auch ohne Blumen blenden können. Ich war gerade einst zugegen, als in den FKOEHLICHschen Kulturen in Birkenwerder unter verschiedenen Importen auch ver- schiedene Exemplare des Ects. Johnsonii eingetroffen waren. Ich war von ihrer Schönheit begeistert und musste selbstverständlich eines davon mein eigen nennen können, trotzdem die Pflanzen noch nicht in Kultur genommen waren, keine Wurzeln hatten und Herr Feoehlich mich gewarnt hatte. Der Wahn war kurz, die Reue aber sehr lang! Den tüchtigsten Züchtern mit den besten Kultur- apparaten schlägt der Ects. Johnsonii ein Schnippchen. SCHUMANN berichtet allerdings von einem Exemplar in der Sammlung des ver- storbenen Geheimrat BrÜNNOW in Naumburg a. S., welches sich vollkommen eingewöhnt hatte. Zufall. Vielleicht tritt dieser auch hier wieder einmal als Lehrmeister auf. Dr. PußPüS teilt in der Monatsschrift 1899, S. 93 in seinen verdienstvollen Schilderungen mit, dass die beregte Art in steinigem Kalk- und Schieferboden auf den trockenen Kalkfelsen in den Beaverdam Mountains in Utah vorkommt und dort eine Kälte von — 5 bis 6 ^ R. auszuhalten hat, und er schlägt vor, ihn in derartigen Mischungen zu kultivieren. Dr. Kunze in Arizona berichtet ferner in der Monatsschrift 1911, S. 67, dass der Ects. Johnsonii in einer sehr trockenen Gegend von Utah mit vielen Kochsalzquellen vorkommt, dass er sich aber keiner Kultur, sobald er aus seiner natürlichen Lage entfernt ist, unterwerfen will. Das Verbreitungsgebiet der folgenden Art, des Ects. Simpsonii Eng., ist ein ziemlich ausgedehntes. Er wird in Utah, in Colorado, — 156 — in Nevada gefunden und wächst dort auf Geröll in Felsschluchten und wird auch auf hohen Bergrücken angetroffen. Es sind daher wieder eigentlich belanglose Varietäten entstanden, wie var. minor Eng., bei der die Warzen, Stacheln, Blüten und Samen kleiner als bei der Normalform sind, und var. robustior Coult., bei der wiederum die Warzen, ßand- und Mittelstacheln stärker und länger ausgebildet sind, die also nur wieder Standortsvarietäten darstellen und daher eine Vereinigung mit dem Typ als wünschenswert erscheinen lassen. In dieser Beziehung muss eben für die Feststellung des Typ, wie ich schon immer betont habe, für die Zukunft ein weiterer Spielraum gelassen werden. Dr. PURPüS berichtet in seinen interessanten Schilderungen, Monatsschrift 1900, S. 111, dass er den Eds. Simp- sonii in den La Sal Mountains in Utah, in einer Höhe von 2600 m, auf felsigen Stellen, in der stark bestachelten Form gefunden hat. Er ist in jenen Regionen der am höchsten hinaufsteigende Kaktus. Auch der Ects. Sinipsonii stellt, hinsichtlich seiner Kultur, seinem Pfleger die schwierigsten Aufgaben. Man hat ihn hier, den Ver- hältnissen seiner Heimat entsprechend, als winterhart behandeln wollet! (Monatsschrift 1903, S. 95), hat aber bei ihm in dieser Be- ziehung keine Gegenliebe gefunden. Jedenfalls ist diese letztere Methode eine vollkommen verkehrte, da unsere schwankenden Temperaturverhältnisse mit jenen heimatlichen nicht zu vergleichen sind. Allerdings existiert eine Varietät des Ecis. Sinipsonii var. „perpetual snow", die, wie in der Monatsschrift 1903, S. 137, be- richtet wird, in Bruchsal zwei Winter im Freien ausgehalten haben soll. Man rät eben hin und her und verfällt schliesslich in die grössten Extreme. Der von SCHUMANN sodann beschriebene Ects. durangensis Runge ist mir nicht bekannt; SCHUMANN hat seine Beschreibung nur nach einem vertrockneten Exemplar der GRUSONschen Sammlung anfertigen können. Ich finde jene Art nur in dem Preisverzeichnis von Friedr. Ad. Haage jr. in Erfurt vom Jahre 1900 aufgeführt, und zwar werden dort die Blüten, die von SCHUMANN nicht be- schrieben sind, als rotbraun, denen des Ects. Wrightii ähnlich ge- schildert. In den späteren Katalogen der genannten Firma ist der Ects. durangensis nicht mehr aufgeführt. Der Ects. tiirbiniformis Pfeiff. ist eine so bekannte Art, dass von ihr eine nähere Beschreibung überflüssig sein dürfte. Ich ver- weise hier nur nochmals auf meine Ausführungen (Monatsschrift 1915, S. 76) und die in Schiefermischung erzielten günstigen Resultate, da der Ects. turbinifornns in früheren Zeiten in allen anderen Erdmischungen nach ganz kurzer Zeit zugrunde gegangen war. Nachdem sich, wie in meinen Ausführungen bemerkt, die Pflanze in obiger Schiefer- mischung während acht Jahren vorzüglich entwickelt und geblüht hatte, musste ich sie leider durch grobe Unachtsamkeit verlieren. Jene für mich so unglückselige Zeit, der Juni des Jahres 1916, kam heran, die mich zu dem traurigen Los des ewig Vereinsamten ver- dammte, und ich musste die Pflege meiner Pflanzensammlung an- deren Händen überlassen. Die Bewässerungen, die nun während meiner Abwesenheit nach denen der Fuchsien- und Pelargonien- Theorie ausgeführt wurden, führten selbstverständlich den Tod des — 157 — bisher prächtig gediehenen Ecis. turbiniformis^ des Stolzes meines Kakteenbestandes, herbei, dem auch mein werter Freund THOMAS verdiente Bewunderung gezollt hatte. Man möge hieraus ersehen, dass so empfindliche Arten, wie der Ects. turbiniformis, welcher bei mir zur Winterzeit von oben keinen Tropfen Wasser erhielt, sondern dem ich in einem Untersatz das Wasser in minimalster Form zu- führte und im Sommer ebenfalls mit grösster Vorsicht von unten befeuchtete, ein Zuviel selbst in der günstigsten Vegetationsperiode stets verderbenbringend wirkt. Man muss eben bei Zimmerkultur vor allem individualisieren. Ferner führe ich noch den Ects. Poselgeriaims Dietr., der von Schumann irrtümlich als identisch der Mamillaria Scheeri Mühlenpf. angenommen wurde, als zugehörig zu der Untergattung Thelocactus an, indem ich gleichzeitig auf meine diesbezüglichen Ausführungen (Monatsschrift 1910, S. 135) hinweise. Auch diese Art ist recht empfindlich und verlässt nach kurzer Zeit seine noch so sorgsamen Pfleger. Es ist Emil Heese wohl gelungen, eine Pflanze in gepfropftem Zustande längere Zeit durchzubringen, be- sondere Freude hat er an der sonst so hübschen, interessanten Art nicht erlebt. In die Liste der ganz schwarzen können wir ihn aller- dings nicht verdammen. Zum Schluss dieser Abhandlungen noch einige Bemerkungen. Gerade auch in der besprochenen Untergattung finden sich sehr viele Arten, die jeder Kultur spotten. Wollte man nun jene Misserfolge auf die vielleicht noch mangelhafte Kenntnis der Bodenverhältnisse, in denen sie in ihrer Heimat gedeihen, zurückführen, so steht dem wieder entgegen, dass mit ihnen zusammen wiederum Arten an den- selben Stellen vorkommen, die hier vorzüglich weitergedeihen, ohne dass wir ihnen, aus Unkenntnis, die Mischung der dortigen Boden- bestandteile gewähren, und ich könnte in dieser Beziehung viele Beispiele anführen, vorzüglich solcher Arten, welche in Mexico ihre Heimat haben. Emil Heese hatte seinerzeit für die Kultur einiger hier nicht durchzubringender Spezies sich von den dortigen Samm- lern, mit denen er in regem Verkehr stand, einige Proben des Erd- bodens, in dem jene Pflanzen in der Heimat gediehen, verschrieben. Er hat nach seinen genauen Beobachtungen keinerlei Vorteile davon gehabt, die Pflanzen gingen ebenfalls zugrunde. Schon FÖESTER hatte sich damals, um günstige Resultate mit der Kultur der Melo- kakteen zu erzielen, Erde von der Insel St. Thomas, der eigentlichen Heimat des Melocactus communis Lk. et Otto, kommen lassen, aber auch diese Versuche lieferten nur ungünstige Resultate. Der Haupt- faktor der Misserfolge ist unbestritten der, dass die Pflanzen, und gerade die besonders empfindlichen Arten, infolge ihrer teils voll- ständig abgeschnittenen, teils vertrockneten oder arg verletzten Wurzeln, ihrer Ernährerinnen beraubt sind, im Zustande vollkom- mener Erschöpfung hier anlangen; der bisweilen steinharte Wurzel- boden lässt zur geeigneten Zeit die Sprossung neuer Wurzeln nicht zu; die Pflanzen, deren noch restliche Reservestoffe verbraucht sind, gehen an Entkräftung, die sich bei ihnen in verschiedenen Formen äussert, zugrunde. Eine weitere Erklärung für diese bedauerlichen Vorgänge haben wir leider vorläufig nicht, obgleich ich durchaus — 158 — nicht in Abrede stellen will, dass auch andere gewichtige Neben- umstände noch in Frage kommen könnten, die uns, wie bereits be- merkt, vielleicht einmal der Zufall erkennen lässt. Dass unsere grossen Temperaturschwankungen auch einen hervorragenden Anteil an den Misserfolgen haben, dürfte ausser Frage stehen. Unsere wissenschaftlichen Kakteennamen. Yon Dr. A. Schramm, Karlstadt a. Main. (Fortsetzung zu Seite 95.) Die grosse Gattung Mamillaria oder ,, Warzenkaktus" hat ihren Namen von den Warzen erhalten, die den Pflanzenkörper bedecken. Mamillaria leitet sich ab von mamilla = Brustwarze, was die Verkleinerungsform zu mamma = Frauenbrust ist. Wie schon Schümann in seiner ,, Gesamtbeschreibung der Kakteen" in der An- merkung ^) auf Seite 473 angibt, ist die Schreibweise ,,Mammillaria" mit Doppel -m falsch. Von Mamma leiten sich die Eigenschafts- wörter mammulosus und submammulosus ab : Ersteres heisst mit kleinen Zitzen reich versehen, letzteres mit kleinen Zitzen ,, ziemlich" reich versehen, da die Vorsilbe ,,sub" eine Einschränkung bezeichnet. Im Griechischen heisst die Frauenbrust ^r[l.r^ (thele), welches Wort sich in mehreren Artbezeichnungen vorfindet, z. B. in macrothele und microthele, welche Wörter gross- bezw. kleinwarzig bedeuten, da |i.(/.xpo; (makros) = gross und [i.'./.oo; (mikros) — klein heisst, poly- thele = vielwarzig kommt ebenfalls vor; 'jio/jjc (polys) heisst viel. Im Anschluss an die Mamillarien seien die drei Gattungen Leiichtenhergia, Pelecyphora und Ariocarpus auf die Bedeutung ihrer Namen hin behandelt. Die zuerst genannte Kaktee ist bekanntlich von HoOKER und Fischer nach einem Fürsten Leuchtenberci benannt worden, einem Angehörigen aus dem russischen Herrscherhause. Das Fürstengeschlecht stammte aus der ehemalig gefürsteten Land- grafschaft Leuchtenberg in der Oberpfalz. Die Familie ging nach Russland über, und die Standesherrschaft Leuchtenberg wurde 1854 aufgelöst und mit der Krone Bayerns vereinigt. Zur Namenbildung der Kaktee ist zu Ehren des Fürsten dessen Name mit der lateinischen Endung versehen worden; principis ist der zweite Fall zu dem lateinischen Worte princeps = Fürst. Im Deutschen nennt man die Kaktee „Leuchtenbergie" oder wegen ihrer prismenartigen Warzen bezeichnenderweise „Prismenkaktus". Der Name Pelecyphora ist der griechischen Sprache entnommen: r.zkzv.'jz (pelekys) heisst Beil, c^ooo; (phoros) tragend oder -träger, so dass also die Übersetzung von Pelecyphora „Beilträger" lautet und man diese Kakteengattung wegen ihrer im Querschnitt beilförmig aussehenden Warzen „Beilkaktus" nennen darf. Dass bei Pelecyphora die weibliche Endung auf a auftritt, wie es auch bei anderen Gattungs- namen der Fall ist, hängt damit zusammen, dass jener Name streng genommen ein Eigenschaftswort ist, zu dem als Hauptwort etwa planta = Pflanze zu ergänzen ist, so dass man eigentlich planta pelecyphora = beiltragende Pflanze sagen müsste. — Manche lateinische Artnamen endigen auf -ger oder -gera, das ebenfalls tragend oder -träger bedeutet, z. B. corniger = Hornträger, von cornu ^ Hörn und — 159 — gero = ich führe, ich trage ; ferner crucigera = kreuztragend (crux, crucis = Kreuz). In ähnlicher Weise gebraucht man auch die Endung -fer oder -fera, z. B. crinifera = haartragend, von crinis = Haarwuchs, Haar und fero = ich trage. Dieselbe Bedeutung hat pilifera. Für Ariocarptis kommt nach FOEESTERs Handbuch der Kakteen- kunde, sowie nach E. SCHELLE in seinem Handbuch der Kakteen- kultur die deutsche Benennung „ Wollfruchtkaktus" in Betracht. Sie dürfte nicht gerade glücklich gewählt sein, da die Frucht xapTOQ (karpos) des Ariocarpus eine weiche, glatte Beere ist. Ebenso ist es mit der früheren Benennung Anhalonium der Fal], die von Lemaike eingeführt war. Sie ist zusammengesetzt aus der griechischen Vorsilbe av (an) = ohne und aXo'jviov (halönion) = Polster, so dass demnach Anhalonium polsterlos bedeutet, denn Lemaiee hatte an den von ihm zuerst untersuchten Pflanzen nicht einmal Spuren eines Stachelpolsters bemerkt. Man nannte das Anhalonium wegen seiner an die Aloe erinnernden Gestalt auch ,, Aloekaktus". Der Melocactus hat wegen seiner melonenartigen Gestalt seinen Namen erhalten, denn Cucurbita Melo L. ist der botanische Name für unsere Melone. Das Wort Melo steht in Beziehung zu dem griechischen Worte jxyj^.ov (mGlon) = Apfel. Den Melocactus nennt man ja gewöhnlich auch „Melonenkaktus". Der Pterocactus erhielt seinen Namen von den geflügelten Samen, denn 'jiTspov (pteron) heisst Flügel. Somit kann man im Deutschen den Pterocactus sehr wohl „Flügelkaktus" nennen, wenn es auch wohl richtiger wäre, „Flügelsamenkaktus" zu sagen. Der Name der Gattung Maihuenia ist die lateinische Form des Wortes Maihuen, mit dem die Chilenen die zwischen Opuntia und Peireskia stehenden Kakteen bezeichnen, die Zwergsträucher darstellen. Der soeben genannte Gattungsname Peireskia ist durch den französischen Ordensgeistlichen Chaeles Plumiee im 17. Jahrhundert, wo es noch üblich war, seinem Namen die lateinische Form zu geben, nach Nicolaus FabEICIUS Peieeskius benannt worden, der Rat im Parlament in Aix war. Sein eigentlicher französischer Name war Peieesc, so dass auch die Schreibweise „Peirescia" zulässig ist. Für Peireskia kann man ausser „Peireskia" auch „Laubkaktus" sagen, da ja diese Pflanzengattung laubartige Blätter besitzt. Die Gattung Peireskiopsis hat das Aussehen einer Peireskia, daher die Endung ,,opsis" wie bei Echinopsis. Man könnte diese Gattung im Deutschen vielleicht ,, Scheinlaubkaktus" nennen. Die Namen für die Gattungen Pfeiffera^ Hariota und Witiia sind die mit weiblicher lateinischer Endung versehenen Eigennamen von Personen, denen zu Ehren diese Pflanzengattungen benannt worden sind. Ihr Lebenslaufund ihre Verdienste sind kurz folgende: Dr. LOUIS Pfeiffee war praktischer Arzt in Kasse], bereiste 1838 — 1839 Kuba und besass eine sehr gute Sammlung von Kakteen. Auch schrieb er das erste grössere Buch über sie, die „Enumeratio diagnostica", eine zur Unterscheidung und Erkennung der Kakteen dienende Aufzählung dieser. Er lebte von 1805 — 1877. — THOMAS Haeiot oder richtiger wohl Haeeiot, den SCHUMANN einen englischen Botaniker des 16. Jahr- hunderts nennt, war ein in allen Wissenschaften und sonderlich in der Mathematik sehr erfahrener Mann. Er war 1560 in Oxford — 160 — geboren und ist 1621 gestorben. — N. H. WiTT war Kaufmann in Manoos, Brasilien, der sich um die Botanik dadurch verdient gemacht hat, dass er in grossherzigster Weise ein Unternehmen unterstützte, durch das ein bis anfangs 1900 botanisch noch vollständig unerforschter Teil Brasiliens der Wissenschaft erschlossen wurde. Der Gattungsname Rhipsalis leitet sich ab von dem griechischen Wort p 10) (rhips) = Rohr, Binse, so dass Rhipsalis, zu welchem Namen ebenfalls wieder planta = Pflanze zu ergänzen ist, binsenartig bedeutet. Man hat dieser Gattung Kakteen den Namen „Binsenkaktus" gegeben. Die zum Teil noch gebräuchliche alte Bezeichnung Lepismium hängt mit dem griechischen Worte 'LztIz (lepis) = Schuppe zusammen, so dass man für Lepismium „Schuppenkaktus" oder „Schuppen-Binsen- kaktus" sagen kann, weil Lepismium eine Untergattung zur Gattung Rhipsalis ist. Nun ist noch die Abstammung der Namen der allbekannten und allbeliebten Fhyllocactus- und Epiphylliitn- A.rtei\ zu erwähnen. In beiden Wörtern ist das griechische AYort 'jöüjr^ (phyllon) = Blatt enthalten; iiü. (epi) heisst auf. Somit ist Fhyllocactus = „Blattkaktus", und Epi- phyllum bedeutet, dass ein Blatt auf dem anderen sitzt, so dass eine Kette zusammenhängender Glieder entsteht. Man kann daher das Epiphyllum „Glieder-Blattkaktus" oder kurz „Gliederkaktus" nennen, wie es im Volke auch üblich ist. Zum Schluss seien noch die Bedeutungen einiger veralteter Gattungsnamen, wie Discocachts, Malacocarpus , Astrophytum, Gymnocalycmm, Lophophora und Rebuiia erwähnt, welche Gattungen jetzt sämtlich in die Gattung Echinocactus aufgenommen worden sind. Discocactus ist zusammengesetzt erstens aus dem griechischen Worte o'!axo; (diskos), das im Lateinischen zu discus wurde und die Wurfscheibe aus Stein oder Erz bedeutet, die in der Mitte mit einem Loche und ausserdem mit einem Riemen versehen war, um sie daran fortzuschleudern, und zweitens aus „cactus", so dass also Discocactus „Scheibenkaktus" heisst, ein der Gestalt des Kaktus entsprechender Name. In dem Worte Malacocarpus sind die beiden griechischen Wörter \s.dLayjjz (malakos) = weich und xap-o; (karpos) = Fracht enthalten. Demnach ist Malacocarpus durch ,, Weichfruchtkaktus" zu übersetzen. Da aber andere Kakteen ebenfalls weiche Früchte haben, so liegt kein Grund vor, dieser Gattung im besonderen den Namen Weich- fruchtkaktus zu geben; deshalb hat auch K. SCHUMANN diese Gattung aufgehoben und sie unter die Gattung Echinocactus eingereiht. Asirophytum heisst „Sternpflanze", entsprechend den griechischen Wörtern da-rip (ast^r) = Stern und c^ütov (phyton) = Pflanze; asterias leitet sich von aster ab und heisst mit Sternen bestreut; auch eine Gattung der Seeigel wird so benannt. In Gymnocalycium haben wir die beiden griechischen Wörter p[j.vo; (gymnös) = nackt und xd/.o^ (kalyx) = Fruchtkapsel miteinander verbunden vor uns. Gymnocalj^cium wäre demnach als ,, Nacktfrucht- kaktus" zu bezeichnen. Lophophora heisst , .Hügelträgerin", da Xo'^o^. (lophos) = Hügel und phora die weibliche Form zu '-fopo'c (phoros) = tragend, -träger ist. Auch hier ist zu Lophophora das Hauptwort planta = Pflanze zu ergänzen. Auch sonst findet sich das Wort lophos noch in Art- — 161 — bezeichnungen vor, zum Beispiel in lophothele, was Hügelwarze bedeutet. Rebuiia ist die lateinische Form des französischen Eigennamens B,EBüT mit weiblicher Endung. Sein Träger war zu K. SCHÜMANNS Zeiten Weinbauer in Chazay d'Azergues bei Lyon und einer der grössten Kakteenhändler. Der Name für die beliebte Untergattung Coryphantha der Gattung Mamillaria ist aus den beiden griechischen Wörtern xopücpi^ (koryphe) = Scheitel und äv^oc (anthos) = Blüte zusammengesetzt. Eine Coryphantha ist also „eine aus dem Scheitel blühende Pflanze", denn auch liier ist wiederum planta = Pflanze zum Namen zu ergänzen; man kann daher die Coryphanthen „Scheitelblüher" nennen. Auch in Artnamen trifft man häufig auf das Wort anthos oder antha, was dann mit ,, blutig" oder ,, blühig" zu übersetzen ist. Das entsprechende lateinische Wort ist florus, z. B. in multiflorus = vielblütig. Von den seit 1903 aufgestellten und in einem Verzeichnis von Dr. F. VaüPEL gesammelten neuen Gattungsnamen, soweit ich sie nicht schon im vor- stehenden erwähnt habe, glaube ich absehen zu dürfen, da die zu jenen neuen Gattungen gehörenden Kakteen zurzeit nicht im Handel zu haben sind und auf absehbare Zeit auch nicht zu haben sein werden. Zu den vorstehend behandelten wichtigsten Gattungsnamen setzt man bekanntlich zur Unterscheidung der Arten meistens Eigen- schaftswörter hinzu. In vereinzelten Fällen treten hierbei Haupt- wörter auf, beispielsweise hystrix = Stachelschwein, welches Wort griechischen Ursprungs ist, aber auch als Lehnwort in die lateinische Sprache zur Bezeichnung des Stachelschweins übergegangen ist; ferner coryne .(xop'jvT^), das Keule bedeutet; pecten aboriginum ist lateinisch und heisst ,,Kamm der Eingeborenen"; diese Bezeich ung der betroffenen Cereusart kommt daher, weil die Eingeborenen in Mexiko die Früchte des Cereus pecten aboriginum als Kämme oder vielmehr als Haar- bürsten benutzen. — Von pecten = Kamm leitet sich ab pectinatus = kammförmig. Die als Artnamen den Gattungsnamen nachgesetzten lateinischen oder griechisciien Eigenschaftswörter bezeichnen entweder eine be- sondere Eigenschaft, z. B. die Grösse der Kaktee, wie minusculus = etwas klein, pumilus = sehr klein, zwerghaft oder das Gegenteil ingens = ungeheuerlich gross und giganteus = riesenhaft gross, ferner die Färbung der Kaktee, wie caesius = bläulichgrau, die Art und Grösse der Bestachelung, z. B. longihamatus = mit langen Haken versehen, die Blütenform oder -Farbe: grandiflorus = gross- blumig und chloranthus = grünblühig von yXcüpdq (chloros) = grün und anthos = Blüte, sowie viele andere Eigenschaften. Oder der Artname ist zu Ehren eines um die Kakteenkunde verdienten Mannes gegeben worden oder auch, er bezeichnet die Herkunft, also Ort oder Land der Kaktee. Um die Bedeutung aller dieser zur Be- zeichnung der Art benutzten Eigenschaftswörter an dieser Stelle anzugeben, dazu ist ihre Zahl zu gross; am besten wäre es, hierfür ein alphabetisches Verzeichnis dieser Artnamen anzulegen. Im Rahmen vorliegender Arbeit ist es nur möglich, allgemeine Gesichtspunkte herauszugreifen, die für die Bildung der hauptsächlich aus dem Griechischen und Lateinischen stammenden Wörter in Betracht -- 162 — kommen. Übrigens gibt ja K. SCHUMANN in seiner ,, Gesamt- beschreibung der Kakteen" bei jeder Kaktee am Schlüsse ihrer - Beschreibung die Übersetzung des Artnamens an, so dass hierauf verwiesen sei. Trotzdem seien noch einige wenige häufiger bei Kakteen in zusammengesetzten Eigenschaftswörtern vorkommende Wortteile an dieser Stelle erwähnt. Mehrere solche Wörter endigen beispielsweise auf ,,acantha": dies ist das griechische Wort für Stachel («xavö-a). Auch /ivTpov (kentron) heisst Stachel; aus diesem Worte und ooXr/oz (dolichos) = lang hat man das Wort dolichocentra = langstachelig gebildet. Das griechische Wort kentron ist in der lateinischen Sprache zu centrum umgebildet worden und bedeutet dort neben Stachel u. a. auch den eingehakten festen Schenkel des Zirkels, um den sich der andere herumdreht, ferner auch den Mittelpunkt des Kreises, das Zentrum, wie wir im Deutschen das Wort ebenfalls gebrauchen. In dem Worte centricirrha bei Mamillarta centrich^rha scheint mir die Bedeutung des Wortteils „centri" mit Stachel und nicht, wie K. SCHUMANN annimmt, durch „in der Mitte" zu übersetzen zu sein: cirrhus oder vielmehr cirrus (griechisch xoppTj [korre]) heisst Haarlocke oder Haarbüschel. Somit ist „centri- cirrha" soviel wie „Stachellocke" oder „mit einerLocke oder einem Büschel ausStachelnversehen",welcherAusdruck mir deutlicher erscheint und dem Aussehen der Kaktee besser entspricht als die SCHUMANNsche Über- setzung „in der Mitte gelockt". An dieser Stelle kann ich nicht umhin, meinerYerwunderung Ausdruck zu geben in bezug auf dieSCHUMANNsche Übersetzung des Wortes strigosus bei Cereus strigosus auf Seite 68 seiner „Gesamtbeschreibung", denn strigosus leitet sich nicht von strigilis = Striegel ab, sondern vielmehr von stringere = zusammenziehen, zusammenschnüren; strigosus heisst nämlich mager, dürr. Welche Beziehung diese Bedeutung des AVortes strigosus zu der Kaktee hat, darüber kann ich leider nicht urteilen, da ich sie nicht kenne. Nach dieser Abschweifung füge ich noch bei, dass rein lateinisch der Stachel aculeus heisst; davon leitet sich ab aculeatus = mit Stacheln versehen. Andere Bezeichnungen für die Bestachelung kommen her von den lateinischen AVörtern spina = Dorn, nämlich spinosus = dornig, stachelig (spinosissima = sehr stachelig); von seta = Borste das Eigenschaftswort setosus = borstig, behaart; von pluma = Feder plumosus = befiedert, von hamus = Haken, Angel- haken hamatus = hakig, mit Haken versehen. Das griechische Wort für Angelhaken ist avxiaTpov (ankistron), wovon sich die Artbezeichnung ancistrata herleitet, die „mit Angelhaken besetzt" bedeutet; fast die- selbe Bedeutung hat das lateinische Wort uncinatus = hakenförmig. Noch seien die häufig auftretenden Artbezeichnungen erwähnt, die auf „gonos" endigen, das eigentlich winkelig bedeutet, aber mit kantig oder rippig zu übersetzen ist. Es kommt her vom griechischen Worte -((ov'oc (gönia) = Winkel, Ecke (lateinisch angulus, wovon sich angularis = kantig oder rippig ableitet). Die meisten Eigenschaftswörter, mögen sie der lateinischen Sprache selbst angehören oder aus der griechischen entnommen sein, tragen die lateinischen Endungen us, is oder er für das männliche, a oder is für das weibliche, um oder e für das sächliche Geschlecht. Die Endung des Eigenschaftswortes muss mit dem Geschlecht des — 163 — Gattungsnamens übereinstimmen, zu dem das Eigenschaftswort hinzugesetzt ist. Von den Gattungsnamen sind männlichen Geschlechts alle mit Cereus und Cactus zusammengesetzten, sowie Ariocarpus; weiblich dagegen sind die auf is und a ausgehenden Namen, wie Echinopsis, Rhipsalis, Mamillaria, Opuntia usw. Sächlichen Geschlechts ist Epiphyllum, sowie die veralteten Gattungsnamen Lepismium, Anha- lonium und Astrophytum, ebenso Gymnocalycium. Bei Eigennamen gebraucht man entweder die adjektivische Form oder die Genetivform, d. h. die Endung des zweiten Falls des mit lateinischer Endung versehenen Eigennamens, den man erhält durch Anhängung von „ius" an männliche, von „ia" an weibliche Eigennamen. Der Genetiv hat sodann entsprechend die Endungen ii oder iae. Beispielsweise wird SCHUMANN zu SCHüMANNIUS und der Genetiv lautet SCHUMANNII, während der Name der Frau NiCKELS zu NiCKELSIA latinisiert wird und der Genetiv dann NiCKELSIAE heisst. Umgekehrt verkürzt man im Deutschen die Namen der alten be- kannten lateinischen Schriftsteller und Dichter um ihre Endsilbe, so dass man statt VergiliüS YerGIL sagt, statt OviDIUS OVID, statt Sallustius Sallust usw. Die adjektivische Form der Eigennamen wird durch Anhängung der Endung „ianus" gebildet, die dann für das weibliche Geschlecht „iana", für das sächliche Geschlecht „ianum" lautet. Wenn der Eigen- name auf einen Selbstlauter (Yokal) oder auf r ausgeht, so hängt man nur die Endung us oder a an, z. B. POSELGER = POSELGERUS (Genetiv POSELGERI), aber POSELGERIANUS. Bei Orts- und Ländernamen kommen entweder dieselben Endungen ianus, iana, ianum vor oder häufiger die Endung ,,iensis" (oder auch ensis) für das männliche und weibliche Geschlecht, ,,iense" (ense) für das sächliche in Anwendung, z. B. Tulensis, welcher Name bedeutet, dass die Kaktee Echinocactits Tulensis aus der mexika- nischen Stadt Tula gebürtig ist. Eine oft auftretende Endung ist „oidea" für die Einzahl, „oideae" für die Mehrzahl. Sie ist die weibliche Form zu „oides", das sich ableitet von siooc; (eidos) = Aussehen, so dass die mit jener Endung versehenen Wörter soviel bedeuten wie „aussehend wie", „ähnlich wie", z. B. Opuntioideae. Unter diese Bezeichnung fallen alle Pflanzen, die das Aussehen einer Opuntia haben. Einen ähnlichen Sinn schliessen die lateinischen Endungen eus, ea, eum für die Ein- zahl, ei, eae, ea für die Mehrzahl in sich, z. B. Cactaceae, Echino- cacteae usw. Diese Wörter sind selbständig als Hauptwörter ge- brauchte Eigenschaftswörter, da das Wort planta = Pflanze oder vielmehr dessen Mehrzahl plantae = Pflanzen zu jedem zu ergänzen ist. Mit den vorstehenden Ausführungen, die ja nur eine Zusammen- stellung bekannter Tatsachen ist und sein soll, hoffe ich alles wesent- liche über die wissenschaftliche Namengebung oder -bildung in bezug auf die Kakteen erwähnt zu haben, um somit manchem Kakteenliebhaber mit meinen Zeilen dienlich zu sein, damit er sich in der w^issenschaftlichen Nomenklatur, d, i. Namengebung leicht zurechtfinden kann. ^ 164 — September -Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Berlin, den 24. September 1917. Gegen 8 Uhr eröffnete Herr SCHWARZBACH die Sitzung. Als neues Vereinsmitglied begrlissen wir Herrn Apotheker Wilhelm Heller, Sonnen-Apotheke, Camap bei Essen. Der unterzeichnete Schriftführer erstattete darauf Bericht über die am 21. des Monats abgehaltene Yorstandssitzung, bei welcher auch Herr Gruxdmanx anwesend war. Anwesend waren ferner die Herren THOMAS, SCHWARZBACH und Dr. SCHWARTZ. Es wurde folgender Antrag vorbehaltlich der Genehmigung der Monats- versammlung angenommen: die Rubrik ,, Tausch verkehr" soll wie ursprünglich festgesetzt unter den Yereinsnachrichten abgedruckt werden. Der Verlag wird uns die Anzeigen bis zum ersten Januar 1918 kostenlos gewähren, später wird dann ein kleiner Betrag dafür erhoben werden. Zur Sache selbst schreibt uns Herr Postsekretär COXRAD aus Ruhland: Freudig und dankbar habe ich die Annahme des Antrages begrüsst, dass die Mitglieder überzählige Pflanzen dem Vorstande zum Tausch anmelden. Ferner soll infolge der Papiernot die Monatsschrift statt 16 Seiten 12 Seiten Text und vier Seiten Umschlag erhalten, der blaue Deckel fällt fort. Der x^Lntrag wurde auch von der Versammlung- angenommen. Der Botanische Garten hatte uns durch Herrn Wegener wiedei* sehr schöne Pflanzen geschickt: Eps. luamillosa Gurke, Eccr. Barcena, Mescnibr. pscndoirinicatcllinn, Mani. ceniricirrha crisfaia, Mani. pluniosa, Ects. denudatus Lk. et Otto, Ects. acittissimus Otto et Dietrich. Mit zwei wunderschönen Gruppen von Stenogonen erfreute uns Herr MüNDT. Die erstere bestand aus sechs grossen Pflanzen, die zweite aus acht kleineren der Stenogonus-Grnppe. Sämtliche Pflanzen sind Sämlinge und wunderbar bestachelt. Von allen Seiten befragt, wie man so glänzende Resultate erzielen könne, machte uns Herr MUXDT mit seiner Kultnrmethode bekannt: im Frühjahr bestreiclit er seine Fenster von aussen leicht mit Lehm, welciier allmählich durch den Regen abgewaschen wird. Dann bekommen sie ordentlich Luft und Licht, indem die Kästen den Tag über offen sind. Nachts werden sie geschlossen. Gegen den Herbst zu werden die Fenster ganz abgenommen, damit die Pflanzen sich für den Winter genügend abhärten können. Mit dieser Methode erzielt Herr MUNDT, dass man seine Pflanzen bezüglich der Bestachelung von Importen kaum unterscheiden kann. Herr SCHWARZBACH dankte im Namen der Versammlung den beiden Herren und schloss gegen 10 Uhr die sehr gut be- suchte Sitzung. SCH\YARZBACH. BiTTLER. Nachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschaft. Die nächste A^ersainmlung wird am Mittwocli, dem 5. Dezember, abends 8 Uhr, in Anbetracht des 25jährigen Bestehens der Gesellschaft als Festsitzung', im ßestaur«int „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), abgehalten. Die Monats -Tersammlungen finden sonst in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat ScHWARZBACH, Neukölln, Kaiser -Friedrichstr. 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. WegenBenutzung der Bibliothek wendet man sich gleichfalls an Herrn Bittlee,. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Yaupel. Um die besonderen Liebhabereien der Kakteenfreunde untereinander zu fördern, wird von jetzt an dieser Stelle ein Taiisclivei'kehr eingerichtet, der lebhafter Benutzung empfohlen sei. Der Preis für die gespaltene Kleinzeile im ,,Tauscli- verkelir" kostet 20 Pt^., für Mitglieikr der Üeiitsclien Kakteeii-d'esellsciiaf't lö |'f:r., beides ohne Teuerungszuschlag, aber ohne Rabatt bei Wiederholungen. Der Kostenbetrag ist beizuscliliesseii; in eine Druckzeile gehen 10 Silben oder 33 Buch- staben, danach ist Feststellung des Preises jedermann möglich. Die Taiist'liaiizeige« der Mitglieder der Deutschen Kakteen-(jlesellscliaft sind ausnahmslos an Herrn L. BITTLER, Cliarlottenburg, NordhausenerStr.8, zurichten, alle anderen an die Verlags- buchhandlung J. JNEÜMANM, Neudauim. Um den Tausclivcrkehr einzu- bürgern, erfolgen Ankündigungen der Mitglieder der Deutschen Kakteen- Gesellschaft in den nächsten Nummern kostenlos. Joh. Benneckenstem, Beriin-Zehlendorf, Potsdamer Str. 29, bietet an: kräftige Sämlinge von Ec}iino])sis RoMandü, alhispinosa, turhinata, tviuinphans fl. pleno, Ecis.plafensiSjGraessneriyFiebrigü, sucht: Sämlinge A^on Eds. Grusonii, Haselhergü, haemataeantJnts. Alwin Berger, Kgl. Wilhelma, Cann- Statt, sucht: jR/z^j?6'rt7/s- Arten bekannter Herkunft, Cereus obtusangulus, Epiphyllum delicatalum n. Russellianum, Phyllocactus species. L. Quehl, Halle a. 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Bei der außerordentlich großen Zahl der Voraus- ^g bestellungen ist anzunehmen, daß der Jagd - Abreißkalender 1918 ^| wieder wenige Wochen nach Ausgabe vergriffen sein wird. Jeder ^M Freund unseres Kalenders wird daher ersudit, um sich seinen Bedarf ^^ zu sichern, eine Bestellung unverzüglich aufzugeben, entweder bei ^m der nächsten Buchhandlung oder der ^^ Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. ^ Kür die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm ^ Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz -Berlin. Siebenundzwanzigster Band. 191 7. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. ^ Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. M Anzeigenpreis für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. -ö No. 12 't>- ausgegeben im Dezember 1917. Inhaltsverzeichnis: Fünfundzwanzig Jahre Deutsche Kakteen- Gesellschaft. Von Karl Hirscht. — Echinocactus Monvillei Lern. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer. — Phyllocactus anguliger Lern, und Ph. Darrahii K. Seh. Von F. Thomas. -— Ein Besuch bei Herrn Frantz De Laet in Kriegszeiten. Von E. Cordes. — Oktober-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Berichtigung. Neudamm. Verlag von J. Neumann. %. Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Eaktcenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagsha^ndlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisiiste für 1917, Seite 263). An7öincinrM-oici *^'' ^'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teuerungs- rMl^t^iyt/lipic^lo Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. 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Versandgebühr heizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. ^'cuniann, A^eiKlainin. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Meine Preisliste von 1914 behält vorläufig ihre (Gültigkeit u. v^ird auf Wunsch zugesandt. R. Qraessner^ Perleberg; Kakteen-Züchter. [2u L= 165 — Fünfundzwanzig Jahre Deutsche Kakteen-Gesellschaft. Von Karl Hirscht, Leipzig. In allen Fugen bebt die alte Welt! Ein Heer intriganter Hetzer hat einen Weltkrieg entzündet, und es ist dieser Meute gelungen, fast alle Nationen der Erde zu Feinden des deutschen Volkes auf- zupeitschen, die uns mindestens auch den Krieg erklären mussten. Verbunden damit ist völlige Störung von Handel und ladustrie und die Herbeiführung von Lebensschwierigkeiten, unter denen der Hunger als die bedeutendste Waffe gegen unser Volk geschaffen werden sollte. Gegen die mit allen verwerflichen Mitteln der Diplomatie aufgehetzten Menschenmassen der halben Welt steht unser deutsches Volk mit nur einigen wenigen, dafür aber um so treueren Bundes- genossen im heroischen Kampfe. Vaterlandsliebe und Heldenmut haben es bisher vermocht, den heimischen Boden frei zu halten von den hasserfüllten Millionenheeren der Engländer, Franzosen, Russen, Italiener und ihrer erpressten Söldner gelber, schwarzer und roter Hautfärbung. In dieser vulkanischen Zeit will dennoch unsere Deutsche Kakteen-Gesellschaft den Tag nicht spurlos vorübergehen lassen, an welchem sie vor 25 Jahren ihre Gründung ermöglichte. Jedenfalls auch ein charakteristischer Zug deutscher Treue, die mit Beharrlichkeit Sorge trägt, dass auch unter schwierigen Verhältnissen eine mit vielen Mühen erbaute und seit 25 Jahren unausgesetzt ausgestaltete und erweiterte naturwissenschaftliche Belehrungsquelle nicht versiegt, wie ein wertloses Gebilde gesellschaftlicher, tändelnder Unterhaltung. Dem deutschen Gemüte ist es eine Notwendigkeit, die in der Natur und im Umgange mit derselben gesuchten und gefundenen Freuden und Erkenntnisse, sowie die dadurch erreichte Befriedigung auch festzuhalten, um nach allen Lebensmühen und Lasten den labenden Strom zu besitzen* zur Stärkung geistiger Kräfte, zur Vornahme froh stimmender Arbeit. Wir wissen die Erfolge unserer Arbeit und Forschung zu schätzen und wollen den nach uns kommenden Pflanzenfreunden er- halten, was uns unser gewissenhaftes Bemühen eingetragen hat in den verflossenen 25 Jahren an wertvoller und nutzbarer Wissenschaft über eine grosse interessante Pflanzenfamilie, die vorher ein wenig geklärtes botanisches Gebiet war. „Der hat nach Rechtem nie getrachtet, der nicht die eigne Arbeit achtet!" Deshalb ist es unser gutes Recht, heute von unserer Arbeit und ihren Erfolgen zu sprechen und die Namen der verewigten Männer zu nennen, welchen wir mit ehrender Erinnerung so vielen schönen Besitz zu verdanken haben. Viele Jahre sind dahingegangen, dass ich persönlich nicht mehr teilnehmen konnte an den Arbeiten unserer Gesellschaft. Ich glaubte fremd geworden zu sein in dem Kreise, in welchem ich vorher so Monatsschrift für Kakteenkunde 1917. Heft 12. — 166 — beimisch war. Nur noch wenige alte Freunde werden sich meiner erinnern. Aber wie draussen im Sturm und Drang unseres lieben Vaterlandes es notwendig war, durch ein Hilfsdienstgesetz auch die Alten und die Arme der nicht schwertgewandten Männer, ja selbst unsere deutschen Frauen allerorten zum Dienste des Vaterlandes aufzurufen, so gebot auch mir die tapfere kleine Schar der Mit- glieder, welche jetzt unter so schwierigen Verhältnissen die Geschicke der Deutschen Kakteen- Gesellschait leitet, die rostig gewordene Feder wieder zur Hand zu nehmen und noch einmal in unserer Monatsschrift kraftvoll aufzurufen, was die Gesellschaft war, was sie erreicht und was sie allezeit bleiben soll durch diese fürchterliche und doch so grosse Zeit hindurch, bis zum gottgewollten Siege des deutschen, waffengeübten Heldenvolkes, unserer Gegenwart zur Mahnung, unseren Vorgängern zur Ehre und den Nachfolgern zur Überlieferung des ungeschmälerten Erbes auf der freien, deutschen, heiligen Heimaterde. Diesem Gebote durfte ich mich nicht entziehen, und somit wäre meine Vollmacht gegeben. Ob ich aber der berufene und wirklich geeignete Herold für diesen Jubiläumsruf bin, mögen nachsichtig die verehrten Mitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft entscheiden. Rostig ist meine Feder wohl geworden; die Hand, die sie führt, hat mir 72 Jahre treue Dienste geleistet, aber im Herzen lebt immer noch unverstümmelt, trotz mancher Erdenschicksale, die alte Liebe zur Natur, zur Pflanzenv/elt und alles beherrschend die Vaterlands- liebe, der heisse Wunsch für das Glück des deutschen Volkes, die Sorge um den Ruhm und die Ehre für Kaiser und Reich! Wieder, wie vor Jahren so oft, rufe ich der jubilierenden Deutschen Kakteen -Gesellschaft heute, trotz Kampf und Not, hoifnungsfroh den alten Bannerruf zu: in minimo quoque fidelis! Hindurch und vorwärts auf den Wegen, die einst am 5. Dezember 1892 unter des verewigten Professor SCHÜMANNS Leitung einige wenige, naturbegeisterte Männer fanden und auf denen in 25 Jahren die Deutsche Kakteen- Gesellschaft für sich und zahlreiche Naturfreunde, von Erfolg zu Erfolg schreitend, einen wertvollen wissenschaftlichen Besitz erworben hat! Er ist niedergelegt in einer stattlichen Reihe von 27 Bänden der „Monatsschrift für Kakteenkunde". Die ergiebige Fundgrube für die Freunde unserer Pflanzenfamilie und aller übrigen Sukkulenten. Diese Gewächse, welche wie keine andern geeignet sind, den in bescheidenen Verhältnissen lebenden Naturfreunden frohe, Gemütsbefriedigung spendende Stunden zu bereiten, nach des Tages Bürden, nach der erfüllten, oft schweren Berufspflicht, die aber auch noch klug ausgeübte Pflege und gewissenhafte Erforschung aller Lebensvorgänge, vom winzigen, zarten Sämling an bis zum waffen- starrenden Trotzkopf, erforderlich machen, der dann meist so duftige, zarte Blüten hervorbringt, dass der Lohn die aufgewendeten Leistungen weit übertrifft. Es ist nicht möglich, auch nur in weiteren Zügen den Formenreichtum, die Gestalt, die Ordnung der Waffen und ihre oft herrlichen Färbungen aufzuzählen oder eine Übersicht zu geben über Blühwilligkeit,- die Schönheit der Färbungen von Blumen und — 167 — Früchten unserer Pflanzen, die noch in vielen Fällen so prächtigen Blütenduft verbreiten. Aber nicht allein für den Züchter, den Pflanzenfreund, ist die Monatsschrift das nie versagende Nachschlagebuch, nein, auch die Wissenschaft wird niemals an den Feststellungen, die ihr hier geboten werden, achtlos vorübergehen können. Dazu kommt insbesondere noch die von unserem SCHUMANN uns hinterlassene „Gesamt- beschreibung der Kakteen" und die auch von ihm begründete und einzig in ihrer Art entwickelte „Ikonographie der Kakteen". Ein herrliches, die vergleichende Pflanzenerforschung ermöglichendes Abbildungswerk^ welches so lebenswahr die Gestalten der Pflanzen und ihre Blüten veranschaulicht, wie es eben nur durch eine besonders meisterhafte Künstlerhand geschaffen werden konnte. Bisher besitzen wir 42 Lieferungen mit 168 Farbentafeln, ein Besitz, der nicht nur kostbar zu nennen ist, der auch dem Kakteen- kenner ein stets verlässlicher Führer durch die schwierige Nomen- klatur dieser Pflanzenfamilie mühelos sein wird. Es hätte keinen Zweck, heute und an dieser Stelle zu besprechen, was die Gesellschaft ihren Mitgliedern und den Lesern der Monats- schrift durch ihre vielseitigen, fördernden Unternehmungen zu bieten vermocht hat, sei es durch die schönen, immer mit reicher Tages- ordnung ausgestatteten Hauptversammlungen, die in verschiedenen Städten Deutschlands stattfanden, oder bei den gemeinsamen Besuchen bedeutender Pflanzensammlungen, in den Monatssitzungen und den hierbei jedesmal stattfindenden Demonstrationen und Besprechungen ausgestellter Pflanzen und Arbeitsgerätschaften, oder durch die persönlichen Beziehungen, die unter den Mitgliedern so leicht an- gebahnt werden konnten. Wie nachhaltig belehrend jede Beschäftigung in und mit der Pflanzenwelt wirkt, kann ich persönlich wohl beurteilen, bin ich doch auch einer der Begründer unserer Gesellschaft, der aber keinen be- sonderen Verdienst für seine bescheidene Mitarbeit beanspruchen darf. Die freundlichen Leser wollen es mir gestatten, dass ich mich selber als Beweis für die vorher behauptete Tatsache anführe. Als ich durch Schicksalsschickungen zum vereinsamten Manne geworden war und wehen Herzens meine schöne grosse Pflanzen- sammlung auflösen musste, da bin ich viel gereist und war Besucher hervorragender Pflanzensammlungen, wo solche mir nur irgend zugängig waren. Nirgends war ich ein Fremder, wie bei Freunden grüsste ich und wurde begrüsst, ich empfand Freude, verstand Pflanzenverwandtschaften, ihre Gebrauchsfähigkeit nach Nutzen und Schaden für die Menschen und ihre Umwelt zu beurteilen, und für die Förderung des Schönheitsempfindens im eigenen Herzen war ich empfänglich. Heute, an einem trüben Novembertage, habe ich aus meinem kleinen Pflanzenbestande auf den Schreibtisch das blütengeschmückte Kronenbäumchen des Epiphyllum tnmcahim Haw. gestellt, an dessen blattartigen Zweiggliedern die horizontal aufgehangenen, geradezu koketten, prachtvollen, rosenroten Lippenblumen prunken — und daneben stellte ich eine Farbenvarietät eines Epiphyllum mit elfen- beinweissen Knospen, die aber zu entzückenden, zarthellrosa Blüten — 168 — sich entwickeln. Diese vollkommen zygomorphen Blumen sind kost- bare Gebilde. Beide Pflanzen bewohnen mit mir ein Wohnzimmer, sie und ich sind alte Freunde, und dankbar und froh stimmt mich ihre schöne Darbietung. Meine Beschäftigung mit Pflanzen während meiner langen Lebenszeit hat mich zwar nicht zu einem wissen- schaftlich gebildeten Botaniker gefördert, aber ich empfinde dankbar beglückende Freude am Feierabend meines Lebens, und eine fromm- frohe Grundstimmung hat mich bisher über manches Herzeleid hinweggeholfen. Unsere Deutsche Kakteen-Gesellschaft war dabei kein nebensächlicher Lebenslehrer! Und nun lassen wir noch von den bereits heimgegangenen Mitgliedern einige im Gedächtnis und im Herzen lebendig werden^ welche in den verflossenen 25 Jahren unsere Führer waren, oder die bei unseren Bestrebungen einen bestimmenden Einfluss ausübten. Wenn ich Namen nenne, so will ich hier keine lückenlose Liste geben, auch den hier weggelassenen Toten gilt die Ehrung, welche den Vollendeten ohne Ausnahme gebührt. Professor Dr. KARL SCHUMANN wird überall da, wo man sich mit Kakteen beschäftigt, kein unbekannter Mann sein, und wir ver- danken ihm alles, was wir erreichten und besitzen. Entweder hat er das Werk geschaffen oder mindestens den Grund gelegt, auf welchem wir weiter bauen konnten. Dass der prächtige Mann und hervorragende Gelehrte uns im besten Mannesalter genommen wurde, war und bleibt für die wissenschaftliche Kakteenkunde und für die Gesellschaft ein Verlust. AVer denkt nicht mit Wehmut an die lehrreichen Versammlungen unter seinem Vorsitz, auch an die gesellig anregenden Veranstaltungen, welche er so liebenswürdig zu leiten verstand, dass wir mit und durch ihn wirkliche Feststunden verlebten. Er war der Gründer der Gesellschaft und lange Zeit hindurch der alleinige Träger derselben. Ich kann mir die verehrte Persönlichkeit SCHUMANNS nur in der Verbindung mit ArthüE Lindenzweig denken, diesem klugen, gutherzigen Mann, an dessen Gegenwart Behaglichkeit und Traulich- keit förmlich gefesselt war. Wie oft, wenn bei Verhandlungen ein heissblütiges Mitglied vom Idealismus zu Anträgen gedrängt wurde, die aufschössen wie verspillerte Zweige einer Opuntia im überhitzten Warmbeet, oder wenn lodernder Zorn stehenden Fusses einen vermeintlichen Missetäter unschädlich zu machen gedachte, wie er dann kühl erwogen die E-uhelosen zum Frieden zu bringen verstand, so lind und geräuschlos — ach jal — auch mir legte er oft be- sänftigend seine Hand liebevoll auf die zuckende Schulter. Der Gute, wie war es immer so schön, wenn danach in irgend einer ,, Bütte" Rast gehalten wurde und er nicht mahnte und drängte, wenn überhört war, was die „Glocke" geschlagen. Er war recht eigentlich der treue Mentor der Gesellschaft. Gartendirektor LiNDEMUTH ergriff wiederholt das führerlos gewordene Steuer der Gesellschaft, und er hat dabei immer selbstlos seine rettende Pflicht getan und ist Träger vielen Verdrusses gewesen. Leider wenige Jahre nur führte der Nachfolger SCHÜMANNS, Professor Dr. GÜRKE, die Gesellschaft mit reichem, wissenschaft- lichem Verständnis und liebenswürdigen Charaktereigenschaften, — 169 — Da erkrankte auch dieser vortreffliche Mann und erlag einem durch ärztliche Hilfe nicht zu beseitigenden schweren Leiden in den Jahren bester männlicher Schaffenskraft. Seine Gattin ist die hervorragende Künstlerin, der wir sämtliche Originale der Abbildungen unserer Ikonographie der Kakteen verdanken. Besondere Verdienste erwarb sich um unsere Aufgaben und Arbeiten der junge und fachwissenschaftlich wohl ausgerüstete Kauf- mann FederiCO Eichlam in Guatemala. Von den Forschungs- reisen, die er in den Heimatländern der Kakteen unternahm, sandte er uns so anschauliche Berichte für die Monatsschrift über Werden, Leben und Vergehen unserer Pflanzen an ihren heimischen Stand- orten, welche ausser ihren grossen botanischen Wert auch so an- sprechend interessant verfasst sind, dass sie als Meisterwerke schrift- lich gelungener Pflanzenbilder bezeichnet werden müssen. Auch viele Lücken unserer Kenntnisse klärten seine scharfen Beobachtungen auf, und mehrere Neuheiten verdanken wir ihm und seinem Eifer. Leider erlag dieser tüchtige Mann auf der Seereise nach der deutschen Heimat einem tragischen Geschick. Bedeutende Pflanzenkenner und Besitzer grosser Pflanzen- sammlungen, auch Mitarbeiter der Monatsschrift waren die Mitglieder Geheimer Oberpostrat BeÜNNOW, Professor Dr. BUCHHEIM, Maurer- meister GOLZ, Arzt Dr. JOSEPH, Garnison - Verwaltungsdirektor Geaessner, Geheimer Kommerzienrat Hempel, Kaufmann Heese, Apotheker Dr. LANGE, Postmeister LANG, Handelsgärtner Zeissold, Obergärtner und Forschungsreisender Mathsson (der Verwalter der Gruson - Sammlung). Die meisten dieser Verewigten waren auch regelmässige Besucher unserer Hauptversammlungen. Herr Postoffizial Krauss war lange Jahre ein sehr geschätzter Mitarbeiter der Monatsschrift, dem viele wertvolle Arbeiten zu danken sind und der sowohl auf praktischem als auch auf wissenschaftlichem Gebiete beachtenswerte Erforschungen mit guten Ergebnissen durchführte. Die Herren Handschuhmachermeister HensCHEL, Tischlermeister Fiedler, Klempnermeister DiETElCH der Ältere, Polizei-Hauptkassen- buchhalter Weidemann gehörten zu den besonderen Stützen der Gesellschaft, welche regelmässig den Sitzungen beiwohnten, schätzens- werte, ehrenamtliche Aufträge mit treuer Hingabe und besten Erfolgen ausführten und deren verlässlicher Charakter allem Scheinwesen abhold war. Fiedler und Dietrich waren die Erbauer praktischer Geräte für Pflanzenschutz und Pflanzenpflege. Sie hatten sich eine grosse Wertschätzung im Kreise der Mitglieder mit Recht erworben, so dass ihr Heimgang mit herzlicher Teilnahme aufrichtig beklagt wurde. Kreistierarzt ßUTHE, Sohn eines in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sehr geschätzten Botanikers, der eine früher viel be- nutzte Flora der Mark Brandenburg geschrieben hat, übrigens das erste botanische Buch, welches ich als junger Mensch besass und benutzte, war in den ersten Jahren des Bestehens der Gesellschaft ein treuer E-atgeber und wurde oft um Hilfe in verschiedenen An- gelegenheiten angerufen, welche er stets bereitwilligst leistete. Er starb hochbetagt im Ruhestande, — 170 — Nicht unerwähnt soll bleiben Frau Bahnhofs- Oberinspektor Penkl, eine Dame, die mit lebendiger Teilnahme alle Vorkommnisse in der Gesellschaft verfolgte und oft ihre stets zutreffenden Ansichten schriftlich mitteilte. Sie war ein treues Mitglied und starb vor einiger Zeit in ihrem Wohnorte Wien. Legen wir heute, am Jubiläumstage der Deutschen Kakteen- Gesellschaft, den Lieben, die einst die Unseren waren, im ehrenden Gedächtnis — nicht nur herkömmlich, sondern mit herzlicher Anteil- nahme und dankbar — den schuldigen Lorbeer auf ihre Ruhestätten. Rufen wir jedem einzelnen der treuen Schläfer nach: Sit tibi terra levis! Und nun seien noch allen verehrten Mitgliedern der Gesellschaft und ihren tapferen gegenwärtigen Leitern die herzlichsten Wünsche für die Zukunft ausgesprochen. Wenn endlich die goldenen Strahlen des Völkerfriedens, allen Hass und Kampf auslöschend, über die Ruinen des Krieges auf- leuchten werden, wenn Friedensglocken durch die deutschen Lande läuten, dann soll auch die Deutsche Kakteen -Gesellschaft wieder wachsen, blühen und gedeihen und ihre ernsten Forschungen und Arbeiten zu immer grösseren Erfolgen führen, die das Erdenglück auch bescheidener Menschen bereichern und Berufsarbeit und Pflicht- treue verschönen helfen I Echinocactus Monvillei Lern. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Wer kennt ihn nicht, diesen prächtigen Echinocactus, der mit seinem glänzend hellgrünen, aus kräftigen Höckern gebildeten Körper, seinen langen, goldgelben, die Pflanze umspinnenden Stacheln und seinen jungfräulich keuschen, zart weissen, rosig angehauchten Blüten von jeher ein verwöhnter Freund aller Kakteenliebhaber gewesen ist. Wie ich schon früher an dieser Stelle (Monatsschrift XXII, 1912, S. 131) berichtet, hatte HiLDMANN einst sein ganz besonderes Augen- merk auf die Kultur unserer schönen Ait gerichtet, und sie hat es ihm durch ihre unzähligen Blüten, die den zahlreichen, starken Exemplaren entsprossen, gedankt. Unsere Abbildung, von mir seiner- zeit bei HiLDMANN hergestellt, zeigt uns ein üppig blühendes Exemplar aus jenen reichen Pflanzenschätzen. Leider sieht man heutzutage den schönen Typ ziemlich selten, da viele Bastarde, teils aus Kreuzungen unserer Art mit Eds. denti- datiis Lk. et Otto, teils aus solchen mit Eds. midtifloriis Hook, hervorgegangen, im Verkehr sind. Diese lassen sich leicht durch ihre dunklere Körperfärbung und ihre mehr hornfarbige, kürzere Be- stachelung vom Typ unterscheiden. Solche Blendlinge, so interessant sie auch sonst für ihren Züchter sein mögen, erschweren immer die richtige Erkenntnis des Typ und führen häufig zu daraus ent- springenden Irrtümern. ^ Echinocactus Monvillei Lern. Voxa Herrn K u d. Meyer photo graphisch aufgenommen. — 173 — Phyllocactus anguliger Lern, und Ph. Darrahii K. Seh. Beide Pflanzen sind in der Vergangenheit oft verwechselt worden, was auch natürlich, denn namentlich jüngere Exemplare sind ohne Blüten schwer zu unterscheiden. SCHÜMANN hat ganz richtig beide als besondere Arten beschrieben, und GÜBKE hat ihre Verschiedenheit auch bestätigt. Ich konnte früher bei den mir öfters zu Gesicht kommenden Pflanzen keine besonderen Unterschiede herausfinden, zumal auch das bekannte Merkmal des Neutriebes, rot bei Ph. anguliger^ grün bei Fh, Darrahii, je nach dem mehr oder weniger sonnigen Standort zu wechseln schien. Hierzu kam noch, dass Heese, nach dessen Exemplar SCHUMANN den Ph. Darrahii beschrieben hatte, selbst erklärte, dass für ihn dieser Phyllocactus nichts anderes als ein Ph. anguliger sei. In diesem Sommer nun hatte ich zwei Pflanzen bei gleicher Kultur und Beleuchtung dicht nebeneinander stehen; da fiel mir doch sehr auf, dass die eine unter diesen Umständen wirklich ganz rote, die anderen ganz grüne Neutriebe brachte. Dann hatte ich noch kürzlich Gelegenheit, Ph. anguliger und Ph. Darrahii gleichzeitig blühen zu sehen; nun wurde es mir unzweifelhaft, dass sie in der Tat verschiedene Arten darstellten. Die Blüte von Ph. anguliger ist beträchtlich grösser, die äusseren Blütenhüllblätter sind nur wenig gelb, während bei der viel kleineren Blüte von Ph. Darrahii die äussere Blütenhülle intensiv gelb ist. Der vorhandene Ph. anguliger war eine herrliche grosse Pflanze, seine Glieder der ganzen Länge nach gleichmässig tief gesägt. Ph. Darrahii erreicht wohl überhaupt nicht die Grösse seines Verwandten, auch sind seine Glieder kleiner und deren Zähne spitzer. Jedenfalls stehen sich beide Phyllocacteen in ihrer Art recht nahe; um sie sicher zu unter- scheiden, muss man alte Exemplare vor sich haben und sie gleich- zeitig blühen sehen. Es scheint übrigens, dass der echte Ph. anguliger heute viel seltener ist als Ph. Darrahii., und dass letzterer oft fälschlich unter dem Namen seines Vetters geführt wird. Beide Pflanzen verdienen einen Platz auch in kleinen Sammlungen, da sie nicht schwierig zu kultivieren sind und ihre Blüten köstlich duften. F. Thomas. Ein Besuch bei Herrn Frantz De Laet in Kriegszeiten. Von E. Cordes. Wie der Krieg manches Unmögliche möglich macht, so auch in meinem Fall. Es war schon lange mein Wunsch, einmal Herrn FeANTZ De Laet in Contich bei Antwerpen und seine vielgerühmte Kakteen- sammlung kennen zu lernen. Dass dieser Wunsch, allerdings unter ganz anderen Umständen als geplant, so bald in Erfüllung gehen gollte, hatte ich nicht entfernt gedacht. Wieso es kam, gehört hier — 174 — nicht zur Sache. Genug, eines Morgens, Ende August, es war leider ein regnerischer und äusserst windiger Tag, betrat ich das Arbeits- zimmer unseres Freundes und Mitgliedes unserer Gesellschaft. Bekanntschaft war bald gemacht, und nach kurzem Woher und Wohin drängte es mich, das zu sehen, wonach mein Sinn stand. Ich will hier gleich bemerken, dass meine ziemlich hoch ge- spannten Erwartungen noch bedeutend übertroffen wurden. Gleich linker Hand hinter dem Hause befindet sich die Anlage mit Freilandkakteen und anderen Pflanzen, deren naturgetreue Wieder- gabe die Besitzer des Preisverzeichnisses von Herrn De Laet aus demselben kennen. Es folgen dann links und rechts eine ganze E-eihe Glashäuser, von denen rechts eines durch eine Granate so gut wie ganz zerstört ist. Wie mir Herr De Laet anvertraute, soll an dieser Stelle ein neues Glashaus in der Art des in dem schönen Darmstädter Bot. Garten befindlichen Kakteenhauses entstehen, in dem auch die grössten Cereen Platz finden können. Leider gingen bei der Zerstörung auch eine grosse Anzahl mehr oder weniger wert- volle Kakteen mit zu Grunde; immerhin ist es als ein Glück zu bezeichnen, dass es „nur" dieses Glashaus war und nicht das gegen- überliegende, in dem sich Herrn De Laets Privatsammlung befindet. (Siehe auch das Bild in der M. f. K., auf dem sich Herr De Laet selbst abgebildet befindet.) Was ich da zu sehen bekam, ist unmöglich hier wiederzugeben. Da waren wunderbare und seltene Pflanzen in Hülle und Fülle, denen man die sorgfältige und liebevolle Pflege, in die sich unser Freund mit seinen beiden Gehilfen, Herrn JOOSSENS und Vekhaekt, teilt, schon von weitem ansieht, Riesen und Zwerge in traulichem Verein. Der echte Eds. De Laetii^ ferner ein wunderbarer FMs. Geissei, ein ebensolcher Ects. Kitrtzianus, Ecis. Anisiisii, Eds. Damsii, weiter der seltene und wunderhübsche hellgrüne Eds. phymatothelos, dann eine ganze Reihe noch der Beobachtung unter- liegender Echinocacteen und Mamillarien. Von letzteren seien nur ge- nannt: 18 bis 20 untereinander stark abweichende Pflanzen von M. pseitdoperbella, eine ganze Anzahl der reizenden M. Candida var. rosea in allen Grössen, die nach Aussage des Herrn De Laet leichter schön blühenden M. Thornberi und M, Verhaertiana, die seltene M. cornuta, die echte M. De Laetiana, M. litoralis, die hier von M. mazaÜanensis deutliche Unterschiede aufweist, M. lenta und M. Braiidegeei, letztere mit wunderbarer Bestachelung, weiter uralte Pflanzen aus der Sammlung des früheren Züchters RebuT, darunter eine prachtvolle M. Humboldtii, eine Menge heute nur selten noch anzutreffende Namen, darunter auch das sagenhafte und als ver- schollen geltende einzige Stück der Eps. Ducis Pauli, ferner Pracht- stücke aus der Sammlung unseres verstorbenen Freundes Heese. Genug, wer kennt die Völker, nennt die Namen, ein jeder tue wie ich und sehe sich alles selbst an. Er wird sicher auf seine Kosten kommen und auch manches Stück mit nach Hause nehmen können, nach dem sein Wunsch schon lange ging. Da sind in den anderen Häusern und Beeten Hunderte und Tausende von abgebbaren Pflanzen, vom Sämling und Steckling bis zur uralten Pflanze, von den ge- wöhnlichsten bis zu den seltensten Arten, Ects. cataphr actus j Ects. — 116 — Jussteuz, Ects. ebenacanthus-Sä,xn\mgQ, eine wunderbare Kollektion von Ecfs. myriostigma, Ects. ornatus und deren Hybriden in allen Grössen, usw. usw. Für Liebhaber von Echinocereus dasyacanihus mag hier auch erwähnt sein, dass Herr De Laet ca. 20 bis 30 Stück in seiner Privatsammlung hat, die seit über 5 Jahren nicht einen Tropfen Wasser erhalten haben, keine Wurzeln besitzen und dennoch jedes Jahr blühen und treiben. Auch Echinocereus De Laetii soll das Wasser gar nicht lieben. Leider war es mir nicht vergönnt, wenigstens den grössten Teil dieser wunderbaren Sammlung und der Vermehrungen in Blüte zu sehen. Abgesehen von einigen 50 Ects. Mihanovichii, deren kleinste Stücke selbst noch jetzt in Blüte stehen, war alles abge- blüht, wenn auch einige Stücke, so 3 oder 4 Levichtenbergia principis, von denen übrigens Herr De Laet eine ganze Menge besitzt, und einige andere Seltenheiten noch einige Knospen hatten, die ein baldiges Aufgehen versprachen. Dagegen sassen die meisten Pflanzen voll dickgeschwollener Samenkapseln, wie andererseits in den Vermehrungs- häusern bereits hunderte von jungen Sämlingen aus diesjährigem Samen zu sehen waren. Dass aber jeder Besucher von Herrn De Laet auf das liebens- würdigste aufgenommen, herumgeführt, sich alles in Ruhe ansehen kann, ja evtl. auch noch mit selbstgebackenem, tadellosen Roggen- brot, frischer Butter und noch besserem Kaffee bewirtet werden wird, wie es mir geschah, dafür möchte ich hier beredtes Zeugnis ablegen. Den Morgen von 8 bis etwa 1 Uhr gedachte ich der Besichtigung der Sammlungen zu widmen, da meine Zeit nur kurz bemessen war, um 5 Uhr nachmittags befand ich mich noch dort, so viel des Interessanten, Neuen und Lehrreichen ist dort zu holen. Herrn De LaeT und seiner liebenswürdigen Frau Gemahlin aber sei auch an dieser Stelle nochmals aufs beste gedankt für die herzliche Aufnahme in ihrem gastfreien Hause und die genussreichen Stunden, die ich in ihrer Gesellschaft zubringen konnte. Oktober-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Berlin, den 29. Oktober 1917. Gegen 8 Uhr eröffnet Herr SCHWARZBACH die Sitzung. Zur Aufnahme in die Deutsche Kakteen-Gesellschaft haben sich folgende Herren gemeldet: Herr EUGEN MORITZ, prakt. Tierarzt, z. Zt. Oberveterinär am Pferdelazarett Buk in Posen, Herr KARL Selbach, stud. litt., z. Zt. Bergheim (Erft) b. Cöln a. Rh., Knabenpens., Herr HANS EÜHL, Fabrikbesitzer, Wien XIH, Baumgartenstr. 82, Herr EDMUND Nary, Eisenbahnsekretär, Halle a. S., Geseniusstr. 28. Sämtliche Herren wurden einstimmig vom 1. Januar 1918 ab als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen. ~ 176 — Nach Verlesung des im Laufe des Monats geführten Schrift- wechsels, unter welchem sich erfreulicherweise auch die ersten Tausch- gesuche befanden, teilt Herr SCHWARZBACH mit, daß am Dienstag, dem 9. Oktober, auf Wunsch unseres damals beurlaubten I.Vorsitzenden, Herrn Dr. VauPEL, ein zwangloses Zusammensein mit ihm in unserm Vereinslokal stattgefunden hat. Es wurden dabei hauptsächlich persönliche Erfahrungen über die Kultur und Pflege unserer Sukkulenten ausgetauscht. Hoffentlich wird es nicht mehr so lange dauern, bis Herr Dr. VaüPEL wieder regelmässig seines Amtes walten kann. Am 5. Dezember 1917 blickt die Deutsche Kakteen-Gesellschaft auf ein 25 jähriges Bestehen zurück. Der Vorstand erhält von der Versammlung die Genehmigung, eine den Zeitumständen entsprechende Feier vorzubereiten. Ein Antrag von Herrn Bennekenstein: „Ein Preisausschreiben zu veranstalten zwecks Vertilgung von Ungeziefer, speziell Keller- asseln'', wurde sehr beifällig aufgenommen. Nur stellen sich der Ausführung erhebliche Schwierigkeiten entgegen, da die meisten Chemikalien, welche in Frage kommen, vom Markt vollständig ver- schwunden sind. Sobald wieder ruhige Zeiten in unserm Vaterlande eintreten, soll auch dieser sehr wichtige Antrag neben anderen Neuerungen, welche infolge des Krieges nicht zur Ausführung ge- bracht werden konnten, erledigt werden. Wie Herr BiTTLEß mitteilt, hat er ein geeignetes Mittel gegen Ameisen gefunden. Die Pflanz- kästen und die Wände der Frühbeetkästen wurden mit ,,Höntsch- Fluid" angestrichen. Das Holz wird sehr gut konserviert und der in der ersten Zeit auftretende Geruch schadet den Pflanzen nicht im geringsten. Dagegen werden die Ameisen dadurch dauernd ver- trieben. Herr Wegner vom Botanischen Garten stellte sehr gut gezogene Pflanzen zur Ansicht: Mani. micromeris Eng., Mam. elongaiaV . DC, Ects. scopa Lk. et. Otto, Haiv. planifolia, Ceretts Coryne Otto, Ects. myriostigma S.-D. Mit schönen und zum Teil sehr seltenen Pflanzen erfreute uns Herr Mundt: Mam. leona Pos. auf Cer. inacrogoniis S-D. gepfropft. Eine grosse Schale mit 12 prächtigen Ecliinocereen (Sämlinge), darunter E. Engelmannii Lem., E. dasya- canthus Eng., E. chlor anthns Rümpl., E. Fendleri Rümpl., E. viridiflorvis Eng., E. pectinc/ius Eng., E. irichacanthus Otto, u. a. Zum Schlüsse richtet der Versammlungsleiter eine dringende Aufforderung an alle hiesigen und auswärtigen Mitglieder, sich recht lebhaft an dem Tausch verkehr zu beteiligen. Gegen 11 Uhr schloss die gut besuchte Sitzung. Schwarzbach. Bittler. Berichtigung. Echeveria pilosa. Auf Seite 146 im letzten Absatz muss es heissen: Blüte fast sitzend; und auf Seite 149 im zweiten Absatz: sehr ähnlich, durch die stammbildende Rosette, Blütenstand. J. A. PURPUS. riachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kal Dr. K. Schunaann xmd Prof. Dr. M. Q ^it nac^ dem Tode von Prof. ^ neraiisgeäeben von Dr. F. Vaupel. Ll6l6rUn9S3IIS93llB! In zwanglosen Lieferungeil zum Preise von je 4 Mk.| von denen bis jetzt 42 erschienen sind. Jede Lieferung umfasst vier Farben- tafeln, blühende Kakteen darstellend, mit dazu gebcribem Texte; bis jetzt sind mithin 168 Tafeln erschienen. ilahreSbandaiiSgabe: in fest kartonierten Biinden teils je zwölf, teils je sechzehn Tafeln mit den dazugehörigen Texten enthaltend. Bis zum .Jahre 1917 sind erschienen: erster, zweiter, dritter, vierter, fünfter und zwölfter Band mit je zwölf Tafeln zum Preise von je 13 Mk.t sowie sechster, siebenter, achter, neunter, zehnter und elfter Band 114t je sechzehn Tafeln zum Preise von je 17 Mk. i SerienbandaUSgabe: Bisher umfassend Tafel l bl^ 120 mit Texten, Gesamt- inhalt usw. sind als erster und zweiter Serienband infkinen Leinenband gebunden zum Preise von je 65 Mk., in hochfeinen Halblederband gepunden zum Preise von je 70 Mk. käuflich. Der dritte Band erscheint nach Herausgabe der Lieferung 45. Sammelmappen für die Lieferungsausgabe 3 Mk. pro Stdck.- Einbanddecken zu den Serienbänden in I/einen 2 Mk. 50 Pf., in Leder 5 Mk. pro Stück. An Abnehmer in gesicherter Lebenslage in Deutschland wird ^s Prachtwerk vollständig, soweit erschienen, gegen Monatsraten von 5 Mk. abgegeben. Eine frobetafel mit Verzeichnis aller erschienenen Blätter umsonst und postfrei. Einzelne Blätter A\*3rden nicht abgegeben. Porto und Versand gehen zw Laston des Bestellers. Für jede Mark Be- stellung sind 5 Pf. Versnndgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Portogebühren berechnet. J, NeumaRn, Neudamm. Alle Biacl:iliaTid.l\an.gerL nelimen. Bestellungen entgegen. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. —Druck: J. Neumann, Neudamm. Monatsschrift für Kakteenkun Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz (Berlin). Achtundzwanzigster Band 1918. NEUDAMM. Verlag von J. Neumann, Verlagsbuchliandlung für Landwirtschaft, Fischerei, Gartenbau, Forst- und Jagdwesen. Inhaltsverzeichnis des achtundzwanzigsten Bandes. Seite Barf uss, J., Violett schattierte, weiss und gelblich blühende Phyllokakteen als moderne Zimmerpflanzen . . 87 Bittier, L., 25 jähriges Stiftungsfest der Deutschen Kakteen- Gesell- schaft am 5. Dezember 1917 . . 1 Bödeker, Fr., Echinocactus Joossen- .^ sianus Böd. spec. nov. (mit Ab- bildung) 38 — Kleine Mitteilung 72 - — Mamillaria erythrosperma ^Böd. spec. nov. (mit Abbildung) . . 101 Deutsche Kakteen- Gesellschaft, 25]äh- ^ riges Stiftungsfest der Deutschen Kakteen- Gesellschaft am 5. De- zember 1917 1 ■ — Mitgheder- Verzeichnis 9 — Versammlungsberichte 34, 35 45, 59, 72, 82, 128, 129, 130, 131, 143, 144 — Mitteilungen aus der Deutschen Kakteen- Gesellschaft ... 60, 108 Fric, A. V., Schmücke dein Heim! (mit Abbildung) 4 ■ — Unterlagen zum Pfropfen .... 67 — Winke zur Samenzucht 96 Glasenapp, Prof. M. v., Vermehrung der Echeveria setosa durch Sprossung 109 Grundmann, B., 25 Jahre Deutsche Kakteen- Gesellschaf t 13 Hirscht, K., Oberpostrat Johannes Maul t (mit Bild) 37 — Hariota salicornioides var. ^gracilis Web. im Zimmergarten 133 Mauff, H., Meine Kakteensammlung und meine Sämlinge im Jahre 1916 85 Mellin, E., Die Besichtigung des Königlichen Botanischen Gartens in Dahlem am 9. Juni 1918 . . 127 — Die Besichtigung der Kulturen des Herrn W. Mundt 128 Meyer, R., Blühende Phyllokakteen — (mit Abbildung) 56 Gloeosporium cactorum 61 Seite Meyer, R., Karl Pfersdorff (mit Bild) 62 — Nachtblumen (mit Abbildung) . 90 — „Aus der Jugendzeit" 97 — Verschiedenes über die Arten der Untergattung Notocactus K. Seh 110 — Echinopsis Mieckleyi R. Mey. spec. nov 122 Purpus, J. A., Phyllocactus (Epi- phyUum) chiapensis J. A. Purp, spec. nov. (mit Abbildung) . . .118 Quehl, L., Eine Varietät der Mamil- laria centricirrha 8 — MamiUaria carnea Zucc. (mit Ab- bildung) 59 — Cereus Damazioi K. Seh. (mit Ab- bildung) 62 — Mamillaria sphacelata Mart. (mit Abbildung) 74 — Kultur und Kulturergebnisse 1917 93 — Vom Tage 133 Rau, E., Walter Hansen f 142 Rother, W. 0., Blühende Cereen . . 3 — ■ Winterstand der Kakteen .... 51 — Monstrositäts-Erscheinung .... 70 — Blütenreichtum 108 — Phyllocactus Purpusii 126 Schick, K., Walter Hansen t • • . 96 Schramm, Dr. A., Berichtigung . . 36 — Nachtrag zu meiner Mitteilung: Hybride oder Hibride ? 44 Schwantes, G., Kakteen als Zimmer- pflanzen" in Norwegen . . . 32, 55 Suhr, R., Die Kakteensammlung des Herrn Schmiedicke 74 — Die Besichtigung der Sammlung des Herrn Posner 129 Thomas, F., Kulturplaudereien ... 7 — Stecklinge und Sämlinge .... 73 Tietze, R., Hermann Posner | (mit Bild) 141 Vaupel, Dr. F., Aus der alten Kakteen- literatur .... 53, 71, 105, 124, 136 IV Seite Vaupel, Dr. F., Peireskia Godseffiana Hort • . 69 — Änderungen und Nachträge ... 99 — Echinocactus Fiebrigii Gurke (mit Abbildung) 138 Wagner, E., Allerlei Beobachtungen 49 — J. H. Kerschbaum f 109 Seite Wagner, E., Die Blüte des Echino- cactus cataphractus Danis . . . 122 Weingart, W'., Rhipsalis Purpusii spec. nov. (mit Abbildung) 78 — Ergänzung zur Beschreibung des Phyllocactus chiapensis J. A. Purp 121 Verzeichnis der Abbildungen. Seite Trieb einer Opuntia, mit indianischen Ornamenten versehen 5 Johannes Maul f 37 Echinocactus Joossensianus Böd. . . 41 Gruppe blühender Phyllokakteen . . 57 Mamillaria carnea Zucc 59 Cereus Damazioi K. Seh 63 Seite Karl Pfersdorff 65 MamiUaria sphacelata Mart 74 Rhipsalis Purpusii Weing 79 Echinopsideen- Gruppe 91 Mamillaria erythrosperma Böd. . . .103 Phyllocactus chiapensis J. A. Purp. 119 Echinocactus Fiebrigii 139 oWs^7^ Verzeichnis der in Band XXVIII aufgeführten und besprochenen Pflanzen. Durch fetten Druck sind hervorgehoben neue Arten, Abbildungen und einer Pflanze besonders gewidmete Artikel. Eingeklammerte Zahlen beziehen sich auf nur genannte Pflanzen. Mit Fettkursiv sind nicht zur Familie der Cactaceae gehörige Gattungen bezeichnet. Agave americana (85). Aloe abyssinica (85). „ variegata (85, 134). Cactus, alte Namen bis Linne 53, 71, 105, 106, 107, 124, 125, 136, 137. Canna edulis (127). Cereus, alte Namen bis Linne 105, 106, 124, 125. ,, amecaensis 4. ,, azureus 3, (85). ,, Boeckmannii 99. ,, Bonplandii 67. ,, callianthus 99, 101. ,, callicanthus (99). ,, candicans var. robustior 60. ,, chilensis (60). ,, ,, var. eburnea (60). ,, ,, var. Zizkeana (60). ,, cinnabarinus (101). ,, cometes (78). ,, coniflorus 99. ., cubensis 100. Cereus Curtisii (85). ,, Damazioi 62 — 63, Abb. ,, Donatii 100. „ flagelliformis 55, 73, (82, 101, 134). ,, flagriformis 101. ,, formosus 67. ,, gonaivensis 99. ,, gracilis 99. „ grandiflorus 8, (56, 85, 87), 99, (100), 131. ,, var. barbadensis 99. var. haitiensis 99. var. Maximiliana 100. mexicanus 99, 101. var. ex Mexico 101. ruber 100. Schmidtii 100. var. Uranus 99. Grusonianus 99. hamatus (82). Hankeanus 67. hondurensis 100. Cereus humilis 99. ,, jalapaensis 101. „ jamacaru 3, 67. ,, inermis 100. j, irradians 100. ,, Kunthianus 100. Mac Donaldiae 100. „ macrogonus (36, 61), 67, 68, (85, 98). „ Mallisonii (100, 134). Maynardii 100. ,, myriocaulon 99. ,, Napoleonis 99. „ nycticalus 8, 56, (85), 99, (101). ,, ,, var. armata 99. ,, paradisiacus 99. ,, pasacana (93), 123. ,, Peanii 99. ,, pentagonus 99, 101. ,, pentalophus j radialis 99. ,, peruvianus 3, 4, 67. ,, „ monstrosus (85). ,, pitahaya (99). ,, ,, monstrosus (85). ,, pugionifer (66). ,, queretarensis (66). ,, rigidus 100. ., ruber 101. „ Schmidtii 101. ,, Silvestrü (134). Spachianus 34, 67, 68, (75). „ speciosus 4, (32, 33), 73, (85), 100, (101), ,, spinulosus 99, (100). ,, Strausii 46. „ Thurberi (66). ,, tortuosus 67. ,, triangularis var. Uhdeanus 99. ,, trico Status 99. ,, Urbanianus 99. ,, Vaupelii 99. „ Wercklei 100. Curcuma spec. (127). Dionaea muscipula (127). Dioscorea sativa (127). Echeveria setosa (86), 109. Echinocactus acutissimus (76). „ Anisitsii 39, 40, 43, 44. ,, Arechavaletai (77). Beguinii (77). ,, capricornus (75, 128). ,, castaneoides (76). ;, cataphractus 50, 122. ,, centeterius (76). ,, ceratites (75). ,, chilensis (76). ,, chrysacanthion 116. ,, cinereus (77). concinnus 49, (76, 86), 112, 113. ,, corniger (86). ,, corynodes (86). ,, curvispinus (76). ,, Damsii 39, 43, (77). De Laetii (76). deminutus 51. Echinocactus denudatus 43 44, (76). ,, ,, var. Anisitsii 43. ,, ,, intermedius (86). ,, ,, X Quehlianus (77). Diguetii (77). ,, ebenacanthus (76, 130). ,, echidna (75). ,, electracanthus (66, 75, 86, 97). Emoryi (76). ,, ,, f. rectispinus (76). ,, erinaceus (75). ,, exsculptus (76). „ Fiebrigii 50, 67, (77), 116, 138 Ms 141, Abb. ,, Fobeanus (77). „ gibbosus 68, (76, 86). ,, „ var. nobilis (76). ,, „ var. Schlumbergeri (76). ,, ,, X hyptiacanthus (76). ,, gladiatus 14. ,, Graessneri (76), 111. ,, Grahlianus 115. Grossei (76). Grusonii (75, 128). ,, Guerkeanus (77). ., haematacanthus (75 86, 130). „ Haselbergii (76), 111, 112. ,, ,, X Graessneri 111. „ Hempelii (77). ,, Heuschkehlii (76). ,, hexaedrophorus var. major (77). ,, horizonthalonius (66, 75). ,, horripilus (77). ,, humilis 115. ,, hyptiacanthus (76). ,, ingens 34, (66, 86, 97). ,, intermedius (76), ,, Johnsonii (77). Joossensianus 38 — 44, nov. spec, Abb. „ De "Laetii 38, 39, 40, 43 (76). ,, Leninghausii 111, 112. ,, leucacanthus (77). ,, Lewinii (75). ,, longihamatus (76). Maassii (77). ,, macrodiscüs (76, 97). ,, Malletianus (75). ,, mammulosus (46), 113, 114. ,, ,, var. variegata 114. ,, marginatus (75). Mathssonii (76). ;, megalothelos (77). ,, microspermus 117. ,, ,, var. erythranthus 117. ., ., var. macrancistrus (36, 76, 86), 117. ,, ,, var. thionanthus 117. „ Mihanovichii 43, 44, (47), 50, 67, (77, 134). „ minusculus 51, 67, (86), 116, 138. ,,. mitis 117. „ Monvillei 14, (76)- ,, var. Lyon (76). VI Echinocactns mitis X Quehlianus (77). Mostii (77). multiflorus var. parisiensis (76). muricatus (77), 113. myriostigma34, (75, 86), 98, (122, 128). napinus (77), 117. nidus (77). nigricans (76). occultus 115. Odieri (76). Ottonis (50), 56, (76), 115. „ var. paraguayensis 51, 115. pampeanus 115. peninsulae (76). Pepinianus (76). pilosus (86), platensis (86). polyancistrus (75). Pottsii (75, 97, 130). pumilus (76), 115, 116. Quehlianus 44, 50, (76, 86). Reichei 67, 117. robustus (75). Saglionis (130). Scheerii (75). Schickendantzii 38, 40, 43, (76), 132. Schilinzkyanus 115. Schumannianus 112. scopa (76), 110, 111, 112. ,, var. Candida (76, 85), 110, ,, cristata (76). Sellowii var. Martinii (75). ,, var. tetracanthus (75). senilis 114, 115. setispinus 50. „ var. mierensis (75). Smithii (77). Soehrensii (77). stenogonus (86, 128). streptocaulon (75). submammulosus (76), 113, 114. ,, var. variegata 114. tabularis (76), 114. tetraxiphus (76). texensis (76). tulensis (77). turbiniformis (77), uncinatus (76). villosus (76). ,, var. niger (76). WiUiamsii (75, 131). Wislizeni (76). Echinocereus chloranthus 49. dasyacanthus 49. Knippe]ianus 36. pectinatus 68. pulchellus 49. rubescens (86), Salm-Dyckianus (86). Scheeri 49. subinermis (97). tuberosus 49, 67, 117. Echinomelocactus, alte Namen bis Linn6 137. 138. Echinopsis campylacantha (78). ,, catamarcensis (78), 123, 124. ,, cinnabarina (77), 91 Abb., 93. ,, „ var. Chereauniana (77). ,, cristata (93). ,, Decaisneana 55. ,, Ducis Pauli 78. ,, Eyriesii 55, 98. „ Fiebrigii (78, 86). „ formosa (78), 91 Abb., 93, 123, 124. ,, formosissima 91 Abb., 93, 123, 124. ,, gemmata 55. „ Huottii 91 Abb., 93. ,, Lagemannii (85). „ leucantha (78, 85), 91 Abb., 93. Mieckleyi 122 — 124, n. sp. „ Misleyi (93). ,, multiplex cristata (60). picta (78). obrepanda 61 (78), 91 Abb., 93. ., oxj^gona 55, (85), 91 Abb., 93. „ Pentlandii (67, 86), 91 Abb., 93. ,, ,, var. robustior 46. ,, Pudantii 55. „ rhodacantha (78), 91 Abb., 93. ,, hybr. Rohlandii 55. ,, salpingophora (93). ,, Schelhasei 55. Schickendantzii 68, (78, 85). „ tubiflora | 33, 34, (55), 61, 91 Abb., 93, 98. ,, var. paraguayensis 115. „ valida (78), 91 Abb., 93, 98. ,, Zuccarinii (93). Epiphyllum delicatum (134). „ superbum (85). ,, truncatum 33, 85. (134). ,, violaceum (85). Ficoides alte Namen bis Linne 124, 137. Ficus alte Namen bis Linne 125. Gloeosporium cactorum 61^ — 62. Hariota bambusoides 134, 135. ,, salicornioides var. gracilis 133 — 136. Jamacary alte Namen bis Linne 53. Leuchtenbergia principis (78, 129), Mamillaria armillata 143. „ autumnalis (95). ,, bicolor var. nivea (77), cristata (131). ,, bocasana (86, 94). ,, ,, var, Kunzeana (94). ,, ,, var. splendens (94). ,, Bödekeriana 143. ,, bombycina (77). ,, Buchheimiana (94). ,, bumamma (94), 95. ,, camptotricha (131). ., Caput Medusae (86, 94), '., carnea 59 Abb., (86, 94). „ Carretii (77, 94). „ Celsiana (131). ,, ,, var. potosina (95), ,, centricirrha 8, (94), „ „ var. Krauseana (94). VII Mamillaria centricirrha var. macra- cantha (85.) ,, cephalophora (94). ,, ceratites (94). ,, chionocephala (86, 94). ,, coUina (94). ,, cornifera 95. ,, cornuta (95). ,, coronaria 49. ,, crucigera (94). ,, dasyacantlia 95. „ decipiens (95). „ Delaetiana (95). ,, dioica (94). ,, discolor (94). ,, dolichocentra (86, 95). ,, ,, var. Neumanniana (95). ,, „ var. nigrispina 60. ,, dumetorum (47, 94). ,, durangensis 95. ,, echinus (94). ,, elegans (86). ,, elephantidens (94), 95. „ elongata (85). ,, ,, var. anguinea (94). ,, ,, var. ruficeps (94). ,, Emskötteriana (131). ,, erythrosperma 101 — 105, n. sp. Abb. 143. „ var. similis 102—103, Abb. 143. „ fertilis (94). „ flava (94). „ formosa (94). ,, fuscata (94). „ glanduligera (94). „ glochidiata (77, 94, 131). „ Goodridgei 143. ,, gracilis (94). ,, „ var. pulchella (94). ,, Grahamii (77). ,, Haageana (77). „ Halei (77). „ Haynii (94). „ Heyderi (94). ,, „ var. hemisphaerica (94). ,, Karwinskiana (94). ,, kewensis (95). ,, Kunzeana (131). ,, lasiacantha var. denudata (77). „ lenta 143. ,, leona (74). ,, longimamma 68, (86, 94, 130). ,, „ var. gigantothele (94). ,, ,, var. pseudomelaleuca (94). ,, ,, var. uberiformis (94). ,, macromeris (77). ,, mazatlanensis (94). „ ,, var. litoralis (94). ,, meiacantha (86). ,, meonacantha (94). ,, micromeris (130). ,, monancistria (105). „ Mundtii (94). ,, mutabilis (86), 95. Mamillaria nivosa (94). ,, Nuttallii var. missouriensis (77). „ Ottonis (94, 130). „ Painteri 101. ,, plumosa (131). ,, polyedra (94). ,, pseudofuscata (94). ,, pseudoperbella var. rufispina (94). „ pusilla (85, 94). ,, ,, var. multiceps (94). ,, ,, var. texana (94). ,, pycnacantha (94). ,, pyrrhocephala (94). ,, radians var. echinus (86). ,, radiosa var. arizonica (94). ,. ramosissima 95. raphidacantha (94), 95. ,, rhodantha (94, 95). ,, ,, var. fuscata (77). „ Rüstii (94). „ Sartorii (94). „ Schelhasei (102), 143. ,, Schiedeana (94, 95). „ sempervivi (94). senilis (77). „ similis (94). ,, Simplex (94). ,, sphacelata 74 Abb., (94). ,, sphaerica (94). ,, spinosissima var. sanguinea 49. ,, strobiliformis (77). ,, sulcata (94), 95. ,, sulcolanata 95. trichacantha 49, (77, 94). ,, uncinata (94). ,, Verhaertiana (94). ,, versicolor 14. ,, vivida (105). „ Wildii (94). ,, Wissmannii (130). Melocactus alte Namen bis Linne 71, 105, 106, 107, 124, 125, 136, 137, 138. Mesembrianthemum blandum (56). ,, pseudotruncatellum (86). „ Rothii (46). ,, spectabile 56. „ Wettsteinii (46). ,, ,, X Friederichiae 60. Opuntia alte Namen bis Linn6 53, 136, 137. ,, basilaris (85). ,, camanchica (52). ,, clavarioides 36. ,, „ cristata 67. ,, cylindrica 67. ,, ficus indica 68. ,, monacantha 56, (85). ,, Rafinesquei (85). ,, robusta 4, 67. ,, senilis 68. ,, Spegazzinii (132). Peireskia aculeata (69, 136). ,, Godseffiana 69 — 70. Pelecyphora aselliformis (85). VIII Phyllocactus Ackermannii 32, 33, (82). ,, hybr. Adelheid Nicolai (85). ,, hybr. albus superbissimus (85). ., anguliger (85). '., hybr. Arnold 11 89. ,, hybr. Bismarcki 89. ,, hybr. Carl Rettig (101). ,, chiapensis 118 — 121, n. sp., Abb. ,, hybr. Cooperi 89. ,, crenatus 89. ,, hybr. crenatus ruber 89. ,, hybr. crenatus superbus 89. ,. hybr. Deutsche Kaiserin 73. ,, hybr. Ernesti (85). ,, Gaertneri (85, 134). ,, grandis 126. „ hybr. Jules Simon (86), 89. ,, hybr. kermesinus magnus (86). ,, hybr. König Friedrich August von Sachsen (86). „ hybr. Kunati 89. Phyllocactus hybr. M. Gheerbrant (86). ,, hybr. nitens 89. „ hybr. Pfersdorffii 33, 89. „ phyllanthoides 33, 73, 101. hybr. pseudo- Ackermannii 32, 33. Purpusii 126. h br. roi des roses (86). hybr. splendidus 89. stenopetalus 126. hybr. Venus (86). „ hybr. Wrayi (86), 89. Phytophtora cactorum 16. Bhipsalis alata (82). „ Purpusii 78—82, n. sp., Abb., (118). ., ramulosa (82). „ Regnellii (86). „ rhombea (86). „ Saglionis 136. ,, squamulosa (86). „ virgata (86). Stapelia grandiflora 131. Oruck: J. Neumann, Neudamm. % Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Achtundzwanzigster Band. 1918. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. ^> Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. Anzeigenpreis y* für die 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf, u. 10 vom Hundert Teuerungzuschlag. No. 1, ausgegeben im Januar 1918. Inhaltsverzeichnis: 25 jähriges Stiftungsfest der Deutschen Kakteen-Gesellschaft am 5. Dezember 1917. Von L. Bittier. — Blühende Cereen. Von W. Rother. — Schmücke dein Heim! (Mit Abbildung.) Von A. V. Fric. — Kulturplaudereien. Von F. Thomas. — Kleine Mitteilung. Von L. Quehl. — Mitgheder- Verzeichnis der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamm. Zu beziehen ist die „Monatsschrilt für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, | durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche | tjj^jjj;^ Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). An7PinPnnrpiQ ^"'* ^'® 2 gespaltene Petitzeile 20 Pf. mit zehn Prozent Teuerungs- /~vii^c;i^^ii(^i ^lo Zuschlag. Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergiinstigungen. Tauschverkehr: 2 gespaltene Petitzeiie 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf., beides ohne Teuerungszuschlag. Hoiige & Schmidt Gärtnerei, SamenMu und Samenliandliiny, Unser neues Hauptppeisverzeichnis für 1918 über Samen nud Pflanzen ist erschienen nnd ward auf gefl. Verlangen kostenlos übersandt. Besonderes Angebot von Kakteen- u. Sukhulenten-Samen: Cereus Regilii, Xick. Portion Mk. 0,40 EchinocactusbraohyanthuSjGürk. ., „ 0,40 ., concinnus, Monv. „ „ 0,20 ,, Leninghausü, K.Sch. ., .. 0,20 „ Michanovichii „ „ 0,40 „ minusouius, Web. ., „ o,80 ,, myriostigmahybrida „ ., 0,35 ,, Saglionis, Geis. „ ., 0,45 „ unoinatus. Gal. „ ,, 0,25 Echinocereus dasyacanthus.Eng. „ ., 0,35 „ pectinatus, Eng. ,, ., 0,20 Echinopsis rhodotrioha var. ar- gentiniensis, R. May „ „ 0,20 Mamillaria Bocesana splendens, Schlecht. ,, „ 0,25 Heyderi var. applanaia, Eng. „ ., 0,20 „ iogimamma, P. D. C. „ 0,35 ,, raphidacantha, Lern. ,, ,, 0,40 ., Seideliana, Qnelil. „ ., 0,30 Mesembrianthemum tigrinum ., ,, 0,30 „ pseudotrun- catellum ., 0,85 Urbinia Purpusii .. 0,40 IL II llllllljllljllijllllllllllllllllllllllllllillllilllllillllilllilllllH Verlag von J. Neumann in Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gottun^en und Arten aus der Familie der Coctaceae soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zu K. Schumanns „Gesamtbeschreibung der Kakteen" entli alten sind. Von l>r. F. Vaupel. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf., zu Katalogzwecken mit Schreibpapier durchschossen 2 Mk. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. 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Als die Teilnehmer zur festgesetzten Zeit erschienen, sahen sie mit freudigem Erstaunen, dass Fleiss und Geschmack aus einem kahlen Allerweltszimmer auch mit bescheidenen Hilfsmitteln einen traulichen ßaum zu schaffen imstande sind. Helles Licht und wohlige Wärme empfingen die Eintretenden, doppelt wohltuend nach der scharfen Kälte draussen. In Hufeisenform stand die ganz unkriegsgemäss weissgedeckte Tafel, geziert mit Alpenveilchen- und Erika-Töpfen, dazwischen waren Tannenzweige und Asparagus über das Leinen gestreut. Von Blattpflanzen umgeben, stand auf erhöhtem Platz das gut getroffene, grosse Bild des Gründers der Deutschen Kakteen- Gesellschaft, Herrn Professors Dr. Kael SCHUMANN. Es ist wohl aller Herzenswunsch gewesen, ein Bild unseres unvergesslichen und unvergessenen ersten Vorsitzenden zu haben, doch wollen wir auch an dieser Stelle noch einmal betonen, dass besonders Herr MUNDT es war, der immer wieder das Interesse dafür zu erwecken wusste. Die von den Gründern der Gesellschaft anwesenden Herren Geundmann und Thomas nahmen die Ehrenplätze ein. In zwanglosem Geplauder Sassen wir erst eine Zeit zusammen, teils den Darbietungen des aus- gezeichneten Pianisten lauschend, teils das ausgelegte Vereinsalbum betrachtend. Zahlreiche Bilder von berühmten Gelehrten und Kakteenforschern enthält es, aber es ist nicht nur für diese Herren angelegt worden, sondern hat den Zweck, dass jedes unserer Mit- glieder sein Bild für das Album stiftet. Im Laufe der 25 Jahre haben wir etwa 2300 Mitglieder gehabt. Das Album, müsste also ungefähr fünfmal so stark sein, als es in Wirklichkeit ist, um Platz für alle zu bieten. In Wirklichkeit ist noch die Hälfte leer, und alle unsere verehrten Mitglieder werden nochmals freundlichst auf- gefordert, den fehlenden Raum baldigst füllen zu helfen. Gegen V28 Uhr eröffnete Herr SCHWAEZBACH die Sitzung mit folgender Begrüssungsansprache : Meine Damen! Meine Herren! .Heut am 25 jährigen Stiftungs- feste der Deutschen Kakteen -Gesellschaft heisse ich Sie namens des Vorstandes herzlich willkommen ; es gereicht mir zur Freude, dass Sie zu der Feier so zahlreich, namentlich die Damen, er- schienen sind. In allen deutschen Landen herrscht Trauer und Trübsal über den furchtbaren Krieg und seine Begleiterscheinungen, aber auch Freude und hohe Begeisterung über die ruhmvollen Taten unseres unvergleichlichen Heeres. In Anbetracht dieser Zeitumstände glaubten wir von einer grösseren Feier absehen zu sollen, haben Sie aber doch eingeladen, um den heutigen Tag im kleinen Kreise mit uns festlich zu begehen. Ein Rückblick über die verflossenen 25 Jahre wird Ihnen von berufener Seite ge- geben werden. Ich heisse Sie nochmals alle herzlich willkommen und hoffe, dass Sie einen angenehmen Abend verleben werden. Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 1. Inzwischen war das Abendessen bereit, und da das Essen gut und reichlich war, auch Wein und Bier vorzüglich schmeckten, entwickelte sich bald die nötige Feststimmung. Verschiedene unserer Mitglieder hatten es sich nicht nehmen lassen, aus ihren Vorräten zum Mahl beizusteuern, wofür wir ihnen bestens danken. Gesteigert wurde die Festesfreude noch durch die ununterbrochen einlaufenden Glück- wünsche, unter anderem von unserm wohl allen Lesern der Monats- schrift bekannten Mitglied Herrn EUDOLF Meyer, Charlotten bürg, von den Herren Hahner, MARSCHALL, Dr. SCHLITZ, Dr. SCHRAMM, Helfer. Auch Telegramme kamen zahlreich; von Herrn GECKLER, Cuxhaven, Vereinigung der Kakteenfreunde Württembergs, Ver- einigung von Kakteenfreunden für Stade, von Herrn ROBERT Büchholz, Rathenow, Herr Dr. SCHLITZ, Iserlohn, Herr BOEDEKER, Cöln, Gartenbauverein Freiburg, und zuletzt vom „alten Geschichts- schreiber" Karl Hirscht, der ausser dem Telegramm folgendes schöne Gedicht gesandt hat: Meiner lieben Deutschen Kakteen -Gesellschaft zum 25 jährigen Jubiläum am 5. Dezember 1917. Wenn des Cereus edle Blüte Hervorbricht aus dem trotzgen j,Stamm, Dann rauscht mir tönend im Gemüte Ein Lied, das nur das Herz ersann. Wachs,blüh, gedeih, duSchwerterpflanze, Du Bild deutscher Wehrhaftigkeit, Schütz dich mit eignem Waffenkranze, Wie unser Volk Herd, Kind uiid Weib. Es kann die Blüte nimmer werden, Wenn roh der Feind den Scheitel trifft, Zück deine Speere, dass auf Erden Zu Schanden wird des Neidlings Gift. Und Du, Gesellschaft, die ich liebe. An deren Wiege einst ich stand. Schütz, pfleg, erzieh viel junge Triebe, Die auch Dein Gründer sucht und fand. In fünfundzwanzig Arbeitsjahren Da sprosste Dir manch nützlich Glied, Du schnittst Unechtes fort vom Raren, BistStammbaum jetzt, kraftvoll imTrieb! Erforsche emsig jene Fehler, Die Blüten, selbst die Form verdarb. Halt nieder rücksichtslos Krakchler, Die junge Saat stört, dass sie starb. Das Glas zur Hand, dass hell es töne: Ein ,,Lebe hoch" Dir, treue Schar, Erforsche, finde und verschöne Dir weitre fünfundzwanzig Jahrl Leipzig, den 5. Dezember 1917. Karl Hikscht. scriptor senilis emeritus. Nach diesem mit Beifall und Rührung aufgenommenen Gruss bekam jede anwesende Dame einen kleinen, mit Konfekt gefüllten Papierpompadour als besondere Anerkennung dafür, dass die Damen im Kriege unsere treuesten Gäste waren, die bei keiner Sitzung fehlten und reges Interesse zeigten und bewahrten. Mit dieser freudig begrüssten Aufmerksamkeit schloss das Mahl. Inzwischen hatten sich einige unserer Damen bereit erklärt, die Lose für die stattfindende Kakteen-Verlosung zu verkaufen. Die aus der Sammlung des Herrn MUNDT stammenden, auf einem besonderen Tischchen aufgestellten Pflanzen waren so hübsch und die Über- redungskunst der Damen so gross, dass bald der grösste Teil der Lose vergriffen war. Nun nahm Herr Grundmann das Wort und gab in längerer, interessanter einstündiger Rede einen Überblick über Gründung und — 3 — Tätigkeit des Vereins iu den 25 Jahren seines Bestehens. Die Rede wird im nächsten Heft der ,, Monatsschrift" besonders veröffentlicht. Er schloss mit dem Wunsch für ein weiteres Gedeihen der Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Reicher Beifall lohnte und dankte ihm. Leider war die Zeit schon so weit vorgeschritten, dass die Kakteen-Verlosung schleunigst stattfinden musste. Jedes Los gewann, niemand war enttäuscht, denn wenn es auch nicht nur seltene Pflanzen waren, so war doch jede ein ausgesuchtes Exemplar ihrer Gattung. Unser Mitglied Herr PoSNER war so freundlich gewesen, gute Kaffeemischung zu stiften, die uns der gefällige Wirt bereitwilligst zubereiten Hess, und als das duftende Gebräu aufgetragen wurde, reichten Herrn PosNERs liebenswürdige Gattin und Töchter auch noch den dazugehörigen Zucker und schmackhafte kleine Kuchen herum, die die anwesenden Hausfrauen sofort nach dem Rezept fragen Hessen. An dieser Stelle sagen wir nochmals unsern herzlichsten Dank für die willkommene Spende. Zu unserer Freude entpuppte sich unser Pianist auch noch als vorzüglicher Sänger, der uns durch mehrere schöne Lieder erfreute. Schreiber dieses brachte den Damentoast aus. Viel zu früh schlug dann die Trennungsstunde. Es war kein grosses und geräuschvolles Fest, sondern eine intime Feier treuer Freunde und Anhänger, die zum Teil, wie die anwesenden Herren Thomas, Grundmann und Mundt, dem Verein seit seiner Gründung angehören. Wir sprechen unsern Gästen und Mitgliedern unsern Dank für ihr Erscheinen aus, speziell denen, die sich noch besonders um das Gelingen des Festes verdient gemacht haben. Möge die Deutsche Kakteen-Gesellschaft weiter blühen, wachsen und gedeihen! BiTTLER. Blühende Cereen. In bezug auf die Blühelust des Cereus peruviamis ist die Meinung allgemein verbreitet, er blühe selten. Nun beobachte ich seit mehreren Jahren, dass von allen Säulencereen bei mir die besten Blüher C. aztireus und C. peruvianus sind. Letzterer hat zurzeit die Höhe von vier Metern und blüht regelmässig genau auf der Südseite des Stammes. Er pflegt seine selir gedrungenen, kräftigen Blumen an dicht benachbarten Areolen derselben Rippe oder der Nachbar- rippe aufzusetzen. Die Blüten sind drei Meter von der Erde ge- messen am Stamm anfangend bis fast zur Spitze; tiefer habe ich bisher keine Blüte gefunden. Meine Säulen bilden in der Mitte des Stammes in jeder Areole, bis zur Erde, rotbraune Neustacheln, was nicht überall zu finden ist. Danach muss meine Kultur gut sein, was auch die Blüten beweisen. Ausser den Blüten sind sehr viele Areolen am Stamme mit Knospensprossung versehen; diese versteckten Ansätze werden aber erst 1918 zur Blüte kommen. Bei der aussergewöhnlichen Hitze der ersten Kulturmonate glaubte ich, dass auch C. Jamacarii usw. Knospen brächten. Nein — _ 4 — nichts. 1916 fiel die Blütezeit des C peruvianus in den Oktober, 1917 begann sie Ende August. Von den strauchartigen Cereen waren wieder die besten Blüher C. amecaensis, C. speciosus und zwei verwandte Arten. ROTHER. Schmücke dein Heim! Dieses in der letzten Zeit so moderne Sprich w^ort ist schon von Urzeit eingelebte Sitte und Regel bei manchen Kulturvölkern. Unter den Indianern Südamerikas erreichen in dieser Beziehung den Höhe- punkt die Kadinveas im Staate Matto Grosso in Brasilien, so dass sie durch meinen Vorgänger, den Forscher GUIDO Baggilmi, in seinem Buche „artistas de la selva" mit Recht benannt worden sind. Sie schmücken alles, was sich schmücken lässt, alles im wahren Sinne des Wortes: Hausgerät, die Waffen, Balken im Hause, Bett- stätte, bis zu den kleinsten und winzigsten Gegenständen. Alles ist bedeckt mit feinen Ornamenten, gemalt oder geschnitzt. Sogar den eigenen Körper und das Gesicht versehen sie mit „Dauermalerei", die mittels des ätzenden blauen Saftes der Genipafrüchte ausgeführt ist. Es würde nicht hierher gehören, wenn es sich nur um Schmuck- ornamente handelte — aber jeder Strich, jede Spirale hat seine hieroglyphische Bedeutung, und ein solches Ornament ist eigentlich nicht nur eine Unterschrift, sondern ein vollständiges „Nationale" des Inhabers. Wer darin lesen kann, der erfährt, aus welchen Stämmen er Mischling ist, seine frühere Lebensweise ebenso genau wie seine persönlichen Eigenschaften. Dieses Ornament brennt der Indianer mit glühendem Eisen in die Haut seines Pferdes und seiner Rinder, schnitzt es in die Bäume, welche sein Feld begrenzen. Der ermüdete Wanderer füllt die Stunden der Mittagsruhe damit aus, dass er irgendwo seine Unterschrift zurücklässt, und dazu eignen sich am besten die weichen Stiele der Palmenblätter und die Glieder der Opuntien, welche er aus Dankbarkeit für die erquickenden Früchte schmückt. Leider erlaubten mir meine damaligen Verhältnisse und die grossen Transportschwierigkeiten weder Photographien noch so stachelige Originale mitzubringen. Meine drei Reit- und Lastochsen waren be- laden mit wichtigen ethnographischen Sammlungen, die jetzt in vielen Museen der Wissenschaft dienen (Berlin, München, priv. Museum der Prinzessin Therese von Bayern u. a.). Meine Platten waren ver- dorben und die Apparate in dem Bodaquena- Gebirge zerschmettert. Doch habe ich jetzt diesen Brauch, wie es meine ungeschickten euro- päischen Hände vermögen, auf einer Opiintia riibiista nachzuahmen versucht. Natürlich bin ich hinter den „Meistern des Ornamentes", was die Präzision der Linien anbelangt, weit zurückgeblieben, trotz- dem dieses Ornament meine langjährige Unterschrift gewesen war. Es heisst „Klapperschlangen-Ornament", das mir als Angehörigen der weissen Rasse von den Indianern zugeteilt wurde; es würde zu Trieb einer Opuntia, mit indianischen Ornamenten versehen niid photograpliiscli auf- genommen A^on Herrn A. Y. Fric. — 7 — weit führen, dasselbe zu analysieren. Für uns kann aber diese Sitte von praktischer Bedeutung sein. Bei Opuntien und anderen Kakteen, die breite, kahle Flächen bieten, kann man dieselben zur Aufschrift der Namen der Sorten benutzen. Noch besser bei ver- edelten Kakteen. Hauptsächlich bei Phyllokakteen ist es wichtig. Ich schreibe auf jeden neuen Trieb die Nummer und den Namen auf, sobald der Trieb reif wird. So ist beim Vermehren nicht nur grosse Arbeit erspart, sondern auch jeder spätere Irrtum unmöglich. Die Zettel verfaulen, die Schrift verschwindet, oder die Zettel können verloren gehen, aber solche Bezeichnung bleibt, solange die Pflanze lebt, und wächst jedes Jahr tiefer ein. Ich kann dies nur aufs wärmste empfehlen, ebenso wie ich das Beschmücken der Kakteen nur für eine Spielerei halte, die in eine wissenschaftlich gehaltene Sammlung nicht gehört. A. V. Fric-Prag. Kulturplaudereien. Es ist mir immer eine sehr angenehme Beschäftigung gewesen, wenn ich mich im Frühjahr oder im Sommer nach einer der grossen Kakteenhandlungen begeben konnte, um meine Sammlung durch Erwerb einiger neuer Pflanzen zu vervollständigen. Man bekommt dabei viel Schönes zu sehen und empfängt manche wertvolle An- regung. Die Kakteen sind dort meist frei in langen Kästen aus- gepflanzt, gedeihen bei diesem Kulturverfahren recht üppig und machen so auch ihrem Pfleger die geringste Arbeit. Leider sind die meisten Liebhaber nicht in der Lage, ihre erworbenen Pflanzen in dieser Weise weiterzukulti vieren, denn bei räumlicher Beschränktheit müssen die Kakteen eingetopft werden, was eine mehr oder weniger grosse Stockung in ihrer Vegetation hervorruft. Haben sich im freien Lande die Wurzeln der betreffenden Pflanze nicht sehr ausgedehnt, sondern nehmen nur einen massigen Raum ein, so macht das Ein- topfen wenig Schwierigkeiten, und die Störung, die das Wachstum erleidet, wird meist bald überwunden werden. Häufig machen aber die ausgepflanzten Kakteen im Verhältnis zu ihrem Körper gewaltige Wurzeln, die natürlich viel Raum beanspruchen, d. h. einen grösseren Topf brauchen, und das Einsetzen auch sehr erschweren. Ihr neuer Besitzer muss ja dabei immer bedenken, dass ein Kaktus keine grossen Gefässe für seine Wurzeln liebt, sondern nur einen Topf, in den dieselben gerade hineinpassen. Ist nun das Einpflanzen auch ganz vorschriftsmässig geschehen, so wird doch oft der Fall ein- treten, dass ein solches Exemplar sich recht schwierig in der Kultur zeigt, gar nicht wächst und seinem Pfleger keine Freude bereitet. Es ist eben ein Missverhältnis eingetreten, die grosse Wurzel und der kleine Körper passten wohl in freier Erde zusammen, aber nicht im Topf; hier kann die Pflanze lange nicht soviel Nährstoff aufnehmen wie draussen im Kasten, sie kann sozusagen von ihrer grossen Wurzel keinen rechten Gebrauch machen. Das Beste wäre jedenfalls, wenn die Kakteenhändler eine grössere Anzahl von ihren Pflanzen gleich in Töpfen kultivierten, dann fielen die grössten Schwierigkeiten für den Käufer fort, und es wäre nur die Störung durch den Platz- wechsel zu überwinden. Dies anzuregen ist der Zweck dieser Zeilen. Für die Zimmerkultur sind neben vielen Phyllokaktus-Hybriden, die kletternden Cereen, namentlich die Königin-der-Nacht-Arten, recht sonnige Lage vorausgesetzt, die dankbarsten Gewächse. Von diesen werden am meisten Cereits grandiflonis und C. nycticalus kultiviert, namentlich der letztere, und zwar mit Recht, denn C. nycticalus ist überhaupt eine der besten Zimmerpflanzen, die es gibt. Bei leidlichem Sommerwettter entfaltet er fast immer am sonnigen Stubenfenster seine herrlichen Blüten, während C. grandiflonis an die Witterung grössere Ansprüche stellt; er verlangt einen heissen und beständigen Sommer, um im Zimmer zu blühen. Im Freien, z. B. auf einem südlich gelegenen Blumenbrett, ist es viel schwerer, diese tro^^ischen Pflanzen zum Blühen zu bringen, weil in unserm Klima sich dort die Temperaturunterschiede viel bemerkbarer machen als im Zimmer, wo einige kalte Tage deshalb viel leichter überwunden werden als draussen. Nur einmal, in dem heissen und sehr sonnigen Sommer 1904, habe ich es erlebt, dass sogar C. grandiflonis auf einem Balkon in geschützter Lage seine Blume entfaltete, ein Ereignis, worauf man an solchem Ort nie rechnen kann. Anders ist es aber mit dem Wachstum dieser Cereen. Genügt auch eine Aufstellung jahraus jahrein im Zimmer für diese Pflanzen, um sie ordentlich treiben und blühen zu lassen, so entwickeln sich diese Arten doch ganz anders, wenn sie einen Sommer hindurch im Freien stehen können. Ihre Triebe werden hier viel stärker, die Bestachelung viel kräftiger; das geht so weit, dass man solche Pflanzen als andere Arten ansprechen möchte. Wem also daran liegt, besonders kräftige Exemplare zu erzielen, der wechsele mit dem Standort ab, einen Sommer im Freien zum Treiben, den nächsten im Zimmer zum Blühen. Ein solches Kulturverfahren bei diesen Cereen ist meiner Ansicht nach das vorteilhafteste, zumal sehr kräftige Pflanzen nachher auch im Zimmer viel leichter einen reichen Blumenflor bringen werden. THOMAS. Kleine Mitteilung. Eine Varietät der IVIainilalria centricirrha Lem., die weisse Blütenblätter mit braunem Rückenstreifen hat, brachte einige Früchte von so abweichender Beschaffenheit, dass ich sie beschreiben will. Beere karminrot, mit der verwelkten Blüte gekrönt, 2,5 cm lang, bis 5 mm dick, keulenförmig, schwach gekrümmt und deutlich lang- seitig gefurcht. Auf den erhöhten Kanten fanden sich in Abständen von 5 bis 10 mm karminrote, abwärts gekrümmte, spitze, 2 bis 3 mm lange Schuppen, die oberseits weisse Wolle trugen. Im übrigen waren die Früchte taub, jedoch dickfleischig und saftig. Bisher dürften Schuppen auf Früchten von Mamillarien noch nicht beobachtet sein. QUEHL. Mitglieder -Verzeichnis der Deutschen Kakteen- Gesellschaft für das Jahr 1918. Die in Klammern beigefügten Zahlen bedeuten das Jahr des Eintrittes in die Gesellschaft, G = Gründungsmitglieder. Inhaber des Jahres-Ehrenpreises: Berger, A., Kgl. Württemb. Hofgarteninspektor. (1899.) Weingart, W., Fabrikbesitzer, Georgenthal in Thür., Bahnhofstr. 75. (1894:.) Vorstand: Vorsitzender: Dr. F. Vaupel, Berlin-Dahlem, Königl. Botanisches Museum. (1903.) Stellvertretender Vorsitzender: zurzeit unbesetzt. Schriftführer (Korrespondenz): E. Weidlich, Berlin-Lichterfelde W, Holbeinstr. 43, 1. (1905.) Schriftführer (Protokoll): L. Bittier, Ingenieur, Charlottenburg, Nordhausener Strasse 8. (1912.) Kassenführer: A. Schwarzbach, Rechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshauptbank, Neukölln. Kaiser- Friedrich -Str. 226, IL (1896.) Beisitzer: Dr. A. Schwartz, Ingenieur, Berlin W 8, Mohrenstr. 26, III. (1895.) Ordentliche Mitglieder : Amhaus, Hugo, cand. rer. nat., Beuthen O.-S., Wilhelmstr. 23. (1908.) Baldauf, E. Arthur, Iladebeul-Dresden. (1916.) Becker, J., Oktroi-Beamter, Metz, St. Medardenstr. 2. (1918.) Behnickj E., Inspektor des Botanischen Gartens in Heidelberg. (1902.) Bennekenstein, Joh., Ingenieur, Berlin-Zehlendorf Wsb., Potsdamer Str. 29. (1916.) Berger, Alwin, Königl. Württemb. Hofgarteninspektor, Vorstand des Königl. Hof- gartenamtes, Königl. Wilhelma, (^annstadt bei Stuttgart. (1899.) Bittier, L., Ingenieur, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8. (1912.) Blum, Karl, Lehrer, Worms a. Rh., Kapuzinerstr. 17. (1916.) Bödeker, Friedrich, Maler, Cöln a. Rh., Trierer Str. 22. (1904.) Borissow, Eugen, Staatsrat, Privatdozent an der Universität, Professor am Techno- logischen Institut, St. Petersburg, Swenigorodskayastr., Haus 18, Woh- nung 18. (1900.) Bormann, Georg, Postbeamter, Hannover, Hildesheimer Str. (1912.) Bornemann, G., Florist, Blankenburg a. Harz. (1911.) V. Borsig, Ernst, Geheimer Kommerzienrat, Reiherwerder bei Tegel (Berlin). (1902.) V. Boschan, Georg, Kommerzialrat, Wien XIX, Karl- Ludwig -"Str. 7b. (1913.) Braun, Frl. Anna, Hersbruck, Gartenstr. 46. (1911.) Braune, Gustav, Lehrer, Cassel, Habichtswalder Str. 11. (1911.) Brunnckow, R., Leutnant d. R., Heidelberg, Schillerstr. 5. (1908.1 Buchholz, Rob., Fabrikbesitzer, Rathenow, Friedrich -Lange -Str. 28. (1903.) Bussler, F. H., lUzach, Ob.-Elsass, Schlossgarten. (1911.) Conrad, Max, Postsekretär, Ruhland. (191t.) Coutinho, Sophus, Hamburg, Johnsallee 63. (1918.) Cordes, E., Zürich 6, Ottikastr. 9. (1913.) Danzer, Ant., Ingenieur, Nürnberg, Lerchenbühlergasse 38. (1914.) DIabac, Nikolaus, K. K. Rittmeister i. R., Znaim (Mähren), Granitzgasse 10. (1912.) Doubs, Frau Olga, Krems a. Donau, Mölkergasse. (1914.) — 10 — Dumstrey, Dr. med., Berlin-Lichterfelde 0, Lorenzstr. 68. (1911.) Eckert, Georg, Königlicher Staatsanwalt, Tilsit. (1912.) Erreth, LajOS, Dr., Königl. Rat, Krankenhausdirektor a. D„ Pecs, Ungarn. (1917.) Eschenhorn, Oswald, Fabrikant, Berlin-Lichterfelde 0, Marienfelder Str, 98. (1911.) Fobe, F., Obergärtner, Ohorn bei Pulsnitz (Sachsen). (1900.) Freygang, Otto, Berlin-Temx^elhof, Friedrich -Wilhelmstr. 69. (1900.) Fric, A. V., Forscher, Smichow 148 bei Prag. (1917.) V. Fritschen, P., Plantagen-Direktor, Kizombe bei Tanga, Dentsch-Ostafrika. (1899.) Fritzen, H., 1. Komp., XlV/34, Gottmadingen (Kreis Konstanz.) (1917.) Funke, Georg, Lehrer, Woldenberg, Neumark. (1917.) Geckler, A., Lehrer, Cuxhaven, Strichweg 143. (1907.) Genge, Johannes, Postsekretär, Elberfeld, Kieselstr. 24. (1907.) Gerdes, Frau Dr. Landrichter, Essen, Ruhr, Kortumstr. 50. (1918.) V. Glasenapp, M., Professor der ehem. Technologie am Polytechnikum, Riga, Polytechnikum. (1907.) Gollwitzer, Heinr., Königl. Bezirksgeometer, Tirschenreuth, Bayern, Villa Mezger. (1918) Graessner, Richard, Kakteenzüchter, Perleberg. (1903.) Grahl, W., Professor, Gymnasial -Oberlehrer, Greiz im Vogtlande, Jachwitzer Strasse 9 a. (1896.) Grimm, Frau L., Frankfurt a. Main, Ej^sseneckstr. 3. (1917.) Grube, Hans, Mahlsdorf-Süd, Kohlissftr. 95/96. (1917.) Grundmann, Bodo, Buchhändler und Redakteur, Neudamm, Rgbz. Frankfurt a. 0. (G. 1892.) Gureck, P., Landgerichtssekretär, Breslau V, Schwerinstr. 58, IL (1913.) Haage jr., Friedrich Adolf, Kunst- und Handelsgärtnerei, Erfurt. (1894.) Hackbarth, Richard, Rektor, Fiddichow a. 0. (1910.) Hahner, Walter, Bankbeamter, Berlin-Steglitz, Sachsenwaldstr. 1. (1914.) Hartmann, E., Direktor am Werk- und Armenhause, Hamburg-Barmbeck, Ober- altenallee 60. (1903.) Hassler, E., Dr., Pincat-Genf (Schweiz). (1903.) Hausdorff, Georg, Dr., Essen (Ruhr), Rüttenscheiderstr. 93. (1916.) Heese, Frau J., Berlin-Lichterfelde 0., Lutherstr. 4. (1894.) Helfer, A. H., Gärtner, Metz, Devant-les Fonts. (1916.) Heller, L., Sonnenapotheke, Karnap b. Essen. (1917.) Herber, Richard, Direktor der Elektr. Überlandzentrale Saalkr.-Bitterf., Halle a. Saale, Talstr. 39 d. (1903.) Hesemann, Richard, Ofenfabrikant, Hannover, Simsonstr. 12. (1912.) Hilbig, Paul, Kommissar, Berlin 34, Weidenweg 39 L (1917.) Hiltenkamp, Hugo, Ingenieur, Essen, Münchener Str. 138. (1916.) HIrscht, Karl, Oberstadtsekretär a. D., Leipzig- Stötteritz, Denkmals- Allee, Matthäistift. (G. 1892.) Hochheim, H., Dr. med., Halle a. Saale, Grosse Steinstr. 1. (1912.) Hof mann, Hugo, Wien XIlI/1, Bossigasse 16/5. (1913.) Honrath, Lehrer, 0hl, Bez. Cöln. (1905.) Jostmann, A., Oberpostassistent, Stras.sburg i. E., Wasselnheimer Str. 21. (1910.) Kaiser, Heinrich, Königl. Geometer, München, Luisenstr. 58. (1917.) Kammerer, Alfred, Offenbach a. Main, Frankfurter Str. 16. (1916.) Kerschbaum, J. H., Fabrikant, Ludwigsburg (Württemberg). (1904.) Klemme, Gustav, Kakteengärtner in den städt. Gruson-Gewächshäusern; Wohnung Gross-Ottersleben bei Magdeburg, Schulstr. 2. (1905.) Knippel, Karl, Kakteenzüchter, Klein-Quenstedt bei Halberstadt. (1893.) Koenig, Gustav, Benzinfabrikant, Wien I, Herrengasse 10. (1905.) Körten, Heinrich, Dr., Chemiker und Betriebschef, Heinitz, Reg.-Bez. Trier. Körner, J., Kunst- und Handelsgärtner, Mainz. (1907.) Krafft, Conrad, Gefängnisinspektor, Frankfurt a. Main- Preungesheim, Hamburger Landstrasse 13. (1916.) Kretzmann, Dr., Amtsrichter, Ortelsburg. (1916.) Kuba, G., Kaufmann, Lübbenau (Spreewald), Färber-Gasse 8. (G. 1892.) De Laet, Frantz, Kakteenzüchter, Contich bei Antwerpen (Belgien). (G. 1892.) Langer, Otto, Fabrikbesitzer, Wien I, Stern-Gasse 11. (1913.) von Leth, Frl., Armgart, Perstorp, Tungelsta, Schweden. (1917.) Lindner, Alfred, KgL Telegr.-Assistent, Wiesbaden, Dotzheimer Str. 55. (1914.) Lintzer, Rene, Münchberg, Oberfranken. (1918.) — 11 — V. Lossberg, Victor, Berlin SW 47, Grossbeerenstr. 64 a, I. (1905.) Löwner, Kurt, Powayen, Ost-Preussen, Waldschlösschen Elenskrug. (1918). Lühring, Friedr., Gerichtsbeamter, Essen, Heinickestr. 46. (1916.) Maass, C. A., Postsekretär, Hamburg, Norderstr. 113, IV. (St. Georg-j. (1901.) Marcinkowski, Hermann, Stadtsekretär, Berlin-Wilmersdorf,Sigmaringer Str. 19. (1908). Marnet, Wilh., Buch- und Kunstdruckereibesitzer in Neustadt a. d. Haardt. (1915). Marschall, Robert, Bankbeamter, Berlin-Steglitz, Peschkestr. 8, JI. (1914.) Maul, Johannes. Kaiser]. Oberpostrat, Düsseldorf, Graf-Adolf-Str. 108. (G. 1892.^ Metzger, Albert, Schriftsteller und Journalist, Hannover, Sallstr. 9, III. (1906.) Meyer, Arthur, Stargard i. Pomm., Werderstr. 66. (1914 ) Meyer, Rudolf, Charlottenburg, Bismarckstr. 25. (1893—1896; 1911.) Michelmann, Herrn., Altona-Ottensen, Philosophenweg 12. (1915.) MoiskO; K., Berlin-Tempelhof, Dorfstr. 2. (1916.) Mönnighoff, Franz, Stadtrentmeister, Werl (Vfestfalen). (1904.) Moritz, Eugen, pr. Tierarzt, z. Zt. Ob. -Veterinär, Pferdelazarett Buk i. Posen. (1918.) Müller, Lorenz, städt. Feldmesser, Hannover, Hartmannstr. 2. (1907.) Mundt, Walter, Kakteenzüchter, Mahlsdorf bei Berlin (Ostbahn), Bahnhofstr. 8/9. (G. 1892.) Narath, R., Heidelberg, Eoonstr. 1. (1917.) Nary, E., Eisenbahnsekretär, Halle a. S., Geseniusstr. 28. (1918 ) Neumann, J., Königlicher Geheimer Kommerzienrat und Verlagsbuchhändler, Neudamm, ßeg.-Bez. Frankfurt a. 0. (1900.) Nitsch, Ferdinand, akademischer Maler und Photograph, Osterode a. Harz. (1900.) Noack, R., Geheimer Pechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshaupt bank, Berlin SW47, Yorckstr. 59. (1897.) Noack, Sigismund, Magistrats-Assistent, Stettin, Rathaus, Zimmer Nr. 8, Victoria- platz. (1909.) Novar, Nikolai, Ingenieur, Station Schestakow via Grodno der Nordwest!. Eisen- bahnen (Russland). (1912.) Pauly, Erich, Dipl.-Ing., Hamborn-Marxloh, Diesterweg-Str. 36. (1915.) von Poellnitz, Karl, Vogelgesang, Kreis Torgau. (1917.) Posner, Hermann, Fabrikbesitzer, Berlin NO 55, Elbinger Str. 44. (1916.) Quehl, Leopold, Rechnungsrat, Halle (Saale), Schillerstr. 53. (G. 1892.) Rau, Eugen, Justizsekretär, Freiburg i. Br., Egonstr. 45. (1915.) Rettig jr., Karl, Landwirt, Aschersleben. (1904.) Roth, P., Dr. med., Sanitätsrat, Augenarzt, Bernburg, Schlossstr. 25. (1895.) Ruhl, Hans, Wien XIII, Baumgartenstr. 82. (1918.) Rummler, Dr., Posen, Wilhelmplatz 13. (1911.) Schäfer, J., Regierungsbaumeister, Gewerberat, Breslau VIII, Vorwerk- strasse 10, IL (1910.) Schaller, Waldemar, Mineralogist, United States Geological Survey, Washington. (1912.) Scheppig, W., Leiter des Botanischen Gartens, Duisburg, Nürenweg 100. (1916.) Schick Karl, Kaufmann, Freiburg i. Br., Oberau 61, II. (1914.) Schlederer, Karl, Apothekenbesitzer, Straubing (München), Untere Stadtapotheke „Zum Löwen". (1913.) Schimoneck, Oskar, Kaufmann, Barleben bei Magdeburg. (1915.) Schlitz, A., Dr. med., Iserlohn, Gartenstr. 12. (1913.) Schmalstich, Oskar, Oschersleben a. Bode, Halberstädter Str. 118. (1911.) Schmedding, Albert, Rentner, Münster i. Westf., Langenstr. A 1. (1902.) Schmidt, Karl, Ökonoraierat, i. F. Haage & Schmidt, Erfurt. (G. 1892.) Schmiedicke, K., Monteur, Berlin N 31, Anklamer Str. 50. (1904.) Schoenenberg, Hugo, Dr. med., Kgl. Oberarzt a. D., Strassburg i. Eis., Weissen- burger Str. 7. (1914.) Schramm. Arthur, Dr., Lab. Vorstand der Portland- Zement -Fabrik, Karlstadt a. Main. (1918.) Schröder, Rudolf, Kaufmann, Frankfurt a. O., Bergstr. 49. (1912.) Schütze, Arnold, Prokurist, Tangermünde. (1905.) Schwantes, G., Lehrer, Hamburg-Fuhlsbüttel, Brombeerweg 37. (1914.) Schwartz, Albert, Dr., Ingenieur, Berlin W 8, Mohrenstr. 26, III. (^1895.) Schwarz, L., Gutsbesitzer, Major d. L., Schadlowitz, P. Grossendorf, Kr. Hohen- salza. (1917.) Schwarzbach, August, Rechnungsrat, Vorsteher bei der Reichshauptbank, Neukölln, Kaiser-Friedrich-Str. 226, IL (1896.) — 12 — Schwebs, W., Kakteen-Spezialgeschäft, Dresden A., Wettinerstr. 37. (1907.) Seefehlner, E., Dr., Direktor der A. E. G. Union, Wien XIX, Peter-Jordan-Str. 17. (1914.) Seelbach, Karl, litt, stud., Cöln-Klettenberg, z. Zt. Bergheim (Erft.), Knaben- Pensionat. (1918.) Seidel, R., Gescliäftsführer der Dentschen Petvolenm -Verkaufs -Gesellschaft, ßadebeul bei Dresden, Sidonienstr. 11. (1902.) Sjölln, I. M., Ingenieur, Yästeras, Schweden. Söhrens, J., Direktor des Botanischen Gartens, Santiago de Chile, Südamerika. (1899.) Spalinger, J., Lehrer, Winterthur (Schweiz), Brühlbergstr. 41. (1601.) Stollenwerk, Richard, Fabrikant, Cöln-Bayenthai, Bonner Str. 309. (G. 1892.) Strasser, Victor, Wien], Schwarzenbergplatz I. (1918.) Straus, L., Kanfmann, Bruchsal, Schlossstr. 6. (1893.) Suhr, R., Kaufmann, Berlin- Wilmersdorf, Mainzer Str. 26. (1918.) Suppe, F., Papitz bei Schkeuditz, Landhauskolonie. (1915.'» Thode, Carl, Dr. Ing., Offenbach a. Main, Mainstr. 129. (1916.) Thomas, Fritz, Eechnungsrat, Berlin S 59, Camphausenstr. 19a. (G. 1892.) Tietze, R., Berlin, Jägerstr. 18. (1912.) Todesco, Frau Melanie^ Wien I, Rabensteig 2—4. (1917.) Treusch, Heinrich jr., Agent, Pirmasens (Bayern). (1912.) Tschira, Arnold, Kaufmann, Freiburg i. Br., Löwenstr. 5. (19 L4.) Urbach, Hans, Dr., Obstgut Schönburg, Treuenbrietzen (Mark), Beiziger Str. 9. (1916.) Vaupel, F., Dr. phil., Hauptmann d. E., Assistent am Königl. Botan. Museum in Berlin-Dahlem, Konigin-Luise-Str. 6—8. (1903.) Vorwerk, Inspektor des Königl. Botanischen Gartens, Berlin-Dahlem. (1913.) Walch, C, Ober Postsekretär, Metz-Ost, Rheinische Str. 74. (1918.) Wegener, Arthur, Radebeul bei Dresden, Schildenstr. 14. (1907.) Weidlich, E., Kartograph der Königl. Landesaufnahme, Berlin-Licliterfelde AV. Holbeinstr. 43. (1905.) Weingart, Wilhelm, Fabrikbesitzer, Georgentlial i. Thiiringen, Bahnhofstr. 75. (1894.) Weise, Joh., Gärtnereibesitzer, Malüsdorf bei Berlin (Östbahn). (1906.) Wintz, W., Sulzbach-Saar. (1918.) Wollert, Gottfried, Inspektor der Landwirtschaftlichen ]\Iarienschule, Nikolajewski Gorodok bei Saratow (Russland). (1914.) Zlllig, Hermann, cand. rer. nat., Würzburg, Adelgundestr. 14, IT. (1913.) Zoll, Hans, Frankfurt a. M. West, Gr. Seestr. 48." (1914.) Korporative Mitglieder: Grossherzogl. Badische Gartendirektion zu Karlsruhe. Vertreter: Grossherzoglicher Hof- Gartendirektor Graebener, Karlsruhe. (1899.) Botanischer Garten zu Christiania. Direktor: Professor Dr. N. Wille. (1901.) Grossherzogl. Botanischer Garten zu Darmstadt. Direktor: Geh. Hof rat Professor Dr. H. Schenck. (1902.) Königlicher Botanischer Garten zu Tübingen. Vertreter: Königl. Garten -Inspektor E. Schelle. (1901.) Vereinigung von Kakteenfreunden (Gruppe des Garten bau Vereins) Stade a. E., Vor- sitzender: Lehrer Hans Schabiowski. (1916.) Vereinigung von Kakteenfreunden Cuxhavens. Vorsitzender: A. Geckler, Lehrer, Cuxhaven, Strichweg 143. (1912.) Verein von Kakteenfreunden in München. Erster Vorsitzender: Rechtsanwalt Zeilmann; Schriftführer: Ludwig Pitzenbauer, Herzogspitals tr. 5/4. (1906.) Garten bau verein Freiburg i. Br. Vorsitzender: Gl rossherz. Garteninspektor E. Elbel, Freiburg i. Br., Albertstr. 22; Schriftführer: K. Schick, Freiburg i. Br., Oberau 61, IL (1913.) Vereinigung der Kakteenfreunde Württembergs in Stuttgart. Vorsitzender: Otto Kogef, Stuttgart, Marien -Platz 2; Schriftführer: E. Wagner, Stuttgart, Aspergstr. 42. (1904.) Direktion des Botanischen Gartens der Universität Zürich. Direktor: Professor Dr. H. Schinz. riachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschafi. Die nächste Versammlung wird am Meiitag-, dem 28. Januar, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), abgehalten. Die Monats -Yersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Yerteilung von Kakteensamen. Diejenigen Mitglieder, die im ver- flossenen Jahre Kakteensamen geerntet haben und ihn zur Verteilung gelangen lassen wollen, werden gebeten, ihn möglichst bald an Herrn L. Bittler, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu senden. Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat Schwarzbach, Neukölln, Kaiser- Friedrich -Str. 226 11, zu richten. Antragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn L. Bittler, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, zu richten. WegenBenutzung der Bibliothek wendet man sich gleichfalls an Herrn Bittler. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung .1. Neumann in Neudamm zu senden. Der A^orstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. "Vaupel. Alwin Berger, Kgl.Wilhelma, Cannstatt, sucht: Samen oder Pflanzen Yon JEche- veria pulverulenta. A. V. Fric, Smichow 148, bietet an: 2 Bände Engelmann und Bigelow, etwa 100 prächtige Bilder, alte Kupferstiche Melokakteen imd Roesels Kakteenland- schaften. 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' . . 0,20 giganteus . . . . 0,20 Jamacaru . . . . 0,15 Martinii 0,25 mixtecensis . . . 0,75 pentagonus , . . 0,30 peruvianus . . . 0,20 Spachianiis . . . 0,20 tortuosns .... 0,20 Ecliinoeactus arizonicus .... 0,40 corniger .... 0,20 „ flavispinus . 0.20 cylindraceus . . . 0,20 „ albispinus . . 0,25 denudatus para- guayensis. . . . 0,50 dichroacanthus . . 0,60 Droegeanus . . . 0,40 electracanthus . , 0,20 flavovirens . . . 0,30 Fiebrigii .... 0,50 Grahlianus . . . 0,30 Grusonii .... 0,60 haematacanthus . . 0,50 hexaedrophorus . . 0,50 ingens 0,20 „ saltillensis . . 0,30 Leninghausii . . . 0,40 longihamatus. . . 0,30 macrodiscus multi- florus 0,50 Mathssonii. . . . 0,40 microspermus . . 0,60 „ macrancistrus 0,60 Mihanovichi . . . 0,70 minusculus . . . 0,15 Monvillei .... 0,60 multiflorus . . . 0,60 myriostigma . . . 0,80 ,, columnaris. . 1,50 „ Hybriden . . 1,25 „ nuda .... 1,50 ornatus 1,00 Ottonis 0,25 „ paraguayensis 0,40 Oursellianus . . . 0,50 platensis .... 0,40 pilosns 0,30 pumilus 0,35 Quehlii ..... 0,30 rafaelensis .... 1,25 robustus .... 0,30 20 Samen Mk. Saglionis .... 0,40 Schilinzkyanus . Schumunnianus . Sellowii Martinii „ tetracanthus setispinus . submamm ulosus nucinatus . ., Wrightii unguispinus . viridescens Wislizenii . Echinocereus cinerascens Engel mannii . enneacanthus . stramineus . . . . Echinopsis albispinosa calochlora . . campylacantha Decaisneana . ,, fl. roseo Duvallii . . Eyriesii . . . ,, fl. roseo incrmis ,, grandifloi Fiebrigii Fischer! . . Graessneriana Lagemann ii . MüUeri . . . multiplex . nigerrima . obrepanda . . oxygona . . rhodotricha argentmiensis robusta . paraguayensis US pl. Quehlii salpingophora tephracantha . triumphans fl. turbinata . „ fl. roseo Zuccarinii . , . robusta Mamillaria bicolor 0,40 Bocasana .... 0,30 carnea 0,30 0,40 0,50 0,50 0,75 0,20 0,35 0,35 0,35 0,60 0,30 0,25 0,25 0,30 0,25 0,25 1,50 0,80 1,00 0,20 0,20 0,20 0,20 0,25 0,40 0,50 0,20 0,25 0,20 0,20 0,20 0,20 0,60 0,20 0,30 0,40 1,00 0,20 0,25 0,80 0,20 0,20 25 0,20 0,25 0,20 0,20 20 Samen Mk. centricirrha . . . 0,20 Bockii . . 0,25 Krameri . 0,20 megacantha 0,30 „ recurva . 0,25 „ triacantha . 0,25 chapinensis . . . 0,30 collina 0,50 conspicua .... 0,80 cornifera .... 0,40 discolor 0,40 dolichocentra . . . 0,30 Donath 0,40 dumetorum . , . 1,25 elegans 0,25 dealbata . 0,40 elephantidens . . 0,50 ei'iacantha .... 0,25 elongata . . . . 0,30 fuscatu ..... 0,30 glochidiata . . . 0,30 Grahamii . . . . 0,30 Heeseana .... 0,60 Heyderi applanata . 0,25 Xarwinskiana . . 0,40 Kewensis .... 0,40 lasiacantha denudata 0,50 Leona 0,25 longimamma . . . 0,35 „ congesta . 0,50 „ melaleuca 0,50 macromeris . . . 0,50 macrothele. . . . 0,40 meiacantha . . 0,25 Mühlenpfordtii . . 0,30 mutabilis .... 0,30 „ autumnalis 0,40 nigra 0,30 nivosa 0,50 pentacantha . . . 0,30 pulchella .... 0,30 pusilla 0,20 texana . . 0,25 radians Echinus . 0,30 recurvata .... 0,75 Sartorii 0,50 spinosissima . . . 0,30 „ sanguinea 0,35 Trohartii .... 0,40 viperina .... 1,25 Opuntia basilaris ramosa . 0,40 Phylloeactus Hybriden, gemischt 0,30 Pilocereus erythrocephalus Aufträge chionocephala . . 0,50 erythrocephalus . 4,00 sind unverzüglich zu richten an R, Graessner, Perleberg. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm. ^- /•n Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Achtundzwanzigster Band. 1918. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. \\|ltfifi(U Halbjährlicher Abonnementspreis ^-^ fünf Mark. Rinzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist lUuslriert. Anzeigenpreis w für die zweigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 2 u. 5, ausgegeben im März 1918. Inhaltsverzeichnis: 25 Jahre Deutsche Kakteen-Gesellschaft. Von Bodo Grundmann. — Kakteen als Zimmerpflanzen in Norwegen. Von G. Schwant es. — November-Sitzung der Deutschen Kakteen- Gesellschaft. — Dezember-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesehschaft. Januar-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Berichtigung. Verlag von J. Neumann in Neudamm. Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Eakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). s ■<4 An7PinPnnrpiQ '"* allgemeinen Inseratenteil: Für die zweigespaUene Petit- r~vu^^iw^C7Mpi oio zeiie oder deren Raum 3u Pt. — Der Anzeigenpreis niiiss infolge der immer zunehmenden Teuerung im Buchgewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Im Tauschverkehr: Zwei- gespaltene Petitzeile 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. -^ . ■ Sum$m,£ui[2nitfaJfe5S Verlangen Sie bebilderten Prospekt Nr. 2 kostenlos oder das Büchlein „Was man in Calumor-Dose alles selbst ziehen kann!" mit wirklich praktischen Kulturanweisungen unserer be- liebtesten Zimmerpflanzen gegen 20 Pf. in Briefmarken, Co 8 »^ «O •** I •»* -^ "*^ «» «o ►5t >» «o «o «o 11 «o «o ich suche zu kaufen eine größere Alizahl Ects. mhmscuhts, etwa 3 cm und gr. Gruppenpflanzen von demselben, stärkere Cer.s/;«<:7//a;?/^6' Unterlagen, große Felsenkakteen, F. Suppe, Papitz bei Schkeuditz. Zu kaufen gesucht: Junge Pflanze d. echten Fhi/Uocachis caulorrlikus Lern, und acuminatm (K. Seh). K. V. Poellnitz, Oberlödla bei Rositz, Sachs.- Altenburg. Hange & Schmlilt Gärtnerei, Sanienliau und Samenhanillung, Erfvirt. Unser neues Hauptppeisverzeichnis für 1918 über Samen nnd IMlanzen ist erschienen nnd wird auf ji'efl. Verlangen kostenlos übersandt. 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Einzig und allein dem Umstände, dass ich zu den Gründern der Gesellschaft zähle, verdanke ich es, dass die Herren des Vor- standes mich aufgefordert haben, Ihnen heute ein kurzes Bild des Entstehens der Deutschen Kakteen-Gesellschaft zu geben. Was ich Ihnen berichten werde, kann nicht den Anforderungen entsprechen, die man an eine sogenannte Festrede stellen muss. Aber wir haben uns darüber zu trösten, es hat sich eben ein besserer Redner nicht gefunden. — Wir leben ja auch jetzt in Zeiten, in denen für alles Ersatz in Anspruch genommen wird; ich möchte Sie also bitten, meine schwachen Leistungen für einen Redner- ersatz anzusehen. Dann glaube ich ferner, dass nicht einmal alles, was ich zu Ihnen sprechen werde, den Beifall der anwesenden Mitglieder der Deutschen Kakteen - Gesellschaft finden wird. Zu fern liegen die Zeiten, in denen ich in der Gesellschaft im tatsächlichen Vereinsleben gestanden habe, daher fehlt mir vielfach die Überlieferung von Mund zu Mund; und alles, was ich Ihnen sagen kann, ist allein das, was sich aus meinen eignen Gedanken in der Erinnerung niedergeschlagen hat; Sie werden nur subjektive Auffassungen meiner Person zu hören bekommen. — — Gehen wir zunächst einmal auf die Kakteenliebhaberei selbst ein; da muss leider gesagt werden, dass sie zur Zeit der Gründung der Deutschen Kakteen - Gesellschaft, also im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts, einen bedauerlichen Tiefstand erreicht hatte. Während in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts uns unter den Kakteenliebhabern und Kakteenwissenschaftlern die deutschen Namen Link, Otto, Salm-Dyck. Pfeiffer, Finkh, Mittler und Förster, die Franzosen LABOUEET und Lemaire, der Amerikaner Engel- MANN und der Holländer Krook begegnen, fehlen solche berühmten Namen in der zweiten Hälfte ganz. Erst Ende des 19. Jahrhunderts treten Männer wie LlNDBERG, SURING-AR und WEBER sowie endlich Schumann und seine bekannten Nachfolger in die Erscheinung. Schon dieser Umstand zeigt uns, dass auf eine Zeit des glänzenden Aufschwunges, in der ein SPITZWEG seine berühmten Kakteen- liebhaberbilder malte, in der man für eine kleine Mamillaria Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 2 u. 3. ~ 14 — versicolor acht Taler, für einen winzigen Echinocactits gladiatus gar zwölf Taler und für zwölf Körnchen Samen von Echinocactus Monvillei einen Taler willig bezahlte, eine Zeit des Niederganges folgte, die von den wenigen treu gebliebenen Kakteenliebhabern auf das schmerzlichste empfunden wurde. Plötzlich aber sollte es anders kommen; ein eigenartig genialer Kakteenliebhaber, Dr. PAUL Aeendt zu Berlin-Friedenau, Philologe und von Beruf Zeitungsbesitzer und Redakteur, schuf, angeregt durch den bekannten Kakteenpfleger H. HiLDMANN - Birkenwerder und unser altes getreues Mitglied RUDOLF Meyer, der ihr geschätzter und eifriger Mitarbeiter geblieben ist, die Monatsschrift für Kakteen- kunde. Das erste Heft erschien im März 1891. Dr. ARENDT, dem man nicht gerade Beständigkeit nachsagen konnte, führte auch nur den einen Jahrgang durch. Inzwischen war ich, der ich damals in Berlin ein kleines land- wirtschaftliches und gärtnerisches Verlagsgeschäft gegründet hatte, mit Dr. ARENDT bekannt geworden und hatte ihm angeboten^ den Kommissionsverlag der Monatsschrift für den Buchhandel zu über- nehmen; das geschah. Nachdem Dr. ARENDT im März 1892 erklärt hatte, die Monatsschrift nicht meiir fortzusetzen, entschloss ich mich, nach längerem Briefwechsel mit einer Anzahl von Kakteenliebhabern, besonders auch auf Betreiben unseres verehrten Mitgliedes L. QUEHL- Halle, die Monatsschrift für Kakteenkunde im eigenen Verlage fortzusetzen. Zunächst gewann ich zum Herausgeber einen Herrn ALBERT V. Trossin, den mir, ich glaube, HiLDMANN empfohlen hatte. Der Herr war seiner Aufgabe kaum gewachsen, ausserdem schwer schwindsüchtig, und starb, nachdem er nur drei Hefte der Monats- schrift herausgegeben hatte. Ich folgte nun eigenen Ideen, und da ich inzwischen als Nachbar des Botanischen Gartens mit Professor Dr. KARL SCHUMANN bekannt geworden war, der übrigens schon im ersten Band der Monatsschrift einen Artikel über das Vorkommen der Gattung Rliipsalis in der Alten Welt veröffentlicht hatte, bat ich ihn, die Redaktion des Blattes zu übernehmen. Schumann willigte ein, und so bekam das Unternehmen, wenigstens in bezug auf die Redaktion, festen Halt. Reclit misslich aber sah es mit den Mitarbeitern und trostlos mit der Abonnenten- zahl aus; Dr. ARENDT, ein recht wohlhabender Herr, hatte auf letztere zu wenig Gewicht gelegt. Ich versuchte in dieser Beziehung das möglichste, und da ich an sich in Vereinsangelegenheiten nicht unerfahren war, sagte ich mir, dass das beste Fundament für eine Kakteen-Zeitung ein Verein von Kakteenfreunden sein müsse, um so mehr als ein Zusammenschluss in der Luft lag. Denn schon in der ersten Nummer der Monatsschrift sagte Dr. ARENDT in der Ankündigung: ,,Die Monatsschrift soll ferner einen, sich über ganz Deutschland erstreckenden, wenn auch nur äusserlich losen Verband der Kakteenfreunde und in Verbindung damit in längeren Terminen sich wiederholende Liebhaber - Ausstellungen anstreben." — Damit war die Idee einer Vereinsgründung gegeben. — 15 — Übrigens sagfc Dr. Abendt in seiner Ankündigung ferner : ,,Auch die einfachste Rechnung zeigt, dass mit Herausgabe der Monatsschrift keinerlei geschäftliche Spekulation verknüpft ist, dass sie dem Herausgeber nur Opfer an Zeit und Geld auferlegt, die jedoch für die ihm zur zweiten Natur gewordene Liebhaberei gern ge- bracht werden." — Das ist ein Wort, das bis heute leider seine Wahrheit nicht verloren hat, und ich befürchte, dass wir von dieser Wahrheit nicht abkommen werden. Im übrigen blieb die Yereinsidee im Laufen. Im Juni 1891 druckt Dr. Aeendt die Satzungen des Fettpflanzenklubs in Antwerpen ab, und in einer von ihm hinzugefügten Äusserung ladet er zur Aus- sprache über die Organisationsidee ein. Im Juli 1891 teilt Dr. Arendt dann mit, dass seine Anregung einer auffallend kühlen Aufnahme begegnet sei; nur fünf Leser hätten sich geäussert, davon vier skeptisch oder ablehnend. Damit verschwindet denn die Frage einer Organisation aus dem ersten Bande der Monatsschrift. QüEHL-Halle hatte dann, nachdem Dr. ARENDT das Blatt auf- gab, eine ,, Versammlung von Kakteeninteressenten" angeregt; äusserte aber, nachdem durch mein Eingreifen das weitere Erscheinen der Monatsschrift gesichert war, dass „durch Erreichen des angestrebten Zweckes die Zusammenkunft hinfällig geworden wäre". — Ich aber Hess bei Professor SCHUMANN nicht locker, immer wieder sagte ich ihm, dass ohne einen Vereinszusammenschluss an unsere Monatsschrift weder Mitarbeiter noch Abonnenten auf die Dauer gefesselt werden könnten. SCHUMANN widersprach, denn er hielt sich für keinen Vereinsmenschen; etwas, worin sich mein späterer treuer Freund einmal gründlich getäuscht hat. — Un4 nur, weil er sich sagte, dass ich im Grunde recht habe, gab er widerwiüig nach. So luden wir denn am 6. November 1892 eine Anzahl Herren an einem Sonntagvormittag zum Frühschoppen und zu einer Be- sprechung über die Gründung einer Vereinigung von Kakteenfreunden ein; meines Wissens hat die Versammlung im heutigen Rheinischen Hof, Friedrich- und Mittelstrassen-Ecke, stattgefunden, ich kann mich aber auch irren. Jedenfalls waren uns die Herren, die wir geladen hatten, unbekannt, mit Ausnahme von Dr. ARENDT und HiLDMANN, die beide nicht erschienen. Wieviel Kakteenliebhaber eingeladen worden sind, weiss ich heute nicht mehr, jedenfalls erschienen ausser Schumann und mir die Herren FISCHER, HiRSCHT, Maul, Dr. SCHOLZ und Thomas. Die Aussprache befriedigte so, dass die Gründung einer Kakteenvereinigung nun als sicher angesehen werden konnte; und nachdem am 24. November 1892 noch eine zweite Komitee- sitzung stattgefunden hatte, luden die sieben Genannten zu einer grösseren Versammlung für Sonntag, den 5. Dezember, behuf* Gründung einer Gesellschaft der Kakteenfreunde ein. Auch nach ausserhalb ergingen zahlreiche Schreiben. Der Erfolg war über alle Erwartung günstig, 32 Herren und eine Dame fanden sich in einem Lokal in der Charlottenstrasse zusammen. Die Sitzung wurde von Professor Dr. K. SCHUMANN geleitet, und die Gesellschaft der Kakteenfreunde gegründet, Professor Dr. SCHUMANN - Berlin zum Vorsitzenden, der Chemiker HANS FISCHER- Adlershof zum Schrift- führer und ßeichsbankbuchhalter THOMAS -Berlin zum Schatzmeister — IG — gewählt. Der Jahresbeitrag v;urde auf 10 Mk. festgesetzt, und die Mitglieder sollten ftJr diesen die Monatsschrift für Kakteenkunde kostenlos erhalten. Mit denen, die sich schriftlich zur Aufnahme gemeldet hatten, besass die neue Gesellschaft schon am Gründungsabend 35 Mitglieder, davon 13 Auswärtige. Schumann hielt sodann einen längeren Vortrag über die Phy- tophtera cacioriim, den Pilz, der die Kaktusfäule hervorruft; und weiter heisst es in dem Gründungsprotokoll: „Gemütliche Gespräche und Meinungsaustausch hielten die Mitglieder noch lange beisammen." — Damit war die Gründung der Gesellschaft unter den günstigsten Umständen vollzogen. Die erste richtige Verein ssitzung fand im Januar 1893 statt, die Gründung einer Bibliothek wurde zur Vereinsaufgabe gemacht und gleich zwei Bücher für die Bücherei gestiftet. Das Amt des Kassenführers ging an Postinspektor M AUL - Frieden au über. Ein Herr LEICHT aus Wien hatte als Anregung 100 Körnchen Kakteen- samen zur Verteilung geschickt; diese Samenverteilung ist dann auch später dauernde Vereinseinrichtung geblieben, und sie ist heute noch iu erfreulichem Umfange üblich. Die neue Vereinigung nannte sich „Die Gesellschaft der Kakteen- freunde Deutschlands" mit dem Sitze Berlin. Die ersten Satzungen nennen als Zweck des Vereins in § 1 : a) Den Zusammenschluss aller Liebhaber und Freunde von Fett- pflanzen zur gegenseitigen Förderung und Belehrung. b) Anregung zur Pflege und Zucht dieser Gewächse und Ver- breitung des Interesses an denselben in die weitesten Kreise. Dieser Zweck sollte erreicht werden nach § 2 durch: a) Abhaltung regelmässiger Versammlungen beziehungsweise "Wanderversammlungen, verbunden mit Vorträgen, Demonstra- tionen, Ausstellungen und Besichtigungen der bekanntesten Sammlungen Deutschlands. b) Anregung beziehungsweise Unterstützung von planvollen Zucht- versuchen. c) Gründung einer Vereinsbibliothek. Monatlich sollte in Berlin eine Versammlung stattfinden. Organ war die „Monatsschrift für Kakteenkunde". ■ — Sie sehen also, dass die Aufgaben der Gesellschaft im wesent- lichen die gleichen geblieben sind. Die nächste Sitzung fand am Montag, dem 6. Februar, statt. Es wurde ein Mitgliederverzeichnis vorgelegt, das bereits 48 Namen zählte. Im März 1893 erfolgte in der Monatsschrift ein von bestem Erfolg begleiteter Aufruf zur Gründung einer Bibliothek mit der Bitte um kostenlose Zuwendungen. Schon in den ersten Sitzungen hat "WALTER MUNDT, ebenso auch das längst verstorbene Mitglied C. LiEBNER- Berlin Schau- material an Pflanzen, Blüten und Früchten mitgebracht. WALTER MUNDT ist dieser freundlichen Gewohnheit durch 25 Jahre unentwegt im besonderen Masse treu geblieben, und ich glaube, wir haben allen Grund, ihm heute dafür einen herzlichen Dank zu sagen. — 17 — Schon die März Versammlung des Jahres 1893 beschäftigt sich mit dem Mangel an Mitarbeitern für die Monatsschrift. Professor Schümann äusserte, dass deren WeiterfüLrung ohne Arbeitshilfe von allen Seiten unmöglich sei, und sämtliche Mitglieder wurden driogend aufgefordert, zu helfen. In der Maisitzung des Jahres 1893 wird schon der Plan einer Ausstellung in Berlin erwogen, und beschlossen, Anmeldeblätter für eine solche im Herbst zu verteilen. Trotzdem dies geschah, fiel der Plan ins Wasser; im wesentlichen, weil sich keine Persön- lichkeit gefunden hat, die Arbeiten für die Ausstellung zu leisten. Am 24. September begab sich eine beträchtliche Anzahl von Mit- gliedern der jungen Gesellschaft aus Berlin nach Magdeburg, um in Gemeinschaft mit Liebhabern von ausserhalb die GEUSONsche Kakteen- sammlung, die unter Leitung des bekannten Kakteenkenners MathssoN stand, zu besichtigen. Dieser erste Ausflug war ein voller Erfolg und wurde vorbildlich für viele andere, die dann alljährlich und zumeist zum Zwecke der Jahres-Hauptversammlung stattfanden. Denn von diesen Versammlungen haben nur fünf in Berlin, zwei in Erfurt und je eine in Leipzig, Halberstadt, Hamburg, Dresden, Karlsruhe, Düsseldorf, Bernburg, Mannheim, Stettin, Hannover, Breslau und Freiburg in Baden stattgefunden. Doch kehren wir zum Jahre 1893 zurück. Es gelang damals im Herbst, ein sehr gemütliches Vereinslokal zu finden; die ,, Glocke" in der Krausenstrasse. Der Uaistand lud selbstverständlich zum längeren Verweilen ein, und im angenehm persönlichen Verkehr bildete sich unter den Mitgliedern, die die Versammlungen dauernd besuchten, ein Freundschaftsverhältnis heraus, das für die weitere Entwickelung der Gesellschaft von höchster Bedeutung geworden ist. Um Professor SCHUMANN, der mit seinem heiteren Temperament der Mittelpunkt war, gruppierten sich lebensfreudige, meist in der Blüte ihrer Schafi'enskraft stehende Männer, von denen ich nur die Namen FIEDLER, FiSCHEK, GrUNDMANN, HeNTSCHEL, HiRSCHT, Lindenzweig, Maul, Thomas und Hauptmann Winter nennen will. Hier wurde im glücklichsten Einvernehmen schon ein Teil der Pläne geschmiedet, und konnten jene Entschlüsse gezeitigt werden, die die Gesellschaft zu dem gemacht haben, was sie wurde und was sie heute noch ist. Leider musste ich im Herbst 1893 Berlin verlassen. In dem Wunsche, mein kleines Verlagsgeschält einem grösseren Betriebe anzugliedern, hatte ich dieses an den Verlagsbuchhändler Herrn J. NeüMANN in Neudamm verkauft, in dessen Firma ich am 1. November 1893 als Geschäftsführer eintrat. In den nächsten Jahren bin ich dann noch recht häufig in die Gesellschaft gekommen. Bei der wachsenden Ausbreitung des mir unterstellten Geschäftsbetriebes und mit der Änderung meiner Auf- gaben, die, je älter ich werde, immer mehr in redaktionelle Tätigkeit über- gehen, werde ich naturgemäss von anderen Angelegenheiten viel mehr in Anspruch genommen. Ich würde trotzdem viel öfter die Gesellschaft be- suchen, denn ich bin ja oft genug in Berlin, wenn der Sitzungstag nicht unglücklicherweise immer an einem Montag wäre, dem Tage des Redaktionsschlusses der bedeutendsten mir unterstellten Zeitungen. — 18 — Immer aber bin ich zur Stelle gewesen, wenn — ich möchte sagen — Not am Mann war; das heisst, wenn ich mit meinem Freunde Lindenzweig gemeinsam wieder einmal Frieden stiften musste, oder wenn es sonst galt, meist im Einvernehmen mit HiESCHT, die Meinung der Gutgesinnten nachdrücklich zu stärken. Natürlich haben mich auch öfters reine Geschäftsfrag§n, nicht immer solche angenehmer Natur, in Ihre Gesellschaft geführt. Eine Freude ist es mir gewesen, dass damals, wie ich nach Neudamm ging, im Kreise der Gesellschaft mein Scheiden aufrichtig bedauert worden ist, und dass mir Professor SCHUMANN, mein späterer Freund und Gönner, übertragen hat, in der ersten Haupt- versammlung der Gesellschaft, am 12. November 1893, den ersten Jahresbericht zu erstatten. So glaube ich, auch persönlich stets dem Wahlspruch der Monatsschrift für Kakteenkunde, der auch jener der Gesellschaft geworden ist: ,,In minimo quoque fidelis" — ,,Auch im kleinen sollst Du getreu bleiben" — beiden gegenüber nachgelebt zu haben. — Soviel von mir und meinem Verhältnis zu der Gesellschaft. Im Jahre 1893 wurde noch ein Preisausschreiben für eine druckenswerte Arbeit, die Kultur, Zucht und Behandlung der Kakteen betreffend, erlassen. Es sind dafür auch zwei Arbeiten eingegangen, die aber beide unzureichend gewesen und für eine Veröffentlichung nicht in Betracht gekommen sind. 1894 wird der Vorstand neu zusammengesetzt. SCHUMANN bleibt Vorsitzender, Postinspektor Maul Kassierer; zum zweiten Vor- sitzenden wird Arthur Lindenzweig, zum Schriftführer Karl HiRSCHT gewählt. LindenzweKt hat seinen Posten bis an sein Lebensende, und zwar bis zum Jahre 1915, treu und opferwillig mit einem seltenen Takt bekleidet. Er ist allezeit der gute Geist der Gesellschaft gewesen, und viel haben wir ihm zu danken. Gerade in jetziger Zeit wäre uns wohl, wenn wir uns seines klugen Rates und seiner stets geistvollen Milde hetite noch erfreuen könnten. Doch: ,,Es war' zu schön gewesen, es hat nicht sollen sein!" — Auch mit HiRSCHT trat eine der markantesten Persönlichkeiten in unser Vereinsleben. Trotzdem er zehn Jahre älter war wie die meisten von uns, war er ein Stürmer und Dränger, dabei ein be- geisterter feinsinniger Pflanzenliebhaber und hervorragender Kakteen- pfleger. Zudem schrieb er eine glänzende Feder. Und so erscheinen nun in der Monatsschrift von ihm jene klassischen Protokolle, von denen jeder unseres Kreises wünschen wird, dass sie uns dauernd erhalten geblieben wären. Auch sonst hat HiRSCHT hervorragende Arbeiten in sehr grosser Anzahl für die Monatsschrift verfasst und von Herz, Gemüt und Humor gesättigte Stimmungsbilder über die Jahresversammlungen und andere Ausflüge der Gesellschaft ver- öffentlicht. Das Beste, was er in der Monatsschrift gesclirieben hat, ist in seinem Werkchen: ,, Bilder aus dem Kakteen -Zimra ergarten" zusammengefasst, das in zweiter Auflage im Neudammer Verlage im Jahre 1903 erschienen ist. Ich wünschte wohl, dass es HiRSCHT, den ich über alles verehre, und mir vergönnt sein möchte, noch eine neue Auflage dieser prächtigen Arbeit, die, wie keine andere, angetan ist, Liebe zu unseren stacheligen Lieblingen zu erwecken, auf den Bücher- markt zu bringen. "Welch hohe Meinung Professor SCHUMANN von — 19 — HmsCHTs Kenntnissen und seiner Feder hatte, geht am besten daraus hervor, dass er ihn gewann, als Anhang seiner ,, Gesamt- beschreibung" eine kurze Anweisung zur Pflege der Kakteen zu ver- fassen, die die Bedeutung des Verfassers als Kakteenkultivator in ■das rechte Licht gerückt hat. HiESCHT ist durch schwere Lebensschicksale, leider aber auch •durch unnötige und unverdiente Kränkungen, viel zu früh für uns von- dem Vereinspfade abgekommen. Mitglied ist er natürlich heute noch; er lebt, 72 Jahre alt, in Leipzig ,,procul negotiis", und ich kann Ihnen heute schon verraten, dass in der nächsten Nummer der Monatsschrift von ihm ein Gedenkblatt zum 25jährigen Jubeltage der Gesellschaft erscheinen wird, in dem er zeigt, dass er und seine treffliche Feder noch ganz die alten geblieben sind*). Neben den genannten Herren treten dann für das Vereinsleben zunächst noch Dr. BUCHHEIM- Helmstedt, Maurermeister GOLZ- Schneidemühl, Emil HEESE-Berlin, LiEBNEE-Berlin, WALTER MUNDT- Pankow, Prof. Dr. SCHOLZ-Berlin und EüDOLF V^AHL-Berlin in den Vordergrund. Wie kräftig das Leben in der Gesellschaft derzeit pulsiert, geht daraus hervor, dass man sich schon im Jahre 1894 zur Abhaltung einer kleinen Ausstellung rüstete. Diese hat dann auch am 14. Oktober mit vollem Erfolge stattgefunden, sie erregte in ganz Berlin Aufsehen, und es waren 5000 erwachsene Pflanzen und 2500 ^Sämlinge ausgestellt. Der grosse Verein zur Förderung des Garten- baus in den Königlich preussischen Staaten hielt die Leistungen für so verdienstlich, dass er nachträglich zwei silberne Vereinsmedaillen verlieh, von denen die grosse an JOHANNES Maul, die kleine an Kael HirsCHT ging. Um die Ausstellung hat sich zweifellos ein jüngeres Mitglied, der Maurermeister und Architekt ÜRBAN, grosse Verdienste erworben. Schade ist, dass solche Veranstaltungen nicht öfter stattgefunden haben. Ich persönlich glaube, es stände dann um die Kakteenliebhaberei Berlins und auch um das Berliner Vereins- leben besser. Dieses Vereinsleben schreitet nun rüstig weiter. 1895 werden die Satzungen neu durchgesehen, eine Bibliotheksordnung wird ent- worfen, und grössere Bibliothekanschaffungen können gemacht werden. Ferner erscheint in diesem Jahre ebenfalls im Neudammer Verlage aus der Feder unseres lieben Mitgliedes THOMAS eine ,, Kleine Anleitung zur Zimmerkultur der Kakteen". Dies Büchelchen bean- sprucht sicher das verbreitetste in der gesamten deutschen Kakteen- literatur zu sein. Es ist inzwischen in fünf Auflagen erschienen, die insgesamt in 10000 Exemplaren gedruckt werden konnten. Eine sechste Auflage werden THOMAS und ich sicher noch erleben; hoffentlich noch mehrere. Keinesfalls aber will ich die heutige Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne unserem lieben Freunde Thomas, den wir ja auch heute wieder treu und wie stets bei allem Guten mitwirkend in unserer Mitte sehen, unsern Dank für dieses kleine Schatzkästlein des guten ßates abzustatten, das er dem Anfänger der Kakteenpflege geschenkt hat. *) Siehe Jahrgang 1917, Seite 165 bis 170. — 20 — Im Jahre 1896 erscheint, zunächst als Vertreter des Schatz- meisters im Vorstande Dr. SCHWARTZ, um dann 1897 als solcher endgültig gewählt zu werden. Seit dieser Zeit hat Dr. SCHWARTZ. bis heute dem Vorstande angehört. Vorübergehend hat er den Posten des Beisitzers einmal kurze Zeit aus persönlicher Rücksichtnahme einer dritten Persönlichkeifc eingeräumt. Aber auch in dieser Zeit hat er nie die Gesellschaft vergessen. Er ist immer ein Schutz und Schirm für diese und nicht nur im kleinen, sondern ihr nach jeder Richtung hin getreu gewesen. Im Jahre 1896 kündigt SCHÜMANN an, dass eine „Gesamt- beschreibung der Kakteen" seiner Feder in Arbeit sei, die dann zuerst in Lieferungen und dann Ende 1898 vollständig erscheint. Auf der Berliner Versammlung dieses Jahres werden die vor- züglichen Kakteenkenner Generalarzt Dr. WEBER-Paris und G. A. LiNDBERG-Stockholm zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im Jahre 1896 wird weiter beschlossen, eine Nomenklatur- Kommission zu wählen. Sie besteht aus Dr. BüCHHEIM-Helmstedt, GOLZ-Schneidemühl, HiRSCHT -Zehlendorf, Mathsson -Magdeburg, QüEHL-Halle und FßÖHLICH-Birkenwerder. Diese Kommission mag derzeit nötig gewesen sein. Jedenfalls sollte sie für den Vereins- vorsitzenden, Professor Dr. SCHUMANN, eine Quelle schweren Ver- drusses und für die Gesellschaft ungemein schädigend werden. Wir alle wissen, wie es früher um die Kakteen -Nomenklatur stand. Die beliebte Artenmacherei der Händler, der Mangel an Zu- sammenhalt unter den Liebhabern und vor allen Dingen das Fehlen einer festen systematischen Kakteenbotanik hatten Verhältnisse ge- zeitigt, die unertragbar waren. Da griff SCHÜMANN mit überragender botanischer Kenntnis, eiserner Willenskraft und emsigem Schafifens- fleiss ein. In seiner, 1896 in der Monatsschrilt und 1897 im Sonder- druck erschienenen Arbeit ,, Verzeichnis der gegenwärtig in den Kulturen befindlichen Kakteen" stellte er zunächst einmal fest, was vorhanden war, und in seiner ,, Gesamtbeschreibung der Kakteen" schuf er Ordnung in den Gattungen, Arten und in der Nomenklatur. Natürlich war es unmöglich, ein solches Werk in so kurzer Frist felilerlos auf den ersten Schlag durchzuführen. Die Neider und Feinde, vor allen Dingen das gewinnsüchtige Händlertum, das aus eigen gemachten Arten und besonderen Varietäten grossen Nutzen zog, und andere, meist eitle Leute, die SCHUMANN, der nicht immer gerade rücksichtsvoll war, irgendwie einmal gekränkt hatte, hetzten wo sie konnten; und so entstand im Jahre 1897 ein Konflikt, der Schumann zwang, sein Amt als Vorsitzender der Gesellschaft niederzulegen. Erschwert wurden diese Verhältnisse durch die damaligen Bestrebungen in der botanischen Nomenklatur über- haupt, in der das Recht der ersten Benennung massgebend sein und wieder durchgeführt werden sollte. Dadurch wären für die Kakteen- wissenschaft und Nomenklatur unhaltbare Verhältnisse gezeitigt worden. SCHUMANN, der gerade auf entgegengesetztem Standpunkt stand, für die Kakteen die Undurchfülirbarkeit klar erkannte und gar nicht daran dachte, sich den Dr. KUNZEschen Vorschlägen zu fügen, wurde unterschoben, besonders für diese alles umstürzende Namensabänderung eingenommen zu sein. — 21 — Mit seinem Vorsitzenden erklärte sich der andere Vorstand, und zwar LiNDENZWEia, HißSCHT und SCHWARTZ, solidarisch. Auch sie legten ihre Amter nieder, und das Schiff der Gesellschaft schien gefährdet. Von allen Seiten kam aber nun SCHUMANN Hilfe. Der Königliche Garteninspektor LiNDEMUTH, ein namhafter Botaniker, der sonst die Gesellschaft wenig besucht hatte, hielt es für seine Pflicht, dem gekränkten SCHÜMANN beizuspringen; auch ich erschien zur entscheidenden Sitzung aus Neudamm. Und unter Führung des kampfesfreudigen HIRSCHT wurde den Friedensstörern derart heim- geleuchtet, dass ihnen die Lust zu weiteren Streitigkeiten verging. Anfang 1898 war die Krisis überwunden. SCHUMANN nahm nach Bitten aller das Amt des ersten Vorsitzenden wieder an, auch LiNDENZWEia, HIRSOHT und SCHWARTZ traten an ihre alte Posten, während der uneigennützige Garteninspektor LiNDEMUTH unter dem Beifall aller Guten als Beisitzer auf die Vorstandsbank rückte. Schumann hatte dann noch im Jahre 1898 den Schmerz, seine feinsinnige Gattin, die Tochter eines bekannten Breslauer Kanzel- redners, zu verlieren. Wie in der Kakteen-Gesellschaft alles, Freud und Leid, redlich geteilt wurde, haben auch wir, seine Freunde, diesen Schmerz mit ihm getragen. Im Jahre 1898 ist die Gesamtbeschreibung der Kakteen, ein Werk, das SCHÜMANNS hohe Bedeutung für alle Zeiten erhärtete, fertig geworden. Widerwillig bequemte sich nun im Laufe der Jahre ein Plianzen- händler und Kakteenzüchter nach dem andern, die SCHUMANNsche Nomenklatur für seine Verzeichnisse anzunehmen; und heute ist auf Grund der SCHUMANNschen Gesamtbeschreibung seine Nomenklatur Gemeingut der ganzen Welt geworden. Wie stolz kann also die -,, Deutsche Kakteen-Gesellschaft" auf ihren ersten Vorsitzenden sein. Damit aber nicht genug; schon 1899 taucht der kühne Plan auf, das prächtige Tafelwerk ,, Blühende Kakteen" von seiten der Gesellschaft herauszugeben. Die Absicht ging dahin, dass die Gesell- schaft durch erstklassige Künstler die Bilder blühender Kakteen herstellen lassen sollte, damit diese dann im Neudammer Verlage für dessen Rechnung und Gefahr herausgegeben würden. So geschah es. Die Gesellschaft wurde damit gewissermassen Autor und Herausgeber dieser stolzen Publikation, die auf der ganzen Welt für Kakteen nicht besteht und für andere Piianzenarten ihresgleichen sucht. Das Hauptverdienst um das Zustandekommen dieses Planes, der der Gesellschaft namhafte Opfer auferlegen musste, ist unserem Freunde HiRSCHT zuzuschreiben. Und solange er im Vorstande wirkte und in der Gesellschaft zu finden war, hat er dieses, sein Lieblings- kind, auch stets gefördert, beschirmt und geschützt. Inzwischen sind von der ,, Ikonographie" 168 Tafeln erschienen. Durch den Krieg hat die weitere Herausgabe eine Stockung erfahren. Vorläufig ist geplant, das Werk mit 180 Tafeln oder mit drei Bänden von je 60 Tafeln abzuschliessen, denn es hat sich herausgestellt, dass die Liebhaber in ihrem Interesse bei einer zu grossen Zahl von Tafeln erlahmen. Jedenfalls ist die Herausgabe der ,, Blühenden Kakteen" eine Tat der Gesellschaft, die sie allein weit über die Alltäglichkeit einer Pflanzenliebhabervereinigung erhebt. — 22 — Aus dem Jahre 1898 ist dann sonst noch über den Ankauf der sehr wertvollen Bibliothek des verstorbenen Postmeisters LANG in Esslingen zu reden. Auch wurde in diesem Jahre der Vereinigung der bessere Name „Deutsche Kakteen-Gesellschaft" gegeben. Im Jahre 1899 gründet sich in Hamburg ein örtlicher Verein der Kakteen freunde. Audi in anderen Städten sind solche Vereinigungen später entstanden. Ich nenne nur die Zusammenschlüsse in Gera, Kiel, Köln, München, Münster, Stettin und endlich die Vereinigung für Württemberg. Beiläufig sei bemerkt, dass ausser dem schon eingangs erwähnten Fettpflanzenklub in Antwerpen eine Kakteen- Gesellschaft in England und eine gleiche in Amerika sich später gebildet haben. Mit der amerikanischen in Chikago haben wir längere Jahre in brieflichem Verkehr gestanden. Durch die Herausgabe der ,, Blühenden Kakteen", die den Vereins- mitgliedern zum Vorzugspreise geliefert wird, machte sich eine besondere Abrechnungsstelle für Bücherbezüge aus dem Neudammer Verlage nötig. Diese einzurichten, übernimmt im Jahre 1900 der ßeichsbankkalkulator — jetzige Rechnungsrat — SCHWARZBACH, der dann auch später im Jahre 1908 den Posten eines Schatzmeisters erhält. Unser Freund SCHWARZBACH, der der Gesellschaft schon seit 1896 angehört, hat es verdient, dass wir ihm heute unseren ganz besooderen Dank sagen. Nicht allein dafür, dass er es auch ausserhalb seines Berufes, gewissermassen als Rechnungsrat der Gesellschaft, über sich gewinnt, nun schon seit 17 Jahren die Rechnungs- und Zahlensorgen der Gesellschaft zu bewältigen. — Beiläufig habe ich mir sagen lassen, dass dies, namentlich wenn man mit Verlagsbuchhändlern zu tun hat, die ja immer als habgierige Leute geschildert werden, nicht so ganz einfach sein soll. — Das allein erschöpft aber SCHWARZBACHs Verdienst durchaus nicht. In jüngeren Jahren ist er als lustiger Kumpan und sesshafter Mann immer eine Stütze der Geselligkeit gewesen. In gereif teren Jahren hat er als guter Kakteenpfleger und treuen Sinnes die Mitglieder der Gesellschaft fest zusammengehalten und sie immer wieder im Sinne unseres Vereinsspruches auf unsere Ideale hingeführt. Jet?.t in Kriegszeiten, wo Dr. Vaupel den grauen Rock trägt und unseren LiNDENZWEIG die kühle Erde deckt, ist er Vorsitzender, dessen Stellvertreter und Schatzmeister in einer Person. Er hat sich damit in der Geschichte der Gesellschaft einen Platz neben SCHUMANN und GURKE, neben LiNDENZWEIG und HIRSCHT gesichert; wir werden es ihm nie vergessen. Im Jahre 1901 waren wieder einmal mancherlei Argerlichkeiten in der Gesellschaft ausgebrochen, auf Grund derer HIRSCHT, der auch Familienkummer hatte, sein Amt niederlegen wollte. Es gelang jedoch, ihn noch einmal von diesem Vorhaben abzubringen. Er wurde einfach als unabkömmlich erklärt und fügte sich. Im selben Jahre stellte er dann den Antrag auf Verleihung eines Jahres-Ehrenpreises, der an ein ordentliches Mitglied gegeben werden sollte, das in selbst- loser Weise die Interessen der Gesellschaft gefördert habe. Dieser Antrag charakterisiert HIRSCHT völlig. Er ist ideal gedacht und allein aufgehend in dem Bestreben, die Kakteenliebhaberei zu fördern. Leider hatte er dabei vergessen, dass wir nicht alle ideale Menschen sind, und so hat sein Plan der Gesellschaft im Grunde — 23 — genommen nichts genutzt, ja, vielleicht ihren Frieden gemindert. Nur viermal ist der Jahres-Ehrenpreis verliehen worden, und mancherlei Neid und Missgunst sind die Folge der Verleihungen gewesen. Im Jahre 1902 wurde dem Tischlermeister ALBERT FIEDLER senior zu Gross-Lichterfelde der erste Jahres-Ehrenpreis zugesprochen, der ^ein vorzüglicher Kakteenpileger war^ bequem brauchbare Kultur- geräte erfanden hatte, aber auch sonst vorbildlich als Förderer der Kakteenliebhaberei gewirkt hat. Ich habe ALBERT FIEDLER leider nicht so genau kennen gelernt, um ihm hier ganz die Ehre zu geben, die er unzweifelhaft verdient. Ich weiss nur, dass er mit dem ihm befreundeten DIETRICH -Berlin zusammen Behaglichkeiten verbreitete, wo man beide traf, und dass er allezeit gut und zuverlässig in Wort und Tat gewesen ist. Ende 1902 kann die Kakteen -Gesellschaft nun ihr lOjähriges Stiftungsfest begehen. Und eine Feier findet statt, die allen, die sie mitgemacht haben, in glücklichster Erinnerung bleibt. Ich wenigstens werde die fröhlichen Stunden, die ich im Kreise der mir so lieb ge- wordenen Männer verlebt habe, nicht vergessen, solange ich lebe. Waren doch auch für mich die Tage das letzte längere Zusammensein mit meinem Freunde SCHUMANN. Ich konnte für die Fjrma J. NEUMANN eine schön ausgestattete Festnummer der Monatsschrift zum Jubiläum mitbringen, auch die Tischkarten waren reizend mit blühenden Kakteen aus der ,,Icono- graphie" geziert. SCHUMANN aber wurde in Anerkennung seiner Yerdienste ein schwerer silberner Humpen von achtzig seiner Freunde und Verehrer aus dem Gesellschaftskreise überreicht. Das Jahr 1908 bringt einen bedauerlichen Umschwung. HIRSCHT legt endgültig sein Amt nieder; ^ häusliche Sorgen und Kummer be- wegten ihn dazu, die ärgerlichen Widerstände in der Gesellschaft weniger leicht zu ertragen, wie es gut gewesen wäre. Und da sich nun in dem Kandidaten des höheren Lehramts ERICH DaHMS ein Befähigter fand, der das Schriftführeramt übernehmen wollte, schied HIRSCHT aus dem Amt, das er, über alles getreu, fast zehn Jahie ver- waltet hat. Was er in dieser Zeit geleistet hat, wird,, befürchte ich, solange die Gesellschaft besteht, nicht übertrofFen werden. Ein prächtiges Ehrengeschenk, das ihm im Jahre 1904 überreicht wurde, hat HIRSCHT jedenfalls erkennen lassen, welche Hochachtung und Freundschaft er im Kreise der Deutschen Kakteen-Gesellschaft trotz manchem Feinde besessen hat. Im Jahre 1903 werden zunächst Abänderungsvorschläge für den Jahres-Ehrenpreis gemacht. Anfang des Jahres stirbt DIETRICH, dessen ich schon rühmend erwähnte. Im gleichen Jahre erscheint zu der SCHUMANNschen Gesamtbeschreibung der erste Nachtrag, von 1898 bis 1902 reichend. Der Jahres-Ehrenpreis fällt in diesem Jahre an Oberpostsekretär L. QUEHL- Halle, dessen Verdienste im Laufe dieser Ausführungen schon öfters gestreift sind, und wahrlich, er hat dadurch, dass er immer dafür besorgt gewesen ist, allem Guten in der Gesellschaft förderlich zu sein, wie besonders auch als treuester und unverdrossenster Mitarbeiter an der Monatsschrift unendlich viel geleistet. Leider hat QuEHL den Jahres-Ehrenpreis damals nicht angenommen; mit — 24 — ßücksicht darauf, dass er stets ein Gegner dieser Einrichtung gewesen ist, und dieser Umstand hat wohl mehr wie anderes zur späteren Abschaffung des Preises geführt. 1904 senken sicii die Schatten über die Gesellschaft. Am 22. März des Jahres ist SCHÜMANN nach kurzem Kranksein im rüstigsten Mannesalter von 52 Jahren jäli und sclieinbar ohne Unheil kündende Vorzeichen gestorben. Trauernd und tief erschüttert haben wir, die wir ihn liebten, mit seiner zweiten Gattin und seinen beiden Töchtern an seiner Bahre gestanden. Es ist mir unmöglich, über den ausgezeichneten Mann hier noch weitere Worte des Lobes und der Dankbarkeit auszusprechen. Mir persönlich ist er ein Freund und Förderer gewesen, zehn Jahre hindurch. IMeine verlegerischen Pläne und Arbeiten hat er gefördert, wie kaum einer. Und auch die Verlagsbuchhandlung J. NEUMANN nennt ihn in dem Nachruf ihren Freund und fügt wörtlich hinzu! ,,Zu den schönsten Dingen unseres Berufes schätzen wir es, dass sich um Autor und Verleger leicht und gern das Band der herzlichen Freund- schaft schlingt. Und unser Verliältniss zu dem teuren Entschlafenen war, wie wir mit Genugtuung behaupten können, ein besonders harmonisches. Seine Besuche, durch die er uns öfters, trotz karger Zeit, erfreute, werden uns für immer eine liebe und hochgeschätzte Erinnerung bleiben." — Mit Schümanns Tod brach der Unfrieden aus. Der neue Schriftführer ERICH DAHMS suchte sowohl die Geschäfte der Gesellschaft wie auch die Redaktion der Monatsschrift an sich zu reissen; sogar die Blühenden Kakteen wollte er herausgeben, während dazu der berufene Mann SCHÜMANNS Nachfolger, Professor Dr. GURKE, gleichzeitig der Gatte von Frau TONI GURKE, war, die als hoch- begabte Künstlerin die sämtlichen Aquarelle blühender Kakteen in wunderbarer Schönheit für das Tafelwerk geschaffen hatte. Die Gesellschaft leitete zunächst nach SCHÜMANNS Tod Garteninspektor LiNDEMüTH, der für die geschilderten Pläne zu nachsichtig und liebenswürdig war. LINDENZWEIG und ich waren aber auf der Hut. Mir besonders gelang es durch geschickte Mass- nahmen, jeden schädigenden Einfluss auf die Monatsschrift, die Erich Dahms ein Jalir lang unter seinem Namen herausgegeben hat, zu beseitigen. Als dann Dahms aber unsern lieben und hochgeschätzten LINDENZWEIG aus dem Sattel heben und sich selbst zum zweiten Vorsitzenden der Gesellschaft machen wollte, war sein Schicksal besiegelt. Die Vereinsgeschichte ging über den Herrn zur Tagesordnung über, und nach einem Interregnum von einem Vierteljahr wurde ein neuer Vorstand aus Professor Dr. GURKE als Vorsitzender, LINDENZWEIG als sein Stellvertreter, Dr. SCHWARTZ als Beisitzer, WILHELM MAASS als Schriftführer und SCHWARZBACH als Schatzmeister gebildet. ERICH Dahms ist dann noch eine Reihe von Jahren Vereins- mitglied gewesen und nachher ausgetreten. Leider sind durch diesen Streit Pläne vereitelt worden, die in KARL HIRSCHT den Nachfolger von SCHUMANN zum Vereinsvorsitzenden sehen wollten. Vielleicht wäre das für die Gesellschaft besonders vorteilhaft gewesen. Ich möchte es glauben. — 25 — An dieser Stelle inuss auch des Universitäts-Garteninspektors LINDEMUTH nochmals gedacht werden. Zweimal hat er das Schicksal der ,, Deutschen Kakteen-Gesellschaft" in schwerster Zeit betreut, und beide Male, nachdem er sah, dass alles zum Guten kam, ist er bescheiden zurückgetreten, da er nicht Kakteenliebhaber und Kenner genug war, um sich der Gesellschaft dauernd zu widmen. — Wir sind dem im Jahre 1915 leider Verstorbenen zu grossem Danke verpflichtet, und die Gesellschaft hat dem auch bei seinem Ableben gebührend Ausdruck gegeben. Das ist nun aber auch der letzte grössere Streit in der Kakteen- Gesellschaft gewesen. Von jetzt an herrschte Friede. Allerdings will es mir scheinen, dass dadurch auch das Vereinsleben etwas nichtssagender gegen die alten Zeiten geworden ist. Bei der Jahreshauptversammlung 1905 wird der Jahres-Ehrenpreis Herrn ALWIN BerGEE,, Kurator der Gärten des Commendatore Hanbury in La Mortola zuerkannt, weil er nicht nur in der Monats- schrift für Kakteenkunde, sondern auch in vielen anderen in- und aus- ländischen Fachzeitschriften durch wissenschaftliche Arbeiten zur Verbreitung der Kenntnis der Kakteen und sukkulenten Pflanzen erheblich beigetragen hat und somit den Zwecken der Gesellschaft dienlich gewesen ist. Professor GÜßKE ist bis zum Jahre 1910, also fünf Jahre lang, Vorsitzender der Gesellschaft gewesen. Wer diesen tüchtigen, liebens- würdigen Gelehrten gekannt hat, wird ihn immer verehren. Der Kakteen hatte er sich erst nach SCHÜMANNS Tode angenommen. Er hat aber, soweit ich es als Laie beurteilen kann, besonders in der Systematik Vorzügliches geleistet und hat die SCHUMANNsche Nomenklatur ausgebaut und von ihren Schlacken gereinigt. Besonders um die Herausgabe der Blühenden Kakteen hat er sich aber mit seiner Gattin grosse Verdienste erworben. Sonst nimmt im Vereinsleben die Gründung der Zweigvereine, deren Namen ich bereits genannt habe, zu. Im Jahre 1906 erhält Fabrikbesitzer WEINGART zu Nauendorf in Thüringen den Jahres-Ehrenpreis, der jedoch gleichzeitig durch Beschluss der Berliner Hauptversammlung des Jahres abgeschafft wird. Der Idealismus HiESCHTs Hess sich eben nicht in die Wirklich- keit des Alltagslebens übersetzen. Auf dem Gebiet der Kakteenliteratur hatte sich inzwischen allerlei Erfreuliches ereignet. Ausser den schon erwähnten Büchern von HIRSCHT und THOMAS erschienen eine Anzahl kleinerer Mono- graphien von A. BERGER über Kakteen und Succulenten, ferner ein Leitfaden über die Behandlung und Pflege der Kakteen von RÜTHER und ein Handbuch der Kakteenkultur von SCHELLE. Auch die hohe Wissenschaft leistete das ihrige; ich muss es mir jedoch versagen, darüber laienhafte Mitteilungen zu machen. Immer wieder muss über den Tod treuer Vereinsmitglieder berichtet werden. So stirbt im Jahre 1907 WEIDEMANN und 1910 leider auch der ausgezeichnete ALBERT FIEDLER senior. Im Jahre 1907 werden Versuche gemacht, in der Monatsschrift einen Pflanzenaustausch anzubahnen, leider ohne wesentlichen Erfolg. — 26 — Da die rüstige Arbeitskraft HiRSCHTs fehlt, wird 1908 das Schriftführeramt geteilt, WILHELM MAASS übernimmt das Archiv und den Briefwechsel und E. WEIDLICH-ßerlin die Abfassung der Protokolle. Um diese Zeit erreicht der Mitgliederstand der Gesell- schaft die Zahl von fast 200. 1908 schlägt Dr. SCHMIDT-Halle vor, für die ersten 20 Bände der Monatsschrift ein Gesamtregister anzufertigen, das auch 1912, von ihm zusammengestellt, im Neudammer Verlage erschienen ist. 1909 wird Dr. Vaupel vom Botanischen Museum zu Berlin als Schriftführer für die Protokolle in den Vorstand gewählt, und damit ein zweiter Gelehrter der Kakteenwissenschaft für die Gesellschaft gewonnen, der noch dazu den Vorzug besass, dass sein Blick durch längere Reisen nach Mexico, West-Indien, Samoa usw. geweitet war. Im gleichen Jahre muss leider in Folge verteuerten Buchdruckes der Bezugspreis der Monatsschrift und damit der Beitrag der Kakteen-Gesellschaft von 10 Mk. auf 12 Mk. erhöht werden. Wenn das Vereinsleben im Laufe dieser letzten Jahre ein verhältnismässig ruhiges gewesen ist, so lag das nicht zuletzt in dem Gesundheitszustand des Vereinsvorsitzenden. Professor GURKE war leider schon seit Jahren rettungslos herzkrank; er ging alljährlich nach Nauheim und hielt sich dadurch nur mit Mühe über Wasser. Es ist für uns alle hart gewesen, diesen verehrungswürdigen Mann so langsam hinsterben zu sehen, denn nachdem er Ende 1909 sein Amt als Vorsitzender aus Gesundheitsrücksichten niedergelegt hatte und anfangs 1911 auch auf die Redaktion der ,, Monatsschrift" ver- zichten musste, ist er am 16. März 1911 in Steglitz gestorben und in Görlitz zu Grabe getragen worden. Wir alle haben ihn verehrt und seine grossen Vorzüge zu schätzen gewusst. Auch er bleibt uns unvergesslich. Dadurch, dass Dr. VAUPEL dem Vorstand bereits mehrere Jahre angehörte, wurde der Verlust GÜRKEs in der Gesellschaft leichter überwunden als beispielsweise der Tod SCHÜMANNS. War doch Dr. Vaupel schon zu GÜRKEs Lebzeiten, und zwar vom Jahre 1910 ab, Vorsitzender der Gesellschaft, und das ist er noch heute; 1911 hat er dazu die Redaktion der ,, Monatsschrift der Kakteenkunde" über- nommen, und ich hoffe, dass das harmonische Verhältnis zwischen ihm und dem NEUMANNschen Verlage ein langdauerndes bleiben wird. Als Schriftführer wird 1910 neben E. WEIDLICH zunächst der Obergärtner des Botanischen Gartens BEHNICK gewählt, und nachdem dieser aus Berlin wegzieht, im Laufe des gleichen Jahres der Kandidat des höheren Lehramts FUHRMEISTER. 1911 erkranken Dr. VAUPEL und SCHWARZBACH schwer, und nun muss wieder der getreue Lindenzweig das Vereinsschifif steuern. In den letzten Jahren ist die Persönlichkeit des alten Mitgliedes EMIL HEESE mehr und mehr in den Vordergrund getreten. REESE war ein deutscher Überseekaufmann, der längere Jahre im Ausland geweilt hatte und neben anderen Importwaren auch Kakteen nach Deutschland brachte. Mehrere Reisen nach Mexiko und West-Indien hatten ihm tüchtige Kakteenkenntnisse verschafft; selber hatte er eine grössere und sehenswerte Sammlung, so besass er alle Erfordernisse für ein geschätztes, tüchtiges und förderndes Vereinsmitglied. Wenn — 27 — EMIL HEESE von Anfang an in der Kakteengesellschaft nicht die Rolle gespielt hat, die er spielen konnte, so lag das in persönlichen Umständen. Er konnte sich weder so recht in SCHUMANN noch in HIESCHT finden. Auch zu GÜßKE war sein Verhältnis wohl nicht glücklich. Später ist das besser geworden, namentlich durch die liebenswürdige Yermittelung Dr. VAUPELs ; und so ist EMIL REESE bis zu seinem Tode im Jahre 1914 ein sehr verdienstvolles, förderndes Mitglied geblieben, das auch auf geselligem Gebiete für die Gesellschaft in den letzten Jahren viel getan hat. Mir ist er persönlich nicht näher getreten, ich bedauere das auf das lebhafteste, aber gern widme ich heute auch EMIL HEESE ein wohlverdientes Gedenken. Immer weiter griff der Tod in den Kreis unserer verdienten Mitglieder ein. 1911 stirbt EICHLAM auf der Reise von Südamerika nach Deutschland, ein eifriger Mitarbeiter der ,, Monatsschrift" und ein Kakteensammler im Auslande von grossen Kenntnissen, von dem sich Männer wie GURKE, HißSCHT und VAUPEL viel versprochen haben. 1911 wird uns der Tod Dr. BUCHHEIMs aus Helmstedt und 1912 der des Geheimen Oberpostrates BEÜNNOW, eines der ganz Alten gemeldet. 1913 ist dann unser lieber Freund, der Maurermeister GOLZ in Schneidemühl gestorben. Er ist wohl das auswärtige Mitglied gewesen, das die Berliner Versammlungen von ausserhalb am öftesten besucht hat, schon der Gründungsversammlung beiwohnte und auch bei vielen Jahresausflügen nicht fehlte. Ich habe mich öfters seiner treuen, echtdeutschen und brüderlichen Gesinnung sowie auch des Wohlwollens seiner liebenswürdigen Gattin zu erfreuen gehabt. Seine schöne Kakteensammlung hat er dem Botanischen Garten in Posen schon bei Lebzeiten, wie er seine grösseren Liegenschaften verkaufte, übereignet. Dabei sei bemerkt, dass auch der mehr als 80 Jahre alte BßÜNNOW schon die letzten Jahre seines Lebens nicht mehr Kakteen besass. Seine besonders kostbare Sammlung hat er dem Grossherzoglich Botanischen Garten zu Karlsruhe geschenkt, wo sie von unserem Mitgliede, dem verdienstvollen Hofgartendirektor GEAEBNEE heute noch gepflegt wird. Über das weitere Vereinsleben kann ich allzuviel nicht mehr Vermelden. Ich bin auch, offen gestanden, der neuen Generation etwas fremd geworden. Aus den Protokollen habe ich- folgendes herausgezogen: Im Jahre 1912 wird auf Anregung der Mitglieder FEEYGANG und MUNDT ein Antrag angenommen, nach dem in jeder Sitzung Pflanzen verlost werden sollen, ebenso an verdiente Mitglieder Preise vergeben werden könnnen. Über die Wirkung dieses Antrages ist mir nichts bekannt gev/orden. Im Jahre 1913 erscheint von EENST VON DOMBEOWSKI in Graz in der „Monatsschrift" ein Artikel: „Wunsch eines kleinen Züchters", der die Notwendigkeit einer Kulturan Weisung der ver- schiedenen Kakteenarten für den Anfänger betonte. Etwas sehr Be- rechtigtes! Die Veröffentlichung wird dann auch Veranlassung zu lebhaften Auseinandersetzungen in den Sitzungen und zu interessanten Artikeln über dieses Thema in der „Monatsschrift". Im gleichen Jahre gibt Dr. VAUPEL zuerst in der „Monats- schrift" und nachher im Sonderdruck ein „Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neubeschriebenen und umbenannten Arten aus der Familie — 28 — der Cactaceae, soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zu K. SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung der Kakteen enthalten sind," heraus. Diese Arbeit kann als der Anfang einer Fortsetzung von Schümanns grossem Kakteen- Werk gelten. Ich glaube auch die Schweigepflicht nicht zu verletzen^ wenn ich mitteile, dass Dr. VaüPEL emsig an einem weiteren Nachtrag der SCHUMANNschen Gesamt- beschreibung gearbeitet hat. Die jedem ernsten wissenschaftliclien Streben hinderlichen Zeiten haben es jedoch unmöglich gemacht, diese Arbeit abzuschliessen und zu veröffentlichen. Inzwischen wird sich nun, wie ich hoffe, der Absatz der SCHUMANNschen Gesamtbeschreibung derartig günstig vollzogen haben, dass ich glaube, es kommt zu einem zweiten Nachtrag nicht, sondern es kann statt dessen eine vollkommen neue Auflage der Gesamtbeschreibung aus der Feder Dr. VAÜPELs in einigen Jahren möglich werden. Würde dies geschehen, so wäre das eine hervor- ragende Errungenschaft für die Kakteen Wissenschaft und die Kakteen- liebhaberei. Wir würden dann ein Werk von noch grösserer Be- deutung besitzen, wie es heute schon die SCHUMANNsche Gesamt- beschreibung für uns ist. In dieses gedeihliche Vereinsleben bricht nun plötzlich der Gewittersturm des Weltkrieges, auch über uns, die friedlichsten Menschen der Welt, die beschaulichen Kakteenpfleger, herein. Auch wir werden in die rauheste Wirklichkeit aus unserer Freude am Kleinen herausgerissen. Tief wie in alles greift das tosende Völker- ringen auch in unsere Reihen. Mit Kriegsausbruch geht Dr. VAÜPEL als Leutnant zu seinem alten Regiment nach Coblenz; dort ist er noch heute als Hauptmann und Kompagnieführer tätig. Auch die Schriftführer der Gesellschaft scheiden. WEIDLICH wird zum Heeresdienst einberufen und Staatsanwalt ECKERT nach Tilsit versetzt. An ihrer Stelle über- nimmt opferwillig Ingenieur BITTLER vom September 1914 ab beide Schnftführerämter. Eine grosse Anzahl weiterer Mitglieder wird gleich oder doch bald später zur Fahne gerufen. Unserem getreuen LINDENZWEIG, SCHWARZBACH und BiTTLER fällt die nicht leichte Aufgabe zu, mit Hilfe von Dr. SCHWARTZ das Vereinsleben wenigstens leidlich aufrechtzuerhalten. Da erkrankt auch noch SCHWARZBACH an einem schweren Augenübel, und die Aufgabe der drei anderen Vorstandsmitglieder wird fast unbezwingbar. Die Abwesenheit VAÜPELs erschwert die Redaktion der „Monatsschrift" ungemein. Vergeblich wird nach einem Vertreter gesucht. Da sich dieser nicht findet, muss die „Monatsschrift" notgedrungen den Rest des Jahres 1914 weniger umfangreich und das ganze Jahr 1915 hindurch nur achtseitig sowie leider recht unregelmässig erscheinen. Natürlich erwecken diese Massnahmen Beunruhigung im Gesellschaftskreise, die der unermüdliche QUEHL durch mehrere aus dem Herzen und zum Herzen gehende Artikel zu beschwichtigen sucht. Von 1916 an kann die „Monatsschrift" wieder im alten Umfange erscheinen. Allerdings ist eine pünktliche Herausgabe nicht möglich, da, abgesehen von der häufigen Abwesenheit Dr. VAÜPELs von seiner Garnison, auch eine verminderte Arbeitsleistung der Verlagsbuchhand- lung infolge sehr grossen Personalrückganges in Erscheinung tritt. — 29 — Um die Ungunst des Schicksals noch zu vermehren, erkrankt nun sehr ernstlich plötzlich LiNDENZWEIGr. Leider verläuft sein schweres, schmerzhaftes Leiden tödlich, und ihn, den treuesten der Treuen, der in allen schweren Zeiten der getreue Eckehardt der Gesellschaft gewesen ist, müssen wir in einer Zeit, wo er uns am unentbehr- lichsten ist, verlieren. Am 24. April 1915 ist er von seiner liebenden Gattin und uns geschieden. Ein Verlust, der auch in einer Zeit, in der das Menschenleben nichts gilt, der schwerste Schlag gewesen ist, der die Gesellschaft treffen konnte. — Yon da an ruht die Weiter- führung des Vereinslebens im wesentlichen auf den Schultern SCHWAEZBaCHs, der inzwischen glücklicherweise genesen und, unter- stützt von Dr. SCHWARTZ und BITTLER, mit aller Kraft sowie nicht ohne Erfolg versucht, VaUPEL zu vertreten und LINDENZWEIG zu ersetzen. Wenig ist nun noch zu sagen. Am 30. Mai 1915 feiert Walter MUNDT in Mahlsdorf im Kreise der von ihm geladenen Vereinsmitglieder sein 30 jähriges Züchterjubiläum. In der ersten Nummer des Jubiläumsjahrganges 1916 des Vereinsorgans erscheint ein Artikel QUEHLs „25 Jahre Monats- schrift". Im übrigen muss dieses 25 jährige Bestehen ohne weiteres Aufheben im stillen begangen werden. Anfang 1916 wird unser altes bewährtes Mitglied BERGER, der bis Kriegsbeginn in La Mortola (Italien) tätig gewesen ist, zum Direktor des Hofgartens in Stuttgart ernannt; eine Freude und Genugtuung für alle deutschen Kakteenfreunde, besonders die Württembergs. Im Herbst des Jahres 1917 wird in der „Monatsschrift" eine Rubrik für Kakteentauschverkehr eingerichtet, die hoffentlich meinen alten Plan, den Anzeigenteil lesenswerter und zugkräftiger zu gestalten, der Wirklichkeit näherbringt. Eigentlich müsste ich nun noch über die Kriegsschicksale der „Deutschen Kakteen-Gesellschaft" berichten. Ich unterlasse es, denn ich habe Ihre Aufmerksamkeit schon viel zu lange in Anspruch genommen. Nur sei berichtet, dass meines Wissens 21 Mitglieder, darunter auch eine Anzahl Österreicher, das Kriegskleid angezogen haben. Gefallen sind die Mitglieder BLASEL und BRÜCKNER aus Österreich, vermisst wird das bekannte Berliner Mitglied W. MIECKLEY. — Einer, der in dem heute lebenden Mitgliederkreise bekannter ist als ich, wird hiermit herzlich gebeten, nach Friedensschluss einmal eine „Kriegschronik" der „Deutschen Kakteen-Gesellschaft" zu schreiben. Mancher, der dessen wohl wert wäre, ist sicher von mir heute nicht genannt worden, namentlich nicht von den jüngeren Mitgliedern. Er zürne mir deshalb nicht; das ist die Folge davon, dass man mir, einem im gewissen Sinne fremd gewordenen, die Ehre angetan hat, hier reden zu dürfen. Nun noch kurz einige Statistik: Die Mitgliederzahl der Gesell- schaft betrug im ersten Vereinsjahr 48, von denen noch zehn dem Verein angehören. Es sind die Mitglieder: HlRSCHT, KUBA, DE LAET, MAUL, MUNDT, QUEHL, SCHMIDT, STOLLENWERK, THOMAS und GRUNDMANN. — 30 — Im Jahre 1895 sind schon 101 Mitglieder der Gesellschaft vor- handen, 1902 zählen wir bereits 150, und 1905 als höchste Ziffer 196 Mitglieder. Dann sinkt die Ziffer allmählich langsam und fällt bis 1913 auf 162; jetzt 1917 sind 158 Mitglieder vorhanden. — 38 Yereinsangehörige haben wir in den 25 Jahren durch den Tod verloren. — Das Yereinsvermögen beziffert sich heute auf 2000 Mk. 5 prozentiger Kriegsanleihe und auf 982 Mk. bar. Zum Schluss muss ich, um das Ganze abzurunden, in einigen Worten auf das Verhältnis zwischen der Gesellschaft und der „Monatsschrift" mit ihrem Verleger eingehen. Es ist ein heikles Kapitel, und doch würde das von mir gezeichnete Bild nicht voll- ständig werden, wenn ich darüber zu reden unterliesse. Der Kreis der Kakteenliebhaber ist ein ungemein kleiner, und aus dem Grunde ist es immer schwierig gewesen, für den Verleger bei allen Kakteenpublikationen, etwa SCHÜMANNS Gesamtbeschreibung ausgenommen, an der die wissenschaftliche Botanik ihr Interesse nimmt, seine Rechnung zu finden. Gerade dieses kaufmännische Moment hat in dem Vereinsleben oft genug eine Rolle gespielt und auf dieses auch hier und da seine Schatten geworfen. Es kann leider nicht verschwiegen werden, dass seitens der Verlagsbuchhandlung bei der Herausgabe der „Monatsschrift" im Laufe der Jahre namhafte Geldopfer gebracht worden sind; meiner Auffassung nach solche, die eigentlich in keinem Verhältnis zu dem Werte der kleinen Zeitung für den NEUMANNschen Verlag stehen. Wie sooft im Leben hat hier der Idealismus über kühle Berechnung gesiegt; auch die Hoffnung auf bessere Zeiten und nicht zuletzt das stets gute Verhältnis zu den Herausgebern SCHÜMANN, GURKE und VAUPEL ist dem Verlage massgebend gewesen. In diese an sich schwierigen Verhältnisse greift nun der Krieg und die leider ungeheuerliche Kriegsteuerung sehr störend ein. Sicher ist, dass die Herstellung aller Zeitschriften mindestens um das Doppelte teurer geworden ist. Das kann auch auf die weitere Herausgabe der „Monatsschrift" nicht ohne Einfluss bleiben. Vorläufig hat sich der Verlag damit begnügt, den Umfang der „Monatsschrift" von 20 Seiten mit Umschlag, auf 16 Seiten einzuschränken. Immer noch in der Hoffnung, dass nach dem Kriege annähernd die alten günstigen Ver- hältnisse wiederkommen und so die „Monatsschrift" zum alten Preise, wenn auch in dieser erträglichen Textbeschränkung, weitergeliefert werden kann. Von dem Verlage bin ich beauftragt, mit den herzlichsten Glück- wünschen unseres Mitgliedes des Herrn Geheimen Kommerzienrats NEUMANN und seiner Herren Söhne, von denen zwei im Felde stehen, der Gesellschaft auch weitere Zuneigung und Treue zu versichern. An Neudamm soll es nicht liegen, dass das alte erprobte Vertrauens- verhältnis, wenn angängig, auch in bisheriger Form weiterbestehen bleiben kann! Allerdings hat auch die Macht, Opfer zu bringen, bei einem Verlagsbuchhändler, der nicht in letzter Linie doch auch ein Kaufüiann ist, seine Grenzen. Ich spreche das alles hier offen aus, weil ich es für richtig halte, dass auch öffentlich einmal in das rechte Licht gerückt wird, was der Geheime Kommerzienrat N.EUMAKN für Kakteenliebhaberei geleistet — 31 — hat. Leider wird das vielfach nicht anerkannt, oder besser vielleicht, es ist in weitesten Kreisen unbekannt. Ich habe damals, wie die Ver- gebung des Jahres-Ehrenpreises beschlossen wurde, dem Vorstand Ihrer Gesellschaft erklärt, der erste, der den Jahres Ehrenpreis tatsächlich verdiene, sei der Verleger der „Monatsschrift für Kakteenkunde", denn niemand habe jemals für die Kakteenliebhaberei annähernd gleiche Opfer gebracht, als er. Leider aber findet nur zu häufig der ideal angelegte Pflanzen- liebhaber keine Müsse zu solchen Erwägungen, die ihm dartun würden, wodurch seine Liebhabereien rein praktisch aufrechterhalten werden. Gut aber wäre es für die Sache selbst, wenn ein solcher Gesichts- punkt niemals ganz ausser acht gelassen würde. Ein Mittel gäbe es im übrigen doch, der „Monatsschrift" nach- drücklich zu nützen, und vor allem sie in ihrer Herausgabe von den Opfern einer Persönlichkeit unabhängiger zu machen. Das könnte geschehen durch eine Belebung des Anzeigenteils in einer Form, dass aus solcher gleichzeitig grössere Mittel für die Herstellung der „Monatsschrift" erwüchsen. Alle Kakteenliebhaber und besonders die Mitglieder der Gesellschaft sollten darauf dringen, dass sämtliche Kakteenhändler und -züchter in der „Monatsschrift" dauernd inserierten. Sie sollten nur dort kaufen, von wo aus ihr Organ durch Anzeigen unterstützt wird. Würde eine solche, dem gutmütigen deutschen Michel allerdings fremde, dennoch gesunde Interessenpolitik nach- drücklich durchgeführt, so wäre es mit einem Schlage anders. Eine Verdoppelung, ja Verdreifachung der Einnahmen aus den Anzeigen ■erscheinen mir als wohlunterrichteten Zeitungsfachmann durchaus möglich. Ich habe den Gesellschaftsvorstand schon öfters auf diesen Weg der berechtigten Eigenhilfe hingewiesen, leider bis jetzt ohne Erfolg. Ich bin aber der Ansicht, dass bald die Zeit kommen wird, wo die Übersetzung meiner Vorschläge in die Praxis zum Selbsterhaltungs- triebe wird. Je eher aber die Gesellschaft Massnahmen zur Durch- führung meiner Pläne trifft, desto zweckmässiger wird es für sie, ihre Mitglieder und ihr Vereinsorgan sein. Ausserdem bietet ja der neueingeführte Kakteentauschverkehr auch ein Mittel, auf Grund dessen sich die Kakteenliebhaber selbst in dieser Beziehung und unter Förderung ihrer Liebhaberinteressen unterstützend betätigen könnten. Nehmen sie mir, bitte, diese freimütigen Äusserungen nicht übel. Sie sollen keinen Missklang in die heutigen Stunden der Weihe bringen. Sie werden ausgesprochen von einem Manne, der die Ge- sellschaft mitgegründet hat, sie durch 25 Jahre betreut und vor vielen Fährlichkeiten behütet sowie beschützt hat, und der auch hofft, dass das zweite Vierteljahrhundert des Gesellschaftslebens sich gleich günstig, wenn möglich noch idealer und reibungsloser vollziehen möge, wie es beim ersten der Fall gewesen ist. Weiter wird oft geklagt, die „Monatsschrift" sei zu wissen- schaftlich. Eine Liebhaber-Kakteenzeitung allein kann sich nicht be- haupten; das Gebiet ist zu wenig umfangreich, ausserdem ist die Wissenschaft an sich dem rechten Liebhaber nicht entbehrlich. Im übrigen ist es der Wunsch von Redaktion und Verlag, die „Monatsschrift" so volkstümlich wie nur irgend möglich zu gestalten. Das geschieht am besten durch die Mitarbeit aller Liebhaber. Aber — 32 — erfahrungsgemäss tadeln die am meisten, die am wenigsten selbst geneigt oder befähigt sind, an dem mitzuhelfen, was sie gerne ge- schaffen sehen möchten. Ich bin nun am Ende meiner Ausführungen. Hoffentlich hat Ihnen mein Vortrag ein Bild darüber gegeben, wie bedeutende, kluge, treue, eifrige und von allem Schönen beseelte, begeisterte Männer 25 Jahre hindurch, jeder einzelne an seinem Teile, dazu beigetragen haben, der Kakteenliebhaberei sowie der ihr zugehörigen Wissenschaft zu dienen und sie zu immer grösserer Blüte zu entfalten. — Umspannt die Liebhaberei für unsere eigenartig schönen, stachligen Freunde und Lieblinge auch nur einen kleinen, ja unendlich winzigen Kreis in unserm so unermesslich grossen Naturganzen, ja selbst in dem so reich gegliederten Pflanzenreiche, so soll uns das nicht hindern, auf diesem Pfade weiterzuschreiten, immer getreu unserem Wahlspruch: In minimo quoque fidelisÜ! Kakteen als Zimmerpflanzen in Nor^wegen. Von Gustav Schwantes. Als ich in diesem Sommer einige Zeit in der Nähe Kristianias verweilte, hatte ich Gelegenheit, zu beobachten, welche Arten von Kakteen dort im Zimmer gepflegt werden. Denn obgleich diese Gegend beträchtlich weiter nach Norden liegt als unsere Heimat, sind die klimatischen Verhältnisse doch der Kultur wärmeliebender Fettpflanzen keineswegs ungünstig, vielfach sogar sehr förderlich. Der Sommer ist wohl etwas kürzer als bei uns, dafür aber sind die Tage länger; die Lichtmenge, die die Pflanzen in dieser Zeit erhalten, ist also grösser als weiter südlich. Dazu kommen vielfach weitere Vorteile, die sich aus der Örtlichkeit hier und da ergeben. In von Gebirgen nach Norden zu geschützten Tälern wird an langen Sommer- tagen die Hitze fast unerträglich, so dass die Kakteen hier eine kürzere, aber sonst oft günstigere Periode für ihr Wachstum finden als in unseren Breiten. In einer kleinen Stadt am Kristianiatjord sah ich mehrmals eine durch Felswände gut geschützte grössere Ackerfläche, die alljährlich doppelten Ertrag bringt. Gegen Anfang August schaute hier der zweite Satz Kartoffeln bereits über handlang aus der Erde. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kakteen hier wie bei uns zu den beliebtesten Zöglingen der Zimmergärtner gehören. Auch die Arten sind im allgemeinen dieselben. Am häufigsten sind Phyllo- kakteen, vor allem jene Pflanze, die bei uns fälschlich als Ph. Acker- mannii bezeichnet wird, die man aber wohl einstweilen, bevor wir über ihre Herkunft oder Entstehung ganz im klaren sind, am besten Phyllocactus pseiido- Acker mmiiiii nennen könnte. Es ist die all- bekannte herrlich karminrot blühende Pflanze, deren Blüten denen des Cereus speciosus fast gleichen, aber nie den violetten Schein zeigen. Man betrachtet die Pflanze in den Kreisen, die sie bereits von dem überall in Deutschland, wenn auch nicht sehr häufig, im Wohnzimmer gezogenen Ph. Acker mannii unterscheiden, allgemein als Bastard des letzteren. Ich halte die Frage für unentschieden. Es kann sich sehr wohl um einen Bastard bandeln, in dem dann so — 33 — gut wie sicher eine Art aus der Verwandtschaft des Ceretis speciosus steckt. Ob es sich aber um eine Kreuzung mit Phyllocactus Acker- mannii oder mit einem anderen Blattkaktus, etwa Ph. phyllanthoides^ handelt, kann nur das Experiment entscheiden; denn der Schwund des Violetts aus den Blüten könnte auch durch den letzteren bewirkt worden sein. Anderseits ist es auch nicht ganz ausgeschlossen, dass Pk. pseudo' Acker mannii eine Art nicht-hybrider Natur ist, die ver- mittelnd zwischen Cereus speciosus, Phyllocactus Ackermannii und Ph. phyllanihoides steht. Nach dieser Abschweifung zurück zum Thema! Ausser jener vermutlichen Hybride sah ich seltener Ph, phyllanihoides, häufiger dagegen die Hybride Ph. Pfersdorffii. Den echten Ph. Ackermannii habe ich nicht beobachtet. Sehr oft sah ich Epiphyllum, truncatum, häufig in starken Stücken. Nächst den Blattkakteen und Epiphyllen spielt wie bei uns das Geschlecht der Echinopsen die Hauptrolle. Ich habe mit einiger Spannung die Fenster gerade nach Vertretern dieser so ungemein dankbaren Gruppe abgesucht, da ich hoffte, hier vielleicht noch dieser oder jener Art zu begegnen, die bei uns längst ein Opfer der Hybridi- sation geworden ist. In weiter von den grossen Züchtereien des Kontinents entfernten Gebieten können sich naturgemäss Arten, die bei uns bereits verschwunden sind, länger halten. Es ist bekannt und von ßUD. Meyer zuerst ausgesprochen, dass Echinopsis tubißora bei uns rein und unverfälscht eher bei Privatleuten zu finden ist als bei den berufsmässigen Züchtern oder in botanischen Gärten. Selbst SCHU- MANN hat als E. tvihiflora einen Bastard beschrieben. Der Blumen- liebhaber vermehrt seine Echinopsen nur durch Stecklinge, der Züchter dagegen vorwiegend durch Samen. Da nun alle von mir bisher geprüften Echinopsen streng selbststerii sind, d. h. mit ihrem eigenen Staub keinen Samen ansetzen, wäre für die Erzeugung artechten Samens ein aus einem anderen Samenkorn gezogenes Stück derselben Art notwendig, das zudem noch gleichzeitig mit dem anderen blühen muss, damit eine Kreuzung möglich ist. Nun werden aber die Arten, wenn sie bei uns neu eingeführt werden, keineswegs immer sogleich in Menge aus artechtem Samen vermehrt. Es kommen häufig genug zunächst nur vereinzelte Stücke herüber, die dann oft in verschiedene Hände gelangen, so dass Kreuzungen der Blumen mit anderen Säm- lingen der gleichen Art kaum vorgenommen werden. Man ist dann auf Stecklingsvermehrung angewiesen, die ja bei willig sprossenden Arten auch ganz hurtig vor sich geht. Nun kann aber trotzdem ein solches Gewächs leicht Samen ansetzen, dann nämlich, wenn andere verwandte Arten in der Nähe blühen. Bekanntlich verbastardieren sich die häufigeren Echinopsisarten äusserst willig untereinander. Der Fall ereignet sich besonders oft natürlich in grösseren Samm- lungen, am leichtesten aber in den Massenbeständen der Züchter, zumal wenn man die Pflanzen den Sommer über im Freien hält, wo der Pollen von Insekten übertragen wird. Im Herbste findet dann der Gärtner Früchte an seinen Pflanzen, die er in dem guten Glauben, es sei artechter Samen darin, aussät; denn die Sämlingszucht gibt sehr viel grössere Erträge als Stecklingsvermehrung. Durch solche kritiklose Samen Vermehrung sind nicht nur die Echinopsen, sondern nach andere Kakteen äusserst gefährdet. Von manchen Arten hält — 34 — es schwer, noch arfcechbe, botanisch verwendbare Pflanzen zu erhalten; einige sind so gut wie verschwunden — wenigstens aus den Be- ständen der Züchter. Yiel eher können sie in entlegenen G-ebieten angetroffen werden, am ehesten auf dem Lande oder in kleinen Städtchen, wo die Leute nur selten Pflanzen kaufen, sondern diese durch Stecklingstausch von guten Freunden und Nachbarn erwerben. Daher hat sich Echinopsis tuhiflora beim Volke artecht erhalten, während selbst in den grössten botanischen Gärten nicht selten Bastarde unter obigem Namen gehalten werden. (Fortsetzung folgt.) Novembersitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Charlottenburg, den 26. November 1917. Gegen 8 Uhr eröffnete Herr SCHWARZBACH die Sitzung. A.ls neue Mitglieder haben sich gemeldet: Herr SOPHÖS COUTINHO, Hamburg, Johnsallee 63, Herr Victor Strasser, Wien I, Schwarzenbergplatz 6, Herr Dr. ARTHUR Schramm, Laboratoriumsvorstand der Portland-Zementfabrik, Karl- stadt a. M., Frau Landrichter Dr. Gerdes, Essen-Ruhr, Kortumstr. 50. Alle verehrten Antragsteller wurden einstimmig als ordentliche Mic- glieder s^om 1. Januar 1918 ab aufgenommen. Es wurden hauptsächlich Vorbesprechungen für die Feier aoa 5. Dezember abgehalten. Eine sehr interessante Beobachtung teilte uns Herr BenneCKENSTEIN mit. Es ist gewiss schon vielen aufgefallen, dass Cer. Spachianus als Pfropfunterlage bei manchen Pflanzen reichlich Sprossen treibt, und bei anderen weniger. Alle Pflanzen mit rüben- artiger Wurzel, wie z. B. Ects. ynyriostigma oder ingens^ verleugnen diese Eigenschaft auch nicht beim Pfropfen. Sie werden immer eine kleine Basis auf der Pfropfunterlage beanspruchen. Der Saft der Unterlage kann infolgedessen nicht in dem Masse in den Edeling hinaufsteigen, als er naturgemäss will, und sucht sich daher durch zahlreiche Sprossen seinen Weg nach aussen, wogegen Pflanzen mit breiter Basis den Saft vollständig in sich aufnehmen und dadurch der Unterlage die Kraft nehmen, Seitensprossen zu treiben. Da Pflanzenmaterial ausnahmsweise nicht vorhanden war, schloss die Sitzung gegen 10 Uhr. SCHWARZBACH. BiTTLER. Dezember-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Berlin, den 28. Dezember 1917. Um 8 Uhr eröffnete Herr SCHWARZBACH die Sitzung. Als neue Mitglieder haben sich ab 1. Januar 1918 gemeldet: Herr R. SüHR, Kaufmann, Berlin-Wilmersdorf, Mainzer Str. 26, Herr C. WalCH, Oberpostsekretär, Metz Ost, Rheinische Str. 74, Herr RENE LiNTZER, Münchberg in Oberfranken, Herr HEINRICH GOLL WITZER, Kgl. Bezirks- geometer, Tirschenreuth in Bayern, Villa Mezger, Herr JOSEPH — 35 — Becker, Oktroibeamter, Metz, St. Medardensfr. 2, Herr WILHELM WlNTZ, Sulzbach a. Saar, Herr KURT LÖWNEE, Powayen in Ostpr., Waldschlösschen Elenskrug. Sämtliche Herren wurden einstimmig als ordentliche Mitglieder aufgenommen. Neujahrsgrüsse hatten eingesandt: Herr FRITZEN, Gottmadingen, Herr Mauff im Namen der Vereinigung von Kakteenfreunden von Stade, Herr SCHEPPIG, Duisburg, unter gleichzeitiger Beifügung von 8 Sorten Kakteensamen zur Gratisverteilung an unsere Mitglieder. Wir danken den genannten Herren für ihre freundlichen Wünsche, die wir bestens erwidern, und besonders Herrn SCHEPPIG für seine liebenswürdige Sendung. In der Novembersitzung war aufgefordert worden, geeignete Mittel zur Vertilgung des Ungeziefers, speziell der Asseln, in den Mistbeetkästen anzugeben. Es sind uns darauf folgende Zuschriften eingesandt worden: von Herrn ERIC aus Smichow: In den Mist- beeten sät man am Rande herum Mmmliis moschatvis, auf deutsch Gauklerpflanze. Das laufende Ungeziefer, wie: Asseln, Schnecken, Ameisen, Tausendfüssler, verschwinden am Tage, an welchem die Samen keimen. Erau LiNA SCHWEBS, deren Mann seit 2 Jahren im Eelde ist, und welche sich die Pflege der Kakteen sehr angelegen sein lässt, weist uns auf ein früher schon angewandtes Mittel hin: Man nimmt eine kleine, gelbe Kohlrübe, schneidet sie in der Mitte auseinander, höhlt etwas aus, macht hüben und drüben einen Einschnitt, damit die Tiere darunter kriechen können, und setzt mehrere solcher Stücke zwischen die Kakteen auf den Boden. Nach ein paar Tagen kann man sehen, wie sich die Tiere darunter ver- kriechen und somit die Pflanzen in Ruhe lassen. Wie alljährlich findet im Januar die Kassenrevision statt. Zu Revisoren wurden gewählt: Herr EreyGANGt und Herr HiLBIG. Der nähere Termin wird den Herren noch bekanntgegeben. Die Sitzung war, wohl infolge des schlechten Wetters, schwach besucht, sie schloss gegen 10 Uhr. Schwarzbach. Bittler. Januar- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft Berlin, den 28. Januar 1918. Gegen 8 Uhr eiöflnete Herr SCHWAEZBACH die Sitzung und machte zuerst die traurige Mitteilung, dass eines unserer Gründungs- mitglieder, Herr Oberpostrat MAUL, Düsseldorf, am 8. Januar ge= storben ist. Nachdem Herr SCHWAEZBACH einen kurzen Überblick über die Verdienste des Verstorbenen um unsere Gesellschaft gegeben hatte, erhoben sich die Anwesenden zu seinen Ehren von den Plätzen. Als neue Mitglieder haben sich gemeldet: Herr Regierungs- baumeister EENST MELLIN, z. Zt. Vorstand des Militär-Neubauamts, Karlshorst, Flugplatz, Herr I. M. SJÜLIN , Ingenieur, Vesteräs, Schweden, Herr K. K. Oberstleutnant JOSEF SWOBODA, Krosno, Galizien. Die Herren wurden einstimmig als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen. — 36 — Herr Dr. THODE aus OfFeiibach a. M. sandte uns Samen von Ects. microsperrniis, var. niacrancistriis nebst einer sehr schönen Licht- bildaufnahme der Pflanze, von welcher die Samen stammen. Im Januar fand die satzungsgemässe Kassenrevision durch die Herren FEEYGANG und HlLBIGl statt. Der Kassenbericht, der durch Herrn FEEYGANG erstattet wurde, ergab folgendes Bild: Einnahmen : Bestand Anfang 1917 516,y6 Mk. Mitgliederbeiträge . . 1680, — „ Zinsen 150, — „ Zusammen 2346,96 Mk. Ab Ausgaben 1553,88 „ Ausgaben: Für die Monatsschrift . 1184,— Mk. „ Druckkosten . . . 6, — „ „ die Bibliothek . . 7,50 „ „ „ Ikonographie . ' » ^ Porto 76,28 „ Beitragf . die Deutsche Gartenbaugesellschaft 15,— ,. Für ein Bild des Prof. Dr. SCHUMANN . . 84,— „ Sonstige Ausgaben . . 181,10 „ Bleibt Bestand 793,08 Mk. und 2000 Mk. 5^« Reichs-Anleihe. Zusammen 1553,88 Mk. Nachdem unserem verehrten Kassierer durch die Versammlung Ent- lastung erteilt worden war, dankte ihm Herr HILBIG im Namen des Vereins für die vorbildliche Klarheit und Sorgfalt, mit welcher die Kasse auch wieder im abgelaufenen Jahr geführt wurde. Die satzungsgemässe Neuwahl des Vorstandes findet auch in diesem Jahre nicht statt und es wurde beschlossen, die Vorstands- mitglieder in ihren Ämtern zu belassen. Im allgemeinen ist bekannt, dass Ecer. Knippelianus im Winter mehr oder weniger schrumpft. Herr POSNER zeigte uns aber an einem Exemplar seiner Sammlung, dass dies durchaus nicht immer der Fall ist. Seine Pflanze sah so prall und gesund aus wie andere sonst nur im Sommer, allerdings war er auf eine prächtige Unterlage von Cer. macrogomts gepfropft. Bei einer Op. clavarioides konnte man allerdings sehen, dass diese Pflanze sehr schlecht durch den Winter zu bringen ist. Hierzu möchte ich bemerken, dass das beste Mittel gegen Eingehen der Pflanzen darin besteht, dass man sie im Winter absolut trocken hält. Ferner wurde beschlossen, auch in diesem Jahre wieder ver- schiedene Samen zur Verteilung anzukaufen. Die Versammlung war sehr gut besucht, u. a. hatten wir die Freude, Herrn GEÄSSNER aus Perleberg begrüssen zu können. Schluss der Sitzung um 11 Uhr. Schwarzbach. Bittler. Berichtigung. In der Abhandlung: „Unsere wissenschaftlichen Kakteen- samen" im letzten Jahrgang muss es auf Seite 160, 2. Zeile von oben, Manaos anstatt Manoos heissen; ferner Zeile 7 {jvh anstatt piw, und auf Seite 163, Zeile 16 von unten, sToo; anstatt stoo;. ' A. SCHRAMM. Machrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qesellschaft. Die nächste Versammlung wird am Montag, dem 25. März, abends 8 Uhr, im Restaurant „KöniggTÜtzcr Garteii'S Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), abgehalten. Die Monats -Versammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im obengenannten Lokal statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Verteilung Aon Kakteensamen an die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Die veiehrl. Mitglieder, welche bei der Verteilung von Kakteensamen berücksichtigt werden wollen, werden gebeten, ihre Wünsche bis zum 1. April unter Beifügung von 25 Pf. Porto an Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausener Str. 8, gelangen zu lassen. Es sind von folgenden Arten Samen vorhanden: Echinocactus myriostigina, Grusonii. Mihanovichii, lottgihamatus, ingens, saltillensis, Fiebrigii, cataphrachts, piimilus, corniger, gibbosus leonensis, stenogoni, setispinus^ microspermus var. macrancistrus. Mantillaria discolor, carnea, collina, Kiinzeana, trichacantha^ elongata var. densa, glochitiata var. crinita. Echinopsis salpingophora, Fiebrigii, rhodotricha var. argentiniensis. Echinocereus pectinatits. Dyckia sidphurea, Mesembrianthemtun Boliisii. Zahlungen für die Gesellschaft und Aufragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat Schwarzbach, Neukölln, Kaiser- Friedrich -Str. 226 11, zu richten. Anfragen und Deitrittsmeldungcu sind an den Schriftführer, Herrn L. BiTTLER, Charlottenburg, Nordhausen er Str. 8, zu richten. WegenBenutzung der Bibliothek wendet man sich gleichfalls an Herrn Bittler. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Vorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. Um die besonderen Liebhabereien der Kakteenfreunde untereinander zu fördern, ist dieser TauscIiverkeJir eingerichtet, der lebhafter Benutzung empfohlen sei. Die gespaltene Kleinzeile im ,,Tauscliverkehr" kostet 20 Pfg., für 3Iit^lie(ler der Deutschen Kakteeii-Gesellscliaft 15 Pf?., beides ohne Teuerungszuschlag, ohne Rabatt bei Wiederholungen. In eine Druckzeile gehen 10 Silben oder 33 Buch- staben, Kostenbetrag ist beiziischliesseii. Tausiliaiizeigen der .Mit;:lieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft sind an Herrn L. BlTTbER, Charlottenbur?, Nordhausener Str 8, alle anderen an die Verlagsbuchhandlung J. iNEÜ^IANN, Xeudanmi zu richten. C. Schick, Freiburg i. B., Ob er au 61, tauscht: ^cts. violaci-ßorus Imp., ca. 6 cm 0, kl. Lenclitcmhergia-Sämlmge, Samen von Ects. microspermus^ Mam. plnmosa, Mam. pseiulopevl>ella. Samen von Ects scopa, Dclaetü. Alwin Berger, Kgl.Wilhelma, Cannstatt, Bockii, Mos. Bothii. Suche Ects. occultus, j sucht: Pfeifj-eni ianthothele, w^omöglich Ects. Odicri, Ects. Mihnnovicliii, Mam. \ auch Samen derselben. Walter Mundt ■ Mahlsdorf- Berlin Spezialkultur für Kakteen und sukkulente Pflanzen empfiemt Kakteensamen eigener Ernte ]0 Sinnen ISLk. Echinoeactus brachiatus .... 0,30 castaneoiJes . . . 0,40 cachetianus . . . 0,15 concinnus .... 0,20 cornigerus . . . . 0,15 denudatus intermediusO,30 Damsii 0,40 ebeneacanthus electracantlius . . Fiebrigii. . . . Grrahlianus .... Grässneri .... o'ibbosus Leonensis hyptiacanthus . . microspermus craucistrus Monvillei . multiflorus mjrio Stigma , 0,50 0,20 0,25 0,20 0,40 0,25 0,30 ma- 10 Samen Mk. mvriostigma colum- naris 0,50 0,6o Ainliaus. 1 Mk. 60 Pf. Preis geheftet Unicum! 67 Photographien von Euphorbien, hell auf schwarzem Grunde, Sammlung Harry Frank, 115x 160mm,zu verk ,3 »Mk. Urban, Schlachtensee, Mariannenstr. 10. IZu den in dieser Ankündigung gennanten Preisen triit vom 1. Januar ]91H ab ein ToiK'riiiiusziiSfliDa;^ in Höhe von 20 vom HuiKlert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet, j^ ;Xeuinanii, IVcudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm — Druck: J. Neumann, Neudamm- Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Achtundzwanzigster Band. 1918. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. ^ Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. o Anzeigenpreis M f jr die zweigespaltene Petit7>eile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 4, ausgegeben im April 1918. Inhaltsverzeichnis: Oberpostrat Johannes Maul f (mit Bild). Von K. Hirscht. — Echinocactus Joossensianus Böd. spec. nov. (mit Ab- bildung). Von F. Bödeker. — Nachtrag zu meiner Mitteilung: Hybride oder Hibride? Von Dr. A. Schramm. — Februar-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamm. IIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIII'lilllll lllllllilll Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii )i p 's > ^:: ** Co ^ « «0 ~ ^^ Än7oino>nnr^iQ ^'^ ailgemeinen Inseratenteil: Für die zweigespaltene Petit- y~Vll^dyC7l ipi C/lo zeiie ocTer deren Raum 30 Pf. — Der Anzeigenpreis niuss infolge der immer zunelimenden Teuerung im Buchgewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Im Tausohverketir: Zwei- gespaltene Petitzeile 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. «5 ^ .^ Co V > =: mün$en,£ui[£njtffll|s5$ Verlangen Sie bebilderten Prospekt Nr. 2 kostenlos oder das Büchlein „Was man in Calumor-Dose alles selbst ziehen kann!" mit wirklich praktischen Kulturanweisungen unserer be- liebtesten Zimmerpflanzen gegen 20 Pf. in Briefmarken. 67 Piiotographien von Eunhorbien. hell auf schwarzem Grunde, Sanunlung Harn Frank, 115—160 mm, 30 ^[ark. IconographiD Cactocearum (K. Sch.i, 1—30 in 2 Bd. o-eb., 31—41 lose, zu verkaufen. Urban, Schlachtensee, Mariannenstrasse 10. Hange Hchinliit Gärtnerei, MM und SameDhandlung, l user nouis Hauptppeisverzeichiiis t'ilr 1918 iil'i'i- S;iriu'ii timl ril;ni/rn ist crscliienen und wird auf «roll. N'i'vlanijcn Uostoiilos iiliorsandt. Besonderes Angebot \' <> Kakteen- u. Sukkulenten-Samen: Cereus Regelii, Nirk. IN. Echinocactus braohyanthus, Ctihk, ooncinnus, Monv. Leninghausii, K.Srh. ,, Michanovichii „ minusoulus, ^V^•1'. ,. myriostigmahybrida ,, Saglionis, Cels. ,, uncinatus. (' Jede Nummer ist illustriert. Anzeigenpreis M für die zweigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 5, ausgegeben im Mai 1918. Inhalts V rezeichnis: Allerlei Beobachtungen. Von E. Wagner. — Winterstand der Kakteen. Von Rother. — Aus der alten Kakteen- Literatur. (Fortsetzung). Von F. Vaupel. — Kakteen als Zimmer- pflanzen in Norwegen. (Fortsetzung). Von G. Schwante s. — Blühende Phyllokakteen (mit Abbildung). Von Rud. Meyer. — Mamillaria carnea Zucc. (mit Abbildung). Von L. Quehl. — März-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Mitteilungen aus der Deutschen Kakteen- Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamra. iiiiiiiiiiiHiiniiiiiiiiiii'iiiiiiiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Eakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). 6S Vi AnTP^in^nnr^ic ■*" allgemeinen Inseratenteil: Für die zweigespaltene Pettt- /~\ii^C/lLJC7lipi Olo 2eiie oder deren Raum 3U Pt. — Der Anzeigenpreis muss infolge der immer zunehmenden Teuerung im Buciigewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen, im Tausohverkehr : Zwei- gespaltene Petitzeile 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. iliiQge& Schmidt Gärtnerei, SaiDenbau uni SameDliaDillung, Unser neues Hauptppeisvepzeichnis für 1918 über Samen und Pflanzen ist erschienen und wird auf gefl. Verlangen kostenlos übersandt. Besonderes Angebot von Kohteen- u. Suhkulenten-Samen: Cereus Regelii, ^"ick. Portion Mk. 040 Echinocaotusbraohyanthus, Gürk. „ „ 0,40 ,, ooncinnus, Monv. „ „ 0,20 ,, Leninghausii, K.Sch ., „ 0,20 „ Mihanovichii ,, „ 0,40 „ minusoulus, Web. „ „ 0,30 ,, myriostigmahybrida „ „ 0,35 ,, Saglionis, Cels. „ „ 0,45 „ unoinatus. Gal. „ „ 0,25 Eohinocereus dasyacanthus.Eng. „ „ 0,35 „ pectinatus, Eng. „ ., 0,20 Eohinopsis rhodotricha var. argentiniensis, E.May „ „ 0,20 Mamillaria Bocasana splendens, Schlecht. „ „ 0,25 „ Heyderivar. applanaia, Eng. „ „ 0,20 „ longimamma, P. DC. „ „ 0,35 ,, raphidaoantha, Lern. „ „ 0,J0 ,, Seideüana, Quehl. „ ., o,30 Mesembrianthemum tigrinum „ „ 0,30 „ pseudotrun- catellum ,, „ 0,35 Urbinia Purpusii „ ., 0,-10 Verlag von J. Neumann in Neudamm. imi! mr Bilder aus dem Kakteen- Zimmergarten. Von Karl Hirscht, ehemaligem Schrift- führer der „Deutschen Kakteen- Gesellschaft". Mit fünf Abbildungen. Zweite Auflage. Preis geheftet 1 Mk. 80 Pf., gebunden 2 Mk. 20 Pf. Über die Biologie der Sukkulenten. Von Hii^o Amliaiis. Preis 1 Mk. 60 Pf. geheftet Zu den in dieser Ankündigung gennanten Preisen tritt vom 1. .Januar ]918 ab ein Teuorunjfsziisotilag; in Höhe von 20 vom Hundert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet, j^ ]%euiuann, IVcudamm. R. Graessner Perleberg Spezialgeschäft für Kakteen und sukkulente Pflanzen Grosse Auswohl in ImDorten Verlag von J. Neumann in Neudamm. Alle Buchhandlungen n^men Bestellungen entgegen. Im unterzeichneten Verlage erschien: Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gottun^en und Arten aus der Familie der Cactaceae soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zu K. Schumanns „Gesamtbeschreibung der Kakteen" enthalten sind. Von »r. F. Vaupel. Wenn auch die Abonnenten der Monats- schrift für Kakteenkunde diese Arbeit in an- nähernd gleicher Form bereits in der Monats- schrift selbst besitzen, wird der vervollständigte Sonderdruck jedoch ftir den bequemen Hand- gebrauch, für Bibliotheks- und Katalogisierungs- zwecke sich überall brauchbar erweisen. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf., zu Katalogzwecken mit Schreibpapier durchschossen 2 Mk. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Willy Schwabs Rakteen-Spezlalhultur Dresden Wettiner Strasse 37 Katalog franko. [165 — 49 — Allerlei Beobachtungen. Von E. Wagner. Nach ungewöhnlich langem und kaltem Winter setzte endlich in den letzten Apriltagen der Frühling des vergangenen Jahres mit ganzer Macht ein. Die schleunigst hinausgebrachten Kakteen konnten sich nun nach der langen Winterruhe, die leider nicht ohne manchen schweren Verlust abgegangen war, einer schönen, rückschlaglosen Wachstumsperiode erfreuen. Das so rasch einsetzende Wachstum scheint allerdings bei ver- schiedenen Pflanzen ungünstig gewirkt zu haben, da einige Früh- blüher nicht so reichlich als sonst blühten, einzelne, wie Echinocactus concinnus Monv. und Echinocereus Scheeri Lem. die bereits gebildeten Knospen sitzen liessen. Andere brachten es freilich zu um so schönerem Flor, so Echinocereus pulchellus K. Seh., der es zu neun Blüten brachte. Ein mir unbekannter Echinocereus aus der Unterreihe der Pectinati, den ich aus Samen, welchen Zeissold s. Z. als Echinocereus chlo- ranthus anbot, erzog, entwickelte erstmals seine schönen Blüten. Die Pflanze erinnert mit ihrer leicht gelblichen, braun gespitzten, dichten Bestachlung eher an einen zierlichen E. dasyacanthus^ als an E. chloranthus. Sie blühte mit drei prächtig rosenroten Blüten mit dunkelrotem Schlund, anscheinend ohne Duft. Bei einem Echinocereus tuber osus Rümpl. konnte ich die Beob- achtung einer Nachentwickelung von Knospen machen. Das stärkste von einigen noch unverzweigten Pfropfstücken hatte nach eingetretener Knospenbildung und Spannung des Körpers nur noch in gebogener Stellang im Kasten Platz. Eines Tages war das Unglück geschehen, der Scheitel mit den Knospen war 3 cm weit abgequetscht. Die Freude an der Blüte schien dahin. Doch nach, kurzer Zeit zeigten sich an der Bruchstelle zwei Knospen, die sich auch zu Blüten ent- wickelten, ein immerhin bemerkenswerter Vorgang. Im herrlichen Blütenkranz zeigten sich wieder Mamillaria coronaria Haw. und M. spinosissima Lem. var. sanguinea Hg. jr. Auffallend sind hier die bis auf geringe Unterschiede in dem Pistill einander vollkommen gleichenden Blüten. Erst nach dem Verblühen tritt ein stärkerer Unterschied hervor, indem bei M. coronaria der Fruchtboden sichtbar bleibt, bei M. spinosissima indes vollständig ver- schwindet. Auch tritt bei ihr die Beere erst nach 1^2 Jahren hervor, während bei der ersten Art dies nach 1 Jahr der Fall ist. Sind hier die Blüten zweier verschiedener Pflanzen gleich, so konnte ich an drei Pflanzen von Mamillaria trichacantha K. Seh. die Wahrnehmung machen, dass jede derselben andere Blütenfarbe hatte. Eine von mir aus Samen gezogene Pflanze zeigt einen breiten, braunroten Mittel- streifen in den Blütenblättern, so dass die Knospe ganz dunkelbraun aussieht. Eine andere Pflanze, die ich der Freundlichkeit des Herrn QUEHL verdanke, bringt diesen Mittelstreif weniger stark zur Geltung. Eine dritte Pflanze dieser Art, die ich bei meinen Freund KOGEL blühen sah, wies eine fast gleichmässig hellgelbe Farbe auf: gegen meine erste Pflanze ein recht beträchtlicher Unterschied. Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 5. — 50 — Eecht schwankend in Form und Farbe sowie auch in der Blüte ist offenbar Echmocacius Mihanovichii Fric et Gurke, An einem im Besitze meines Freundes Rath befindlichen Exemplar sind die hellen und dunklen Querstreifen sehr deutlich ausgeprägt; meine Pflanze dieser Art ist von einem braunroten Ton überlaufen, der oben dunkler, nach unten heller werdend, die Querbänder eben noch sehen lässt. Zwei andere, im Besitz hiesiger Kakteenliebhaber befindliche Pflanzen sind gleichmässig graugrün, ohne Spur von Querstreifen, nur mit einem dunkleren, breiten. V-förmigen Fleck unter den Areolen. Die Blüten der ersten beiden Pflanzen weichen nur in der Knospenform voneinander ab. Sie ist an der Pflanze des Herrn E,ATH lang und spitz, bei meiner dagegen kürzer und rund. Ich habe im Vorjahre beide Pflanzen nebeneinander in meinem Kasten stehen gehabt, wo sich der Unterschied deutlich hervorhob. Die Blüte der anderen Pflanzen hat weder die rote Farbe der Schuppen noch das Olivgelb der inneren Blumenblätter, sondern ist mehr grüngelb. Ob hier vielleicht eine Kreuzung vorliegt? Die Pflanzen stammen beide von Heese. Eine von mir im Vorjahre vorgenommene Kreuzung mit EchinocacUis Ouehlianus Hge. jr. ergab eine reife Frucht mit zahlreichen, scheinbar gut entwickelten Samen, die indes nicht keimten, während die durch Befruchtung mit der gleichen Art er- haltenen Samen gut aufliefen. Übrigens ist meine Pflanze kein groß- artiger Blüher, sie begnügt sich mit 4 bis 6 Blüten im Sommer. Durch die Blüte eines aus Samen gezogenen Echinocactus Quehlianus Ferd. Hge. wurde mir die Gewissheit, dass bei dieser Art Heterostylie vorliegt, da hier der Griffel weit über die Staub- gefässe hervorragte, während bei meiner Originalpilanze die Staub- fäden den Griffel vollständig verdecken und derselbe nur auf gewalt- same Weise sichtbar gemacht werden kann, ein Vorgang, wie wir ihn beispielsweise bei unseren Schlüsselblumen (Priinula officinalis und P. elatior) kennen. Ob diese Verschiedengriff lichkeit auch bei anderen Kakteen vorkommt, weiss ich nicht, beobachtet habe ich sie sonst noch nirgends. Von dem durch seine im unteren Teile kupferrote Farbe und im oberen Teil durch die mit den mondförmigen Flecken durchsetzte wunderbar feine Patina ausgezeichneten, prächtigen Echinocactus cata- phractus Dams besitze ich zwei Pflanzen. Aus gleichem Samensatz erzogen, auf gleiche Unterlagen gepfropft, zeichnet sich die eine Pflanze durch viel robustere Formen vor der andern aus. Auch hat sie diesen Sommer eine reichliche Samenernte geliefert, während die andere Pflanze noch nicht geneigt ist, Blüten zu erzeugen. Bei aller Gleichheit der Wachstumsbedingungen dennoch eine ziemlich grosse Verschiedenheit. Eine schöne Blütenabwandlung brachte ein aus Samen gezogener Echinocactus setispinus Eng. Die Blütenblätter waren an allen Blüten breit und ganzrandig, so dass die Blüte eine schöne, geschlossene Form aufwies, wie etwa bei Echinocactus Ottonis Lk. et Otto. Die Blüte war ausserdem noch zart rosa überlaufen und gegen die Witterung recht unempfindlich, sie stand auch bei schlechter Witterung voll geöffnet. Ein richtiger Sonnenbruder ist der hübsche Echinocactus Fiebrigii Gurke im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Echino- — 51 — cachis mifmsculus Web. Bei Luft und Licht wird die Bestachelung viel bunter und die PHanze viel gedrungener und von kräftigem Grün, während schattig gezogene Pflanzen gern lang werden und helle Stacheln erzeugen, so dass man Mühe hat, in ihnen die Art wiederzuerkennen. Auch der Echinocactus deminutus Gurke, der ja noch mehr an Ects. minusculus erinnert, liebt mehr die Sonne; wenn er auch im Schatten nicht so sehr ausartet, wie der vorgenannte, wird er doch bei vollem Licht dunkler grün und nicht gelb wie Ects. minusculus. Eine Entdeckung, die noch eingehender beobachtet werden soll, machte ich in der Sammlung des Herrn BÜEKLE hier. Eine aus einer hinterlassenen Sammlung stammende Originalpiianze, die ich seinerzeit als Echinocactus Ottonis var. paraguayensis Hge. jr. be- stimmte, kam diesen Sommer zur Blüte. Die Blüten, sechs Stück zugleich (ich bekam sie leider nicht zu sehen), waren kurz und fast auf der Pflanze aufsitzend, fast wie bei Malococarpus, hellgelb und der Griffel trug nur wenig dunklere Narben. Der Fruchtknoten ist verhältnismäßig klein, unbehaart und nur mit einigen kleinen Stachel- polstern besetzt. Die Pflanze selbst ist mehr blaugrün als die Ottonis- Yarietät, die Bestachelung ähnelt mehr der typischen Art. Hoffentlich gelingt eine Samenernte und nächstes Jahr eine genaue Aufnahme der Blüte. Winterstand der Kakteen. Beuge vor! Wir Kakteenliebhaber stehen vor einem der schlimmsten Winter. Die Sonnenfleckperiode grösster Dimension lässt keine Berechnungen in Betreff Wetter zu. Wir müssen auf kalten Winter ohne genügende Heizstoffe rechnen. Nun möchte ich auf die Kulturanweisungen LabouRETs dringend hinweisen, welche in der Monatsschrift glücklicherweise veröffentlicht sind. Diese Kultur ist von einer Gründlichkeit, einen Scharfsinn zeigend, dass man staunen muss. Wie benützen wir diese nun für den kommenden Winter? Von jeher war mein Bestreben dahin gerichtet, den hier ge- zogenen Kakteenkörpern die Heimatfarbe zu verschaffen. Jeder Laie, welcher meine Stücke besah, meinte — die sind aber doch recht grau? Das ist's, was ich erzielen wollte und schon lange Zeit erzielt habe: Grauer Hauch über den Körpern, langsamer Wuchs, grosse Festigkeit des Körpers, starke Wehr. Ich kenne die grüne Farbe der Epider- mis nur bei den ausgesprochen Grünen und dann bei den Echino- cereen. (Opuntien und Phyllocacteen scheiden bei dieser Be- trachtung aus.) Wie ist nun der Winterzustand der Körper? Meine Beobachtung von 20 Jahren gab mir die Gewissheit, dass Kugelkörper gerade in unserem Herbst mehr wachsen, als oft im Sommer. Danach lasse ich sie, selbst bei Kältegraden, so lange in den Mistbeeten, wie es irgend möglich ist. Die vorzüglichen Fenster- und Brettwände, gute Decke über Glas und Seiten gestatten mir hier, bis Ende November die Pflanzen draussen zu lassen, die in den Mistbeeten eingesetzt sind. Die Handkästen, welche sich am besten — 52 — für die Kultur von kleinen, mittleren und selbst grossen Körpern eignen, werden von Mitte September an trockener gehalten; die Töpfe halte ich von Anfang September schon trockener. Luft gebe ich, soviel es angeht, wenn es auch manchmal nur um Mittag herum möglich ist. Ist es draussen unmöglich geworden, ziehe ich in die Zimmer; aber nicht gern in den Keller mit -j- 8^ C. Es ist ja in einem hellen, hohen Keller bei einer gleichmässigen Temperatur von + 8^ C an- gängig, Kakteen, welche mehr feuchte Luft lieben (Phyllokakteen z. B.), gut zu durchwintern bei völligem Nichtgiessen. Auch grosse Stücke der Mamillarien, Opuntien, Echinocereen kann man in dieser Art Keller durch den Winter bringen. Wenn die Keller noch so trocken scheinen, feuchte Luft ist dennoch stets vorhanden. Alles kommt nun darauf an, dass die Körper nicht treiben! Ebenso in den Zimmern! Meine Unterkunftsräume liegen nach allen Himmelsrichtungen. Dennoch ziehe ich die nördliche Kakteenstube allen anderen vor. Die Körper ruhen hier vollständig. Im Winter 1916/17 habe ich trotz der sehr niedrigen Aussen- temperatur von — 39^ C mit 6 Briketts für die Nacht eine Zimmer- wärme von -|- 9^ C erreicht. In dem nach W^esten gelegenen Wohn- zimmer und dem Postdienstzimmer wollte der Trieb infolge der Wärme von 10 bis 18^ C nicht aufhören. Im Keller kamen die Pflanzen gut durch bei 4- 6^ C. Ist nun der März normal, so bringe ich die niederen Sachen in die 7 AVarmbeete und decke diese gut zu. Je kürzer der Winterstand in Zimmern dauert, desto besser sind die Kulturergeb- nisse des Jahres. Spätes Hinausziehen ist den Blütenansätzen schädlich, der Körper ruht zu lange ! Meine Verluste betrugen im letzten Winter: Im Freien drei Opiintia Camanchica; alle anderen Freilandopuntien kamen sehr gut durch, bei V2 ^ Schneedecke! Im Wohnhause 1 Cereus, 2 Mamillarien. 2 Stück Echinokakteen gingen ein, die schon lange kränkelten. Dieses gute Ergebnis ist zurückzuführen auf die Härte der Epidermis, die Lufttrocknis in den kalten Räumen bei fast trockener Erde und die feste Konsistenz der Innenkörper. Labouret hat es, wie ich jetzt las, so ähnlich ergründet; er zieht auch schon den alten Wandlehm mit zur Erdmischung, was damals noch niemand tat. Gerade durch sehr verrottete und völlig Erde gewordene Mist- und Komposterden, Kalk, Sand, Lehm und Holz- kohlegrus wird es eine Erde, die die Grauheit der Importkörper völlig bringt. Stete freie Luft im Sommer, Sonne mit Maassen, leichter Schatten bei über + 35^ C bis Juni, später keinen, bringt die Körper zur Widerstandskraft. Immer lese ich noch von Heideerde für Kakteen. Eine Pflanze, welche auf Yulkanboden, grossen lehmhaltigen Wiesen usw. ursprüng- lich vorkommt, kann in Heideerde niemals das werden, was sie werden soll und muss, wenn sie von Dauer sein soll. Für Phyllokakteen ist sie auch nicht brauchbar; die sollen viel blühen! Also Krafterde ist nötig. Lehm wenig — aber Dungerde muss es sein. Nochmals! Jeder lese LaboüeETs Kultur und richte den Winterstand danach ein. Herbst 1917. ROTHEE. — 53 — Aus der alten Kakteenliteratur, Von F. Vaupel. PLUMIER - BURMANN: Plantarum americanarum fasciculus octavus. (Fortsetzung zu Jahrgang 1917 Seite 146.) [190] Tabula centesima nonagesima septima, Opuntia arbor, spinosissima, foliis Portulacae cordatis. Plum. Cat. p. 6. C ACTUS caule tereti, arboreo spinoso, foliis cuneiformibus, retu- sis. Linn. spec. p. 469. no. 22. ß Jamacary sexta Plson. Hist. natur. p. 191. Figura prima. CauUs foliis nudus, sed ipsorum loco spinis setaceis fasciculatis armatus. Folia in ramis cuneiformia, emarginata, crassa, succulenta, alterna per ramos tenellos, inter quae Spinae, sabsolitariae, subulatae. Flores et fructus in ramulorum summe excrescunt solitarii, rarius gemini, quorum petala rosacea, plana, et cordata. Fructus sunt poma subrotunda, subangulosa, nuUis foliis sufFulta, uti in Pereskia, cui tarnen haec planta quam maxime adfinis est, et proxime accedit, et licet satis exacte ab auctore nostro sit delineata Pereskia, ipsam tarnen huic non subjungam, quum Botanicis jam sit notissima ex H. Eltham., optima figura et descriptione, nee non ex H. Ainst. tom. I. Tab. 70. Quas tarnen Cl. Dillenius putat esse diversas, quae que ubi- vis in Botanicorum hortis obvia. Opuntia minima, flagilliformis. Plum. Cat. p. 6. Tourn. inst. p. 240. C ACTUS inermis, aphyllus, ramosus, ramulis gracilibus, compressis, articulatis. Cactus parasiticus, inermis, aphyllus, ramosus, propendens, ramulis gra- cilibus, teretibus, striatis. Brouw. Hist. Jam. p. 238. no. 11. [190] Tafel 197. Opuntia; baumförmig, sehr bestachelt; Blätter herzförmig, wie bei Portulaca. Plum. Cat. Seite 6. Cactus; Stamm rund, baumartig, bestachelt; Blätter keilförmig, an der Spitze eingedrückt. Linn. spec. Seite 469. no. 22. ß Jamacary no. 6. Pison. Hist. natur. Seite 191. Figur 1. Stamm blattlos, aber anstatt der Blätter mit borstenartigen, gebündelten Stacheln bewehrb. Anmerkung: Der Urtext ist in genau derselben Zeilenanordnung wieder- gegeben; seine Seitenzahlen sind eckig eingeklammert. — 54 — Blätter an den Zweigen keilförmig, ausgerandet, dick, fleischig, mit dünnen Zweigen wechselständig; dazwischen meist einzelne, pfriemliche Stacheln. Blüten und Früchte an der Spitze der Zweige, einzeln, seltener zu zweiten; Blütenblätter rosafarbig, flach und herzförmig. Fracht eine rundliche, schwachkantige, apfelähnliche Beere, nicht von Blättern e-estützt. wie bei Pereskia. der diese Pflanze trotzdem sehr nahe steht; und wenn auch die Pereskia von unserem Autor ziemlich genau abgebildet ist, so möchte ich sie dieser trotzdem nicht zurechnen, da sie den Botanikern schon aus der sehr guten Abbildung und Beschreibung im H. Eltham. und dem H. Amst., Band I, Tafel 70, völlig bekannt ist. Diese jedoch, die in allen botanischen Gärten vorkom.men, hält Dillenius für verscliieden. Opuntia; sehr klein, peitschenförmig. Plum. Cat. Seite 6. Tourn. inst. Seite 240. Cactus; wehrlos, blattlos, verzweigt; Zweiglein dünn, zusammen- gedrückt, gegliedert. Cactus; parasitisch, wehrlos, blattlos, verzweigt, überhängend; Zweig- lein dünn, stielrund, gerieft. Brouw. Hist. Jam. Seite 238. No. 11. Figura secunda. Planta fruticosa, ac ramosa, ex ramulis articulatis, digotomis, et trigo- tomis constans. Flosculi ad ipsorum supremam excrescunt partem, ab auctore ruditer de- picti. Fructus videutur conuli obtusi, et quasi truucati, quantum ex icone conjicere licet, sed qui in loco natali ulterins sunt iuvestigandi, ita ut inter dubias plantas haec quo(|ue numeranda, atque vix hu jus generis esse videatur, (j^uum vero i\h auctore, uti et a Cl. Broiifr. 1. c. ut puto, huc relata sit, non ausiis fui, uec ))otui eam ad aliud reducere genus, quod posteris curae sit. Figur 2. Pflanze strauchartig, verzweigt; Zweiglein gegliedert, dichotom und trichotom. B 1 ü t ch e n am Ende der Zweige, von dem Autor nur skizzenhaft gezeichnet. Früchte anscheinend kleine, stumpfe und gleichsam abgestutzte Kegel, soweit aus der Zeichnung zu ersehen ist; sie müssen aber an Ort und Stelle noch näher untersucht werden; es ist daher auch diese Pflanze zu den zweifelhaften zu rechnen, wie sie auch kaum zu dieser Gattung zu gehören scheint. Da sie jedoch von dem Autor und ebenso von Browne in dessen augeführten Werken, wie ich glaube, hierher gestellt worden ist, habe ich es nicht gewagt — und konnte es auch nicht — sie zu einer anderen Gattung zu stellen. Das mag eine Sorge meiner Nachfolger sein. (Fortsetzung- folgt.) — 55 — Kakteen als Zimmerpflanzen in Norwegen. Von Gustav Schwantes. (Fortsetzung zu Seite 34-.) Sehr verbreitet ist bei nus in Nordwestdeutschland auch E. gemniata beim Volke und eine äusserst reich sprossende, unter gewöhnlichen Verhältnissen wobl nie blühende Axt aus der ^v;7V5//- Gruppe, vielleicht E. Schclhasci Pfeitf. oder E. Dccais- neana Lern. Unlängst erhielt ich auch E. Piidaufii Pfersd. von einem Privatmanne. Einer Pflanze, die der E. Eyricsii ent- spricht, bin ich jedoch bisher hierzulande trotz eifrigen Suchens noch nicht begegnet. Zu den durch Verbastardierung längst so gut wie verloren gegangenen Arten gehört auch E. oxygona Zucc. Von ihr schrieb EüD. Meyee, in dieser Zeitschrift 1913, S. 171: „Arme Eclnnopsis oxygona! Wo kann man dich noch in typenreiner, unverfälschter Gestalt mit deiner lieblichen, farbenprächtigen Märchen- blume bewundern? Bastardformen allüberall. Dass die Art, die auch in früheren Jahren ein stets seltener Gast in den SammluDgen war, in ihrer markanten, t3^pischen Gestaltung noch irgendwo existieren mag, möchte ich nicht bezweifeln — aber wo? Alle mir seit jener Zeit unter ihrem Namen zu Gesicht gekommenen Pflanzen waren Bastardformen; des öfteren durfte ich sogar die Hybride der E. fiibi- flora, die E. h^^br. Rohlandii, als E. oxygona bewundern. Aber auch schon in den achtziger Jahren fand ich zuweilen die genannte Hybride als die ungleich seltenere E. oxygona offeriert, ein Versehen, das dem Kenner selbstverständlich sofort klar war, das aber schon damals die Unsicherheit in der richtigen Erkenntnis der Formen deutlich vor Augen führte, trotzdem die Verbastardierung einen bei weitem nicht so grossen Umfang als gegenwärtig angenommen hatte. Das letzte tj^pische Exemplar, welches ich noch aus der HlLDMANN- schen Sammlung besass, ist vor kurzer Zeit ebenfalls den Weg des Irdischen gegangen — — ." Soweit der beste Kenner der Echi- nopsen. Er gibt dann eine Beschreibung der Art, die ich mir genau eingeprägt habe, um vielleicht die Pflanze noch irgendwo zu flnden. Nachdem alle meine Bemühungen hierzulande vergeblich waren, fand ich in Norwegen eine Pflanze ganz allgemein beim Volke verbreitet, die ich für die lang gesuchte Art halte. Sie stimmt mit der MeyeR- schen Beschreibung genau überein und kommt dort oben überall in genau derselben Gestalt vor, dort etwa die Stelle der bei uns so häufigen E. iuhiflora vertretend. Ich erwarb auch von einem alten Mütterchen ein hochgewachsenes schönes Stück mit Knospe. Auch die Blüte stimmt völlig mit der Beschreibung überein, so dass ich nicht im Zweifel bin, die echte E. oxygona wiedergefunden zu haben. Leider konnte ich die prachtvolle Pflanze nicht mit herübernehmen; ich musste mich mit etlichen Sprossen begnügen, die sämtlich gut angewachsen sind. E. hihiflora wird ebenfalls gezogen, aber viel seltener als E. oxygona. Die oben erwähnte stark sprossende Echinopsis aus der Verwandtschaft der E. Eyriesii scheint dort oben auch weitverbreitet zu sein. Von Cereen sind mir nur zwei Arten zu Gesicht gekommen. Weitverbreitet ist C ßagcllifonnis. Bei einer für Kakteen be- — 56 — sonders begeisterten Dame fand ich auch Cereus nycticalus! Hier, wie zumeist auch bei uns, fälschlich als Königin der Nacht bezeichnet. (Dabei möchte ich bemerken, dass auf der Altonaer Gartenbau- ausstellung von den zahlreichen dort von Privaten ausgestellten blühenden Königinnen der Nacht auch nicht eine einzige echt war. Es war alles Cereus nycticalus. Auch keine Hybride des C. grandi- floriis war darunter.) Jene Kakteenfreundin besass auch mehrere Blattkaktus-Hybriden, die ich nur hier beobachtete — ein Zeichen, dass der Handel diese dankbaren Gewächse auch hier schon in weiteren Kreisen heimisch zu machen beginnt. Nur ein einziges Mal habe ich einen Echinokaktus zu Gesicht bekommen. In Fredrikstad stand vor dem Fenster einer kleinen Wohnung ein grosser, gewiss uralter Echinocactus Ottonis, dem Typus der Art entsprechend. An sonstigen Sukkulenten bemerkte ich des öfteren verschiedene Crassttla- und Eckevena-Arten. Die Gattung Mesembrianthemum war nur durch einen ihrer herr- lichsten Blüher vertreten, M. spectabile, das dort die Stelle des bei uns in Nordwestdeutschland gemeinen M. blandum vertritt, eine schönere Art mit sehr grossen, prachtvoll violettroten, atlasglänzenden Blumen. Dass auch schwierig blühende Gewächse in Norwegen mit Erfolg gezogen werden können, bewiesen u. a. mehrere mit Blütenknospen besetzte Pflanzen der Opiintia monacantha, die im Botanischen Garten in Kristiania den Sommer über im Freien standen. Es waren keines- wegs sonderlich grosse Stücke, und man hatte den Eindruck, dass die klimatischen Verhältnisse des nördlichen Teiles des Kristiania- fjordes diesen und anderen Sukkulenten sehr zusagen. Sehr erfreuen würde es mich, wenn recht zahlreiche Leser dieser Zeitschrift in ihrem Wohnort und dessen Umgebung Umschau hielten nach verborgenen Schätzen, die kein Sammler oder botanischer Garten mehr besitzt. Es ist keineswegs immer nötig, nach Amerika zu reisen, um verschollene Arten wiederzuentdecken! Blühende Phyllokakteen. (Mit Abbildung.) Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Die Blüten der Phyllokakteen gehören wohl unzweifelhaft zu den reizendsten Gebilden der Blumenwelt, und es ist daher recht bedauerlich, dass ihre Kultur in so geringem Maasse betrieben wird. Allerdings ist dieselbe durchaus nicht so leicht, als mancher nach den in den grösseren Kulturwerken gemachten Angaben wohl glauben möchte. Die zahlreichen Hybriden sind weniger empfindlich und dem Anfänger daher zu empfehlen, aber die typischen Pflanzen, wenigstens die Mehrzahl von ihnen, müssen mit grösster Sorgfalt und Aufmerksamkeit behandelt werden. Wer sich aber mit liebe- voller Pflege dieser Pflanzengruppe annimmt und ihre Eigentümlich- keiten beobachtet, wird durch ihr freudiges, kräftiges Wachstum und den daraus resultierenden entzückenden Blumenflor reich belohnt. Ich masse mir allerdings kein bestimmendes Urteil darüber an und berufe mich nur auf die Auslassungen des besten Kenners und unermüd- Gruppe blühender Phyllokakteen. Photographisch aufgenommen von Herrn Eiid. Meyer. — 59 — liehen, verständnisvollen Pflegers jener Gattung, meines werten Freundes THOMAS. In dem für Kakteen zweckmässig eingerichteten, bekannten Schaufenster des Herrn PAUL HUHNHOLZ, Kantstrasse 19 in Charlottenburg, konnte man gegen Ende Mai und Anfang Juni v. J. eine hübsche Anzahl blühender Phyllocactus-Hybriden in den ent- zückendsten Farbentönen bewundern. Möge doch unsere Abbildung, die ich seinerzeit in den HlLD- MANNschen Kulturen in Birkenwerder aufgenommen habe, dazu bei- tragen, den Phyllokakteen recht zahlreiche neue Freunde zu erwerben. Mamillaria carnea Zucc. (Mit Abbildung.) Von L. Quehl. Wenn Mamillaria carnea Zucc. auch allgemein bekannt sein dürfte, so wird unsere heutige Abbildung, die ich Herrn Oberlehrer Haehnel in Mexiko (Stadt) verdanke, immerhin einiges Interesse 4-, i^TZ-i erwecken, da sie uns zeigt, wie die Pflanze in ihrer Heimat aussieht und unter welchen Verhältnissen sie dort wächst. Die Fundstelle liegt bei Tehuacan im Staate Puebla (Mexiko) von wo Pflanzen der Mam. carnea seinerzeit auch von MathssON her übergesandt wurden. März-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Berlin, den 25. März 1918. Um 8 Uhr eröffnete Herr SCHWARZBACH die Sitzung. Als neue Mitglieder haben sich gemeldet: Herr Apotheker Kael Maury, Fortuna -Apotheke, Barmen- Beckacker, Herr HaN8 Altmann, Weissensee, Pistoriustrasse 6, — 60 — Fräulein MaETHA Ahlers, Stade a. Unterelbe, Bahnhofstrasse 5, Herr Dr. M. ThienemanN, Hannover, Sallstrasse 83, Herr gräfl. Revierförster J. Daig, Ilmbach, Post Wiesentheid, Unterfranken, Bayern. Alle verehrten Antragsteller wurden einstimmig in den Verein aufgenommen. Herr Regierungssekretär Mauff teilt uns mit, dass er wieder den Vorsitz der Kakteen-Vereinigung Stade übernommen hat. Herr SCHICK aus Freiburg schreibt uns, dass ihm eine Kreuzung zwischen Mes. Wettsteinii mit Mes. Friedrichiae gelungen ist. An Pflanzenmaterial war folgendes vorhanden: Cer. chilensis, Cer. chilensis var. eburnea, ein wunderbares Exemplar, welches besonders durch die beiden grossen ca. 60 mm langen Zentralstacheln auffiel, Cer. chilensis var. Zizkeana, aus der Sammlung des Herrn MüNDT. Herr PoSNER hatte eine ihm unbe- kannte Echinopsis mitgebracht, die als Echinopsis nmltiplex cristaia erkannt wurde. Schreiber dieses stellte aus seiner Sammlung eine für die Zimmerkultur dankbar wachsende und willig blühende Mam. dolichocentva var. nigrispina zur Ansicht. Die Pflanze ist etwa 20 cm hoch, 10 cm im Durchmesser und wirkt durch ihre lange schwarzbraune Bestachelung sehr dekorativ. Ein ebenso grosses Exemplar von Cer. candicans var. rohiistior würde noch kräftiger bestachelt sein, wenn es im Freien gezogen wäre. Herr Inspektor VORWERK, welcher persönlich anwesend war, gab ein wirksames Mittel zur Vertilgung der Ameisen an, wie es schon jahrelang im Botanischen Garten benutzt wird. Ein Holzbrettchen wird mit einer Speckschwarte benagelt, ein Gefäss mit Seifenwasser daneben; bei jedesmaligem Nachsehen werden die sich auf der Speck- schwarte befindlichen Ameisen in das Gefäss abgeklopft. Da jetzt wieder die Zeit der Winterruhe vorbei ist, wollen wir unsere löbliche Gewohnheit beibehalten und die hier in Berlin er- reichbaren Kakteensammlungen besichtigen, und zwar werden die ersten Ausflüge stattfinden: am 26. Mai zu Herrn SCHMIEDICKE, Pankow, Mühlenstrasse, und am 9. Juni nach dem Botanischen Garten in Dahlem. Näheres wird noch auf den besonderen Einladungen vermerkt. Um 11 Uhr schloss die sehr gut besuchte Versammlung. Schwarzbach. Bittler. Mitteilungen aus der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Leider ist Herr Ingenieur L. BiTTLER, bisher Charlotten bürg, plötzlich nach Hannover, Wiesenau 17, verzogen und hat deshalb sein Amt als Schriftführer niederlegen müssen. In der Aprilsitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft wurde beschlossen, wieder beide Schriftführerposten zu besetzen. Zur Übernahme der Amter erklärten sich für die Kriegszeit bereit: Als Schriftführer für das Protokoll Herr ßegierangsbaumeister Mellin, Karlshorst (Flugplatz), und für denBrief- wechsel Herr Kaufmann R. SüHR, Berlin -Wilmersdorf, Mainzer Str. 26. Für den Vorstand: A. Schwarzbach. hachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Cäesellschaft. Die nächste Versammlung? wird am Sonntag, dem 26. Mai, nachmittags 3 Uhr, in Pankow, Mühlenstrasse 61, abgehalten. Dieselbe ver- spricht besonders interessant zu werden, da im Anschluss daran eine Be- sichtigung der Kakteensammlung des Herrn Schmiedicke stattfinden wird. Die Monats -Tersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat Schwarzbach, Neukölln, Kaiser -Friedrich -Str. 226 II, zu richten. Diejenigen Mitglieder, welche noch mit der Entrichtung des Jahresbeitrages im Rückstande sind, wollen dies nunmehr umgehend erledigen. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn R. SuHR, Berlin- Wilmersdorf, Mainzer Str. 26 III, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wendet man sich an den Schriftführer Herrn Regierungsbaumeister Mellin, Karlshorst (Flugplatz). An Besichtigungen sind ausser der oben erwähnten noch festgesetzt: Am Sonntag, dem 9. Juni, Besichtigung des Kgl. Botanischen Gartens in Dahlem. Treffpunkt pünktlich ^2^ Uhr vormittags am Eingang unter den Eichen. Am Sonntag, dem 30. Juni, nachmittags 3 Uhr, Besichtigung der Kulturen des Herrn W. Mundt, Mahlsdorf b. Berlin, Bahnhofstrasse 8/9. Zu allen diesen Ausflügen werden die verehrlichen Mitglieder nebst ihren Damen hiermit höflichst eingeladen. Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Torstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. Die Calumor-Dose Samenzucht- und Pflanzen-Vermehrungsschale Neu! mit Lüftung! Neu! Verlangen Sie das Büchlein Jas man in [alumor-Dose alles seilst ziehen kann!" mit wirklich praktischen Kulturanweisungen unserer be- »VsöSÄfe^ liebtesten Zimmerpflanzen gegen 20 Pf. in Briefmarken. II Verlag von J. Neumann, Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: K urzc ;finlcitung zur Zimmer- kultur Der Kakteen, mm Von F. Thom as. Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. Siebentes bis zehntes Tausend. Mit 59 Abbildungen von Kakteen und Fett- pflanzen, sowie von Kulturgeräten. Preis fein gebunden 1 Mk. 50 PI. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahme werden die vollen Postgebühren be- rechnet. Zu beziehen durch jede Buchhandlung und die Verlagsbuchhandlung von J. Neumann, Neudamm. K okteen liefert billigst Rose, Kakteenzüchterei, Elmschenhagen bei Kiel. Preisliste 20 Pf., illustrierte 50 Pf., die bei Bestellungen über 3,00 bzw. 5,00 Mk. vergütet werden. Verlag von J. Neumann, Neudamm. Gevatter Ghrisclians LandwirtSGliaftlicIie Brosamen. Ein Buch gemeinverständlicher und anregender Belehrungen aus allen Zweigen der Landwirtschaft. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Preis geheftet 2 Mk. 40 Pf., gebunden 2 Mk. 80 Pf. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Gevatter Chris eh ans landwirt- schaftlich e Bro sam en ist eines der wenigen Werke, die in wirklich kurzweiliger und liumor voller Form gründliche landwirt- schaftliche Belehrung bieten. Die erste Auf- lage hat so viele Freunde gefunden, dass die Herausgabe einer neuen nötig wurde, die durch die im Laufe der Jahre erschienenen Veröffent- lichungen des Verfassers textlich auf mehr als das Doppelte angewachsen ist. Welcher Wert diesem Buche beizumessen ist, sowohl für die Praxis als auch für die Lesestunden des kleinen Landwirts, mag aus dem Lob einer mass- gebenden Persönlichkeit hervorgehen. Diese schrieb an den Verfasser: „Sie haben Gold mit vollen Händen unter das Land- volk gestreut". So haben wir es denn hier mit einem Vo 1 k s b ti c h im wahren Sinne des Wortes zu tun, dessen Anschaffung allen Landwirten, besonders aber den ein- schlägigen Büchereien durch den billigen Preis erleichtert wird. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. 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Erscheint etwa am 15. jeden Monats. ^ Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. Anzeigenpreis f» für die zweigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 6, ausgegeben im Juni 1918. Inhaltsverzeichnis: Gloeosporium cactorum. Von Rud. Meyer. — Cereus Damazioi K. Seh. (mit Abbildung). Von L. Quehl. — Karl Pfersdorff (mit Bild). Von Rud. Meyer. — Unterlagen zum Pfropfen. Von A. V. Fric. — Peireskia Godseffiana Hort. Von F. Vaupel. — Monstrositäts-Erscheinung. Von W. Rother. — Aus der alten Kakteen- Literatur. (Fortsetzung). Von F. Vaupel. — Kleine Mitteilung. — April- Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamm. iiiiiiiiiiiHiiniiiiimiiiüiiitiiiiiiiiiiii Za beziehea ist die nMonatssehrift tür Eakteeakunde" durch jede Buobbaadliing, durch die Vwrlagshandlung direkt portefrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postaeitungspreisliste für 1918, Seite 231). IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIUUIII « J*> V, ^ > Ä ■»» 5e .8 ;: >» ^ <;} «9 ^ % :? 5^ ^ s ^ "»» ^) ^ "** >Ci ►^ >^ « ^ C) S i>« ^ ^ V. •«t ►«t >* VJ «0 «4> l>» •o •i* •o Q Si ^ ^ s 8 1 ►N •s •2: 60 VJ Anyoin^nnr^i^ic ■>** allgemeinen Inseratenteil: FQr die zweigespalten« Petit- AMl^C/l^c;i ipi C/lo zeiie oder deren Raum 3U Pf. — Der Anzeigenpreis muss infolge der immer zunelimenden Teuerung im Buchgewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Im Tauschverkehr: Zwei- gespaltene Petitzeile 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Koniiursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Hange & Schmidt Gärtnerei, Samenbau und Samenhandlung, Unser Hauptpreisverzeichnis für 1918 über Samen u. Pflanzen wird auf gefl. Verlangen kostenlos übersandt. Besonderes Angebot von 7(akteen u. Sukkulenten: Mk. 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Preis 1 Mk. 60 Pf. geheftet IZu den in dieser Allkündigung genannten Preisen tritt vom L. Januar 19LS ab ein Toiierunu-!$xiiclil:ig^ in Hölie von 20 vom Hundert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jode Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebülir beizufügen; bei Nach- nalimen werden die vollen Postgebühren be- rechnet, j^ Neamann, IVendamin. Alli Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. :=JJ U R. Graessner Perleberg Spezinlgesclinft für Hahteen und suKhulente Pflanzen Grosse Auswahl in Importen Verlag von J. Neumann, Neudamm. Jedem Gartenbesitzer sei zur Anschaffung bestens empfohlen: Einträglicher Gemüsebau mit Berücksichtigung der Vor-^ Zivisclien- und Naclifrüclite. Bearbeitet von TheodOP Wilke. Mit 75 Abbildungen im Text. Preis li.artoniert 3 MK. Dazu 20 vom Hundert Teuerung-^znsclilag. Das Buch gibt eine bündige Anleitung, Gemüsebau im Hauswarten sowohl wie auch in gprösserem Massstabe mit bestem Erfolge zu betreiben. Die rein der Praxis entstammenden Ausführungen des Verfassers sind überall durch vorzüg^liclie Abbildungen erläutert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nachnahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. — 61 — Gloeosporium cactorum. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Ein langsam, aber sicher zum Tode führender, zunächst ganz im geheimen wirkender Würgeengel der Kakteen ist der wohl vielen unbekannte Trockenpilz Gloeosporium cactorum. Er beginnt unmerk- lich zunächst seine Herrschaft am unteren Teile der Pflanze und. dehnt sich von dort schliesslich über den ganzen Körper derselben aus, die Poren der Epidermis verstopfend, dadurch die Atmung hemmend, die Opfer gleichsam in seiner Umarmung erstickend. Ich erhielt vor längerer Zeit ein kleines Exemplar der Echinopsis tuhiflora Zucc, welches mit jenem gefährlichen Burschen behattet war, aus einer Sammlung, in der, wie mir mitgeteilt wurde, unter gleichen Erkrankungserscheinungen schon viele Pflanzen seiner Mordlust zum Opfer gefallen waren, und wurde ersucht, die Art des Leidens fest- zustellen. Das eingesandte Exemplar war von der Basis bis über die Hälfte zum Scheitel hinauf mit zunächst gelbbräunlichen, dann gelblich werdenden, harten, borkigen, gleichsam wie von der roten Spinne herrührenden Flecken bedeckt, auf dem sich, unter dem Mikroskop, kleine punktartige, schwärzliche, in Häufchen zusammenstehende Pykniden befanden. Es war tatsächlich jener gefährliche Pilz, der seinerzeit zuerst im Jahre 1898 von Dr. Beetha StonemAN in der Bot. Gaz. XXVI 82, wie die Monatsschrift 1900, S. 97 berichtet, beschrieben wurde, einst in den Gewächshäusern der Cornell University Ithaca sein Zerstörungswerk vollbracht und unter anderen auch sämtliche Mamillarien bedroht hatte. Ein wirksames Mittel dagegen wird leider an jener Stelle nicht angegeben. Jene nun dort angeführten Merkmale des Schädlings stimmten mit meinen Beob- achtungen vollkommen überein. Neuerdings hatte ich wieder Gelegenheit, den Pilz eingehend zu beobachten, und zwar an zwei ge- pfropften Exemplaren der Echinopsis obrepanda K. Seh., die ich aus einer teil^^ise verwahrlosten Sammlung erhalten hatte. Die Krankheit beginnt, wie bereits bemerkt, ganz unmerklich am unteren Teile der Pflanze und verbreitet sich von dort nach dem Scheitel zu. Trotz dieser allmählichen Vernichtung der Pflanzen trieben diese im Scheitel frisch weiter, eine von ihnen hatte sogar noch Knospen angesetzt, die allerdings nicht zur Entwickelung kamen. Bald aber begann ein Weiterumsichgreifen der verderblichen Flecke, dem ich vergebens durch operative Eingriffe, indem ich die verhärtete Epidermis löste, zu begegnen versuchte. Die Pflanzen wurden schliess- lich mumifiziert von unten herauf, bis auch der Scheitel vertrocknete und die ganzen Pflanzen dem Schädling zum Opfer gefallen waren. Da durch die Verhärtung die Poren vollständig verstopft wurden, so war das Absterben gleichsam durch Erstickung herbeigeführt. Jedenfalls sind die vom Pilz befallenen Exemplare sofort zu isolieren, um einer Weiterverbreitung durch die in den Pykniden enthaltenen Sporen vorzubeugen und sobald keine Rettung (sofern solche durch Abtrennen des noch nicht vom Pilz ergriffenen Teiles der Pflanze nicht mehr möglich), durch Feuer zu vernichten. Die Ursachen dieser Erkrankung sind gänzlich unbekannt. Bei den beiden erkrankten gepfropften E. obrepanda war die Unterlage (Cereus macrogonus) Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 6. — 62 — vollkommen unberührt geblieben, eine schädliche Einwirkung der Erd- mischung mithin ausgeschlossen. Das Gloeosporiitm cactorum scheint früher als solches nicht bekannt gewesen zu sein, da sich in keinem Kulturwerke eine Andeutung darüber befindet; man scheint eben das hierdurch bewirkte Absterben einer Pflanze auf andere Ursachen zurückgeführt zu haben, was auch gegenwärtig noch des öfteren der Fall sein mag. Die Kakteen sind eben Krankheiten unterworfen, deren Entstehung oft rätselhaft, deren Heilung meist unausführbar ist. Eine von mir noch ausgeführte Bepinselung der vom Pilz be- fallenen Stellen mit einer Spirituslösung brachte ebenfalls keinen Erfolg; vielleicht dürfte ein Bespritzen mit einer Schwefelblumenlösung, die mir später von anderer Seite empfohlen wurde, die ich aber noch nicht angewendet habe, bessere Ergebnisse erzielen. Cereus Damazioi K. Seh. (Mit Abbildung.) Von L. Quehl. Der Cereus Damazioi K. Seh. ist ein Brasilianer aus der weiteren Umgebung von B,io de Janeiro. Die ausführliche Be- schreibung dieses noch immer seltenen Cereus seitens meines Freundes Weingart in Band XXI (1911) Seite 91, 102, 182 der Monatsschrift für Kakteenkunde möchte ich durch die heutige Abbildung ergänzen, die wir Herrn E-ETTIG in Aschersleben verdanken. Sie zeigt im Hintergrunde zwei aufgesetzte Pflanzen dieser Art, vorn eine wurzel- echte. Solch letztere zuerst zum Blühen gebracht zu haben, ist Herrn RettiGs Verdienst, wogegen gepfropft unsere Art bereits 1909 bei Herrn FOBE in Ohorn geblüht hat. Karl Pfersdorff. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. (Mit Bild.) Mein alter liebwerter Freund HiLDMANN, der längere Zeit in der Kakteenzüchterei Pfersdorfp's tätig war, teilte mir nachstehende Erinnerungen aus dem Leben des ebenso originellen wie hervor- ragenden Kakteenkenners und -pflegers mit, die wohl alle Freunde unserer Pflanzenfamilie interessieren dürften. Ich lasse ihn selbst berichten : Karl Pfersdorff, oder wie er sich infolge seiner mehr als zwanzigjährigen Niederlassung in Paris selbst schrieb, CHARLES Pfersdorff, war ein Kakteenzüchter und Liebhaber par excellance und ging förmlich in diesem Spezialfach auf. Man konnte mit ihm nur über das die Kakteen betrefiende Thema eine längere Unter- haltung führen. Politische oder sonstige Fragen berührten ihn nicht, denn er hielt selbst weder deutsche noch französische Zeitungen. Er hatte, wie er oft scherzhaft erzählte, in Darmstadt, seinem Geburts- ort, das Gymnasium besucht und zwar bis — Quinta und war dann abgegangen mit einem klassischen Zeugnis, welches lautete: „Ohne allen Fleiss und Fortschritt, aber ungezogen auf der Strasse". Er war eben "jt ^* 4 "V Cereus Damazioi K. Seh. Von Herrn Eettig photograpliiscli aufgenommen. — 65 — in seiner Jugend zu allen tollen Streichen aufgelegt, die er oft bei Tisch unter Lachen zum besten gab, zur Erheiterung der Tafelrunde. Trotzdem war er in Paris, wo ich ihn kennen und schätzen lernte, äusserst tüchtig in allem, was zu seinem Geschäft gehörte. Durch Selbststudium hatte er nachträglich vollständig französisch und englisch sprechen und schreiben gelernt und hatte in allen Arbeiten eine äusserst praktische Hand und grosse Geschicklichkeit. So war der Gedanke, die kleinen Kakteen und Sukkulenten in roten Töpfchen als Miniaturpilanzen zu verkaufen und dadurch Propaganda für die Liebhaberei zu diesen Pflanzen zu machen, seine Erfindung. Der Erfolg entsprach auch vollkommen den Erwartungen. PfeesdoBFF war unausgesetzt und unermüd- lich darauf bedacht, die beste Art der Kultur für die ver- schiedenen Sorten mit ihren besonderen Kultureigenheiten ausfindig zu machen. Die Ge- wächshäuser waren nach seinen eigenen Angaben auf das vorteil- hafteste, den Bedürfnissen ent- sprechend, eingerichtet. Es herrschte in denselben die pein- lichste Sauberkeit und grösste Ordnung. Namenhölzer gab es an den Pflanzen nicht, dafür kannte er aber jede einzelne derselben, ohne sich in der Bezeichnung zu irren. Pfeesdoeff besass damals zweifellos die grösste, best- kultivierte Kakteen- und Suk- kulentensammlung der Welt. Die Grundzüge zu den Suk- kulentenkulturen legte er in Darmstadt schon als junger Mensch und verkaufte, wenn er einen genügenden Vorrat hatte, in Frankfurt a. M. Von hier aus machte er auch seine erste geschäftliche Reise nach London, die ihm mit Hilfe eines Dolmetschers auch gut gelang, und machte dort gute Geschäfte, da seine Kulturen dort etwas Neues waren. Dann versuchte er sich in Berlin, wo er sich für mehrere Jahre niederliess; auch seine früh kinderlos verstorbene Gattin war eine Berlinerin. Er hatte seine kleine Gärtnerei im Norden Berlins, wenn ich nicht irre in der Chausseestrasse, welche damals noch nicht vollständig bebaut war. Er hat sich aber in Berlin, wie es scheint, nicht recht wohl gefühlt. Von hier aus ging er nach Wien, aber auch dort war seines Bleibens nicht. Er war dort von einem Geschäfts- teilhaber, dem er in seiner Gutmütigkeit zu grosses Vertrauen geschenkt und den er aus demselben Grunde als solchen aufgenommen hatte, um seinen Anteil betrogen worden. Von dort ging er wieder nach Darmstadt und fing von vorn an mit der Absicht, in London Karl Pfersdorjff. — 66 — eine Kakteenzüchterei zu gründen. Er gewann für dieses Unter- nehmen seinen Bruder, der wie Pfersdoeff's Vater Aktuar war. Nachdem er eine genügende Anzahl Pflanzen gezogen hatte und selbst einigermassen der englischen Sprache mächtig war, brach er mit seinem Bruder nach London auf. Alles ging gut und glückte, aber auch hier fand Pfeesdorff keine Ruhe, und er beschloss, es einmal in Paris zu versuchen. Er überliess das Londoner Geschäft seinem Bruder und ging mit einem Teil der Pflanzen nach Paris. Das war allerdings wohl nun der beste Platz zu einem derartigen Geschäft. Nach dort nahm er seine Schwester mit, die ihm bis 1870 treu zur Seite stand, da seine Gattin, wie bereits bemerkt, viel früher gestorben war. Das Geschäft blühte. PfeesdoRFF hatte sich in der Avenue St. Ouen 110 ein eigenes Grundstück kaufen können und lebte hier nur seinen Lieblingen, nachdem er die Stürme des früheren Lebens überwunden hatte. PfeesdOEFF war von äusserst nobelem Charakter, gut gegen jederman, offen und ohne Stolz und Eigendünkel, ziel- bewusst und unternehmend, durch die Lebenserfahrungen in vielen Ländern mit allem, was das Leben fordert, vertraut. Geschäftlich nie in Verlegenheit; immer fand er den Weg, der zum Erfolg führte. Er hatte mit nichts angefangen und es .verstanden, durch viele Wider- wärtigkeiten zu einer gesicherten und sorgenfreien Existenz zu gelangen. Ich selbst war fast zwei Jahre in seinem Pariser Geschäft tätig, besuchte ihn dann (er war ebenfalls aus Frankreich im Jahre 1870 ausgewiesen) in seinem Londoner Geschäft, welches er, nachdem sein Bruder gestorben war, durch eine Engländerin verwalten Hess, und blieb dort ein halbes Jahr. Das letzte Mal, wo ich mit ihm sechs Wochen zusammen sein konnte, traf ich ihn auf der Cölner internationalen Ausstellung (1875). Er hatte in Cöln von Paris, ich von Berlin aus, ausgestellt. Die Freude des Wiedersehens war gross. Wir waren nun eigentlich Konkurrenten, aber das war eine herzliche Konkurrenz. Auf den beiden Ständen verkaufte der eine, sofern der andere abwesend war, für diesen. Die Erinnerungen an früher glücklich verlebte Stunden bildete unsern Hauptgesprächsstoff. Von den Kakteenfreunden, die damals lebten und welche in Paris Pfeesdoeff besuchten, möchte ich vor allem den verstorbenen Generalarzt Dr. Webee nennen, welcher sehr oft zum Besuch kam. Er hatte auch seinerzeit verschiedene seltene Kakteensamen aus Mexiko mitgebracht, welche PFEESDOEFF erhielt. Ich selbst hatte diese Samen, es waren die von Echinocactus ingens Zucc, Ects. electra- canthus Lem., Ects. horizonthalonins Lem., Cereus Thurberi Eng., Cer. Queretarensis Web., Cer. pugionifer Lem. und mehrere andere in Obhut und Pflege und musste Pfeesdoeff jeden Tag nach London, wohin er gereist war, berichten, wieviel von jeder Sorte aufgelaufen waren. Dr. Webee wurde später nach Lyon versetzt, wo ich öfters Gelegenheit hatte, ihn in meiner kleinen Kakteenzüchterei zu sehen und zu sprechen. Ich habe dort auf seinen Wunsch verschiedene Kakteen- blüten getrocknet, welche er zu einem kleinen, von ihm beabsichtigten Kakteenwerke verwenden wollte. Dann war ein häufiger Besucher der PFEESDOEFF'schen Kulturen der Gärtnereibesitzer Cels, Chaussee du Maine, Paris, dessen Agavesammlung eine besondere Berühmtheit war. In dieser grossen Kakteenzüchterei hatte einst LaboüeET seine — 67 — Studien und Beobachtungen gemacht, lebte aber zu jener Zeit nicht mehr. Im Jahre 1869 löste Cels sein Geschäft auf, indem er eine Versteigerung veranstaltete, aus welcher ich auch einen Teil Pflanzen übernahm. Ich hatte unter anderen das CELs'sche Echinopsis Pentl anäü-Sortim.eiit nach Lyon übernommen, das fünfzig verschiedene Formen enthielt, die leider bei dem Verlust meiner Sammlung 1870/71 verlorengegangen sind. Ferner verkehrte bei Pfeksdoeff der Professor Lemaire, dessen ich mich aber nicht genau mehr erinnere, und HOULLET, der Inspektor des Botanischen Gartens, Jardin des Plantes in Paris. Auch General Jacobi aus Berlin, der dort eine bedeutende Agavesammlung besass, besuchte PfeRSDOEFF, allerdings in dessen Abwesenlieit, wo ich dann selbst die Führung durch die Gartenanlagen übernahm. Zur PrEESDOEFF'schen Zeit waren in Paris nur noch ein Gärtnereibesitzer PüDANT, welcher Kakteen in kleinem Masse zum Verkauf zog, und der durch seine Phyllokakteenkultur bekannte Kakteenzüchter SIMON in St. Ouen bei Paris. Pfeesdoeff ist etwa im Jahre 1878 in Paris verstorben; das Geschäft wurde zunächst von seiner Schwester, Frau Steinee, weitergeführt und dann von einem früheren Gehilfen Ebeele übernommen; unter dessen Leitung ist es zugrunde gegangen. Pfeesdoeff besass eine grosse Anzahl Ausstellungsauszeichnungen, darunter die grosse goldene Medaille der ersten internationalen Aus- stellung in Paris. Unterlagen zum Pfropfen. Cereus Spachianus: wächst gut an, hat aber beschränkte Lebensdauer, verliert oft die Wurzeln in der Zeit, in der sie die Pflanze am meisten braucht. Ich benutze ihn nur bei unbekannten Pflanzen oder wenn ich keine andere Unterlage habe. Cer. peruvianus^ C. Jamacaru, C. formosus, C. macrogonus, C. Hankeamis u. a.: Idealste Unterlagen, wenn auch nicht alles und immer zusammenwächst. Wenn es gelingt, ist es für die Ewigkeit, hauptsächlich wenn die Unterlage stark ist und bis auf hartes Holz veredelt wird. Die Edelpflanze bekommt ähnlichen Habitus wie die Importe, wächst sehr schnell und ist sehr blühwillig. Cereus Bonplandii, Cereus tortuosus u. a. sind die besten Unterlagen für Miniaturkakteen, wie Ecis. Reichei, Ects. minusculus, Ects. Fiebrigii, Ects, Mihanovichii u. a. Auch Anhalonien und Pele- cyphora wachsen gut auf ihm. Peireskia wie bekannt für alle warmen und epiphytischen Pflanzen. Bei kalter Kultur verliert sie aber im Winter die Wurzeln. Ich lernte sie sehr gut überwintern. Wenn man aber nur für den Sommer eine Prachtpflanze haben will, dann empfehle ich, stark wachsende Peireskien anzuspitzen und in den Kugelkaktus in der Mitte hineinzustecken. Eine 2 cm grosse Pele- cyphora erreichte bei mir in den Sommermonaten Apfelsinengrösse und wurde silberglänzend. Es ist aber ratsam, im Herbst die Pflanze abzunehmen und einzuwurzeln oder auf eine andere Unterlage neu zu veredeln, da sonst das Überwintern sehr gewagt ist. Blaue Opuntia, (Typus O. robusta): alle Opuntienarten, be- sonders O. cylindrica und O. clavarioides cristata, Phyllocactus und Echinocereus tuberosus wachsen vorzüglich, anderes vegetiert, selbst — 68 — die einzige monströse Form von Cer. macrogonus, die auf grünen Opuntien besser wächst als auf Cereus veredelt. Grüne Opuntien und Nopalea: sind vorzügliche, aber wenig gebrauchte Unterlagen, sogar für Mamillarien. Ects, gibbosiis wächst viel schneller und bildet doppelt so grosse Blüten. Von mehreren Stecklingen derselben Mutterplanze liess ich einige wurzelecht, die anderen veredelte ich auf Cereen und den Rest auf Opuntien. Der Unterschied ist augenfällig. Die wurzelechte hatte eine kleine Blüte, die auf Cereus veredelte noch gar keine, und die letzte Sorte hat viele Knospen. Die besten aller Opuntien sind O. senilis und O. Ficus indica, besonders wenn man in die Spitze, in welcher ein neuer Trieb wächst, keilförmig kleine Stecklinge veredelt. Am schönsten macht sich Echinocereus de Laetii^ von welchem man nur ein Stück der Rippe mit einer Areole zu veredeln braucht. Über Sommer treibt sie bis 10 cm hohe und 5 cm dicke Pflanzen mit prachtvoller Behaarung. O. nionacantha nimmt man für Epiphylluni, Cer. flagellifonnis, Phyllokakteen und andere wärmeliebende Pflanzen. O. subidata: nur für Tephrocactus. Wenn man aber auf O. subidata ein Glied der O. Ficus indica veredelt und sie durch diese Saft umbilden, sozusagen umkochen lässt, kann man alles darauf veredeln und erzielt riesig schnellen Wuchs. Direkt auf O. subidata veredeln ist ausser bei Opuntien vergeblich. Übergangsveredelung zur Bildung guter Mutterpflanzen: Yor kurzer Zeit erhielt ich schwache Sämlinge des schönen Echinocereus pectinatus. Sie waren fingerstark. Solche Sachen, die ich viel ver- mehrt brauche, veredle ich auf starke Echinopsis. Am besten eignen sich solche, die in Zimmerkultur recht verkrüppelt sind. In wenigen Wochen bildet sich aus dem Pfropfstück eine schön entwickelte Pflanze auf dünnem Fuss. Den Kopf schneide ich weg und veredle auf dauerhafte Unterlage; das auf der Echinopsis gebliebene Stück gibt mir eine unerschöpfliche Mutterpflanze. Nach einigen Jahren setzt sich die Echinopsis und verschwindet unter der Erde, aber sie hat dann schon ihren Dienst geleistet. Für niedrige Veredlungen sind die Echinopsis besser als jede andere Unterlage. Wenn sie sich setzen, bildet die Edelpflanze eigene Wurzeln und wird selbständig. Echinopsis Schickendantzii halte ich auch für Hochveredlungen für besser als Cereus Spachianus. Dass sie viele Stecklinge die ersten drei Jahre macht, ist kein Nachteil. Wenn man genügend Unterlagen hat, kann man die ganz kleinen Stecklinge abbrechen. Diese Echi- nopsis hat aber genügend Kraft, neben der Edelpflanze noch mehrere Dutzend Stecklinge zu ernähren. Nach dem Abbrechen der Steck- linge bilden sich nicht die hässlichen Wunden wie bei anderen Unterlagen. Hauptsächlich die Rübenwurzeln, wie Anhalonien, Coryphanten und Formen der Maniillaria longiniamma wachsen auf E. Schickendantzii sehr gut und bilden schöne Pflanzen. Man kann sogar alte Importen auf E. Schickendantzii mit Erfolg ver- edeln, es ist aber ratsam, einen Teil der Rübe mit aufzusetzen. Wichtig ist, dass die Unterlage aus kälteren Gebieten ist als die Edelpflanze, dann ruht die Edelpflanze im Winter aus. Umgekehrt, — 69 — wenn die Unterlage mehr Wärme braucht und in'der ihr entsprechenden Temperatur überwintert wird, treibt die Edelpflanze im Winter und saugt die Unterlage derart aus, dass diese manchmal ganz erschöpft abstirbt. A. V. Feic. Peireskia Godseffiana Hort. Nachdem bereits mehrmals in der Monatsschrift (XXHI, S. 111, 160; XXIV, S. 143) auf die Peireskia Godseffiana hingewiesen worden ist, bin ich heute in der Lage, die Urbeschreibung der Pflanze aus Garden er s Chronicle 1908, S. 257, Fig. 114, unter Beifügung einer Übersetzung hier wiederzugeben; die Kopie wurde von der Firma Haage & SCHMIDT angefertigt und mir durch Herrn WEIXGAßT zugesandt. Die Pflanze ist eine Abart der Peireskia aculeafa und zeichnet sich durch prachtvolle Färbung ihrer Blätter aus. Wie mir Herr Weingaet im März mitteilte, konnte er aber bei HaaGE & Schmidt feststellen, dass diese abweichende Färbung bisweilen voll- ständig verloren geht, wie das bei buntblätterigen Abarten anderer Pflanzen ebenfalls vorkommt. Urbeschreibung. 1 This strikingly decorative plant is supposed to have originated in Queensland; at any rate, Messrs. Sander and Sons obtained it [ from that country. Botauically, : it is probably a sport from the West Indian P. aculeafa, known : as the Barbados Gooseberry bush, : which has been in cultivation for i at least 200 years, and is largel}^ grown in tropical countries as a fence plant. Here it is grown only as a stock on which Epi- phyllums are grafted. It rarely flowers; indeed, although it has been cultivated at Kew ever since the foundation of that establish- ment, it has never been known to flower tliere except once, and that was in 1889. The flowers, which are pretty, are Cactus-like, 2 inches across, yellowish- white tinged with rose. The plant, alt- hough very variable in habit and foliage, is known onl}^ as a strag- gling bush or smali tree, with more or less hooked spines in tufts. It grows very freely in tropical countries, as freely as Hawthorn does with us. For this Übersetzung. Diese auffallend schmucke Pflanze stammt vermutlich aus Queensland, wenigstens haben die Herren SANDEß & SÖHNE sie von dort erhalten. Botanisch ist sie wahrscheinlich eine Abart der unter dem Namen Barbados- Stachelbeere bekannten P.actdeata^ die seit wenigstens 200 Jahren kultiviert und in tropischen Ländern vielfach als Heckenpflanze gezogen wird. Hierzulande wird sie nur als Unterlage zum Veredeln von Epiphyllen gezogen. Sie blüht nur selten; in Kew hat sie nur ein einziges Mal, und zwar im Jahre 1889, geblüht, obgleich sie hier kultiviert wird, solange der Garten besteht. Die Blüten sind schön, kaktusartig, 2 Zoll im Durchmesser, gelblichweiss mit rosenrotem Anflug. Wenn auch der Wuchs und die Beblätterung sehr verschiedenartig sind, kennt man die Pflanze nur als stark- wüchsigen Busch oder kleinen Baum mit mehr oder weniger ge- krümmten Stacheln in Bündeln. Sie wächst in tropischen Ländern sehr üppig, so wie bei uns der reason P. Godseffiaiia, with its rieh leaf coloration, is certain to become a populär garden plant in tropical countries. We can imagine a fence of it, in such a place as Jamaica, where, when making fresh growth under the influence of bright sunshine, it would be wonderfully effective. Grown in pots under glass, P. Godseffiana requires plenty of sunshine and heat to bring it to perfection. It may prove to be a valuable shrub for Summer effect out of doors in warm, sunny situations, and may even turn out to be a firstrate plant for summer bedding. The young leaves are rieh crimson, aprieot yellow and green above, the underside being of a uniform purplish crimson colour; some shoots have leaves wholly yellow above and crimson below. The shoots grow rapidly, and the Variation of colour on a specimen plant is quite extraordinary. Messrs. Sandek ave growing it in the form of pyramid specimens, as a climber for pillars, etc., and as a basket plant. '0 — Weissdorn. Aus diesem Grunde wird P, Godseffiana mit ihrer reichen Blattfärbung sicherlich eine beliebte Gartenpflanze in tropischen Ländern werden. Wir können uns z. B. in Jamaica eine Hecke von ihr vorstellen, wo ihre im hellen Sonnenlicht erzeugten Neutriebe wundervoll wirken müssen. Bei der Zucht in Töpfen unter Glas verlangt P. Godseffiana viel Sonne und Hitze zu ihrer vollen Entwickelung. An warmen, sonnigen Plätzen mag sie während des Sommers zur Kultur im Freien als v/ertvoller Zierstrauch Auf- nahme finden und gar als besonders geeignet zu Sommerbeeten ge- schätzt werden. Die jungen Blätter sind auf der Oberseite reichlich rot, apri- kosengelb und grün gefärbt, während die Unterseite einfarbig purpurn ist; an manchen Zweigen sind die Blätter oben ganz gelb und unten ganz rot. Die Zweige wachsen schnell und die Mannig- faltigkeit der Färbung ist an einer gut entwickelten Pflanze ganz ausserordentlich. Die Herren Sander ziehen sie als Ranken- pflanzen für Spaliere usw. und in Pyramiden- und Korbform. F. Vaupel. Monströsitäts -Erscheinung. Wir kennen die Verbildungen aller Art, wissen aber nicht, wie sie entstehen. Um nun die Kenntnis über Verbildungen zu erweitern, melde ich einen besonderen Befund. Ein Echinocactus (die Art ist mir dem Namen nach nicht mehr erinnerlich) wuchs schön flott alle Jahre. Plötzlich stand er still. Im nächsten Jahre trieb aus dem Schöpfe ein Wulst, aus dem Rippen und Stacheln sich entwickelten. Während der Körper senkrechte Rippen hatte, standen die Rippen des Oberwuchses wagerecht. Zuletzt machte die Pflanze den Ein- druck, als sei in die Unterpartie ein ebenso geformter Körper quer hineingeschlagen. Ich hatte, wie alle, die diese Monstrosität sahen, so etwas noch nicht erlebt. Schliesslich stellte die Pflanze den Trieb ein; ich nahm sie unter das Messer. Was fand ich? Einen selbständigen runden Körper in einer Hülle des alten unteren — 7i — Körpers. Ich schälte die InnenpÜanze heraus, fand diese an der Basis rund, oben rippig und stachehg, sie war quer gewachsen im Körper der unteren. Die Einlage war selbständig, die Unterlage bildete nur eine Art Schüssel, in welcher die Oberpflanze lag. Der Grund dieser Bildung war absolut nicht zu entdecken. Leider ging die sorgfältig präparierte Pflanze, die ich an berufene botanische Stelle sandte, verloren. Sie sollte weiter untersucht werden, soll aber nicht eingetroffen sein. W. ROTHER. Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. PLUMIER - BURMANN: Plantarum americanarum fasciculus octavus. (Fortsetzung zu Seite 54.) [1^11 Tabula centesima monagesima octava. MElocactus ex pluribus globulis Opuntiae modo nascentibus, spino- sissimis. Fhmi. Cat. pl. p. 19. Tourn inst. p. 653. CÄCTÜS articulato-prolifer, articulis globosis, glomeratis, spinosis, Linn. spec. pl. p, 468. no. 14. Planta sessilis, articulata, ex articulis constans globosis, sibi mutuo in- articulatis, seu adcretis instar proliferarum, atque illi spinas undique emittunt solitarias, rarius geminas.j longas, subulatas, acutissimas. Flores in articulis summis eriguntur sessiles, ex longo squamoso tubo con- stantes, cum petalis explicatis, sinuosis, et stilo longissimo prominente, cujus Stigma latissimum, ac multo-partitum est. Ohserv. Inter omnes Cactorum species haec rarissima, et maxime singularis planta est, a nomine ante auctorem nostrum observata et commemo- rata. [191] Tafel 198. MElocactus; aus mehreren kugeligen, stark bestachelten wie bei Opuntia entstehenden Gliedern gebildet. C actus; gliederartig-verzweigt; Griieder kugelig, gehäuft, bestachelt, Linn. spec. pl. Seite 468 no. 14. Pflanze sitzend, gegliedert; Griieder kugelig, unter 'sich wiederum ungegliedert oder sprossartig aufgesetzt, allseitig bestachelt; Stacheln einzeln, seltener zu zweit, lang pfriemlich, stark stechend. Anmerkung: Der Urtext ist in genau derselben Zeilenanordnung wieder- gegeben; seine Seitenzahlen sind eckig eingeklammert. — 72 — Blüten an den obersten Gliedern, sitzend; Röhre lang, beschuppt, Blütenblätter ausgebreitet, ausgebuchtet; Griffel sehr lang, hervorragend mit sehr breiter, vielteiliger Narbe, Bemerkung. Unter allen Kakteen ist diese Art am seltensten und eigentümlichsten, vor unserem Autor noch von niemand beobachtet und erwähnt. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilung. Zum Artikel des Herrn E. CORDES in der Monatsschrift 1917 Seite 173 — 175 sei erwähnt, dass die in der Monatsschrift 1915 Seite 13 abgebildete Persönlichkeit nicht Herr Feantz De Laet, sondern der Schreiber des Artikels „ein Bild aus Friedenszeiten" ist. Fr. Bödeker. April- Sitzung der Deutschen Kakteen -Gesellschaft Berlin, den 29. April 1918. Pünktlich um S Uhr eröffnet Herr SCHWAEZBACH die Sitzung. Als neues Mitglied hat sich Herr KARL Przendzink, Sergeant in der Landwehr-Eisenbahn -Bau-Kompagnie 1, Militär-Eisenbahn- Direktion 2, gemeldet. Er wurde mit allen Stimmen als ordentliches Mitglied vom 1. 1. d. Js. ab in den Verein aufgenommen. Unser langjähriges verdientes Mitglied, Herr A. BerGER in Stuttgart, wurde aus Anlass des Geburtstages Seiner Majestät des Königs zum Königlich Württembergischen Hofgartendirektor ernannt. Bei der diesjährigen Samen Verteilung wurden an 28 Teilnehmer 540 Portionen verteilt. An Schriften lag das Heft 7/8 der „Garten- flora" zur Ansicht aus. Der Versammlungsleiter machte die betrübende Mitteilung, dass Herr BlTTLER nach Hannover verzieht und daher das Amt als Schriftführer niederlegt. Es wurde beschlossen, wieder beide Schriftführerposten zu besetzen. Zur Übernahme der iimter während der Kriegszeit erklärten sich bereit: Herr R. SUHR in Berlin- Wilmersdorf, Mainzer Strasse 26, für den Schriftverkehr, und Herr ßegierungs-Baumeister Mellin in Karlshorst, Flugplatz, für den Sitzungsbericht. Die Versammlung erklärte sich hiermit einverstanden. Nachdem der Versammlungsleiter Herrn BlTTLER den Dank der Gesellschaft für die vieljährige treue und ausserordentlich umsichtige Tätigkeit im Vorstande ausgesprochen hatte, verabschiedete sich Herr BlTTLER von den Anwesenden, um noch heute nach seinem neuen Wohnort überzusiedeln. Pflanzen waren ausnahmsweise nicht vorhanden. Schluss der Sitzung V2II Uhr. Schwarzbach. Bittler. Machrlchten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Qeseilschaft. Die nächste Yersammluiig wird am Sonntag, dem 30. Juni, nachmittags 3 Uhr, in Mahlsdorf bei Berlin, Balinlioftsrasse 8/9, abgehalten. Dieselbe verspricht besonders interessant zu werden, da im Anschluss daran eine Besichtigung der Kakteensammlung des Herrn Mundt stattfinden wird. Hierzu werden die Mitglieder mit ihren Damen höflichst eingeladen. Die Monats -Tersammlungen finden in der Regel am letzten Montag ■jedes Monats, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), statt. Gäste sind jederzeit willl^ommen. Zahlungen für die Gesellschaft und Anfragen bezüglich der „Ikonographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn E,echnungs- rat Schwarzbach, Neukölln, Kaiser -Friedrich -Str. 226 II, zu richten. Diejenigen Mitglieder, welche noch mit der Entrichtung des Jahresbeitrages im Rückstände sind, wollen dies nunmehr umgehend erledigen. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn R. SuHR, Berlin- Wilmersdorf, Mainzer Str. 26 III, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wendet man sich an den Schriftführer Herrn E/Cgierungsbaumeister Mellin, Karlshorst (Flugplatz). Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenanfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Yorstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich.: Dr. F. Yaupel. }(akteen-7auschverkehr. Die Kleinzeilc kostet 20 Pfg., für Mitglieder der üeutsciien Kakteen-Gesellschaft 15 Pfg., beides ohne Teueiunoszixscblag, ohne RaVnitt beiWiedorliolungen. EineDruckzeile = lOSilben oder 33 Buehstal)en, Kostenbetrag ist beizu- schliessen. Tauschanzeigen der Mitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft sind an Herrn Kaufmann R.SUHR, Berlin-Wilmersdorf,Mainzer Str. 26, alle anderen an J. NEUMANN, Neudamm, zxx richten. V. Poeilnitz, z. Z. Leipzig, Oststr. 8 1 r., bietet an: Mes. calcareum, descrticolum, calcmlus und ijerinisillum. Sucht." Mes. Puttkai iimerianum, 'prismaticum und Sphacroideen, Cer, Peanil Beguin. 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Einzelne Nummer 1 Mk. v^-Äf"- Jede Nummer ist illustriert. Anzeigenpreis w für die zweigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 7, ausgegeben im Juli 1918. Inhaltsverzeichnis: Stecklinge und Sämlinge. Von F. Thomas. — Mamillaria sphacelata Mart. (mit Abbildung). Von L. Quehl. — Die Kakteensammlung des Herrn Schmiedicke. Von R. Suhr. — Rhipsalis Purpusii spec. nov. (mit Abbildung). Von W. Wein gart. — Mai- Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamm. tn beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918. Seite 3311. .8 .8 «0 Vi •♦4 1*» 'S .'s« SS* VJ AnToinonm'oiQ i"* allgemeinen Insepatentell; Für die zweigespaltene Petlt- /"Vll^d^ciipi oio zeile ooer deren Raum 30 Pt. — Der Anzeigenpreis muss infolge der immer zunehmenden Teuerung im Buchgewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende RabattvergUnstigungen. Im Tausohverkehr: Zwei- gespaltene Petitzelle 20 Pf., fUr Mitglieder der Deutschen Kakteengeseilschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. EintrfigllchßrQemliseliau Verlag von J. Neumann, Neudamm. Jedem Q-artenbesitzer sei zur Anschaffung bestens empfohlen mit Berücksichtigung der Vor-, Zwischen- und Nachfrüchte. Bearbeitet von TlieodOP Wllke. Mit 75 Abbildung^en Im Text. Preis kartoniert 3 Mk. Dazu 30 vom Hundert Teuernng^szusclilag;. 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Seh. l,50u. 10,— bis20,— „ QuehlianusHge. jun.l,— bis4, — „ scopa Lk. et Otto 2, — Echinocereus acifer Lern. 1,50 bis 3,50 „ dubius Eümpl. 1, — bis 5, — „ glycimorphus Forst. 0,50 bis 6,— „ leonensis Maths. 0,50 bis 8,— „ stramineus Rümpl. 1, — bis 6, — „ ZuniensisEng. et Big. 5, — Echinopsis salpingophora Lern. 1,50 bis 2,50 Mamillaria plumosa Web. 3,50 bis 5, — OpuntiaBernardinacristata Hosp.3,50bis7,50 „ clavarioides cristata 2,50 bis 5, — „ diademata Lern. 3,50 bis 7,50 Crassula Schmidti, in Blüte 0,75 Mesembrianthemum calcareum 6, — Senecio crassipes 0,75 73 — Stecklinge und Sämlinge. In Graebnees Pflanzenwelt Deutschlands las ich kürzlich folgende interessante Angaben über die Pyramidenpappeln: „An diesen Pappeln ist seit fast vier Jahrzehnten beobachtet worden, dass die grösste Mehrzahl von ihnen wipfeldürr wurde. Die oberen Aste wurden dürr auch an jugendlichen, zum Ersatz der schlecht ge- wordenen Bäume gepflanzten Exemplaren und auch an neu angelegten Strassen. Die plausibelste Erklärung dafür ist die folgende: Die Pyramidenpappel wurde bereits vor einigen Jahrhunderten in nur männlichen Exemplaren aus dem Mittelmeergebiet oder dem Orient eingeführt. Seitdem wurde sie aus Mangel an Samen nur durch Stecklinge vermehrt, d. h. Zweige wurden abgeschnitten und nach Bewurzelung zu neuen Bäumen herangezogen. Es sind also eigent- lich sämtliche Pyramidenpappeln Deutschlands als Aste eines einzigen alten Baumes anzusehen, der nun jetzt allmählich anfängt, an Alters- schwäche zugrunde zu gehen. Daher auch die Schwäche und Krankheit der jungen Bäume. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man begonnen, aus Samen erzogene Pappeln aus dem Mittelmeer- gebiet (auch weibliche) zu uns zu bringen, und diese Pflanzen und ihre Nachkömmlinge sind bisher selbst auf trockenen, hoch- gelegenen Standorten ganz gesund geblieben. — In ähnlicher Weise sind alte, nur vegetativ (durch Veredelung) vermehrte Kulturformen erkrankt, wie die Birne Beurre blanc und die Rose La France." Als ich dies gelesen, fiel mir ein Gespräch ein, das ich mit dem verstorbenen Heese über Sämlinge und Stecklinge unserer Kakteen geführt. Wir sprachen davon, dass in neuerer Zeit manche beliebte Sorten von Cereen, wie: Cereiis ßagelliformis und Cereus speciosus, sich in der Kultur schwierig zeigten, nicht mehr recht gedeihen wollten, während dieselben früher bei vielen Lieb- habern oft in herrlichen, blühenden Exemplaren zu sehen waren. Heese war auch der Ansicht, dass die langjährige ausschliessliche Vermehrung durch Stecklinge die betreffenden Arten degeneriert habe, und dass nur durch Samenzucht, welche gewissermassen frisches Blut in die Pflanzen hineinbrächte, diesem Übelstand ab- zuhelfen sei. Nach meinen eigenen Erfahrungen rausste ich Heese recht geben. Es handelt sich hierbei lediglich um Kakteen, die von Natur hauptsächlich auf Vermehrung durch Samen angewiesen sind, also vor allen Dingen um Cereen und die Stammformen der Phyllo- kakteen. So ist z. B. der Phyllokaktus Deutsche Kaiserin nichts weiter als ein aus Samen gezogener Phyllocactus phyllanthoides, der dadurch wieder die grosse Blühbarkeit seiner Vorfahren erlangt hat. Was anderes ist es mit vielen Mamillarien, Echinopsen und manchen Echinocacteen, sie bilden Sprösslinge, die sogenannten Kindel, die sich leicht ablösen und auch in der Heimat ihre Art auf diese Weise fortpflanzen. Man wird also am richtigsten handeln, wenn man der Natur der Pflanzen folgt und die Stecklingszucht da anwendet, wo vorhandene Sprösslinge dazu gerade herausfordern, während man bei Qereen und den Stammformen der Phyllokakteen der Vermehrung durch Samen den Vorzug geben muss, wenn dies Verfahren auch etwas umst^ändlich ist. Die vielen Hybriden der Phyllokakteen Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 7. — 74 — werden ja im allgemeinen durch Stecklinge zu vermehren sein, denn diese Pflanzen bringen selten reifen Samen, und wenn dies wirklich der Fall ist, wird der Sämling meist eine abweichende und weniger schöne Blüte bringen als die Mutterpflanze. THOMAS. Mamillaria sphacelata Marl (Mit Abbildung.) Von L. Quehl. Unsere heutige Abbildung ist von Herrn Oberlehrer Haehnel in Mexiko (Stadt) bei Tehuacan im Staate Puebla (Mexiko) aufge- nommen und damit der Beweis erbracht, dass diese Art weiter verbreitet ist, als man bisher annahm (zu vgl. Schümann, Gesamt- beschreibung der Kakteen Seite 548). SCHÜMANN hat die Art in der X. Reihe Heterochlorae S.-D. untergebracht, was mir wenig passend erscheint. Ich halte dafür, dass sie, schon wegen ihrer kreide- weissen Bestach elung und ihres Wuchses, in die IV. Reihe Candidae K. Seh. und neben Mam. leona Pos. gehört. Die Kakteensammlung des Herrn Schmiedicke. Besichtigung gelegentlich der Monatsversammlung am 26. Mai 1918. Da im Anschluss an die Monats Versammlung des Mai eine Besichtigung der Kakteensammlung des Herrn SCHMIEDICKE, die derselbe in einer Gärtnerei in Pankow untergebracht hat, festgesetzt war, so hatten sich zahlreiche Mitglieder mit ihren Damen ein- gefunden, um sich an der wohlgepflegten Sammlung zu erfreuen, Erfahrungen auszutauschen und die Kenntnisse auf dem Gebiete der Kakteen-Pflege und -Wissenschaft zu erweitern. Ich versuche nachstehend eine Darstellung des Gesehenen zu geben und bemerke noch, dass die Aufzählung auf Vollständigkeit keinen Anspruch macht. Es dürfte noch manche weitere interessante Pflanze in der Sammlung zu finden sein. — 75 — Herr SOHMIEDICKE hat seine Pflanzen unter sieben Mistbeet- fenstern untergebracht. Weitaus am meisten vertreten sind die Echino- kakteen, fast durchweg in gesund aussehenden, nicht durch Mast- kultur aufgeschwemmten Exemplaren. Der grösste Teil derselben ist auf Cer. Spachianus gepfropft und gewährt mit seiner kräftigen Bestachelung einen prächtigen Anblick. Was die Kultur anbetrifft, so gibt Herr SCMIEDICKE den Pflanzen durch die auch bei scharfer Sonne drauf liegenden, am oberen und unteren Ende durch Unterlagen von Hölzern gelüfteten Fenster grosse Hitze. Schattierung kommt nicht zur Anwendung, auch nicht im Frühjahr. Die dauernde Lufterneuerung und die volle Sonne sind den Pflanzen äusserst dienlich, die Körper- farbe gleicht mehr der der Importen und die Bestachelung hat sich gut ausgebildet. Die Pflanzen stehen in Töpfen, die in sandiger Erde eingebettet sind, und die Dünger unterläge ist nur sehr massig, schon mit Rück- sicht darauf, dass derselbe in diesem Jahre nicht leicht zu beschafien war. Mit dem Wasser geht Herr SCHMIEDICKE recht sparsam um, und die Vorteile der Kultur im Mistbeete treten auch hier wieder klar zutage. Von den Weichfruchtkakteen, der Untergattung Malacocarpus, sahen wir den Eds. Sellowii in der Form tetracanthus mit Knospen besetzt, den Ects. Sellowii var. Martinii, welcher seine Blühewilligkeit durch reichen Knospenansatz bewies, und den Ects. erinaceus, letzteren in zwei grossen Exemplaren, bereits fruchtend, auch knospend. Die Untergattung Cephalocactus war vertreten durch zwei kräftige, gepfropfte Exemplare des Ects. horizonthalonius, die aus Samen erzogen waren, die man aber ihrem Wuchs und ihrer Farbe nach für Importen hätte halten können, durch den Ects. Malletianus in mehreren Stücken, den seltenen Ects. marginatus^ der allerdings einen etwas verkrüppelten Eindruck machte, den Ects. ceratites in kleineren und einem grossen, schönen, sehr lang bestachelten Exemplare, den Ects. streptocaulon und den prächtigen Ects. Grusonii, der ein Schaustück vieler Sammlungen bildet. Von der Untergattung Lophophora sahen wir den bekannten Ects. Williamsii mehrfach vertreten, alle in prächtigem Kultur- zustande, auch die gelbblühende Form davon, Ects. Lewinii, war vorhanden, sie gewährte gleichfalls einen erfreulichen Anblick. Die Untergattung Astrophytum wies viele schöne Stücke auf, so den charakteristischen Ects. myriostigma und ausser mehreren kleinen eine prächtige grosse Hybride dieser Art; alle reichlich knospend und strotzend von Gesundheit, ferner den Ects. capricornus mit schöner Bestachelung und gleichfalls mit Knospen besetzt. Von den Euechinocacteen sahen wir ein Exemplar des Ects. robustus, ferner zwei grosse Stücke des seltenen Ects. Pottsii, den Ects. electracanthus als wurzelechte Importe, den Ects. haematacanthus mit blutroten Stacheln und einen kleinen Ects. echidna. Die Untergattun gAncistrocactus mitHakenstach ein präsentierte sich durch den Ects. Scheerii, einem seltenen, wundervollen Ects. polyancistrus, ca. 20 cm hoch und 10 cm Durchmesser, der wurzel- echt sehr empfindlich ist gegen übermässige Feuchtigkeit, und mehrere kleinere Stücke dieser Art, den Ects. setispinus var, mierensis, ein — 76 — grosses Exemplar des Eds. longihamatus, das leider durch Sonnen- brand gelitten hatte, den Ects. tincinaius, den stattlichen Ecis. texensis, den Typ des Ects. Emoryi, der etwas kränklich aussah, und dessen Form rectispinus, letzterer in schöner Bestachelung. Weiter waren vertreten der Ects. macrodisciis als Importe, der schwer zu kultivierende Ects. Mathssonii^ der Ects. peninsulae^ der auf seiner Unterlage bei Herrn SCHMIEDICKE anscheinend nicht recht fortkommt und etwas verkorkt aussah, und ein gut bestachelter Ects. Wislizeni. Die Untergattung Stenocactus war vertreten durch ein schönes, frischgrünes Exemplar des Ects. tetraxiphvis und eine ganze Anzahl zur Gruppe der Stenogoni gehöriger Arten. Von den Südländischen, der Untergattung Notocactus, sahen wir den schönen Ects. scopa mit der var. Candida., letztere knospend, und die Cristataform desselben, ferner ein kleines Exemplar des Ects. Haselbergii, einige Ects, Graessneri, einen schönen Ects. Grossei., der es im Wuchs eilig zu haben schien, mehrere Stücke des schön und dankbar blühenden Ects. concimius., von denen eines eigenartig mit gelockten Stacheln besetzt war, Ects. sttbmammttlosus, voller Knospen und auch schon in Blüte, Ects. tahularis in mehreren Exemplaren, darunter eines sehr dunkel bestachelt, mit vielen Früchten, den dankbaren Ects. Ottonis, prächtig in Blüte, den Zwerg der Kakteen, Ects. pumilus und den Ects. microspennus var. inacrancistrus. Die Untergattung Hybocactus war durch eine stattliche Anzahl von Stücken vertreten. Als sehr schön stellte sich uns der dunkelgrüne Ects. hyptiacanthus vor, geradezu prächtig der Ects. multiflorusYdJr.parisicjisis^ der mit achtzehn Knospen besetzt war, gleich- falls schön der Ects. intermedius^ der bekanntlich aus der Kreuzung des vorhergehenden mit Ects. denudatus entstanden ist. Stark vertreten war der Ects. gihbosiis nebst einigen seiner Varietäten, unter denen besonders die Varietät Schlumbergeri durch seine Pracht auffiel. Auch die seltene Varietät nobilis möchte ich hervorheben. Interessant war eine Kreuzung des Ects. gibbosus mit Ects. hyptiacanthus^ die Früchte und Knospen trug. Durch ihr herrliches, gesundes Aussehen fielen auf der stark knospende Ects. Monvillei, besonders die Abart Lyon in schneeweisser Bestachelung, die eine grosse Seltenheit sein dürfte, und mehrere seiner Hybriden. Ferner waren vorhanden : Der Ects. Odieri in vielen Exemplaren, der bekannte Ects. denudatus, frischgrün und voller Knospen, ausserdem von dessen Formen De Laetii und Heuschkehlii und viele seiner Hybriden, davon eine rot blühend, Ects. Quehlianus, von dem einige Pflanzen bereits abgeblüht hatten, der Ects. Schickendantzii, der seltene Ects. centeterius in schönen Exemplaren, der krummstachelige Ects. curvispinus, sehr gut aussehend, Ects. nigricans, der echt recht seltene Ects. Pepinianus, der infolge Scheitelverletzung mehrere Köpfe trieb, der seltene Ects. ebenacanthus mit ebenholzfarbigen Stacheln als Typ, und eine neue Form von Haage jun., Ects. chilensis in hell und dunkel bestachelten Exemplaren, Ects. acutissimus in kleinen und einem grossen Stücke, das aber noch niemals geblüht hat, der seltene Ects. exsculptus, Ects. villosus als Typ und in der Form niger und ein echt sein sollender Ects. castaneoides. — 77 — Die Untergattung Thelocactusist durch ein kleines, gepfropftes, frischgrün aussehendes Exemplar des Eds. tulensis vertreten, ferner durch den Ects. leucacanthus, der einen etwas krüppelhaften Ein- druck machte. Yon dem Ects. hexaedrophorus waren leider im Winter alle Stücke eingegangen bis auf ein Exemplar der Form major, das sehr lang bestachelt war und zu den Seltenheiten gehören wird. Auch den zu dieser Untergattung gehörigen seltenen Ects. Smithii konnte man bewundern, ebenso den Ects. horripilus, der auch selten in den Sammlungen vertreten sein dürfte, letzterer in Blüte und auch noch mit Knospen besetzt. Ects. Beguinii war in mehreren reinweiss be- stachelten Exemplaren vertreten, und an dem mit Knospen besetzten Ects. turbiniformis konnte man seine Freude haben. Auch der seltene, in der Kultur empfindliche Ects. Johnsonii war mit roten Knospen besetzt vorhanden. Ausserdem möchte ich nachträglich noch einige in der Sammlung vorhandene schöne Echinokakteen aufzählen^ die besonderer Erwähnung wert sind. Zunächst der ausserordentlich selten in den Sammlungen vor- handene Ects. cinereus und den Ects. megalothelos, der auch nicht häufig zu finden sein dürfte und von dem ein Exemplar bereits abgeblüht hatte, während ein zweites noch mit Knospen besetzt war, dann den Ects. napinus^ bei dem eine besonders dunkel und dicht bestachelte Pflanze auffiel, den seltenen Ects. nidus mit langen, an- liegenden, grauen Stacheln, und den Ects. Soehrensii, letzterer knospend. Einen prachtvollen Anblick gewährte eine Hybride des Ects. Monvillei X Quehlianus, tatsächlich ein Prachtexemplar, ca. 15 cm hoch und 15 cm Durchmesser, mit wundervoller gelblichweisser Be- stachelung. Eine Hybride des Ects. denudatus X Quehlianus, ausser- ordentlich reich mit weissen Blüten besetzt, ein wahrer Dauerblüher, ist sehenswert. Ferner wären noch zu erwähnen: der seltene Ects. Mostii mit frischgrünem Körper, der Ects. Maassii, der leider im Winter gelitten hatte, Ects. Fobeanus, die beiden seltenen Ects. Gürkeanus und Diguetii, der Ects. Fiebrigii., der Eds. Mihanovichii^ Ects. Damsii in einem grossen Exemplare und kleinen, schon blühenden Ects. Arechavaletai mit langem, schwarzem Mittelstachel, Ects. niuricatus in mehreren grossen Exemplaren und der seltene Ects. Hempelii mit Knospen besetzt. Auch schöne, zum Teil seltene Mamillarien konnte man bei Herrn SCHMIEDICKE erblicken, wenn auch in weit geringerer Zahl als die Echinokakteen, unter anderen die äusserst seltene Mam. Halei., die gleichfalls seltene Mam. Carretii, letztere gedrängt voller Knospen, die Mam. Grahamii, Mam. Haageana, Mam. bombycina, Mam. strobiliformis, die sehr seltene Mam. lasiacantha var. denudata, Mam. trichacantha in Blüte, die Mam. Nuttal Iti var. missouriensis in äusserst flottem Wachstum und gleichfalls in Blüte, Mam. rhodantha var. fuscata, Mam. bicolor var. nivea, Mam. senilis, die lieblich blühende Mam. glochidiata, sowie die Mam. macromeris mit ihren kräftigen Warzen. — 78 — Von Echinopsen waren ebenfalls Pflanzen der verschiedensten Arten vertreten, so eine Eps. Ducis Pauli, die nach anderer Ansicht in keiner Sammlung mehr vorhanden sein soll. Herr SCHMIEDICKE behauptet jedoch eine echte zu besitzen. Ob es richtig ist? Das Urteil zu fallen muss ich anderen überlassen. Eps. obrepanda war in knospenden Exemplaren vorhanden, der Typ der Eps. cinnabarina gleichfalls knospend, deren Form Chereauniana hatte bereits abgeblüht. Von Ep^. multiplex sahen wir die gelbgeflekte Form picta. Eps. Schickendantzii benutzt Herr SCHMIEDICKE zu Unterlagen. Ein schönes, grosses Exemplar des Eps. valida zog die Aufmerksam- keit des Beschauers auf sich. Weiter waren vorhanden die dunkel- grüne, seltene Eps. rhodacantha^ eine grosse Eps. leucantha, die leider im Winter Schaden genommen hatte, Eps. campylacantha mit Knospen und drei grosse Stücke der Eps. catamarcensis. Ferner die Eps. Eiebrigii., knospend, sowie die Eps. formosa, letztere in drei verschieden bestachelten Exemplaren. Zum Schluss möchte ich noch zweier grosser Leuchtenbergien Erwähnung tun, die sich in aussergewöhnlicli guter Verfassung befinden und von den Pilocereen des Ccreus cometes, der in zwei sehr grossen Stücken und einigen kleineren vorhanden war, alle verschieden bestachelt und in prächtiger Kultur. Das sind in der Hauptsache die Pflanzen der Sammlung des Herrn SCHMIEDICKE. Leider sind Herrn SCHMIEDICKE infolge Kohlenmangels und Feuchtigkeit im Gewächshause im letzten Winter viele wertvolle Stücke eingegangen. Auch auf die Kakteen hat der Krieg seine Wirkung ausgeübt. Viele seltene und schöne Pflanzen sind hier zusammengetragen. Allen Mitgliedern, die die Sammlung noch nicht gesehen haben, kann ich nur zurufen: Auf nach Pankow zur Besichtigung der Sammlung des Herrn SCHMIEDICKE ! Dieser ist gewiss an Sonntagen gerne bereit, dieselbe allen Liebhabern unserer stacheligen Gewächse zu zeigen. E,. SUHR. Rhipsalis Purpusii spec. nov. (Mit Abbildung.) Von Wilh. Weingart. Planta epiphytica dumulosa. Caudices ieretes ramis ieretibus supeniefoliaceis. Rami articulis foliaceis planis basiteretiusculis coriaceis obscure-viridibus remoto-crenatis in forma diver sis pl er umque lanceolatis vel elliptico-lanceolatis apice sensim acuminatis obsiti. Areolae squamatae nudae. Flores solitarii parvi albi ovario conico squamis j subremotis pro rata magnis instructo. Epiphytischer, auch verzweigter Strauch vom Aussehen eines Phyllocactus und von überhängendem Wuchs. Stämmchen rund, mit glatter, hellbraungrauer, aufspringender Rinde. Zweige rund, nach vorne meist geschweift — kantig und in ein meist blattartiges Ende verlaufend, grün, glatt, mit vereinzelten, knospenartigen, rund- lichen Schuppen bekleidet. An diesen Zweigen flache, blattartige, am Grunde stielartig verlaufende Glieder von derber, lederartiger f> o o rC! Ö M -M « -r! o CS •v^ p4 ^iH TA! CO c w r] o. 0) tl^ — 81 — Beschaffenheit. Die älteren sind dunkelgrün, matt, nicht gerandet, entfernt gekerbt und von verschiedener Form, ungleich in Länge und Breite, meist lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich, nach dem Grunde gewöhnlich am breitesten, nach vorne in ein mehr oder weniger langgestrecktes, allmählich sich verlaufendes Ende ausgehend. Die jüngeren sind heller grün, an den Kanten gekerbt-geschweift. Die Länge ist 8 bis 20 cm, die Breite 1 bis 3 cm. Blüten in den Areolen (Kerben) einzeln, klein und unansehnlich. Fruchtknoten 3 mm im Durchmesser, 5 mm lang, glänzend grün, mit bis zu acht 2 mm breiten, halbkreisrunden oder etwas dreieckig- rundlichen, dicht anliegenden, rötlichen Schüppchen bekleidet. Die halbgeschlossene Blumenkrone ist 6 mm lang, so dass die Länge der ganzen Blüte 11 mm beträgt. Blumenblätter abstehend, in der Regel acht bis neun, lineal, oben gerundet, konkav, etwa 5 bis 6 mm lang, 1,5 mm breit, grünlichweiss, durchscheinend netzadrig, auf der Rückseite, namentlich der äusseren, rötlich angelaufen. Staubfäden zwischen 20 und 30, am Grunde der Blütenblätter angewachsen, weiss; Staubbeutel weiss; Staubgefässe kürzer als die Blütenblätter. Griffel grünlich mit undeutlich dreiteiliger Narbe, etwas länger als die Staubgefässe oder gleichlang. Areolen von einem Schüppchen ge- schlossen, kein Wollfilz, keine Borsten. Beere kugelig, weiss, von der vertrockneten Blüte gekrönt, mit zerstreuten, dicht angepressten Schüppchen bekleidet, Durchmesser 5 mm. Same schwarz, glänzend, schief-birnenförmig. Gefunden von C. A. PüRPUS 1913 am Cerro de Boqueron, süd- westliches Chiapas. (Chiapas-Staat in Mexiko, grenzt an Yucatan und Guatemala.) Soweit die Angaben von Garteninspektor A. PüRPUS in Darmstadt, wo die Pflanze am 15. März 1917 in Blüte stand und die Frucht am 26. Juni 1917 reif war. Nachdem mir von A. PURPÜS aus Darmstadt gesandten Material habe ich folgendes nachzutragen. Zwei frische Blüten: Der Fruchtknoten ist verhältnismässig gross, 2 mm im Durchmesser und 4 mm lang, konisch, unten gerundet, mit 5 Schuppen, die in Abständen und getrennt stehen, besetzt. Wenige grünlichweisse Blütenblätter, lanzettlich, rundlich zugespitzt. Am Grunde der Blumenkrone noch zwei Schuppen von der halben Länge der Blütenblätter; ausser diesen sind vorhanden: drei äussere Blüten- blätter, derber und grünlich, lanzettlich, 6,5 mm lang und knapp 1,5 mm breit; drei innere, häutig und weiss, 6 mm lang, schmal, (lineal), lanzettlich und 1 mm breit. Wenige ungleichlange Staubgefässe, weiss mit kleinen weissen, nierenförmigen Staubbeuteln, zweidrittel so lang wie die Blütenblätter, Griffel weisslich, etwas länger als die Staubgefässe, nach oben verdickt, in drei zusammengelegte, undeutliche Narben- strahlen auslaufend. Fruchtknotenhöhle kugelförmig, von wenigen verhältnismässig grossen, weissen, glasigen Samenanlagen dicht erfüllt, Narbenstrahlen sehr kurz und kegelförmig. Die mikroskopische. Untersuchung der Fruchtknotenschuppen und der Blütenblätter zeigt noch folgendes: Am Rande der Fruchtknotenschuppen zahlreiche ein- oder mehrzellige, haarartige Fortsätze von fingerförmiger Gestalt; sie stehen einzeln oder zu zweien und dreien zusammen, die kürzeren nach — 82 — der Spitze der Schuppe, die längeren nach der Basis zu gekrümmt, der oberen gebogenen Hälfte eines Zeigefingers gleichend und mit der Spitze nach unten zeigend. Am oberen Rande der äusseren Blütenblätter sind dieselben Hörnchen vorhanden, am Rande stehen sie einzeln und zeigen mit der Spitze nach unten, an der Spitze des Blattes stehen sie paarweise, die Spitzen wegwärts voneinander, also nicht gegeneinander, gestreckt. Vielleicht sind es Öldrüsen. Die Pflanze würde als neue Art der Untergattung Phyllorhipsalis neben die Rhipsalis alata K. Seh., Gesamtbeschr. p. 636, zu stellen sein, von der sie sich durch die grösseren und zahlreicheren Schuppen am Fruchtknoten und durch die Samen schon genügend unterscheidet. Sie gleicht im ganzen der Abbildung der Rhipsalis ramulosa Pfeiff., wie sie Webee in „Les cactees de Costarica" veröffentlicht hat, doch sind bei letzterer die Triebe nur halb so breit; am Fruchtknoten befinden sich nur zwei bis drei Schuppen, die Beere hat einen Durchmesser von 8 mm, die Samen sind zahlreich und verkehrt-eiförmig. Mai-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft Berlin, den 26. Mai 1918. In Anschluss an die zu allseitiger Befriedigung verlaufene Be- sichtigung der Sammlung des Herrn SCHMIEDICKE in Pankow, zu der sich zahlreiche Mitglieder mit ihren Damen eingefunden hatten und über die an anderer Stelle dieser Nummer Bericht erstattet ist, wurde die Sitzung an Ort und Stelle im Garten abgehalten. Herr SCHWAEZBACH eröffnete dieselbe gegen •4V2 Uhr. Der Protokollführer, Herr Mellin, war am Erscheinen verhindert, und daher hat Unterzeichneter für dieses Mal die Berichterstattung übernommen. Als neues Mitglied hatte sich gemeldet: Herr MAX Alder, Magdeburg, Adelheidring 21, welcher als ordentliches Mitglied ab 1. Juli d. Js. in den Verein aufgenommen wurde. Ein Schreiben war eingegangen von selten des Herrn MaüfF in Stade, worin derselbe für die der Vereinigung in Stade übersandten Kakteensamen dankt. Gleichzeitig hatte Herr Mauff eine ganze Anzahl von Echinopsis- und Mamillaria-Schösslingen, Samen von Phyllocactus Ackermannii sowie zwei Cereenstecklinge übersandt, letztere beiden zur Feststellung der Art. Dieselben entpuppten sich als Cereiis hamatus Scheidw. und als eine Hybride des Cer.flagelliformis Mill. Alles gelangte unter den anwesenden Mitgliedern zur Verteilung, und sei Herrn Mauff für seine Liebenswürdigkeit gedankt. Ein weiteres Schreiben lag von Herrn KARL Selbach, Cöln- Klettenberg, vor, worin derselbe allen Mitgliedern der Deutschen Kakteen-Gesellschaft ein frohes Pfingstfest wünscht und freundliche Grüsse sendet. An dieser Stelle sei Herrn SelbACH nochmals der Dank der Gesellschaft ausgesprochen für seine Wünsche, und seine Grüsse seien auf das freundlichste erwidert. Herr GRUNDMANN, Neudamm, äusserte in einem Schreiben fol- gendes: ebenso wie er sich gewundert habe, dass Herr BiTTLERsein seit Jahren innegehabtes Amt niedergelegt habe, werde dies bei jedem andern interessierten Gesellschaftsmitgliede der Fall gewesen sein; er regt — 83 — deshalb an, dass interessierende Mitteilungen aus dem Gesellschafts- kreise, namentlich in Personalangelegenheiten, ausserhalb der Sitzungs- berichte und so schnell als möglich bekanntgegeben werden möchten. Von der Versammlung wurde von diesem Vorschlage Kenntnis genommen und der Nutzen dieser Anregung anerkannt. Von Herrn MUNDT wurde bemängelt, dass bisweilen in den Protokollen nicht alles erwähnt werde, was in den Sitzungen zur Sprache gekommen sei; so z. B. sei nicht erwähnt worden, dass er in einer der vorhergehenden Versammlungen in Vorschlag gebracht habe, wieder einmal eine Ausstellung zu veranstalten, die ja schon seit langer Zeit nicht stattgefunden habe. Auch bemängelt Herr MUNDT*) den Inhalt der Nr. 5 der Monats- schrift. Einer der Artikel derselben enthalte eine versteckte Reklame für eine Berliner Kakteenhandlung, deren Inhaber noch nicht einmal Mitglied der Deutschen Kakteen-Gesellschaft sei. Wenn das der Fall gewesen wäre, so wäre gegen eine derartige Reklame nichts einzuwenden gewesen, aber für ein Nichtmitglied sei dieselbe in der Monatsschrift nicht angebracht. Ferner behauptete Herr MUNDT,**) ein Artikel, der für den Herbst 1917 geschrieben sei, sei in der Mainummer dieses Jahres erschienen. Von anderer Seite wurde dazu geäussert, jedenfalls lägen für die Monatsschrift Artikel im Ueberfluss vor, so dass es dem Verleger nicht immer möglich sei, dieselben rechtzeitig zu bringen. Auch will Herr MuNDT in der Monatsschrift abgebildete Pflanzen mit den Namen versehen wissen.***) Wie blühende PJiyllokakteen aussähen, wüssten die Mitglieder alle, so meinte Herr MuKDT, aber die Hauptsache für dieselben sei, zu wissen, welche Arten von Phyllokakteen die Abbildungen darstellen. *) Zu den „Bemängelungen" und „Behauptungen" des Herrn MUNDT folgendes : Weder Herr MeyeU noch die Redaktion sehen in der Erwähnung der Charlottenburger Firma, ebenso wie in einer Namensnennung von Kakteen- züchtern oder -händlern überhaupt, eine versteckte Eeklame. Die Erwähnung erfolgte lediglich im Interesse der Kakteenliebhaberei. Wenn der genannte Firmenbesitzer nicht Mitglied der Gesellschaft ist, so ist das gewiss zu bedauern, es sei aber daran erinnert, dass die „Monatsschrift für Kakteenkunde" nicht allein den Interessen der Gesellschaft, sondern der Kakteenliebhaberei überhaupt dient. Was in der Monatsschrift „angebracht" ist und was nicht, hat Herr MUNDT nicht zu entscheiden. Die Redaktion ist selbständig. **) Gemeint ist sicher der Artikel des Herrn ROTHER auf Seite 51. Er hätte allerdings früher gebracht werden sollen, aber ist allein aus Mangel an Platz zurückgestellt. Zunächst ist der redaktionelle Text um 4 Seiten gekürzt; JLriegsmassnahmen. — Dann aber hat die Gesellschaft in den Heften von Dezember 1917 bis April 1918 für ihre Kundgebungen allein 38 Seiten in Anspruch genommen ; diesen wichtigen Veröffentlichungen gegenüber mussten Artikel, besonders solche von Nichtmitgliedern, zurückstehen. ***) Der Wunsch des Herrn MUNDT ist an sich berechtigt. Die Redaktion hat aber die Namen der abgebildeten Pflanzen selbst nicht in Erfahrung bringen können; die Photographie ist zudem, wie aus dem Text hervorgeht, schon sehr alt. Zum Schluss sei die Frage aufgeworfen, ob die Veröffentlichung von Besprechungen derart unwesentlicher Vorkommnisse, zu denen der Schriftleiter infolge seiner Abwesenheit von Berlin nicht aufklärend das Wort nehmen kann, zweckmässig ist, und ob sie im Interesse der Allgemeinheit ]iegt. Wir be- zweifeln es. Die Redaktion. — 84 — Wie in dem Sitzungsbericht vom Februar d. Js. bekanntgegeben Wurde, sollte den auswärtigen Mitgliedern Gelegenheit gegeben werden, • sich zu dem Antrage des Herrn BiTTLER, betreffend die Bezahlung der Tauschanzeigen aus der Vereinskasse, zu äussern. Nach den An- gaben des Herrn SCHWAEZBACH war in dieser Sache nur ein Schreiben eingegangen. Auf eine Anregung des Herrn PoSNER, jeder solle seine Tauschobjekte zur Sitzung mitbringen, wird von anderer Seite erwidert, das sei wohl ein für die Berliner Mitglieder brauch- barer Vorschlag, komme aber nicht für die auswärtigen in Frage. Schliesslicft wurde beschlossen, die Abstimmung in dieser Sache noch bis zur nächsten Sitzung zu vertagen. Schreiber dieses brachte die Büchereiangelegenheit zur Sprache und wünschte, da wiederholt Anträge auf Entnahme von Büchern eingegangen waren, zu wissen, ob die Bücherei in Dahlem den Mit- gliedern während des Krieges weiter zur Verfügung gehalten werden solle. Der Vorsitzende, Herr SCHWARZBACH, erwiderte, die Bücher- ausgabe sei nicht gut angängig, denn es habe sich niemand gefunden, der die Verantwortung übernehmen wolle. Es wurde deshalb be- schlossen, die Bücherei bis zur Rückkehr des Herrn Dr.- Vaupel zu schliessen. Da weitere Mitteilungen von keiner Seite zu machen waren und Anträge nicht vorlagen, so schloss der Vorsitzende die Versammlung gegen 5 Uhr. Sodann wurde beschlossen, zur Stärkung des inneren Menschen ein Gartenlokal in Pankow aufzusuchen, und fast vollzählig — leider ver- abschiedete sich unser Seniorenmitglied, Herr THOMAS — wanderte die Gesellschaft in munterer Stimmung der Stätte entgegen, an der die Tagung ihren geselligen Abschluss finden sollte. Im schattigen Garten hatten schnell hilfsbereite Hände einige Tische zusammen- gerückt, und ebensoschnell hatten die Damen und Herren in bunter E-eihe, in Erwartung der Dinge, die da kommen sollten, an denselben Platz genommen. Wie sich zum Schluss herausstellte, Hess es sich Herr SCHMIEDICKE nicht nehmen, alle Anwesenden als seine Gäste zu betrachten, wofür ihm nochmals Dank gesagt sei. Einige Kannen wärmenden Kriegskaffees, der übrigens besser war als sein B-uf, die anregende Unterhaltung der Damen und die mitgebrachten Lebens- mittel — beim Anblick mancher Pakete hätte man fast neidisch werden können — trugen dazu bei, den Nachmittag zu verschönen und die Zeit schnell dahintiiessen zu lassen. Auch Kuchen gab's, richtig- gehenden Kuchen, und es war beinahe, als hätte die vorsorgende Besitzerin des Gartens ihn zur Feier des Tages gebacken. Nur hätte man schon reichlich tief in die Tasche greifen müssen, wenn man den An- sprüchen des Magens auch nur einigermassen mit Kuchen hätte gerecht werden wollen. So verrann bei lebhafter Unterhaltung die Zeit, und gegen 7 Uhr entsehloss sich der grösste Teil der Gesellschaft, erfrischt an Geist und Körper, dem eigenen Heim zuzusteuern. SCHWARZBACH. SUHR. Machrichten für die Mitglieder der Deutschen Kal, Halbjährlicher Abonnementspreis ^ fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. Jede Nummer ist illustriert. Anzeigenpreis w für die zweigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfennig. No. 8, ausgegeben im August 1918. Inhaltsverzeichnis: Meine Kakteensammlung und meine Sämlinge im Jahre 1916. Von H. Mau ff. — Violett schattierte, weiss und gelblich blühende Phyllokakteen als moderne Zimmerpflanzen. Von J. Barfuss. — Nachtblumen (mit Abbildung). Von Rud. Meyer. — Kultur und Kulturergebnisse 1917. Von L. Quehl. — Winke zur Samenzucht. Von A. V. Fric. — Walter Haussen, Freiburg i. B. f- Verlag von J, Neumann in Neudamm. in K iiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinüiiiiiiiimiiiiii ^ s; *« i;; fe/) s <;> > «;) ■«* '^ ^ TV »» <;> <;> ;< t^ <;> S »* >• *»* ^ >« <;) <;) Kl '^ s: S « » ,'^**« Wh •» * ^ ^ ■** 4 C«9 ^ K *^ •^ »5t ■»» u «o <;ü (^ >j •♦* «o «S ?^ Sf V. 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CereusglaberEichl.etWeing. 5, — „ Silvestrii Speg. 0,50 bis 7,50 Echinocactus Ehrenbergii Pfeiff. 1,50 bis 7,50 „ hyptiacanthus Lern. 1, — bis 7,50 Leninghausii K. Seh. l,50u. 10,— bis20,— „ QuehlianusHge. jun 1, — bisl, — „ scopa Lk. et Otto 2, — Echinocereus acifer Lern. 1,50 bis 3,50 dubius Rümpl. 1,50 bis 5, — glycimorphus Forst. 0,50 bis 6, — „ leonensis Maths. 0,50 bis 8. — „ stramineus Rümpl. 1, — bis 6, — „ ZuniensisEng. et Big. 5, — Echinopsis salpingopliora Lern. 1,50 bis 2,50 Mamillaria plumosa Web. 3,50 bis 5, — Opuntia Bernardina cristata Hosp. 3,50 bis 7,50 clavarioides cristata 2,50 bis 5, — diademata Lern. 3,50 bis 7,50 Pilocereus niger 4, — CrassulaSchmidti, in Blüte 0,75 Mesembrianthemura calcareum 6, — Verlag von J. Neumann in Neudamm. Im unterzeiclmeten. Verlage erschien: Verzeichnis der seit dem Jahre 1903 neu beschriebenen und umbenannten Gattungen und Arten aus der Familie der Cactaceae soweit sie noch nicht in dem ersten Nachtrag zu K. Schumanns „Gesamtbeschreibung der Kakteen" enthalten sind. Von Dr. F. Vaupel. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Pi-eis geheftet 1 Mk. 60 Pf., zu Katalogzwecken mit Schreibpapier durchschossen 2 Mk. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Veriajj; von J. Neiimann, Neudanim. Zur Anschaffung sei empfohlen: Gesamtbeschrelbuns der Kakteen Von Professor Dr. Karl Schumann. Mit einer kurzen Anweisung zur Pflege der Kakteen von Karl Illrsclit. Zweite, um die Nachträge von 1898 bis 1902 vermehrte Auflage mit 1120 Seiten Text und lö3 Abbildungen. Preis geheftet 30 Mk., hochelegant in Halb- franzband gebunden 34 Mk. Auch zu beziehen in 15 Lieferungen zum Preise von je 2 IHarli. Ein illustrierter Probebogen wird umsonst und postfrei geliefert. Die erste liieferung ist in jeder Buchhandlung zur Ansicht erhältlich. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind ,") Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. !Vciiinann, Neiidainin. Alle Budihandlungen nehmen Bestellungen entgegen. K oKteen liefert billigst Rose, Kakteenzüchtere i , Elmschenhagen bei Preisliste 20 Pf., illustrierte Kiel. 50 Pf 3,00 bzw. 5,00 Mk. vergütet werden. die bei Bestellungen über Verlag von J. Neumann in Neudamm. Bilder aus dem Kakteen- Zimmergarten. Von Karl Hirscht, ehemaligem Schrift- fiihrer der ,,t)eutschen Kakteen- Gesellschaft". Mit fünf Abbildungen. Zweite Auflage. Preis geheftet 1 Mk. 80 Pf., gebunden 2 Mk. 20 Pf. Über die Biologie der Sukkulenten. Von llu^o Aniliaus. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf. IZu den in dieser Ankündigung genannten 11 Preisen tritt vom 1. .Januar 1918 ab «■*■ 1 Teiioriina:szus«'liIag in Höhe von I 20 vom Hundert. II Porto und Versand gehen zu Lasten dos Bestellers. Für jode Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nacli- nahmen werden die Atollen Postgebühren be- rechnet, j^ Ncuiuann, I^'eudainin. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. — 85 — Meine Kakteensammlung und meine Sämlinge im. Jahre 1916. Von H. Mauff, Stade, (Unterelbe.) Meine zum weitaus grössten Teile von mir selbst aus Stecklingen oder Samen aufgezogenen Kakteen in rund 100 verschiedenen Arten sind im Jahre 1916 leider nur wenig zur Blüte gekommen und überhaupt im Wachstum zurückgeblieben. Einerseits liegt dies gewiss daran, dass mir zurzeit kein Gewächshaus zur Verfügung steht, in dem meine Lieblinge gegen die Unbilden der Witterung im Sommer und gegen die trockene Zimmerwärme im Winter geschützt, wohl freudiger wachsen würden, anderseits aber auch vielleicht daran, dass die klimatischen Verhältnisse hier nahe der Wasserkante für Kakteen- zucht an und für sich schon nicht besonders günstig sind, im Früh- jahr und Sommer 1916 überdies fast durchweg eine derartige Kälte und andauernde Nässe herrschte, dass fast nichts gedeihen wollte. Zum Beispiel hatten hier Gurken, Kürbis, Erbsen, Bohnen und der- gleichen in 14tägigen Abständen immer wieder von neuem gesteckt werden müssen, weil sie entweder in der Erde verfault oder aber, wenn sie wirklich teilweise aufgegangen waren, von den hier zu Millionen vorhandenen, infolge der meilenweiten, von unzähligen Entwässerungsgräben durchzogenen Viehweiden gar nicht mit Erfolg bekämpfbaren fingerlangen Ackerschnecken über Nacht radikal auf- gefressen waren. Aus diesem Grunde kann man in hiesiger Gegend auch Kakteen nur mühsam im Freien züchten. Sehr schön haben die grossen, über 30 Jahre alten Cereen und Phyllokakteen sowie das Epiphyllum truncatitm geblüht, und zwar wieder, wie alljährlich, mit 50 bis 100 Blüten. Auch unter den Opuntien und Echinocereen befinden sich einige etwa 10 Jahre alte stattliche Exemplare, welche mich schon häufig durch herrliche Blüten erfreut haben. An bemerkenswerten Arten erwähne ich folgende: Agave americana (20 Jahre alt); Aloe abyssinica, A. variegata; Cereus aztireus, Cer. Citrtisii, Cer.gr andiflorvis mit mehreren Kreuzungen und Abarten (darunter eine neue aus Mexiko mit rosafarbigen Blüten), Cer. macrogonus, Cer. nyciicalus, Cer. periivianiis monstrosus (in zwei Formen), Cer. pitahaya nionstrosus, Cer. speciosus (etwa 40 Jahre alt); Echinocacttis scopa var. Candida; Echinopsis Lagemannii^ Eps. leiicantha, Eps. oxygona, Eps^ Schickendantzii ; Epiphyllum superbwn^ Ep. trimcahtm (etwa 30 Jahre alt, auf Cereus speciosus gepfropft), Ep. violaceum; Mamillaria centricirrha var. rnacracantha, Mam. elongata, Main, pusilla; Opiintia basilaris, O. monacaniha, O. Rafinesquei ; Pelecyphora aselliformis; Phyllocactus anguliger, Ph. Gärtnerin Ph. Adelheid Nicolai (prächtig weiss), Ph. albus superbissimus, Ph. Ernesti (riesenblumig, leuchtend Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 8. 86 — rot), Ph. M. Gheerbrant^ Fh. Jules Simon (riesenblumig, orange- scharlach), Ph. kermesinus inagnus (riesenblumig, leuchtend purpurn), Ph. roi des roses, Ph. Venus, Ph. Wrayi (gelb mit weisser Mitte), Ph. König Friedrich August von Sachsen. Rhipsalis Regnellii, Rh. rhombea, Rh. squamidosa., Rh. virgata. Arges Missgeschick hat mich diesmal mit meinen Kakteen- sämlingen betroffen. Yon den Anfang 1916 von der Deutschen Kakteen-Gesellschaft in Berlin der hiesigen Vereinigung von Kakteen- freunden in liebenswürdiger Weise geschenkten und von dieser mir zur Aussaat und vorläufigen Pflege überwiesenen Kakteensamen waren zwar fast alle aufgegangen, und zwar: 10 Ects. concinnus am 29. 80 ,, corniger ,, „ 10 ,, corynodcs versagten, denudatus intennedius electracanthus gibbosus .... haematacanthus . ingens microspermiis var. niacrancisirus versagten, minuscidiis am 29. Mai, myriostigma .,6. Juni, pilosus ,, 3. ,, plaiensis ,, 8. ,, Quehlianiis versagten, ^ 28. Mai. demselben Kasten befindlichen Sämlinge 10 , 10 , 20 , 10 , 20 , 10 , 40 , 40 , 10 . 10 . 10 . 10 Diese Mai, 19. Juni, 30. 1. 8. Mai, Juni, stenogonus m eni und wurden aber durch Ameisen, die durch eine Fensterritze in den Kasten gelangt waren und die Erde völlig umgewühlt hatten, Anfang Juli über Nacht fast sämtlich vernichtet. Ferner gingen auf und entwickelten sich gut von: 10 Ecer. riibescens, . . 10 ,, Salm-Dyckianus 14 Eps. Fiebrigii 10 PenÜanäii 14 10 20 20 20 15 12 10 3 Stück, aufgegangen am 7 1 15 20 10 2 3 14 10 7 7 5 20 Mani. bocasana 30 ,, Caput Mednsae ,, carnea ,, chionocephala ,, dolichocentra ,, e leg ans . ,, longirnamma ,, meiacantha . „ niutabilis ,, radialis var. echinus 1 4 Mesembr. pseudotruncatellum 6 10 Echeveria setosa .... 4 . Einige von diesen Sämlingen sind zwar noch nach dem Pikieren eingegangen, im allgemeinen aber war das Ergebnis zufriedenstellend. )' 14. Juni, 17. Mai, 14. Juni, 15. Juli, 11. Juni, 11. „ 14. „ 15. Juli, 4. „ 11. Juni, 2. Juli, 17. Juni, 10. „ 7. „ 14. „ 17. „ — 87 — Wegen des im Jahre 1916 andauernd kalt und regnerisch ge- wesenen Frühlingswetters, das nur selten ein wenig Samenschein bescherte, konnte ich die Aussaat der Sämereien erst Anfang Mai wagen. Mangels einer entsprechenden Heizanlage und besonderer Samenschalen füllte ich vier Holzkasten (Harzer Käsekistchen) zur Hälfte mit folgender Mischung gesiebter Erde: Zu unterst in Ys Höhe rein gewaschener, grober Kies, darauf folgende Mischung: ^g Buchenlauberde, Y^ g^" wohnliche Gartenerde und Vs verrotteter Lehm, Kalkschutt und Ziegelbrocken. Hierauf ebnete ich die Erdoberfläche mit einem Zigarrenkistendeckel völlig gleichmässig ein, machte mit einem kleinen, mit Zentimetermass versehenen Lineal eine etwa Y2 ^^ tiefe Furche, legte in diese in 2 bis 3 cm Entfernung mit einer Pinzette die auf weissem Papier ausgebreiteten, winzig kleinen Samenkörner und überstreute diese ganz dünn mit feingesiebtem Flusssand. Dann grenzte ich jede Samensorte durch leichtes Eindrücken von 1 cm breiten, 24 cm langen Zinkblechstreifen, die ich mir vom Klempner in genügender Anzahl hatte schneiden lassen, gegen die nächst- folgenden ab und versah jede Abteilung sofort mit einem Namen- schildchen ans starkem, weissem Papier, auf das ich den Namen mit unverwaschbarer, schwarzer chinesischer Tusche geschrieben hatte. Nun hielt ich die Kasten in Wasser, bis sich die Erde von unten gut vollgesaugt hatte, und deckte darauf von oben mit Schlemmkreide bepinselte Glasscheiben. Für die Folgezeit beobachtete ich alsdann das in Nr. 1 der M. f. K., Jahrgang 1914, Seite 10 von F. H. ßüSSLEß zur Anzucht von Kakteensämlingen empfohlene und sehr bewährte Verfahren. Violett schattierte, vsreiss und gelblichblühende Phyllokakteen als moderne Zimmerpflanzen. 7on J. Barfuss, Erfurt. Die Phyllokakteen oder Flügelkaktus sind zwar schon als Zimmerpflanzen eingeführt, doch berücksichtigt man zu viel die ein- fach roten Sorten. Diese kehren in den Häusern der Blumenlieb- haber stets wieder, dagegen violettschattierte, gelbliche, weisse und cremefarbige Flügelkaktus sind fast nicht anzutreffen. Dieses mag seinen Grund darin haben, dass man glaubt, die gewöhnlichen rotblühenden Sorten seien widerstandsfähiger als die andern, namentlich violett, gelb und weiss schattierten Sorten. Diese Meinung hat dazu beigetragen, dass die in Rede stehenden Farbenschattierungen noch in den Hintergrund gedrängt sind, obgleich hierunter köstlich duftende Sorten sind. Diese Sorten sind aber fast ebenso widerstandsfähig auch gegen schlechte Behandlung und ungeeigneten Standort wie die roten Sorten. Dazu haben jetzt auch während des Krieges die Sondergeschäfte diese Sorten wesentlich verbessert sowohl in Farbe wie in Ausdauer, so dass diese unbedingt mehr in den Wohnungen der Kakteenliebhaber eingeführt werden sollten. Unter den weissblühenden Cereen befindet sich die Königin der Nacht (Cereus grandifloriis) ^ welche nur einen Tag und eine Nacht blüht. — 88 — Doch soll von dieser weniger die Hede sein, mehr aber von jenen Sorten der Flügelkaktus, welche der Königin der Nacht fast gleiche oder doch ähnliche Blumen bringen, welche aber eine bedeutend längere Blütendauer haben. Die nachfolgend aufgeführten Sorten können sowohl aus Samen, Stecklingen wie auch durch Ver- edlung gewonnen werden. Wenn nun der Kakteenliebhaber Inter- esse an einzelnen der gekennzeichneten wohlriechenden Sorten hat, so kauft er sich hiervon Samen, und zwar in Sorten und Farben getrennt. Die einzelnen Sorten müssen dann aber auch ge- sondert in Samenschalen oder in kleinen Samenkästen in getrennten Abteilungen ausgesät werden. Die in Frage kommenden Töpfe, Samenschalen usw. müssen am Boden mit Topfscherben belegt werden, damit das Giesswasser freien Abfluss hat. Alsdann füllt man die Samengefässe bis Y4 cm vom Rand des Gefässes mit abgelagerter, sandiger, gesiebter Mistbeeterde. Die Oberfläche wird mit einem Brettchen glatt gemacht und dann die einzelnen Samen der Sorten getrennt ausgesät und jede Sorte mit dem Namen und der Farbe der Blumen versehen. Die Samen, die nicht zu dicht gesät werden dürfen, drückt man sanft an, bespritzt leicht mit lauwarmem Wasser und stellt die Samengefässe in einen Samenkasten aus Glas oder in ein Zimmergewächshäuschen. Es darf nur mit einer ganz feinen Brause an der Giesskanne bespritzt werden. Wenn nun auch die Anzucht dieser bezaubernd schönen neuen Varietäten für den Kakteen- liebhaber grosses Interesse hat, so ist es dennoch nicht jedermanns Sache, die Anzucht aus Samen in die Hand zu nehmen, weil einige Jahre vergehen, ehe man die vielversprechenden und wohlriechenden Blumen zu sehen bekommt. Deshalb empfiehlt es sich für jene Kakteenliebhaber, welche ihre Sammlung an blühenden Kakteen und die blühenden Zimmerpflanzen an seltenen und schönen Blumen be- reichern wollen, mit Knospen versehene Pflanzen zu kaufen. Auf diese Art hat man schon in einigen Tagen oder Wochen die Freude, die violettschattierten, gelblichweissen oder gelben mit kupferigem Schein bewundern zu können. Lässt man sich diese Kakteen von ausserhalb senden, so packe man sie sofort aus und gebe ihnen einen mittelmässig warmen Standort und nach Bedarf Wasser von etwa 14 bis 18 Grad Wärme. Man stelle die mit Knospen versehenen Pflanzen nicht direkt in die Sonne am Fenster, sondern mehr halbschattig, wodurch die Knospenentwicklung verlangsamt wird und die offenen Blumen dann auch länger blühen. Dort, wo man Raum und mehr Liebhaberei für die Weiterzucht der seltenen Farben- schattierungen hat, kaufe man bewurzelte Stecklinge oder heran- gewachsene Sämlinge. Am vorteilhaftesten sind die vorkultivierten Phyllokakteen, wenn sie in kleinen Töpfen stehen und so im Besitz der Kakteenliebhaber weiter kultiviert werden können, bis sie blühen. Man wartet mit dem Umpflanzen in grössere Töpfe, bis die Wurzeln den kleinen Topf voll durchzogen haben. Die durch Stecklinge ver- mehrten einzelnen Farbenschattierungen bringen echt die ursprüngliche Farbe, so dass man stets die gewünschte Schattierung erhält. Dagegen erhält man häufig durch Sämlingskakteen andere, manches Mal noch schönere Schattierungen, als die ursprüngliche Sorte zeigte. Sowohl die aus Stecklingen wie durch Samen herangezogenen kleinen — 89 — Kakteen dieser Gattung verlangen gute, passende, nicht zu sandige, abgelagerte Mistbeeterde und im Winter einen Standort von 12 bis 15 Grad Wärme. Dagegen von Mitte Mai ab stellt man sie in das freie Land mit den Töpfen bis am Band des Topfes in Erde eingesenkt. Eine mehr halbschattige Lage und das regelmässige Begiessen fördern das Wachstum. Dagegen im Herbst und Winter spare man mit dem Wasser. Von den blauvioletten Schattierungen sind herrlich in der Blüte: Ph. Bismarcki, dessen grosse Blumen kupfrigviolett sind und je nach Alter der Pflanze mehr oder weniger zahlreich erscheinen. Da nun die blauvioletten Schattierungen arm an Wohlgeruch sind, so berücksichtige man auch die Sorte Ph. crenatus ruber, dessen Blumen nicht allein wohlriechend, sondern auch in schöner, hell- violetter Farbe sich dem Beschauer zeigen. Der hellviolette Schein liegt erhaben auf der roten Grundfarbe, so dass diese Sorte auch mit den duukelrosa schattierten Sorten wetteifern kann. Der Wohlgeruch der Blumen ist in der nächsten Nähe des Standortes wahrzunehmen. Auch die Sorte Ph. Jules Simon, dessen Blumenmitte purpurviolett erscheint, während die Umrahmung lebhaft orangerot ist, hat Anspruch auf Schönheit der Blume, ebenso Ph. Kunati, voll rosaviolett in dunklen und hellen Tönungen. Eine Abwechslung bieten auch die Sorten, welche als Mittelpunkt im Innern der Blume eine Karmesinfarbe zeigen und nach den Endteilen der Blumen schön dunkelviolett schattiert sind. Yon den gelblichen und cremefarbigen Varietäten verdienen in erster Linie der gelb- bliihende Ph. Cooperi und der zitronengelbe Ph. Wrayi der Er- wähnung. Beide sind sehr wohlriechend und bringen an älteren Pflanzen 6 bis 8 schön entwickelte grosse Blumen, welche bei- spielsweise mit den rosa und violett schattierten Formen jedes Blumenfenster zieren. Ph. Wrayi verdient auch deshalb die weiteste Verbreitung, weil er jedes Jahr bei einem guten Stand- ort blüht, welches sicher für manchen Kakteenfreund sehr will- kommen ist. Neben dieser seltenen Blumenfarbe und Blühwilligkeit hat er auch ein gesundes Wachstum und bleibt von Ungeziefer frei. Überhaupt werden die in Rede stehenden Phyllokakteen weniger oder gar nicht von Ungeziefer befallen, wenn sie im Winter einen luftigen, nicht zu kalten Standort haben. Wirkungsvoll ist auch Ph. crenatus superbus mit rahmweisser Blume und gelblichen Sepalen. Ferner ziert auch zwischen andersfarbigen Kakteenblumen der wohlriechende, weissblühen de P>^. cr^;^a^W5, welcher mit dem cremefarbigen i^/j. 5/>/^;^"C ErzähluHGf aus der Zeit der russischen = = i#tSr ktSIDtSIgC"^" Bauernaufstände. Von Oberländer (Rehfus-Ober- = = länder). Zweite Auflage. Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 310 Gramm. ^ § Gesammelte Schulhumoresken, i:^i^Ln^ | = lungen: Besuch im Karzer — Katheder und Schulbank — Schulmysterien — Stimmung'S- = s: bilder aus dem Gymnasium — Samuel Heinzerling'S Tagebr.ch und eine Anzahl in S = Buchform noch nicht veröffentlichter Geschichten. Von Ernst Eckstein. Zweite Auflage. = S Preis geheftet 3 Mk. Gewicht: 430 Gramm. = = Ailf #W#%A^V 7^S# Bilder aus dem Krieesleben eines pommerschen = = MUa gl "l'^" AitSIftB Jägers. Von Paul Lehmann - Schiller. Zweite ^ = Auflage. Mit erläuternden Abbildungen. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 450 Gramm. = = Jlaif iialS#%— fc laitf«^w^%laiA Überlieferungen einer preußischen Forst- = = MUa alltSin Jag^" ■^■UIb beamten- und Korpsjägerfamilie mit = = Schilderung der Kriegstaten ihrer Söhne von Friedrich dem Großen bis zu Wilhelm = = dem Siegreichen. Nach Familienpapieren bearbeitet und herausgegeben von Ernst = = Ehrenfried Liebeneiner, Königl. Forstmeister. Preis geheftet 2 Mk. Gewicht 150 Gramm. = 1 Jäger- Erlebnisse aus Krieg u. Frieden. 1 = Her^sgegeben vom Vorstand des Vereins Alter Garde-Jäger zu Berlin zum Besten = = der Unterstützungskasse des Vereins. Preis kartoniert 2 Mk. 50 Pf. Gewicht 240 Gramm. = ~ 40fifi Ifi^AfTF^ Erinnerungen eines alten Garde- Jägers. Von Fritz = = IOwWf IO#w|#Ib Mücke. Preis elegant kartoniert 1 Mk. 50 Pf. Gewicht: = = 140 Gramm. = = Zu allen Preisen 30 vont Hundert Teuerunj^szusclilag'. ^ S Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellrrs. Für jede Mark Bestellung sind S s: 5 Pf. 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Für die Inserate verantwortlich Bodo Grundmann, Neudamm. — Druck: J. Neumann, Neudamm. Monatsschrift für Kakteenkunde, Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz-Berlin. Achtundzwanzigster Band. 191 8 Erscheint etwa am 15. jeden Monats. . \\l'l|äSife^ Jede Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^^^^^^^^fe^^ Anzeigenpreis >f» für die zweisjespaltene PetitT^eile fünf Mark. Einzelne Nummer 1 Mk. oder deren Raum 30 Pfennig. No. 9, ausgegeben im September 1918. Inhaltsverzeichnis: Aus der Jugendzeit. Von Rud. Meyer. — Änderungen und Nachträge. Von F. Vaupel. — Mamillaria erythrosperma Böd. spec. nov. (mit Abbildung). Von Fr. Bödeker. — Aus der alten Kakteenliteratur (Fortsetzung). Von F. Vaupel. Kleine Mitteilungen. Blütenreichtum. Von W. O. Roth er. — Herr Bodo Grundmann-Neudamm zum KönisUchen Ökonomierat ernannt. Verlag von J. Neumann in Neudamm. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINillllllli Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). s ^ «* s k ^ « ^ bfl ^ <;) ^ *» '^ • 8 8 .•^i ^ S 8 >* ^ s >. <;; <;) ^ '^ S 8 « ;rt f^ •*>ä Ws 8 <;j ■^» ^ <;> "** -C) .fti ?t St ^ 1 ^ ^ H.4 ^ K ^ ►«t •«t ■*» VJ «0 ^ «o (^ •♦* to ?5 ^ «4 ^ ^ 1 8 P^ •^ •» ^ % ^ ■<* "^ «0 8 »st «* »5? 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(),50bis7,50 „ Spegazzinii Web. 0,50 bis 10, — Echinocactus Fiebrigii, Gürk. 1, — bis 6, — „ recurvus, Lk. et Otto 1, — „ senilis, P.A. Phil. 20,— bis 30,— „ Soehrensii, K. Seh. 1,— bis6, — „ nncinatus, Gal. I,50bisl0, — Echinocereus zuniensis Eng. et Big. 5. — EchinopsisSalmiana,Web.0,75bis6, — „ sali)ingophora,Lein. I,.")0bis3, — Mamillaria chapinensis 0,50 bis 5, — „ plumosa. Web. 3,50bis6, — „ Schiecleana,Ehrenbg. 3,.")0bisl0— „ Seideliana, Quehl. 1,50 bis 5, — „ senilis 7,50 bis 10, — Opuntia clavarioides, Lk. et Otto 2,50 bis 5,— „ diademata. Lern. 3,50 bis 7,50 Pilocereus niger, Poit. 4, — bisG, — „ strictus cri Status, Rümj^l. 10, — PterocactusKunzeiK.Sch. 1,50 bis 7,50 Probenummern der Fischerei -Zeitung Wo ebenso hrift für die Interessen der gesamten dentsclien Binnen- fischerei, Fisclizuclit nnd Teicliwirtscliaft, Seen-, FIuss- nnd Baclifisclierei, der Fiscliverwertnng nnd Sportüsclicrei — erscheint ■wöchentlich — Abonnementspreis 2 Mark, werden umsonst und postfrei gesandt von J. Neumann, Neiidamm. Verlag von J. Neumann, Neudamm. Im unterzeichneten Verlage erschien: Der Neufundländer. Von .1. W. Bennett. Vom Verfasser autorisierte Übersetzung von Carl Tliilo. Mit vier Vollbildern und drei in den Text gedruckten Abbildungen. Preis geheftet 1 MR. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nacli- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet. J. Neumann, Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. K okteen liefert billigst Rose. Kakteenzüchterei, Elmschenhagen bei Kiel. Preisliste 20 Pf., illustrierte 50 Pf., die bei Bestellungen über 3,00 bzw. 5,00 Mk. vergütet werden. Verlag von J. Neumann, Neudamm. Zur Anschaffung sei empfohlen: Qßsamtlißschrelliuns der KaKteen Von Professor Dr. Karl Schumann. Mit einer kurzen Anweisung zur Pflege der Kakteen von Karl lllrsclit. Zweite, um die Nachträge von 1898 bis 1902 vermehrte Auflage mit 1120 Seiten Text und 153 Abbildungen. Preis geheftet 30 Mk., hochelegant in Halb- franzband gebunden 34 Mk. Auch zu beziehen in 15 Lieferungen zum Preise von je 2 Mark. Ein illustrierter Probebogen wird umsonst und postfrei geliefert. Die erste Lieferung ist in jeder Buchhandlung zur Ansicht erhältlich. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. Xeiiinaiin, l^eudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen- Suche hübsche Exemplare von: Echin.Emoryi,horripilus, Mac Dovellii, M. Seideliana. (22 Tierarzt Hloritz, z. Zt. Liebenthal, Kr. Löwenberg, Schles. - 9? — „Aus der Jugendzeit^^ Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Wenn ich in dem schnell dahinpulsierenden Leben und Treiben der Reichshauptstadt die Richtung nach der Potsdamer Strasse ein- schlage und in die Pallas-Strasse einbiege, dann breitet die Erinnerung ihre traumhaften Schwingen über mich aus und meine Gedanken schweifen zu jenen längst entschwundenen Zeiten, wo an der Ecke jener ge- nannten Strassenzüge, an ihrem Treffpunkt, der Eingang zu dem damals in idyllischer Ruhe sich ausbreitenden Königl. Botanischen Garten den Besucher freundlich einlud. Ich gedenke meiner Jugend- zeit, in der wir an schulfreien Sommernachmittagen nach langen, in stickiger Luft verbrachten Klassenstunden, mit neu erwachendem Lebensmut die weitgelegene Strecke von unseren Wohnungen bis dahin, natürlich in rasendstem Tempo, zurücklegten; galt es doch rechtzeitig zur verabredeten Stunde an dem Eingang zu den inter- essanten Gartenanlagen einzutreffen. An dem mit uralten, knorrigen, edlen Weinreben übersponnenen Direktorialgebäude vorüber führte uns der Weg nach jener dicht dabei sich ausbreitenden Felspartie, die allen alten Kakteenfreunden wohl noch in Erinnerung sein dürfte, welche die stacheligen Be- wohner der mexikanischen Einöden in gigantischen Exemplaren von patriarchalischem Alter aufgenommen hatte. Wenn ich auch damals noch nicht jenes Gefühl, das mich später so ganz gefangen nehmen sollte, kannte, so war ich mir gleichwohl bewusst, in jener eigen- artigen, gleichsam vorweltlichen Vegetation etwas ganz Besonderes erblicken zu können, um so mehr, da wir damals in der Ritterstrasse jenem tüchtigen Kakteenkenner gegenüber wohnten, welcher in seinem eigenartig konstruierten Dachtreibhause, worüber ich schon seiner- zeit berichtet habe (Monatsschrift 1912, S. 167), unsere Pflanzen- familie eifrig und liebevollst pflegte, nämlich CARL HOPFFEß. Da ich dort schon immer, wenn auch nur von Ferne, die Pflanzen und deren treuen Pfleger beobachten konnte, war mein Interesse wohl bedeutend lebhafter als das meiner Schulkollegen, und ich verstand, sie durch meine Berichte länger an jene Felsgruppe zu fesseln, länger wohl, als ihnen lieb war. Als ich in späteren Jahren, in denen mein Interesse für die Kakteenflora bereits stärker angeregt war, jene Gruppe wieder besuchte, da begrüsste ich die einzelnen Stücke wie gute alte Bekannte. Es befanden sich dort noch Exemplare, deren Einführung bis auf die Zeiten des einstigen Direktors LiNK und des Garteninspektors OTTO, welche zusammen die Abbildungen ausrelesener Gewächse des Königl. Botanischen Gartens in Berlin (Icones plantarum selectarum Horti bot. Berol.) vom Jahre 1828 herausgegeben hatten, zurückdatierte; unter jenen befinden sich auch wohlgelungene Reproduktionen der Kakteen. Ich erinnere mich noch ganz besonders der gigantischen Exemplare des Eds. electracanthus Lem., des Eds. macroäiscus Mart., des Eds. ingeiis Zucc, welche jene Felsgruppe zierten, eines riesigen Eds. Pottsii S.-D. von kugelförmigem Wuchs, ferner zweier ca. 30 cm hoher Pflanzen des seltenen Ecer. subinermis S.-D., wie man sie in solcher Höhe nie wieder zu sehen bekommt; ausserdem erblickte Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 9. — 98 — man dort vielköpfige hohe Exemplare der mit ihren reizenden Blüten- kränzen geschmückten Mamillarien, riesenhafte, vielarmige Cereen mit ihren jungfräulich zartweissen Blumenkelchen und hohe, groteske, unten vollständig baumartig verholzte Opuntien. Ganz besonders möchte ich aber noch die säulenförmig gewachsenen Exemplare der Eps. tvihi- flora Zucc. in noch typenreiner Form erwähnen und vor allem eine auf eine Peireskia gepfropfte, verlängert kugelförmig gewachsene Eps. Eyriesii Zucc. von wohl ca. 40 cm Höhe und 25 cm Durch- messer, welche einen ganz originellen Anblick gewährte, dessen sich die ältesten Kakteenfreunde wohl noch gewiss erinnern werden. Das Exemplar wurde, da es sich sonst nicht auf der äusserst dünnen Unterlage hätte halten können, an vier Seiten durch Stäbe gestützt und gehalten und schwebte über der sie ernährenden Peireskia wie ein Ballon. Es hatte jedenfalls lange Jahre in dieser Stellung in Anbetracht seiner Grösse zugebracht und dürfte auch unter anderem den Beweis liefern, dass Pfröpflingen, entgegen anderen Meinungen, auch eine lange Lebensdauer beschieden sein kann. Ich führte schon einmal an dieser Stelle (Monatsschrift 1911, S. 126) ein ähn- liches Beispiel an und erwähnte dort einen Ects. myriostigma S.-D., welcher über 25 Jahre auf derselben Unterlage {Cer. niacrogonus) be- findlich, eine ungeheure Länge erreicht, bei Auflösung der HEESEschen Sammlungen leider durch Frost ein vorzeitiges Ende gefanden hatte. Ich selbst besitze noch ein selten grosses Exemplar der Eps. valida Monv., von fast 50 cm Höhe und 18 cm Durchmesser, auf einen Cer. macrogomis gepfropft, das wohl über 30 Jahre alt, sehr ge- sund ist und ein vorzügliches Wachstum zeigt. Desgleichen habe ich in meinem Besitz noch eine ebenfalls sehr alte Pflanze der typischen E. tubiflora, mit der dunkelgrünen Körperfärbung und der dunklen Bestachelung, die ebenfalls auf einen sehr dünnen Cereus gepfropft (dessen Art nicht mehr festzustellen ist, da seine Be- stachelung vollständig verschwunden und einem Stock gleicht), die alljährlich noch ihre zartweissen, süssduftenden Blumen entwickelt: alles Beweise von der Dauerhaftigkeit gut gepfropfter Exemplare. Im übrigen muss ich aber doch bemerken, dass ich kein besonderer Freund jener Methode bin und sie nur im Notfall angewendet wissen möchte. Meine letzte Erinnerung an jene historische Felspartie im alten Königl. Botanischen Garten zu Berlin ist die, als ich an einem glühendheissen Sommernachmittag, Mitte der neunziger Jahre, mit Professor SCHÜMANN die Arten der Gattung Echinopsis im Schweisse unseres Angesichts bestimmte. Wo jene einsame, stille, poesievolle, der Flora einst geweihte Stätte gelegen, darüber hastet das geräuschvolle Leben und Treiben der Metropole hin, und nur noch einzelne gigantische Bäume in dem erstandenen Kleistpark deuten dem Eingeweihten die Stelle an, wo einst der Tempel der Blumengöttin gestanden. Aus leisem Rauschen und Lispeln ihrer vom leichten Nachtwind bewegten Blätter ver- meint der auf jener Bank einsam ausruhende, alternde, lebensmüde Wanderer flüsternd dahinschwebende Tonwellen zu vernehmen — Sphären harmonien: „Aus der Jugendzeit". — 99 — Änderungen und Nachträge. Im Jahrgang 1903 der Monatsschrift hat SCHUMANN unter dem Titel „Reise-Erinnerungen vom Jahre 1903" verschiedene von ihm be- suchte Kakteensammlungen geschildert, und darunter auf Seite 182 u. f. diejenige des Herrn WeinGART, der damals noch in Nauen- dorf wohnte. Diese Schilderungen, so weit sie wenigstens die letztere Sammlung betreffen, enthalten teils Ungenauigkeiten, teils sind sie durch die seitherigen Forschungen überholt und harren schon lange der Überarbeitung. Herr Weingart, der naturgemäss hierfür die berufenste Persönlichkeit ist, kann sich ihr aus Mangel an Zeit leider nicht widmen, hat mich aber gebeten, an Hand seiner Notizen die folgenden Ausführungen niederzuschreiben. Auf Seite 183 ist zunächst von dem Cereus Napoleonis die Rede. Es werden da drei Pflanzen erwähnt, eine aus dem Gruson- haus in Magdeburg, eine zweite im Botanical Magazine abgebildete, und eine dritte, die bei Haage & SCHMIDT als Cerevis pitahaya ging. Die erstere ist Cereus tricostatus Rol.-Goss., wie Herr WeinGART schon in M. f. K, 1916 S. 76 — 79 ausgeführt hat, die zweite ist eine gute Art für sich, und die dritte ist Cereus triangularis var. Uhdeanus S.-D. Die Angabe, dass die letzere wohl aus dem Garten von Karlsruhe gekommen sei, ist zu streichen. Zu den im nächsten Abschnitt besprochenen Formen des Cereus grandiflorus ist folgendes zu bemerken. Var. Uranus hat längere und stärkere Stacheln, in Neutrieb ist sie „dunkler" grün. Die Var. haitiensis ist Cerevis Urbanianus Gurke et Wgt. = Cereus paradisiacus Vpl. Bei der Form von St. Thomas sind (in der untersten Zeile der Seite) die Worte „aber heller" zu streichen und (in der ersten Zeile der Seite 184) die Worte „steigt bis neun" zu ersetzen durch: ist dieselbe. Die Form barhadensis Engelm. ist mit der vorigen identisch. In demselben Abschnitt wird dann schließ- lich noch eine Form erwähnt, von der im Jahre 1899 sechs Originale an Zeissold in Leipzig kamen. Diese stammt aus Mexiko und wurde von FOBE als Cereus grandiflorus mexicanus verkauft. Sie wächst sehr gut, hat aber niemals geblüht. Es ist Cereus pentagonus Hort, non Karw. {= C humilis DC, C gracilis S.-D.^ C. myriocaulon Pfeiff., C. pentalophus -f radicans DC), den SCHUMANN irrtümlicher- weise dem C. spinulosus Otto für gleich hielt. Zu den Ausführungen über Cereus nycticalus ist folgendes zu bemerken. Die Var. armata ist Cereus coniflorus Wgt. C. callianthus Hort, (nicht callicanthus !) ist eine Hybride des C nycticalus und C. grandiflorus und blüht ähnlich wie C nycticalus. C, Peanii hat aber bei Herrn Weingart nie geblüht. Von dem Cereus Boeckmannii (Seite 184, letzter Absatz) wird eine Pflanze aus dem Grusonhaus und eine andere (in Anmerkung 2) aus Haiti erwähnt; die erstere ist C. Grusonianus Wgt., die zweite C Vaupelii Wgt. Der C. Boeckmannii stammt somit nicht aus Haiti, sondern aus Mexiko. Eine vierte, in denselben Formenkreis gehörige Art ist der noch nicht veröffentlichte Cereus gonaivensis Wgt.; er ist von Jüan T. Roig Y Mesa in dessen Arbeit „Cactaceas de la flora Cubana" (1912) als C Boeckmannii ? von Cuba abgebildet. — 100 — Blüte und Triebe der Pflanze erhielt Herr Weingaet vor dem Kriege von De Laet in Contich. Die endlich in der 5. Zeile von unten erwähnten 2 Formen des C Mac. Donaldiae sind nur Kulturformen. Auf Seite 185 werden im Anschluss an Cereiis spinulosus zwei Arten genannt, von denen die eine zufälligerweise aus Italien mit- gebracht und die andere unter dem Namen C. Maynardii aus Birken- werder verkauft wurde. Beide sind gleich und anscheinend der ver- schollene und nicht beschriebene C rigidiis Lem. Von WeinGAET stammende Pflanzen haben im Botanischen Garten zu Dahlem am 25. April 1912 geblüht und rosafarbige Blüten gebracht; Frau Professor GÜEKE hat sie gezeichnet. Bei F. FOBE in Ohorn wurde der Cereus rigidiis Lem. geführt als „Cereiis Ctibensis aus der Sammlung von KeaUSE in Halle, blüht rosa". Die folgenden von Herrn Ober- inspektor HaetmANN aus Haiti (nicht aus St. Thomas) eingeführte Pflanze ist eine gute Art aus dem Kreise des C. grandiflorus\ sie hat dünne, runde Triebe, ziemlich lange, gelbbraune Stacheln und lange, graue Haare in den Areolen; sie ist bei Herrn HaetmANN nicht am Leben geblieben, und auch die von Herrn Weingaet an den Botanischen Garten in Berlin gegebene Pflanze ist dort verloren gegangen. Der Satz: „Diese Pflanzen gehören höchstwahrscheinlich zu dem verschollenen Cer. irradians Lem." ist demnach zu streichen. Der C. irradians ist aber die früher in Schloss Dyck unter dem Namen C. inermis gezogene, aber in schlechter Kultur gewesene Pflanze. Dieselbe Art in guter Kultur ist die folgende, die Herr Weingaet von der Firma De Laet unter dem falschen Namen C. grandifloriis var. Maximiliana erhalten hatte. Auch der Cereus, welchen WEINGAET in seiner Übersetzung der „Pflanzengeographie Costaricas von C. WeeCKLE" erwähnt hat als vielleicht identisch mit dem Cereus Wercklci Weber, den er vor Jahren aus dem Botanischen Garten in Berlin mit der Bezeichnung: „als Cereus Mac Donaldiae (?) erhalten", bekam, hat sich in weiterer Kultur als verkümmerter Cereus irradians Lem. entpuppt, er war allerdings nur durch schlechte Kultur auch „inermis" wie C. Wercklci von Geburt ist, geworden. Die letzte in diesem Abschnitt erwähnte Pflanze, der C Donatii der Gärtner, hat sich als C Mac Donaldiae entpuppt. Die im zweiten Absatz wiedergegebene Vermutung des Herrn Weingaet, dass der in Berlin kultivierte Cereus aus Honduras von der Tracht des C grandifloriis mit dem C Kiinthiamis zusammen- falle, hat sich als falsch erwiesen: C. hondurensis K. Seh. und C. Kunthianii^ Otto sind zwei verschiedene gute Arten. Ein Irrtum ist SCHUMANN bei seiner Angabe über den Cereus grandiflorus ruber (Seite 185, 3. Zeile von unten) unterlaufen. Die von ihm unter diesem Namen fälschlich aufgeführte, dem C Mallisonii ähnliche Pflanze ist eine von E. Dams gesandte Hybride, während der C grandiflorus ruber aus der Sammlung des Herrn WEINGAET eine hellrot blühende Hybride des C grandiflorus mit dem C. speciosus war; sie war sehr hellgrün, ähnlich dem echten C Maynardii gebaut und sehr schwach bestachelt. Sie ist leider nicht mehr zu haben. Bei dem auf der folgenden Seite genannten Cereus grandiflorus ^chmidtii ist zu ergänzen Hort. Sencke; es ist eine rotblühende — 101 — Hybride des C, nycticaliis mit dem C. speciosus. Er ist nicht zu verwechseln mit dem C. Schmidtii Hge. & Schmidt, der von der Hybride C. callianthus nicht verschieden ist, also ebenfalls ein Kreuzungsprodukt des C. grandiflorus und C. nycticalus darstellt; welcher von diesen beiden den Staub und welche die Frucht geliefert hat, weiss man aber nicht. Zu dem Cereus pentagonus Hortul. (!), den Zeissold auch als Cereus grandiflorus mexicanus verkauft hat, fügt Weingart noch an, dass die Herren HaAGE & SCHMIDT einen Cereus grandiflorus mexicanus geführt haben und noch führen, der identisch mit dem Cereus Jalapaensis Vaupel ist. Was der im Katalog von AuGUST LINKE, Berlin 1855, aufgeführte ,,Cereus grandiflorus var. ex. Mexico Origin. von POSELGER, 2 Taler" ge- wesen ist, habe er nicht ergründen können. Die oben erwähnte Hybride, die E. Dams aus Wilmersdorf sandte, ist einer 3 kantigen Rhipsalis ähnlich, blüht mit einer fleisch- roten C. flagelliformis-'BlüiQ mit violetter Narbe, könnte von Phyllocactus phyllanthoides S. und Cereus flagriformis Zucc. stammen und ist leider oft als Cereus ruber Weingart verkauft worden, was natürlich falsch ist, denn der Cereus ruher Weing. ist ein 3 kantiger Speciosus, dem Cereus cinnabarinus am ähnlichsten. Eine Ergänzung erfordert schliesslich noch die Bemerkung Schümanns über den von Herrn LUTTEELOH gezogenen Bastard zwischen Phyllocactus und Echinopsis. Der Zweifel, dass Angehörige dieser beiden Gattungen sich mit einander kreuzen lassen, ist durch die Erfolge des Herrn CARL E-ETTIG, der den Phyllocactus hybr. Carl Rettig Wgt. (M. f. K. 1914, S. 145) gezogen hat, endgültig widerlegt. Auch die Pflanze des Herrn LUTTERLOH war eine solche Hybride. F. VAUPEL. Mamillaria erythrosperma Böd. spec. nov. Von Fr. Bödeker, Cöln. (Mit Abbildung.) Während meines letzten Besuches bei Herrn De Laet in Contich im Jahre 1914 fand ich dort unter den neuen Einführungen auch u. a. eine wunderschön rotblühende, reichlich sprossende Mamillaria mit Hakenstacheln und der Bezeichnung „Mam. Painteri'\ Da ich letztere Pflanze aber zur Genüge aus Herbarmaterial mit Blüten (vom Herrn Autor Dr. RoSE nebst guter Photographie dieser Pflanze an Herrn QUEHL gesandt und von diesem mir wiederholt freundlichst zum Studium und Vergleich überlassen) kannte, so ersah ich sofort, dass hier eine andere Pflanze, vielleicht sogar Neuheit, vorlag. Durch weitere Beobachtungen und Vergleiche dieser Pflanze in vielen Exemplaren und Sämlingen bin ich nunmehr zu der Überzeugung gekommen, dass hier tatsächlich eine Neuheit vorliegt, deren Be- schreibung ich nunmehr folgen lasse: Caespitosa ; mamillae ad 8 et iß series ordinatae cylindricae ; aculei radicales Ij — 20 albi^ recti, centrales i — ^, raro 4, lutei, apice sensim obscure fusci, infimvis hamatus; flores kermesini ; semina atro-kermesina- — 102 — Körper zunächst einfach, ausgewachsen bis 5 cm hoch und 4 cm im Durchmesser, sehr oft und auch schon in viel geringerer Grösse besonders am Grunde, aber auch weiter bis in die oberen Axillen reichlich sprossend, saftig glänzend und dunkellaubgrün, in den Axillen viel heller. Scheitel nicht eingesenkt und von den Mittelstacheln, jedoch nicht schopfförmig, überragt. Warzen nach den 8.- und 18. - Berührungszeilen geordnet, eng gestellt, zylindrisch und schwach nach dem Scheitel zu aufwärts gebogen, unter der Lupe schülfrich punktiert, ungefähi 5 mm dick und 10 mm lang und an der Spitze nach unten zu rundlich ab- gestutzt. Areolen rund, 1 mm im Durchmesser, gelblich, ohne jegliche Wolle. Randstacheln 15 bis 20, weiss, sehr dünn, in der Jugend rauh, später glatt, gerade, horizontal bis angedrückt spreizend, 8 bis 10 mm lang, am innersten Ende auf der Areole gelb, aber nicht verdickt. Mittelstacheln meist 1 bis 3, selten 4, der unterste und stärkste gerade vom Körper vorspreizend, an der Spitze hakenförmig gebogen, dicker wie die Randstaclieln, bis 10 mm lang, rauh, am Grunde knotig verdickt und gelb, in der unteren Hälfte ebenfalls gelb und von da ab bis zur Spitze allmählich dunkelrotbraun werdend. Die nicht immer vorhandenen 1 bis 3 oberen Mittelstacheln aufwärts stehend und fast angedrückt spreizend, von gleicher Farbe, aber steif pfriemlich und ohne Haken an der Spitze. Axillen ohne Wolle mit dünnen, gewundenen, haarförmigen, weissen Borsten besetzt. Blüten zahlreich, etwas vom Scheitel abstehend, ungefähr 15 mm lang und von gleichem Durchmesser, trichterförmig. Frucht- knoten kugelig, hellgrün und kahl, 2 mm im Durchmesser. Äussere Blütenhüllblätter schmal lanzettlich , kurz gespitzt, unten grün und nach oben zu bräunlich karmoisinrot mit dunklerem Mittelstreif, ungefähr 10 mm lang und knapp 2 mm breit. Innere Hüllblätter von gleicher Form, aber schlanker zugespitzt und mit Stachelspitze, schön karmoisinrot mit hellerem Kande, bis 15 mm lang und 2 mm breit. Staubfäden gewunden, hellkarmoisinrot und nach oben dunkler werdend. Beutel hellgelb. Griffel von gleicher, aber etwas hellerer Farbe als die Staubfäden und die Beutel mit seiner 3- bis 4-teiligen, karmoisinroten Narbe weit überragend. Frucht keulenförmig, karmin- rot, 2 cm lang. Samenkörner nierenförmig, klein, grubig punktiert, glänzend und schön dunkelkarmoisinrot, ins schwärzliche. Heimat Mexiko, daselbst wohl sicher an feuchtwarmen und nicht zu sonnigen Standorten, da die Sprosse an der Pflanze (auch oben) schon Wurzeln treiben. Var. similis De Laet: Körper kleiner, rasenförmig wachsend; Randstacheln kürzer, rauh ; Mittelstacheln oft gelb ; Blüte heller und Narbe gelb. In K. Schümanns System gehört die Art in die 4. Unter- gattung Emnamillaria Eng., 1. Sektion Hydrochylus K. Schum., daselbst wieder in die 7. Reihe Stylothelae Pfeiff*., und hier wiederum neben Mam. Schelhasei Pfeiff*. Ich benenne die Pflanze nach ihren eigenartig schön gefärbten Samenkörnern, einer Samenfarbe, die ich sonst nirgends beobachtete. ' Mamillaria erythrosperma Böd. Auf den Seiten der Typ, in der Mitte die Varietät shnills. V^on Herrn De Laet photographisch. aufgenommen. — 105 — Anmerkung: Die Pflanze ist sicher schon hin und wieder im Handel, und zwar der Typ mit roter Narbe als Mam. vivida und die Varietät mit gelber Narbe usw. als Mam. monancisiria. Beide Benennungen sind also hiermit hinfällig. Mam. vivida und Mam. monancistria (siehe auch hierzu K. SCHUMANNS Gesamtbeschreibung Seite 533 und Nachtrag zur Gesamtbeschreibung Seite 133), habe ich als Benennung während meiner Beobachtungszeit als Namen für jene Pflanzen provisorisch aufgestellt. Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. PLUMIER - BURMANN: Plantarum americanarum fasciculus octavus. (Fortsetzung zu Seite 72.) Tabula centesima nonagesima nona. MElocactus repens, tetragonus et pentagonus, flore albo, fructu rubro, et coccineo, Plum. Cat. p. 20. Tourn. inst. p. 653. C ACTUS repens, subquinque angularis. Linn. spec. p. 467. no. 11. C actus scandens, angulis quinque, pluribusque obtusis. Linn. H. Cliff, p. 182. Roy. pr. p. 280. Cereus Americanus, major, articulatus, flore maximo, nocte sese ape- riente, et suavissmum odorem spirante. Volk. Hesp. Norimb. I. p. ISS. Tab. 134. Cereus serpens 'EXiocpu-fa;, seu solfuga. Plukn. Mantiss. p. 76 ubi floris pe- culiaris indoles denotatur. Figura prima. Planta proprie est repens, sique radiculis, quas hie inde emittit, adstan- tes arbores, aliaque fulcra attingere potest, scandit, longissima emit- fcens sarmenta, plerumque quatuor vel quinque, aliquando plures angu- los f ormantia, spinis per interstitia erumpentibus f asciculatis setaceis, stel- lae in modum in orbem. expansis, quae in Auctoris icone frequentiores de- pictae sunt, quam in nostris observantur planus, quaequ© in pentagona ejus varietate ab auctore etiam multo rariores et tenuiores delineatae sunt. Flos diu latet, ac tarde crescit, conumqu^^ primo format obtusum, spi- nulis subtilissimis armatum, quum vero sese aperit, ingentem primo [192] explicat calycem, ex meris squamis, quadruplici quidem strato sitis, compositum: Vesperi vero, quum ipse jam florebit, circa horam sep- timam plerumque sese aperire incipit, duodecima horä candidissimus micat, omniumque amaenissimum et suavissimuni praebet spectacu- lum, et odorem, qui per totum sese diifundit hypocaustum, in quo ut copiose haec planta floreat, proxime ad fenestras in fictilibus verno tempore deponenda est, quoque magis Soli exponatur, ejusque radiis illustretur, eo luxuriös! or, magisque florifer observatur, ita ut, licet — 106 — flos Solem yideatur subterfugere, quum per noctem sese aperiat, planta tapaen ipsa 'EliocciXcz, seu Solls amlca observatur. Qnl hujus porro incomparabilis floris singularem scire desiderat structu- ram, adeat H. Cliff. l. c. ubl a Cl. Linnaeo exactissime et graphlce ejus partes separatae expllcantur, quae aCl. Tretvio in decur. Tab. 31 et 32 ele- gantissime delineatae exhibentur. Tafel 199. Melocactus; kriechend, 4- und 5-kantig; Blüte weiss, I^rucht karmin- rot. Plum. Cat. Seite 20. Tourn. inst. Seite 653. C actus; kriechend, meist fünfkantig. Linn. spec. Seite 467. No. 11. Cactus; klimmend, mit 5 meist stumpfen Kanten. Linn. H. Cliff. Seite 182. Roy. pr. Seite 280. Cereus; aus Amerika, ziemlich gross, gegliedert, mit sehr grosser Blüte, die sich nachts öffnet und sehr angenehmen Duft ausströmt. Volk. Hesp. Norimb. I. Seite 133. Tafel 134. Cereus; kriechend, 'EXtöcpuYc/.c, oder sonnenscheu. Plukn. Mantiss. Seite 76, wo die besondere Eigenschaft der Blüte erwähnt wird. Figur 1. Pflanze ausgesprochen kriechend; wenn sie mit den Wurzeln, die sie hier und dort aussendet, benachbarte Bäume und andere Stützen erreichen kann, klimmt sie an diesen empor, indem sie sehr lange Ranken aussendet, die meist 4 oder 5, bisweilen auch mehr Rippen haben und bestachelt sind. Die Stacheln stehen bündelweise in Zwischenräumen, sind borstenartig und sternförmig im Kreise ausgebreitet; auf der Abbildung des Autors sind sie in grösserer Zahl gezeichnet, als sie an unseren Pflanzen beobachtet werden; bei seiner 5-kantigen Varietät sind sie in geringerer Zahl und schwächer gezeichnet. Die Blüte ist lange geschlossen und wächst langsam; sie bildet zunächst einen abgestumpften Kegel, der mit sehr feinen Stachelchen besetzt ist; wenn sie sich aber öffnet, entfaltet sie sich zuerst zu einem sehr grossen Kelch, der lediglich aus einer vierfachen Reihe von Schuppen zu- sammengesetzt ist; am Abend ihres Erblühens beginnt sie sich meistens um die siebente Stunde zu öffnen, um Mitternacht erglänzt sie in prächtigem Weiss und bietet den köstlichsten und herrlichsten Anblick unter ebensolcher Entwicklung von Duft, der das ganze Gewächshaus erfüllt. Damit die Pflanze reichlich blüht, muss sie in der warmen Jahreszeit in Tongefässen möglichst nahe an die Fenster gestellt werden, und je mehr sie der Sonne ausgesetzt und von ihren Strahlen getroffen wird, um so üppiger und reichlicher blüht sie. Wenn somit auch die Blüte, die sich in der Nacht öffnet, der Sonne flieht, so ist die Pflanze selbst doch ^/.locprXa, oder sonnenliebend. Wer den eigen- artigen Bau dieser unvergleichlichen Blüte eingehender kennen lernen will, nehme den H. Cliff. zur Hand, wo ihre einzelnen Teile von Linne sehr genau und anschaulich dargestellt sind; sie sind ferner von Trew in decur. Tafel 31 und 32 trefflich abgebildet. MElocactus repens, trigonus, flore albo, fructu violaceo. Flum. Cat. p. 20. CACTUS repens, trigonus, spinis quaternis, setaceis. ß Cactus triangularis, scandens, articulatus, Linn. H. Cliff. j^- 1S2. no. 1. — 10? — Figura secunda. Ohservatlo. Licet haec plarita cum Cereo trigono articulato, fructü Suä- vissimo Herrn. Prodr. p. 118. a Botanicis vulgo jungatur, ex forma tarnen articuloriim, Hermanni icone, spinisque inprimis quaternis, cru- ciatisqüe patet, longe aliam esse plantam, illamque Hermdnnl melius convenire cum alia Plumierii planta mox subsecutura, quae spinas äimi- les ac ilJa gerit; caeterum harum plantarum fructus dulcisf^imi, acido- dulces, ab incolis in deliciis habentur, quam maximum in ferventibus -^ istis regionibus refrigerium sitientibus praebentes, quique Aurantiorum magnitudinem saepe adaequant, ita ut licet hae plantae spinisundiqüesar- matae, foliis destitutae, atque instar serpentum primo adspöctu fugien- dae et horrendae, humano tamen generi ob delicatos fructus amabites sint, et in silvis campestribus, ubi ad arbores adscendunt, quam avi- dissime a ptaereuntibus et sitientibus incolis expetantur;i omnes por- ro hae repentes species, ipsarumque varietates eundem habent Crescen- di modum; si nulla inveniant adminicula, quibus sese sustinere valent, per terram proserpunt, si vero arbores, ad quas sese erigere pbssuüt, adtingant, fibrillas radicales ad ipsas emittunt, harumque corticibus sese figunt, ipsas adscenduntarbores, atque perillarumfrondesseseextendunt luxuriosissime tanquam Parasiticae, ex ipsis quoque nutrimentum sugunt per fibrillas ipsis infixas, quum harum plantarum radices terrae inhaeren- tes adeo pusillae sunt ratione ipsarum magnitudinis, uti id evidentissi- me patet in Cactis erectis, quae vix notabiles gerunt radices, scopulis- que tam firmiter saepe infixae sunt, ut ab iis sine summa laesione vix sö- parari possint, unde hoc plantarum genus vix per fibrillas terrae inhae- rentes nutrimentum haurire videtur, quod in aliis quoque succulentis obtinet plantis, uti id de variis Aloes, Mesembryanthemi, aliarum- que speciebus satis cuique notum est. Melocatus; kriechend, dreikantig; Blüte weiss) Frucht violett. Plum. Cat. Seite 20. C actus; kriechend, dreikantig; Stacheln zu viert, borstenartig. ß C actus; dreikantig, klimmend, gegliedert. Linn. H. Cliff. Seite 182. No. 1. Figur 2. Bemerkung. Wenn diese Pflanze auch mit dem dreikantigen, ge- gliederten, süssfruchtigen Cereus in Herm. Prodr. Seite 118 von den Botanikern allgemein vereinigt wird, so ist sie nach der Form der Glieder, der Abbildung Hermann's und besonders den vier kreuzweise gestellten Stacheln doch von ihr sohr verschieden; und die Pflanze Hermann's stimmt besser mit einer anderen, bald zu besprechenden Pflanze Plumier's überein, die eine ähnliche Bestachelung wie jene hat. Im übrigen werden die köstlichen, süsssäuerlichen Früchte dieser Pflanzen von den Landesbewohnern sehr ge- schätzt, indem sie in jenen heissen Gegenden den Dürstenden Erfrischung bieten; sie erreichen oft die Grösse einer Apfelsine. Obgleich diese mit Stacheln allseitig bewehrten, blattlosen Pflanzen durch ihr schlangenartiges Äussere Furcht und Schrecken einjagen sollten, sind sie ihrer köstlichen Früchte wegen doch für das Menschengeschlecht von grossem Wert und — 108 — werden in den Wäldern des Flachlandes, wo sie anf die Bäume klettern, von den vorbeigehenden und durstigen Leuten begierig gesucht. Alle diese kriechenden Arten und ihre Varietäten haben ferner denselben Wuchs; wenn sie keine Stützen finden, an denen sie sich festhalten können, kriechen sie auf der Erde weiter; wenn sie aber Bäume finden, an denen sie sich auf- richten können, treiben sie Luftwurzeln nach ihnen, heften sich an ihrer Rinde fest, steigen auf die Bäume hinauf, breiten sich wie Parasiten in üppigster Weise in ihrer Krone aus und ziehen mit den Luftwurzeln aus ihnen ihre Nahrung. Da die Erdwurzeln dieser Pflanzen im Verhältnis zu ihrer Grösse derartig fein sind, wie dies an den aufrechten Kakteen sehr deutlich zu sehen ist, die kaum nennenswerte Wurzeln besitzen und mit den Felsen oft so fest verwachsen sind, dass sie ohne schwere Schädigung kaum von ihnen getrennt werden können, hat es den Anschein, als ob diese Pflanzengruppe ihre Nahrung kaum mit den Erdwurzeln aufnimmt, wie dies auch von anderen sukkulenten Pflanzen, nämlich verschiedenen Aloes, Mesem- bryanthemen und Angehörigen sonstiger Gattungen jedermann hinreichend bekannt ist. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Blüten reicht um. Wie erklären wir uns die geradezu Unmassen von Blüten an Pbyllokakteen in diesem Jahre? Ich wenigstens habe so etwas in 40 Jahren noch nicht erlebt! Es liegt erstens im Jahre 1917, zweitens im Mai resp. April 1918. 1917 hatte ich die schlechteste Blüte — es lag im Frühjahr und Sommer. Die Pflanzen wuchsen schwach und entwickelten sich überhaupt schlecht. Es glich einer halben, Ruheperiode. Im April, Mai 1918 hatte ich hier im Sommer + 42 bis 44^ C. Da ich sämtliche Phyllos ins Freie brachte, einen vorzüglichen Anfangsschatten gab, ging eine ungeahnte Knospenbildung vor sich — ohne dass die Pflanzen Neu- triebe brachten. Dieses kenne ich auch noch nicht! Vom Juni bis heute (Mitte August) habe ich ohne Unterbrechung Blüten in Massen. Euhe und richtige Behandlung ergaben dieses Resultat. Neutriebe erschienen gut Ende Juli. ' W. 0. ROTHER. Herr Bodo Gpundmann-Neudamnii Mitbegründer der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, als ehemaliger Verleger, derzeitiger Führer der Geschäfte unserer „Monatsschrift für Kakteenkunde" und langjähriger Geschäftsleiter der Firma J. NEUMANN, Neudamm, allen Kakteenfreunden nahestehend, ist zum Königlichen Ökonomierat ernannt worden. Herr Grundmann, der am 1. November d. Js. fünfundzwanzig Jahre in der Verlagsbuchhandlung J. NEUMANN tätig sein wird und an diesem Tage sein vierzigjähriges Berufsjubiläum feiert, hat auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen wie forstlichen Zeitungs- und Vereinswesens sowie in der Herausgabe einschlägiger Literatur und damit der Landeskultur so Wesentliches geleistet, dass die Auszeichnung darauf zurückzuführen sein dürfte. Um die Kakteen- liebhaberei hat er sich durch die unter seiner Leitung bewirkte Herausgabe der bei J. NEUMANN, Neudamm, erschienenen bekannten Kakteenliteratur besonders verdient gemacht. F. Vaupel. Nachrichten für die Mitglieder der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Die nächste Monats -Yersammlung findet am Montag, dem 28. Oktober, abends 8 Uhr, im Restaurant „Königgrätzer Garten", Königgrätzer Strasse 111 (gegenüber dem Anhalter Bahnhof), statt. Die Monats -Tersammlungen finden in der Regel am letzten Montag jedes Monats, abends 8 Uhr, in dem obengenannten Lokal statt. Gäste sind willkommen. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Besprechung von Pflanzen und Büchern. '^ 3. Verschiedenes. Zahlungen für die Gesellschaft und Aufragen bezüglich der „Ikouographie" zur Erlangung des Vorzugspreises sind an Herrn Rechnungs- rat Schwarzbach, Neukölln, Kaiser -Friedrich -Str. 226 II, zu richten. Anfragen und Beitrittsmeldungen sind an den Schriftführer, Herrn R. SuHR, Berlin- Wilmersdorf, Mainzer Str. 26 III, zu richten. Wegen Benutzung der Bibliothek wendet man sich an den Schriftführer Herrn Regierungsbaumeister Mellin, Karlshorst (Flugplatz), Manuskripte für die „Monatsschrift für Kakteenkunde" sowie Briefkastenänfragen sind bis auf weiteres an die Verlagsbuchhandlung J. Neumann in Neudamm zu senden. Der Torstand der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Für den redaktionellen Teil verantwortlich: Dr. F. Vaupel. Ausgangs November dieses Jahres erscheint nunmehr zum ^^ fünften Male der ^^ JaSd-Abreisshaleniler 1919. | Herausgegeben von der Deutschen Jäger -Zeitung. ^^ Großoktav-Format 17,5x26 cm. Reich illustriert. Etwa 220 Blätter. ^g Mit monatlichen Ratschlägen für Jagdbetrieb und Wildbahn, täglichen ^^ Mitteilungen für weidgerechtes Jagen, Hege und Pflege des Wildes und ^=. einem Titelblatt in Farbendruck. ^g Preis mit buchhändlerischem Teuerungszuschlag 4 Mk., in Partien ^^ 5 Stück und mehr je 3 Mk. 70 Pf. ^ Unser Jagd-Abreisskalender zählt längst zu den treuesten Haus- ^^ freunden des deutschen Jäger- und Forsthauses, der die Vorzüge ^ eines Wandkalenders mit jagdlicher Kurzweil, Unterhaltung und Be- ^= lehrung, dabei gepaart mit überreichem, gut ausgewähltem Bilderschmuck, ^g in sich vereinigt. Auch der neue Jahrgang wird die älteren Bezieher ^^ vollauf befriedigen und eine grosse Zahl neuer Käufer erfreuen. Jeder == Freund unseres Kalenders wird guttun, ihn unverzüglich zu bestellen, ^g und zwar in der nächsten Buch- bzw. Papierhandlung, bei seinem ^^ Waffenhändler oder der ^= Verlagsbuchhandlung J. Neumann, Neudamm. J Verlag von J. Neumann, Neudamm. Gevatter Clirischans Landwirtscliattliche Brosamen. Ein Buch gemeinverständlicher und anregender Belehrungen aus allen Zweigen der Landwirtschaft. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Preis geheftet 2 Mk. 40 Pf., gebunden 2 Mk. 80 Pf. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Gevatter Clirischans landwirt- schaftliche Brosamen ist eines der wenigen Werke, die in wirklich kurzweiliger und humorvoller Form gründliche landwirt- schaftliche Belehrung bieten. Die erste Auf- lage hat so viele Freunde gefunden, dass die Herausgabe einer neuen nötig wurde, die durch die im Laufe der Jahre erschienenen Veröffent- lichungen des Verfassers textlich auf mehr als das Doppelte angewachsen ist. Welcher Wert diesem Buche beizumessen ist, sowohl für die Praxis als auch für die Lesestunden des kleinen Landwirts, mag aus dem Lob einer mass- gebenden Persönlichkeit hervorgehen. Diese schrieb an den Verfasser: „Sie haben Gold mit vollen Händen unter das Land- volk gestreut". So haben wir es denn hier rait einem Volksbuch im wahren Sinne des Wortes zu tun, dessen Anschafftmg allen Landwirten, besonders aber den ein- schlägigen Büchereien durch den billigen Preis erleichtert wird. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet, J. Neumaniii Neudamm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. ggggssgggssssis Friedrich Adolph Haa$eiun., Erfurt. Gegr. 1822. Gegr. 1822. Samenbau, Kunst- und Handelsgärtnerei. Mein Hauptverzeichnis über Blumen- u. Gemüsesamen, Pflanzen, Kakteen und Sukkulenten für 1918 (96. Jahrgang) steht auf Wunsch zu Diensten. Ich empfehle meine bedeutenden Vorräte von Kakteen- und Sukkuienten- Samen und -Pflanzen. Echinocactus microspermus var. elegans Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5,— Echinocactus microspermus var. brunispina Haage jr. Neu! Mk. 3 bis 5,— Echinocactus senilis Mk. 25 bis 30,— Echinocactus Haselbergii cristatusMk. 40,— Echinocactus Monvillei, 5 neue interess. Varietäten .... Mk. 2 bis 5, — Echinocactus muricatus, echt, Mk. 3 bis 4,— Echinocactus Saglionis, stark, Mk. 5 bis 10,— Pilocereus Dautwitzii cristatus Mk. 6 bis 10,— Ich bin stets Käufer von Kakteen aller Größen und Mengen. Bitte um Angebot. Den verehrlichen Abonnenten sei zur Anschaffung empfohlen: Einbanddecke für den XXVII. Jahrgang 1917 und alle früheren Bände der „Monatsschrift für Kakteenkunde" in grün Halb- leinen mit Schwarzdruck. Preis 2 Mk. Zu beziehen gegen Einsendung des Betrages und 10 Pfg. für Porto, franko unter Nachnahme mit Portozuschlag. J. Neumann, Neudamm. Für die Inserate verantwortlich Okonomierat Bodo Grundmann, Neudamm. Druck: J. Neumann, Neudam^m. ^-~ ■^ Monatsschrift für Kakteenkunde. Zeitschrift der Liebhaber von Kakteen und anderen Fettpflanzen. Organ der von Professor Dr. K. Schumann gegründeten Deutschen Kakteen -Gesellschaft. Herausgegeben von Dr. F. Vaupel, Dahlem bei Steglitz- Berlin. Achtundzwanzigster Band. 1918. Erscheint etwa am 15. jeden Monats. ^\\MmMLL' ^' WIWMik/ '^- ^^^^ Nummer ist illustriert. Halbjährlicher Abonnementspreis ^-^^^^^^^fe^^ Anzeigenpreis fünf Mark. "^^^^^^^fe-^ ^^'" ^'^ zweigespaltene Petitzeile Einzelne Nummer 1 Mk. ^^^^^^ß\ oder deren Raum 30 Pfennig. No. 10 und 11, ausgegeben im November 1918. Inhaltsverzeichnis: J. H. Kerschbaum f. Von E. Wagner. — Vermehrung der Echeveria setosa durch Sprossung. Von Prof. M. v. Glasenapp. — Verschiedenes über die Arten der Untergattung Noto- cactus K. Seh. Von Rud. Meyer. — Phyllocactus chiapensis J. A. Purp. spec. nov. (mit Abbildung). Von J. A. Purpus. — Ergänzung zur Beschreibung des Phyllocactus chiapensis J. A. Purp. Von W. Wein- gart. — Die Blüte des Echinocactus cataphractus Dams. Von E. Wagner. — Echinopsis Mieckleyi R. Hey. spec. nov. Von Rud. Meyer. — Aus der alten Kakteenliteratur (Fortsetzung). Von F. Vaupel. — Phyllo- cactus Purpusii. Von W. O. Roth er. — Die Besichtigung des König- lichen Botanischen Gartens in Dahlem am 9. Juni 1918. Von M ellin. — Die Besichtigung der Kulturen des Herrn W. Mundt, Mahlsdorf bei Berlin, nebst Juni-Sitzungs-Bericht der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — Die Besichtigung der Sammlung des Herrn Posner. Von R. Suhr. — Juli-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — August-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. — September-Sitzung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Verlag von J. Neumann in Neudamm. JD ll iiiii'iiiiiiiii Zu beziehen ist die „Monatsschrift für Kakteenkunde" durch jede Buchhandlung, durch die Verlagshandlung direkt portofrei und durch die Post (eingetragen in die deutsche Postzeitungspreisliste für 1918, Seite 231). iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiüi Any^inAnnrP^iQ ■"* aligemeinen Inseratenteil: Püi- die zweigespaltent rAll^C7iyc?i i|Ji C/lo zeile oder deren Raum 3ü Pt. — Der Anzeigenpreis muss info ^ •« <;> <;i *» ^ <;i •Q ^ «0 •* *« <^ .»% •• >» ^ V. <;) ;) ^ •Ki <> -^ !:t ^ & k <, "♦* «0 ^ is. ^. «0 ^ «o «o ■** «0 <3 <;) »>» V. C^ Ä § ^ *" ^ «v ^ *«» '^ "♦«» •« «0 .<* »«i «o <;) :^ »5; ^ •> s <;> i *. :r •^ •^ r^ •** f"»« ^ ^ ö *» «0 V ^ <;) VJ -^ 5» « ^ -«ä > »* ?> »^ ^ T« ^ <;) "ö ^ «<* <«<« '^ »^ <Ä « ^ » ^ »5» <;) V. <;) ö le Petit- infolge der immer zunehmenden Teuerung im Buchgewerbe von 20 Pf. auf 30 Pf. erhöht werden. — Bei Wiederholung entsprechende Rabattvergünstigungen. Im Tauschverkehr: Zwei- gespaltene Petitzeile 20 Pf., für Mitglieder der Deutschen Kakteengesellschaft 15 Pf. Bei gerichtlicher Einziehung der Anzeigenbeträge beziehungsweise bei Konkursen kommt der bewilligte Rabatt in Wegfall. Hange & Sciinililt Gärtnerei, Sainenbau oiiil SameDiianillung, Erfurt empfehlen ihre reichhaltigeiiYorräte in 7(akteen u. Sukkulenten. Preisverzeichnisse werden auf gefl. Verlangen kostenlos übersandt. Sonderangebot, zurzeit abgebbar: Mk. Cereiis giaber, Eichl. et Weing. 5,— bis 10, — „ Spegazzinii Web. 0,50 bis 10,^ — Echinocactns Fiebrigii, Gürk. 1, — bis 6, — „ recurvus, Lk. et Otto 1, — „ senilis, P.A.Phil. 20,— bis 30,— „ uncinatus, Gal. 1,50 bis 10, — Echinocereus zuniensis Eng. et Big. 5.— Echinopsis apiculata, Lke. 1,— bis 2, — „ salpingophora,Lem. 1,50 bis 3, — Mamillaria chapinensis 0,50bis5, — „ plumosa. Web. 3,50bis6, — „ Schiedeana, Ehrenbg. 3,50bisl0,— „ Seideliana, Quehl. 1,50 bis 5, — „ senilis 7, 50 bis 10,- — Opuntia clavarioides. Lk. et Otto 2,.50bis5,— „ diademata, Lern. 3,50 bis 7,50 Pilocereus niger, Poit. 4, — bis 6, — PterocactusKunzeiK.Sch. 1,50 bis 7,50 Crassula Schmidtii, blühend 1 ,— Euphorbia splendens 1,— bislu,- Verlag von J. Neumann, Neudamm. Im unterzeiclineten Yerlage erscliien: Der Neufundländer. Von .T. W. Bennett. Vom Verfasser autorisierte Übersetzung von Carl Tliilo. Mit vier Vollbildern und drei in den Text gedruckten Abbildungen. Preis geheftet 1 Mli. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet. .T. IVeumann, ^"^eudainm. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen* »atm^mäkm^ liefert bilhgst Rose, |1i|TPP|| Kakteenzüchterei, UlliliWil Elmschenhagen bei Kiel. Preisliste 20 Pf., illustrierte 50 Pf., die bei Bestellungen über 3,00 bzw. 5,00 Mk. vergütet werden. Verlag von J. Neumann, Neudamm. Zur Anschaffung sei empfohlen: Cesnmtlißsclirßiliuns der Kakteen (Mm§gmphm Cmtm^ämm). Von Professor Dr. Karl Schumann. Mit einer kurzen Anweisung zurPüege der Kakteen von Marl Illrsclit. Zweite, um die Nachträge von 1898 bis 1902 vermehrte Auflage mit 1120 Seiten Text und 153 Abbildungen. Preis geheftet 30 Mk., hochelegant in Halb- franzband gebunden 34 Mk. Auch zu beziehen in 15 Lieferungen zum Preise von je 2 Marie. Ein illustrierter Proliebogeii wird umsonst und postfrei geliefert. Die erste Lieferung ist in jeder Buchhandlung zur Ansiclit erhältlich. Dazu 20 vom Hundert Teuerungszuschlag. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind .j Pi'. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren berechnet. J. ^'euinaaii, IVcucIainin. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. Verlag von J. Neumann in Neudamm. K Bilder aus dem Kakteen- Zimmergarten. Von Karl Hirscht, ehemaligem Schrift- führer der „Deutschen Kakteen- Gesellschaft". Mit fünf Abbildungen. Zweite Auflage. Preis geheftet 1 Mk. 80 Pf., gebunden 2 Mk. 20 Pf. Über die Biologie der Sukkulenten. Von Hugo Aniliaiis. Preis geheftet 1 Mk. 60 Pf. I Zu den in dieser Ankündigung genannten Preisen tritt vom 1. Januar ]918 ab ein Teuerunffszusclilag' in Höhe von _ 20 vom Hundert. Porto und Versand gehen zu Lasten des Bestellers. Für jede Mark Bestellung sind 5 Pf. Versandgebühr beizufügen; bei Nach- nahmen werden die vollen Postgebühren be- rechnet. .r. Neuiuann, IVeudamin. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen. — 109 — J. H. Kerschbaum f. Am 12. Juli starb im Bezirkskrankenhaus Ludwigsburg nach längerem Krankenlager unser langjähriges Mitglied, Herr Fabrikant J. H. Kekschbaum, im 76. Lebensjahre. Neben umfangreichen mikroskopischen Studien und elektrischen Experimenten waren es hauptsächlich die Kakteen, die die Musse- stunden unseres bis im Vorjahre noch recht rüstigen Mitgliedes ausfüllten. In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es eine recht stattliche Sammlung, die in dem geräumigen Garten neben seinen Fabrikanlagen Unterkunft gefunden hatte. Die spätere Yergrösserung der Fabrik, sowie die unmittelbare Nähe derselben übten indes einen ungünstigen Einfluss auf die Pflanzen aus, der sich nach und nach stärker bemerkbar machte und die Sammlung beträchtlich reduzierte. Nur die Phyllokakteen hielten auch diesen verschlechterten Verhältnissen stand und wurden in letzter Zeit mit Vorliebe kultiviert. Sie waren es auch, die ihren Pfleger noch auf dem Krankenlager öfter mit ihren herrlichen Blüten erfreuten. Im Juni noch äusserte er mir gegenüber die Hoffnung, dass er in einigen Wochen wieder in sein Heim und zu seinen Pflanzen- schätzen zurückkehren könne. Nun ist er dahingegangen, ohne dass sich seine Hoffnung erfüllt hätte. Ehre seinem Andenken! E. Wagner. Vermehrung der Echeveria setosa durch Sprossung. Von Professor M. v. Glasenapp, Riga. Unter den zahlreichen Arten der Echeverien ist E. setosa wegen ihrer dichten, frischgrünen Blattrosette und der mit weissen Borsten besetzten fleischigen Blätter mit Recht beliebt und von Hermann ZilliGt in dessen Abhandlung „Die Kultur einiger Sukku- lenten" (M. f. K. 1914, S. 66) auch an erster Stelle dem Liebhaber dieser Sukkulentenfamilie zur Kultur empfohlen worden. Da der Autor an den von ihm beobachteten Exemplaren dieser Pflanze keine Sprosse gesehen hat, so lässt er für sie die Frage ihrer Vermehrung durch Sprossbildung offen. Indes gehört sie gerade zu den ziemlich leicht sprossenden Arten der Echeverien; nur sitzen die Sprosse unter der Blattrosette am Stämmchen so versteckt, dass man sie leicht übersieht. Erst nachdem sie eine gewisse Grösse erreicht haben, drängen sie sich unter der Rosette über den Topfrand hervor und kommen so etwas spät zum Vorschein. Ihr Anwachsen erfolgt in sandiger Erde sehr leicht. Diese Sprossbildung tritt nach meiner Erfahrung bereits im zweiten, spätestens im dritten Jahre ein. Blüten habe ich bis jetzt nicht beobachtet, was vielleicht daran liegen mag, dass die Pflanzen bei mir etwas wenig Sonne erhalten. Monatsschrift für Kakteenkunde 1918. Heft 10 und 11. — 110 — Verschiedenes über die Arten der Unter- gattung Notocactus K. Seh. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Die Untergattung Notocactus bildet die neunte der von Schumann gestalteten Gruppen der Gattung Echinocactus. Die Arten dieser Abteilung gehören zu den Bewohnern von Brasilien, Uruguay, Bolivien, Paraguay, Chile, Argentinien, Peru, sind also insgesamt in Süd - Amerika einheimisch. Wir finden in ihr mit wenigen Ausnahmen die zierlichsten und infolge ihrer reizvollen Bestachelung von den Kakteenfreunden wohl mit am meisten be- gehrten Vertreter der Gattung. Hinsichtlich ihrer Kultur halte ich es für ratsam, gleich hier zu bemerken, dass bei diesen Arten die Erde etwas humushaltiger gehalten werden darf und dass ihnen durchschnittlich eine Mischung von 3 Teilen Lauberde und 1 Teil scharfen Sandes mit Zusatz von Ys Teil gut verrottetem Lehm am besten zusagt. Im Sommer ist ihnen ein heller Standort zu geben und genügende Feuchtigkeit bei guter Lüftung zuzuführen, im Winter hingegen sind die Wasser- gaben immer vorsichtig vorzunehmen; die meisten Verluste sind in jener Periode stets auf ein Zuviel der Bewässerung zurückzuführen. Ein genaues Mass für die letzteren lässt sich selbstverständlich nicht bestimmen, da sich dieses nach den Temperaturen der betreffenden Ueberwinterungsräume richtet. Es möge auch hier die Kardinalregel zu beherzigen sein! je kühler letztere, desto geringer und seltener die Bewässerungen; alles übrige muss die Erfahrung lehren. In einen Rahmen lässt sich nicht die Kultur der Kakteen pressen; sie müssen eben individuell behandelt werden. Eigene Versuche nach eigenen Erfahrungen nur, unter verständiger, nicht maschineller Be- nutzung der bestehenden Kulturvorschriften, zeitigen die besten Erfolge, ein Hauptfaktor, der nicht oft genug an dieser Stelle be- rührt werden kann. — Der Eds. scopa Lk. et Otto, dem wir zunächst in der SCHUMANN- schen Aufstellung begegnen, gehört wohl zu den anmutigsten Ge- bilden der Kakteenflora. Emil Heese, der seinerzeit diese zierliche Art mit ganz besonderer Vorliebe pflegte und eine stattliche Anzahl auserlesener, grosser Exemplare besass, schrieb in der Gartenflora 1907, Seite 19 darüber: „Wer ein Pflanzenmärchen in seiner ganzen Reinheit und Schönheit gemessen will, der muss an einem Maienmorgen bei Sonnenaufgang eine mit Tau bedeckte Gruppe von Ecis. scopa var. Candida beschauen; ein Genuss, der freilich nur wenigen Auserwählten zuteil wird." Wer vermag von denen, die sich dieses lieblichen An- blickes erfreuen konnten, dem einstigen liebevollen Pfleger und sorg- samen Beobachter der Kakteen nicht Recht zu geben? Der Typ des Ects. scopa unterscheidet sich von jener von Emil Heese an- geführten Varietät durch seine rotbräunlichen 4 Mittelstacheln, während die Variante nur 1 — 2 Mittelstacheln von rosiger Färbung besitzt; im übrigen haben beide Formen die wunderbar schneeweisse Farbe der Randstacheln gemeinsam; auch hier dürfte die Bestimmung der typischen Form weiter ausgedehnt werden. Die schöne Art wird — 111 — meist in gepfropftem Zustande gezogen, da sie leider bei ungenügender Aufmerksamkeit in der Pflege leicht wurzelfaul wird, welches das Wachstum der Pflanze vollständig hemmt und bald deren Untergang herbeiführt. Dass die Bezeichnung unserer Art bezüglich ihrer Schönheit eine treffende wäre, möchte ich doch sehr bezweifeln. Die des öfteren zu beobachtende Cristata-Form ist auch eine selten schöne Erscheinung, die nur in gepfropftem Zustande gedeiht. Der Ects. scopa wird mit besonderer Yorliebe von der ekelhaften Schmier- laus und der roten Spinne heimgesucht, die sich in dessen von den Stacheln umsponnenen Körper einnisten und nur sehr schwer zu vertreiben sind; man möge daraufhin die Pflanzen zeitig und ein- gehend untersuchen. Eine nicht minder schöne und interessante Art ist der Ects. Haselbergii Ferd. Hge. senior, der gleich dem Ects. scopa wegen seiner reizenden Bestachelung ein Liebling der Kakteenfreunde ge- worden ist. In der Monatsschrift 1916 Seite 170 brachte ich schon eine Abbildung des bezaubernden Gesellen aus der HiLDMANNschen Sammlung. Auch er gedeiht am sichersten in gepfropftem Zustande und erreicht dann in kurzer Zeit eine beträchtliche Grösse. Wurzel- echt wächst er sehr langsam, wird häufig von der Wurzelfäulnis befallen, die seinem Dasein ein baldiges Ende bereitet. In den HiLDMANNschen und HEESEschen Kulturen war unsere Art durch zahlreiche, allerdings meist gepfropfte Exemplare vertreten, die mit ihren purpurroten, langandauernden Blüten in der zarten, weisslichen, glänzenden Bestachelung einen entzückenden Anblick gewährten. Auch bei ihr ist ganz besonders auf das Auftreten der roten Spinne und der Schmierlaus zu achten und die sofortige rationelle Vertilgung dieser Schädlinge vorzunehmen. Diesem anschliessend führe ich den ihm nahestehenden Ects. Graessneri K. Seh. auf. Die SCHüMANNsche Original- diagnose befindet sich in der Monatsschrift 1903, Seite 130. Diese Art, die von Herrn RlCHAED Geaessner in Perleberg, dem zu Ehren sie benannt ist, aus Brasilien, und zwar aus dem Staate Rio Grande do Sul, im August 1903 eingeführt wurde, schliesst sich in der Schönheit ihrer Bestachelung den beiden vorgenannten Arten eben- bürtig an. Die schöne frischlaubgrüne Körperfarbe mit der dichten, goldigen Wehr verleihen dem Ects. Graessneri ein reizvolles Aus- sehen und stempeln ihn zu einer der gesuchtesten Formen. Auch diese schöne Spezies wächst in gepfropftem Zustande schneller und wird auch hierdurch vor der Wurzelfäulnis bewahrt. Die schöne Abbildung eines gepfropften, blühenden Exemplares der HEESEschen Sammlung befindet sich in der Monatsschrift 1913, Seite 3, der sich eine ganz interessante Abhandlung Emil Heeses über Arten und Abarten anschliesst. Auf die von Herrn HuHNHOLZ, Charlottenburg, aus einer Kreuzung des Ects. Haselbergii und des Ects. Graessneri gezogene Hybride (Monatsschrift 1916, Seite 170) werde ich später zurückkommen. Den Ects. Leninghansii K. Seh., welcher zuerst zu der Gattung Pilocereus gerechnet wurde, führt SCHUMANN (Monatsschrift 1900, Seite 134) auf Grund seiner Blütenbildung in der Gattung Echino- cactus auf. Emil Heese dagegen hielt an seiner Ansicht fest, dass — 112 — die Art einen Pilocereus darstellt, und wir sehen auch, dass er dies auf Grund seiner Beobachtungen, dass nämlich der Eds. Leninghausii seine Blüten des Nachts nicht schliesst, wie dies bei den Echino- cacteen der Fall ist, sondern nach Art der Pilocereen geöffnet hält und den Stempel weit zar Blüte hinaushängen lässt (Monatsschrift 1917, Seite 128), zum Ausdruck bringt. Ich muss gestehen, dass ich stets gegenteiliger Ansicht gewesen bin und mich zu der Meinung Schumanns bekannt habe, und zwar zunächst auf Grund der Ähn- lichkeit mit dem Ects. Schiiniannianus Nicol. und dann auch bezüglich der Blütenbildung der Art. Dass der Ects. Leninghausii seine Blüten des Nachts nicht schliesst, dürfte durchaus nicht ausschlag- gebend für die HEESEsche Ansicht sein, da auch der Ects. Haselbergii u. a. seine Blüten des Nachts nicht schliesst. Dass der Ects. Leninghausii schnell säulenförmig wächst, dürfte auch an der Ansicht nichts ändern, finden wir doch bei dem Ects. scopa und verschiedenen andern Formen dieselbe Eigenschaft; wir befinden uns eben noch immer in einen Gärungsprozess der Nomenklatur, dessen Klärung nicht abzusehen ist. Der Ects. Leninghausii gehört ebenfalls zu den bevorzugten Formen der Untergattung Notocactus, und ich erinnere mich noch mit Vergnügen jenes schönen Anblickes, den ich einst bei Julius Schulze in Tempelhof, jenem liebevollen, unermüdlichen, leider dahingeschiedenen Züchter, genoss, der in einem Treibkasten über 50 Exemplare unseres Freundes von zirka 25 bis 40 cm Höhe in unübertrefflichem Kulturzustande untergebracht hatte; der Kasten erstrahlte vom goldigen Glanz seiner reizvollen Bewohner. Die einzige Untugend, die unser Liebling besitzt, ist sein schiefer Scheitel. In der Kultur ist er sehr dankbar und gedeiht auch ungepfropft recht gut, muss aber vor allem, wie auch die vorgenannten Arten, vor Einwirkung des Rauches und Staubes der Grossstädte geschützt werden, denn eine derartig besudelte Pflanze gewährt einen recht traurigen Anblick, der einem den Appetit verderben kann. Der Ects. Schuniannianus Nicol. wurde zuerst im Jahre 1893 von Nicolai in Blasewitz bei Dresden eingeführt, und zwar aus den Missionsterritorien von Paraguay, Er wurde dort auf humushaltigem, steinigem Boden gefunden. Mit der Kultur der damals eingesandten Originale scheint niemand Glück gehabt zu haben, erst aus der Samenzucht erwuchsen die ersten günstigen Resultate. Später gelang auch die Pflege der Originalpflanzen, und hat Emil Heese seinerzeit in dieser Beziehung Treffliches geleistet. Den Pflanzen scheint vor allem bei Zimmerkultur die trockene Luft zu schaden, demzufolge der Scheitel der Exemplare eintrocknet und hierdurch deren Unter- gang besiegelt ist. Bei jener Kultur ist daher an Sommertagen bei reichlicher Lüftung ein öfteres Bespritzen der Pflanzen vorzunehmen; auch im Winter ist der Ects. Schumannianus besser unter Glas zu stellen^ um die trockene Zimmerluft fernzuhalten, aber sehr, sehr vorsichtig zu befeuchten. Der schöne Gesell ist eben in kultureller Beziehung sehr empfindlich. Zu den fleissigsten Blühern dieser Gruppe gehört auch der Ects. concinnus Monv., eine niedliche, frühblühende Art, die sich in der Kultur gut hält und daher dem Anfänger warm zu empfehlen ist. In seiner Heimat Montevideo gedeiht er auf Wiesen, zwischen — 113 — Gräsern und Moosen, zeigt also hierdurch schon an, dass ihm scharfe Sonne lästig, eine massige, stetige Feuchtigkeit, natürlich zur Sommers- zeit, hingegen zuträghch ist. Man sieht ihn in den Sammlungen meistens in gepfropftem Zustande, obwohl er wurzelecht sich ebenfalls gut hält, indessen nicht so schnell wächst. Der SCHUMANNschen Beschreibung (Gesamtbeschreibung, Seite 385) wäre nichts hinzu- zufügen. In dem bekannten Pfeiffee, und OTTOschen illustrierten Kakteenwerke befindet sich eine hübsche Abbildung unserer zierlichen Art. Der Ects. concinnus ist heutzutage seltener geworden, was sehr zu bedauern ist. In den HiLDMANNschen und LiEBNEKschen Kulturen war er seinerzeit durch zahlreiche Exemplare vertreten und auch in den Privatsammlungen wurde er häufig gezogen, da auch seine Vermehrung durch Samen keine schwierige ist. Über den Ects, muricaius Otto schreibt Labouret in seiner Monographie, Seite 235: „Diese Pflanze ist schon sehr alt, trotzdem noch äusserst selten in den Sammlungen. Hieran ist die nicht passende Kultur und eine gewisse Empfindlichkeit schuld, auf Grund deren sie mehr Sorgfalt erfordert als ihre Gattungsgenossen." Auch gegenwärtig ist sie noch immer selten, man hat aber bezüglich der Kultur bessere Resultate als früher dadurch erzielt, dass man die Pflanzen gepfropft hat. Während die Art sonst sehr leicht an Wurzelfäulnis zugrunde ging, hat man dieses Übel dadurch glücklich beseitigt und die Pflanzen wachsen in dieser Verfassung tadellos. Ihre Heimat ist Süd-Brasilien. Der Ects. muricaius blühte im Sommer 1839 zum ersten Male im Königl. Botanischen Garten, wo sie Dr. DIETRICH beschrieb (Allgemeine Garten-Zeitung 1839, S. 155) und als ganz besondere Eigentümlichkeit die von der der anderen Arten abweichende Beschaffenheit des Grifiels hervorhob. Dieser war an der Spitze purpurrot, fast lippenförmig, in zwei Teile gespalten, von denen der eine grössere, fast fächerartig, in 5 — 6 fingerartige Ein- schnitte gespalten, zwischen denen sich noch mitunter der Anfang zu einem neuen Einschnitt zeigte, der andere Teil kleiner, meist nur 2 — 3spaltig, mit ebenfalls zuweilen noch einem Ansatz zu einem neuen Einschnitt; alle diese Narbeneinschnitte waren linien-lanzett- förmig. Alle drei aufgeblühten Blumen zeigten diese Eigentümlichkeit. Schumann er wähnt jene Abnormität nicht in seiner Gesamtbeschreibung, und auch ich habe sie, da mir ein blühendes Exemplar nicht zur Verfügung stand, bisher nicht beobachten können. In jedem Falle ist der Ects. muricaius durch die glashellen, borstenförmigen, an- liegenden Randstacheln und die teils bernsteingelben, teils rubinroten Mittelstacheln eine ganz besonders anziehende Art. Bei der Kultur dürfte allerdings immer Vorsicht zu beachten sein. Schumann bemerkt in seiner Gesamtbeschreibung, Seite 387, be- züglich des Ects. submammulosus Lem.: ,, die Blüten erscheinen nicht häufig im Mai und Juni." Ich kann hierzu nur bemerken, dass ich in Grosskulturen vielfach Pflanzen schon von 3 cm Durchmesser mit ihren verhältnismässig grossen Blüten gesehen habe. Vielleicht be- ruht obige Notiz SCHÜMANNS auf einer Verwechslung mit dem Ects. inammutosus Lern., der allerdings nicht so früh und dann auch weniger reichlich blüht. Beide Arten stehen selbstverständlich eng zusammen, sind aber dennoch gut voneinander unterschieden. LabOURET gibt — 114 — in seiner Monographie, Seite 229, einige interessante Winke für beider Kultur: „der Ects- man^mulosus und der Ects. submammulosus sind einer Krankheit der Wurzeln, welche zuweilen verfaulen, unterworfen, ohne dass man die Ursachen derselben entdecken kann; sie zeigt sich an durch Stillstehen der Vegetation der Pflanzen; ihre Epidermis verliert die Kraft und den Farbenglanz. Die Pflanze, anstatt ihre kugelförmige Gestalt beizubehalten, wird in ihrem Scheitel und an ihrer Basis dünner. Beim Erscheinen dieser Symptome muss man die Pflanze aus dem Topf nehmen, die Wurzeln nachsehen und reinigen, indem man die, welche schlecht geworden sind, ab schneidet, darauf sie wieder eintopfen und wärmer stellen. Die Form ihres Scheitels bringt es mit sich, dass sich dort das Wasser ansammelt, was unter allen Umständen während des Winters zu vermeiden ist, während es zur heissen Sommerzeit keine Grefahr mit sich bringt. Seit dem Erscheinen der ersten eingeführten Exemplare vollzieht sich eine Entartung der im Treibhause kultivierten Sämlinge; Form und Charakteristik dieser Sämlinge beider Arten sind weniger deutlich hervortretend, vor allem, wenn man sie mit gut kultivierten Pflanzen vergleicht. Es gibt noch eine Varietät variegata Monv., welche sich von den Typen nur durch die gelbliche Färbung, welche einzelne Teile der Pflanze befällt, unterscheidet; diese Färbung ist jedoch nur eine zufällige, denn sie pflanzt sich nicht in den Sämlingen fort." Jedenfalls sind beide Arten infolge ihrer hübschen Bestachelung empfehlenswert. Man kann dem Übel der Wurzelfäulnis, das ich allerdings bis jetzt nur bei dem Ects. mammulosus beobachten konnte, durch Pfropfung leicht vorbeugen. Bezüglich des Ects. senilis R. A. Phil., dem ich bereits einen grösseren Artikel (Monatsschrift 1916, Seite 157) gewidmet habe, muss ich noch bemerken, dass er in Anbetracht seiner Seltenheit leider noch sehr hoch im Preise steht. Hoffentlich wird er nach eingetretener internationaler Ruhe wieder eingeführt und dürfte auch dann den weiteren Kreisen zugänglich sein. Bezüglich seiner Kultur hat ,, Alterchen" auch seine Mucken wie alle chilenischen Arten. Herr Paul Huhnholz in Charlottenburg besitzt mehrere recht schöne, grössere und kleinere Exemplare des Ects. senilis mit prächtiger, haarförmiger Bestachelung. Bezüglich des Ects. tabularis Cels kann ich mich ebenfalls kurz fassen, da ich bereits in der Monatsschrift 1916, Seite 56, mich ein- gehender mit der Art beschäftigt habe. Man sieht sie meist in ge- pfropftem Zustande, eine Methode, die allerdings die Pflanzen schnell- wüchsiger macht, empfindliche Arten vor Wurzelfäulnis bewahrt und seltene Originale uns erhalten hat, die aber bei solchen Arten, wie dem Ects. tabularis und vielen andern, mir recht überflüssig erscheint, da sie die Schönheit eines Exemplares tatsächlich nicht erhöht. Bei schwer zu ziehenden, empfindlichen Arten halte ich die Pfropfung für wohl angebracht, im übrigen wird aber, meines Erachtens, hierin des Guten zu viel getan. Man möchte schnellere Resultate sehen und vor allem sich die Kultur bequemer gestalten, täuscht sich aber auch oftmals hierin. Ich habe alte Kakteenfreunde gekannt, die ge- pfropfte Exemplare durchaus nicht in ihren Sammlungen haben wollten, aber selbstredend auch hierbei zu weit gingen. Man muss — 115 — eben melir individualisieren und möge vor allem nicht etwa gläubeni, dass man gepfropften Pflanzen alles bieten kann! Wer kennt wohl nicht einen der dankbarsten allör Echinokakteen, d&ß. Ects. Ottonis Lk. et Otto, der fast in keiner Sammlung fehlt und in den Grosskulturen zu Tausenden gezogen wird. Über ihn sowohl wie seine Varietäten habe ich mich bereits in der Monats- schrift 1914, Seite 40, geäussert und seine ganz besondere Blüh- freudigkeit hervorgehoben, die nur noch von seiner Varietät Para- guay ensis Hge. jr. übertroffen wird, welche danu allerdings, durch fortgesetzte Blütenentwicklung entkräftet, zugrunde geht. E-eichliche Importe gehen hierdurch in kurzer Zeit verloren. Eine gleiche Er- scheinung habe ich noch bei der Epsis. tuhiflora var. paraguay ensis R. Mey., über welche ich seinerzeit berichtet habe, beobachtet. Dem Ects. Ottonis sowohl wie seinen Varietäten bekommt eine etwas nahr- hafte Erdmischung sehr gut, man muss hierin des Guten nur nicht zu viel tun» da er sonst leicht seine Wurzeln verliert und dadurch im V7achstum vollkommen stockt. Gerade auch der Ects. Ottonis ist dem Anfänger in der Kultur sehr zu empfehlen, denn er ist in seinen Ansprüchen sehr bescheiden. In der Monatsschrift 1908, Seite 174, wird von einem riesigen Ects. Ottonis berichtet, der, in Privatkultur befindlich, 45 cm Höhe bei einem Durchmesser von 25 cm besitzt. Sollte da vielleicht ein Irrtum oder ein Druckfehler bezüglich der Grössenverhältnisse obwalten, oder auch eine Ver- wechslung mit einer andern Art? Ich habe in meinen sehr lang- jährigen Kulturbeobachtungen niemals ein Exemplar unserer Art mit auch nur annähernd starken Grössenmaassen gesehen. Von dem Ects. Pampeanus Spegazz., welcher dem Ects. Ottonis sehr nahe stehen soll und von diesem nach SCHÜMANNS Diagnose (Gesamtbeschreibung, Seite 393), nur durch die flachen, gewundenen Stacheln abweicht, ist mir bis jetzt kein Exemplar zu Gesicht ge- kommen. Die Art soll nach SPEGAZZINI in Uruguay und Argentinien vorkommen. SCHÜMANN scheint die Art ebenfalls unbekannt gewesen zu sein, auch ist sie wohl niemals hier eingeführt worden. Der in der SCHUMANNschen Aufstellung der Untergattung Not oc actus darauf folgende Ects. occultus R. A. Phil, ist nach ge- nauer Beobachtung gleich dem Ects. senilis später (Nachträge, Seite 114) der Untergattung Hybocentrus K. Seh. überwiesen worden. Der Ects. humilis R. A. Phil, gehört nach der Diagnose in der SCHUMANNschen Gesamtbeschreibung Seite 893 zu den Zwergformen der Gattung Echinocactus. SCHUMANN scheint auch diese Art, die in Chile ihre Heimat hat, nicht gesehen zu haben, denn sie ist meines Wissens noch nicht eingeführt worden und ist uns nur durch die Beschreibung Philippis bekannt. Der Ects. pumilus Lern, mit den ihm recht nahestehenden Zwergformen, dem Ects. Schilinzkyanus F. Hge. jr. und dem Ects. Grahlianus F. Hge. jr., gehören ebenfalls zu den kleinsten Echino- kacteen, die nach meiner Ansicht als besondere Arten nicht hätten voneinander getrennt werden sollen. Körperform, die höckerartige Rippenbildung deuten doch unzweifelhaft auf die recht nahe Ver- wandtschaft dieser drei Formen hin. Dass sie sich der besonderen — 116 — Gunst der Kakteenfreunde erfreuten, möchte ich wohl nicht an- nehmen, immerhin beanspruchen sie aber infolge ihrer zwerghaften Körperform und ihres eigenartigen, wenn auch nicht gerade schönen Aussehens einiges Interesse. Über den Ects. pumilus befindet sich in Laboueets Monographie Seite 236 noch folgende Notiz: ,,Es beruht auf einen Irrtum, dass die Mehrzahl von denen, welche diese Pflanze beschrieben haben, sagen, dass sie schwer blühe oder dass ihr Blühen ein sehr flüchtiges sei; bei einer Kultur im Freien öffnet sich die Blume vollständig wie die der andern Echinokakteen ; sie öffnet sich und schliesst sich wieder, sobald die Sonne sich ver- birgt. Was nun diesen Irrtum herbeigeführt hat, ist, dass unsere Pflanze Beeren und selbst sehr gute Samen hervorgebracht hat, ohne dass man das Öffnen der Blume beobachtete; die Pflanzen waren eben auch nicht so kultiviert worden, wie die unsrige." Der Ects. minusculns K. Seh., dessen Stellung ich in der Gattung Echinocactus durchaus nicht für gesichert erachte, hat auch ein recht schweres Wanderleben durchmachen müssen und ist dennoch nicht in die richtige Stellung gelangt. SCHUMANN selbst hielt ihren gegenwärtigen Platz auch nur für vorübergehend. Die Meinungen hierüber sind seit ihrer Einführung, Anfang der neunziger Jahre des- vergangenen Jahrhunderts, sehr geteilt gewesen, und ich kann nur auf die diesbezüglichen, seinerzeit veröffentlichten Notizen in der Monatsschrift verweisen. Jedenfalls gehört die Art zu den niedlichsten und blühfreudigsten der Kakteen. Sie wird meist gepfropft gezogen,, hat aber dann die leidige Gewohnheit, Stecklinge in unglaublicher Anzahl hervorzubringen, was allerdings kein Fehler sein dürfte, wenn sie sich nicht dadurch sehr deformieren würde. Bei Zimmerkultur sehen dann die Pflanzen in diesem Zustande recht traurig aus. Die unsere Art leicht befallende rote Spinne gibt ihr dann noch den Rest. Die Pflanzen sind daraufbin stets sorgsam zu beobachten. Bezüglich ihrer Kultur ist ihnen eine etwas nahrhafte Erde zu bieten. Dem Anfänger kann ich unsere Art nur sehr warm empfehlen. Von späteren Einführungen muss ich an dieser Stelle noch den niedlichen und reichlichst blühenden Ects. Fiebrigii Gurke einfügen, welcher dem Ects. minusculus sehr nahe steht und eine ihm ent- sprechende Blütenbildung zeigt. Diese Art stammt aus Bolivien und bietet durch ihre leichte Kultur und grosse Blühfreudigkeit ebenfalls dem Anfänger die günstigsten Erfolge. In den von Emil Heese hinterlassenen Pflanzenbeständen, deren Rest sich noch im Besitz der Frau JENNY Heese in Gross-Lichterfelde befindet, konnte ich im vergangenen Sommer eine grosse Anzahl des reizenden Ects. Fiebrigii in reichstem Blütenflor bewundern. In der Aufstellung der Untergattung Notocactus foJgt ferner der Ects. chrysacanthion K. Seh., dessen Beschreibung sich auf Seite 396 der Gesamtbeschreibung SCHÜMANNS befindet. Die Art ist mir nicht bekannt und sie ist auch wohl nicht weiter verbreitet worden. Sie stammt aus Argentinien und soll sich durch ihre prachtvoll gold- gelben Stacheln auszeichnen. Ich habe nichts weiter über den Ects. chrysacanthion in Erfahrung bringen können, und die SCHüMANNsche Beschreibung wird wohl vielleicht nur noch allein sein Andenken für die Zukunft bewahren. — 117 — Eine wunderhübsche Art ist der Ects. microspermus "Web. mit seiner Varietät macrancistrus K. Seh. Wir finden in dem Nachtrage zur SCHUMANNschen Gesamtbeschreibung Seite 109 und 110 gute Abbildungen beider. Ihre Heimat ist die Gegend von Catamarca in Argentinien, welche uns schon reichlich mit andern schönen Arten versorgt hat. Der in Paris verstorbene Generalarzt Dr. Webee erhielt die ersten Pflanzen von SCHICKENDANTZ. Der Ects. micros- permus ist eine recht blühfreudige Art, die im Verein mit ihrer zarten Bestachelung einen angenehmen Anblick gewährt. Der Unter- schied der var. macrancistrus K. Seh. von der typischen Form be- steht in den längeren Stacheln und der grösseren Blüte. SpeGAZZINI bildet (Monatsschrift 1905, Seite 85) noch zwei Varietäten, var. erythrantha und var. thionantha, die sich vom Typ durch unbedeutende Verschiedenheiten der Blüten unterscheiden. Die Art scheint dem- zufolge sehr variabel zu sein, muss aber gerade in Hinblick hierauf vor unnötiger Varietätenbildung geschützt werden, da hier wieder augenscheinlich nur Standortsverhältnisse in Frage kommen. Bezüg- lich seiner Kultur sagt dem Ects. microspermus ebenfalls eine etwas nahrhafte Erdmischung bei vorsichtiger Bewässerung zur Winterzeit zu. Zu den kleineren Formen gehört auch der Ects. napinus ß. A.Phil., der einen recht originellen Anblick durch seine rübenförmige Wurzel bietet (SCHUMANN Gesamtbeschreibung, Seite 399). Da dies ein Charakteristikum der Art ist, so glaube ich bestimmt, dass man mit einer Pfropfung, die man auch bei dieser Form anwendet, dieser keine Wohltat erweist. Nach meiner Ansicht ist es gerade interessant und von Bedeutung, der Pflanze ihre Eigentümlichkeit zu belassen, um sie so in ihrem Urzustände beobachten zu können. Gerade bei Originalen müsste man nur im Notfall zu einer Pfropfung greifen. Ich verweise in dieser Beziehung auf die Beobachtungen meines Freundes THOMAS bezüglich des Ecer. tuber osus ßümpl. in der Monatsschrift 1917, Seite 124. Der Ects. napinus ist eine chilenische Pflanze, der die anfangs dieser Ausführungen angegebene Erdmischung zuträglich ist. Wurzelechte Exemplare sind, wie dies bei allen chilenischen Arten notwendig, im Winter nur sehr massig zu befeuchten. Der Ects. mitis E-. A. Phil, ist identisch mit der vorgenannten Art (Monatsschrift 1901, Seite 113). Zu den neueren Einführungen gehört noch der Ects. Reichei K. Seh., welcher seinerzeit von K. E-EICHE aus Chile eingeführt wurde. Emil Heese, der ihn einst in grosser Anzahl gezogen, aber nichtsdestoweniger durchaus nicht zu bewegen war, auch nur eine einzige Pflanze davon abzugeben, hat sich das Verdienst erworben, dass durch seine Massenkultur der Ects. Reichei später verbreitet werden konnte. Gegenwärtig kann man ihn in fast allen Sammlungen sehen, allerdings meistens in durchaus nicht empfehlenswertem Zustande. Infolge unpassender Kultur, welche diese Art auch im Winter treiben lässt, degeneriert sie in der hässlichsten Weise. Ich glaube nicht, dass man dem Ects. Reichei durch Pfropfung einen guten Dienst erweist; er vergeilt hierdurch noch mehr. Die Art, welche sich in ganz erheblicher Weise vermehrt, ist tatsächlich mehr originell als schön. An der Wiege des Ects. Reichei haben die Grazien wohl nicht gestanden. — 118 — Phyllocactus (Epiphyllum) chiapensis J. A.Purp. spec. nov. Von J. A. Purpus, Inspektor des Botanischen Gartens, Darmstadt. Fruticosus ramosus dependens; caules teretes; ramis foliaceis, ob longo - ellipticis vel lineatis, elongato - acuminatis ; areolis parce lanatis et setosis; ßoribus infundibvdiformibus^ kermesinis ; carolla revoluta; ovario et tubo cylindrico ; filamentis ad basin rubescentibus siiperne albidis; stylo ritbescmte ; stigmatibus j. Strauch von überhängendem Wuchs. Stämmchen stielrund, grün, verzweigt. Glieder blattartig, am Grunde stielrund, länglich - elliptisch oder aus verschmälertem Grunde linealisch, meist in eine allmählich zulaufende, dolchartige Spitze auslaufend, von 10 — 25 cm und mehr Länge und 3 — 4 cm Breite, entfernt geschweift-gekerbt. Kerben ungefähr 2 — 2V2 ^^ voneinander entfernt. Areolen kaum sichtbar, flockig behaart, mit wenigen vergänglichen, kleinen Börstchen. Blüten aus den Areolen an der Spitze oder nahezu der Spitze der Glieder. Fruchtknoten von der Blütenröhre nicht unter- schieden, mit dieser etwa 2 cm lang, gebogen, grün, stielrund, von Bleistiftdicke, ohne Riefen und Kanten, glatt, mit vereinzelten höckerigen Schüppchen. Blütenhülle lilienartig -trichterig, mit zurückgebogenen Blütenblättern. Ganze Länge der Blüte 7 — 8 cm, 5 — 6 cm im Durchmesser, karmoisinrot mit violettem Ton, geruchlos, mehrere Tage geöffnet. Äussere Blütenblätter lineal- lanzettlich, aussen grünlich, nach den E-ändern karmoisin, innen hellkarmoisinrot, zugespitzt, etwa 7 — 8 cm lang, 6 — 9 mm breit. Innere Blütenblätter breiter, 1,5 — 1,8 cm breit, in ein feines Spitzchen auslaufend, nach aussen gebogen, karmoisinrot, mit violettem Ton. Staubfäden zahlreich, teils am Grunde, teils am Ende der Röhre im Kreise an- gewachsen, unten rötlich, oben weiss, über die Krone hinausragend. Staubbeutel weiss. Griffel ein wenig länger, blasskarmoisinrot, mit fünf zurückgebogenen, weissen Narben. Chiapas, Mexiko. C. A. PüRPüS 1913. Im Herbst 1913 erhielt ich von meinem Bruder C. A. PUKPUS aus Chiapas drei verschiedene epiphytische, blattartige Kakteen, die zunächst nicht erkennen Hessen, ob sie der Gattung Rhipsalis, Phyllocactus oder Wittia angehörten. Einer derselben gelangte voriges Jahr zur Blüte und entpuppte sich als eine ßhipsalis von allerdings ungewohntem Aussehen. Diese interessante Art hat Freund WeinGtART als Rhipsalis Purpusii beschrieben und in der Monats- schrift veröffentlicht. Die zweite Pflanze entfaltete dieses Jahr, Ende April, ihre Blüten und stellte sich als ein neuer Phyllocactus heraus. Yon der dritten Pflanze, die auch derselben Gattung an- zugehören scheint, erwarte ich im nächsten Jahre Blüten. Mit grosser Spannung erwartete ich das Aufbrechen der ersten Blüten, und als ich eines Morgens in das Gewächshaus kam und mir zwölf offene Blüten entgegenleuchteten, war ich ebenso überrascht wie entzückt von ihrer Pracht, sowohl was Form als auch Farbe anlangt. Es gibt gewiss manche wundervolle Art, mehr aber noch Hybriden, aber keine scheint mir so anmutig wie diese. Phyllocactus chiapensis J. A. Purp. Von dem Autor photographisch aufgenommen. — 121 — Die lilienartige Form der Blume und die prächtige, karmoisin- Tote Farbe finden wir bei keiner typischen Art vertreten. Der Phyllocactus ist, da epiphytisch wachsend, wie Orchideen oder ßhipsalis zu behandeln und in einem massig warmen, luft- feuchten Haus unterzubringen. Mein Exemplar befindet sich in einem Orchideenkorb in einer Mischung von Torf, Polypodiumwurzeln und Sumpfmoos. Im Sommer halte ich die Pflanze feucht, so dass das Moos am Leben bleibt, im Winter trockner. Im übrigen bietet seine Kultur ebensowenig Schwierigkeiten, wie irgend eine andere Art oder Hybride. Kreuzungen mit Ph. chiapensis dürften ganz neue Formen und Farben der Blüten ergeben. Ergänzung zur Beschreibung des Phyllo- cactus chiapensis J. A. Purpus. Yon Wilhelm Weingart. Nach dem mir am 1. Mai 1918 von Herrn A. PURPUS, Darm- stadt, gesandten Material habe ich folgendes zu ergänzen: Triebe weichfleischig, zart, schwach gerandet, hellgrün gefärbt wie frisches Buchenlaub. Mittelrippe ziemlich kräftig, Haut etwas glänzend. Blüte: Fruchtknoten und Röhre, in der Mittellinie gemessen 25 mm lang, ziemlich gleichstark, Fruchtknoten kugelförmig, 7 mm im Durchmesser, die Röhre hinter dem Fruchtknoten 6 mm stark, am Ende 7 mm. Die Fruchtknotenhöhle kugelförmig, 3 mm im Durchmesser, von vielen kleinen, weissen Samenanlagen auf Stielen •dicht erfüllt. Die Honigkammer ist innen weiss, schwach gerieft und am Ende auf 4 mm Länge glatt und karminrot gefärbt, dann beginnt der Schlund der Blüte, dessen Wand die inneren Staubgefässe ent- springen. Fruchtknoten und Röhre hell -laub grün gefärbt, etwas glänzend und ganz glatt, am Fruchtknoten zwei winzige, an der Röhre 4 etwas grössere Schüppchen. Die Farbe der wenigen spiessförmigen äusseren Blütenblätter ist karminrot, die mittleren und inneren Blütenblätter sind aussen purpurfarbig (Karmin mit wenig Blau) und innen karmoisinrot (Karmin mit mehr Blau). Besonders bemerkenswert ist der pracht- volle Seidenglanz der Blütenblätter, den man nicht oft so intensiv antrifft. Die Färbung ist mittelstark. Staubbeutel 2 mm lang und 1,25 mm breit, zuckerhutförmig, die Narbenstrahlen pfriemlich, pelzig, 6 mm lang. Eine Photographie, aus der der Bau der ganzen Pflanze, lange, stielrunde Triebe, meist nur im oberen Teile mit den Blatttrieben besetzt, hervorgeht, und die hierdurch recht eigenartig erscheint, erhielt ich am 8. April 1917 von Darmstadt. — 12*2 — Die Blüte des Echinocactus cataphractus Danis. Am 19. Juli und 31. August kam bei mir die Blüte äos goiuiimteu Echinocactus ziu" Entfaltung. Sie gelangt anscheinend leichter zur Entwickhmg als bei den ilu* verwandten Arten. Pa eine Beschreibung der Blüte noch nicht erfolgt ist. will ich versuchen, hier eine solche zu geben: Länge der ganzen Blüte oS nun, voll geölinet 35 mm Puroh- messer, Fruchtknoten 4 mm lang, von kleinen, bnwmen Schuppen, die in ein kurzes Stächelcheu auslaufen und in den Achseln hellgraue Wolle tragen, besetzt. Bohre ebenfalls mit bräunlichen Schuppen bekleidet, deren Spitzen in ztim Teil bis 15 mm lange Haare aus- laufen. Die Achseln dieser Schuppen sind gleichfalls wollhaarig. Äussere Blütenhüllblätter 12 bis lö mm laug, 3 mm breit, leicht- grünlich-hellgelb, matt, mit dunklerem Mittelstreif, au den Spitzen ins Grünliche. Innere Hüllblätter bis 35 mm lang, 3 bis 4 mm breit, von gleicher Farbe wie die äusseren, doch oh.ne Mittelstreif, am Gruude rosa. Staubtaden hellrosa, Beutel dunkelrosa, die halbe Länge der Blüte nicht erreichend. Grillel rein hellgelb, mit den gleichgefärbten sieben Narbensti*ahlen die Staubgetasse utir wenig überragend. Bemerkenswert sind die verhältnismässig grossen, glänzend schwarzen Samen, die mehr an die von Ec/unocacfus fNvnostipfNti erinnern als an die der näheren Verwandten. E. AVaCiNFK. Echinopsis Mieckleyi R. Mey., spec. nov. Von Rud. Meyer, Charlottenburg. Stm/fltw. e//i/>soi(iitNS, lüi'n hrcviUr columnaris, tallide cimreo- viridis^ costis i^, altiSy rix sinuatis, acut eis raaialibus p — //, plentnujuc lo, ifnfra/ii)tts soii/driis. va/ititoriöns, otmiibus recfis, />(}//ii/t'-lintNeis. d/'ice ohscitrioribus, tieifi albis ; ßoribits tuilmc i^notis. Körper zunächst ellipsoidisch, später breit säulenförmig, stumpf- blassgrün, mit eingesenktem, weisswolligem Scheitel, von den geraden, zunächst hellbraunen Stacheln überragt. Eippen 14 (bei vorliegendem Exemplar von 16 cm Höhe, 10 cm Purchmcsscr) gerade, um die Areolen etwas aufgetrieben, unmerklich gebuchtet; Furchen ziemlich scharf, nach unten sich abtlachend. Areolen 1,5 — 2 cm von ein- einander entfernt, elliptisch, mit weissem, später schwindendem Wollfilz bekleidet. Ivandstacheln 9 — 11, meist 10, gerade, gespreizt, plriemlich, stark stechend, zunächst hellbraun, mit dunklerer Spitze, später verblassend und ganz weiss werdend, von diesen die seitlichen die längsten, bis 2 cm, die oberen und unteren kürzer, mit Ausnahme des mittelsten obersten, der bisweilen etwas nach der Mitte der Areole hintritt und auch dunkler iietarbt und stärker als die übri^-en Eandstacheln ist, bis *2,5 cm lang. Mittelst a chelu einzeln, bis 5 cm lang, gerade, vorgesti'eokt, zunächst braun, mit dunklerer Spitze — 123 — und ebenfalls dunkler und stärker als die E-andstacheln, später eben- falls verblassend und weiss werdend. Blüten bis jetzt unbekannt. Das beschriebene, schöne Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herrn HüHNHOLZ, Charlottenburg. Nach Mitteilung meines Freundes Geaessnek hat unter anderm ein in seinem Besitz be- findliches Exemplar, von 60 cm Höhe und 13 cm Durchmesser, 16 Rippen; der Mittelstachel erreicht eine Länge bis zu 5,5 cm. Im übrigen gleich der Beschreibung. Bei Gelegenheit der Beschreibung der Echinopsis formosissima Lab., in der Monatsschrift 1911, Seite 14, teilte ich mit, dass aus einer Samensendung, die "WALTER MlECKLEY, Steglitz, seinerzeit aus Bolivien erhalten hatte, Pflänzchen entstanden waren, die vielleicht die so selten gewordene, von SCHUMANN irrtümlich als synonym dem Cereus Pasacana Web. angenommenen Echinopsis formosissima dar- stellen möchten. Da die Exemplare jedoch noch jeder Charakteristik infolge ihrer Jugendform entbehrten, so hielt ich mit meiner ent- gültigen Erklärung noch zurück. Nun die Pflanzen erwachsen sind und sich im Verkehr unter der Bezeichnung der Eps. formosissima befinden, nehme ich hiermit Veranlassung, der Angelegenheit näher zu treten, da die Art in ihrer charakteristischen Gestalt von der echten Eps. formosissima vollkommen abweicht. Eine Abbildung dieser von HiLDMANN noch stammenden Form brachte ich bereits in der Monatsschrift 1894, Seite 187. Diese Pflanze besass zuletzt Emil Heese, und es gelang ihm, durch Zerschneiden derselben iene ganz geringe Vermehrung (soweit ich mich erinnere, waren es nur 2 Stecklinge) zu erzielen. In wessen Besitz nach Emil Heeses Tode die Mutterpflanze und die kleinen Exemplare gekommen sind, ist mir unbekannt. Jedenfalls sind aber die von MlECKLEY seinerzeit ge- zogenen Sämlinge, wie bereits bemerkt, von jener echten Eps. formo- sissima durchaus verschieden, und ich habe aus diesem Grunde die MiECKLEYsche Form dem Andenken ihres leider im Felde gebliebenen Importeurs und Züchters gewidmet, was ich meinem Freunde GräSSNEK in Perleberg, welcher die Art in schönen, grossen Exem- plaren besitzt, Herrn HUHNHOLZ, Charlottenburg, und andern Stellen, als von mir beabsichtigt, bereits früher mitgeteilt hatte. Die Be- schreibung der Eps. formosissima befindet sich, wie bereits bemerkt, in der Monatsschrift 1911, Seite 14, nach dem bekannten HEESEschen Exemplar aus der einstigen HiLDMANNschen Sammlung. Ein Ver- gleich jener Beschreibung mit der der Eps. Mieckleyi dürfte den grossen Unterschied der beiden Arten schliesslich noch jedermann klar vor Augen führen. Es möge nun noch folgendes schliesslich zu bemerken sein. Die Körperform der Eps. Mieckleyi entspricht der der breit-säulenförmig wachsenden Echinopsideen, wie Eps.formosa Jac, Eps. Catamarcensis Web. usw. (für SCHUMANN ein Haupt- bestimmungsgrund). Da nun aber die Blüte für die früheren Autoren wie Fürst Salm-DyCK, Pfeiffer usw. und für mich einer der wichtigsten Faktoren zur Bestimmung der Arten bis jetzt, meines Wissens infolge der noch nicht erreichten Grösse zur Blühfähigkeit der Exemplare, nicht beobachtet werden konnte, so stelle ich die Art bis zu dem Bekanntwerden der Blüte zu denen in der Gattung Echinopsis, bei welchem bisher ebenfalls noch die Blüten nicht genau 124 - oder überhaupt nicht beschrieben werden konnten, wie bei den Arten Eps. formosa Jac, Eps. Catamarcensis Web. und Eps. formo- sissima Lab. Jedenfalls gehört Eps. Mieckleyi infolge ihres edlen Körperbaues und ihrer anmutigen Bestachelung zu den schönsten ihrer Gattung. Aus der alten Kakteenliteratur. Von F. Vaupel. PLUMIER - BURMANN: Plantarum americanarum fasciculus octavus. (Fortsetzung zu Seite 72.) [193] Tabula ducentesima, MElocactus trigonus, brevibus aculeis munitus, flore albo, fructu coc- cineo. Flum. Gat. pl. p. 19. Tourn. inst. p. 65S. C ACTUS trigonus, repens; spinulis quaternis, subaduncis. Ficoides Americana; seu Cereus cristatus, foliis triangnlaribus, profunde canaliculatis. Pluhi. Almag. p. 147. Tab. 29. Fig. 3. ß Cereus Americ. triangularis, radicosa. Bradl. hist. pl. Succ. p. 4. Figura prima. Haec eodem modo, quo prior crescit, sed articuli longiores, profundius sulcati, spinaeque curtae rariores et latiores, et quasi aduncae; Flos instar primae repentis speciei, speciosus, ingens, et ample sese exten- dens, sed squamae calicinae inermes penitus, nee ullis spinulis armatae, uti in alius squamis inprimibus inf erioribus ; ita ut hae plantae in plurimis partibus conveniant, in paucis differant, atque si quis eas pro varietatibus tantum habere velit, per me licet, quum vero Plumier. eas distinxe- rit, et ego has separatas proponere debui et volui. 193] Tafel 200. Melocactus; dreilcantig, mit kurzen Stacheln bewehrt; Blüte weiss, Frucht karminrot. Plum. Cat. pl. Seite 19. Tourn. inst. Seite 653. C actus; dreika,ntig, kriechend; Stacheln zu viert, schwach haken- förmig gebogen. Ficoides aus Amerika. Oder Cereus; mit dreieckigen, tief ge- rinnelten Blättern. Plukn. Almag. Seite 147. Tafel 29. Fig. 3. ß Cereus; aus Amerika, dreikantig, mit Luftwurzeln. Bradl. liist. pl. Succ. Seite 4. Figur 1. Diese wächst ebenso wie die vorige Art, aber die Glieder sind länger, tiefer eingeschnitten; Stacheln kürzer, in geringerer Zahl, breiter und gleichsam hakenförmig gebogen. Die Blüte gleicht der der ersten kriechenden Art; sie ist prächtig, sehr gross und weit geöffnet